“Senatoren Roms, ich bitte um eure Aufmerksamkeit!
Der Proconsul Hispanias, Marcus Vinicius Hungaricus, hat mir einen Brief gesandt. Darin berichtet er von der Situation in der Provinz, die ihm anvertraut wurde. Nach seinen Worten stellt sie sich durchaus erfreulich dar. Das war, wie wir alle wissen, nicht immer so. Vor allem, und das ist wohl das Wichtigste, herrscht in Hispania Frieden.
Nun, ich werde seinen Bericht jetzt im Wortlaut verlesen. Wenn ihr euch dazu äußern wollt, so tut dies bitte im Anschluss daran.“
L. Aelius Quarto, Consul
Domus Aeliana, Roma
Salve Aelius,
nachdem ich nun meine Inspektionsreise durch Hispania beendet habe, fühle ich mich nun endlich in der Lage, einen Bericht an den Senat zu schreiben.
Im großen und ganzen sei gesagt, daß Hispania sich tatsächlich einer gewissen Stabilität erfreut. Ein detaillierter Finanzbericht wird in Kürze folgen, sobald die Steuereinnahmen für dieses Jahr fest stehen. Zudem habe ich veranlasst, daß einige Ausgaben für Hispania, namentlich jene für die Milizen, die tatsächlich viel zu hoch veranschlagt waren, gekürzt wurden. Zudem habe ich Wahlen stattfinden lassen, leider wurde dieses Angebot sehr zögerlich angenommen. Ob dies an einem allgemeinen Desinteresse oder an der Praxis meines Vorgängers, die Beamten nur zu ernennen, lag, lässt sich meinerseits nicht endgültig eruieren.
Meiner bescheidenen Erinnerung nach wurde auch angemerkt, daß der Senat ein erhöhtes Augenmerk auf regelmäßige Zahlungen und Lieferungen von diversen Waren liegt. Durch eine Renovierung des Tarraconer Hafens konnte das Handelsvolumen erhöht werden, ich erwäge Ausbauten und Renovierungen anderer Häfen, sobald mir genaue Zahlen vorliegen. Zuletzt sei noch gesagt, daß Hispania sich in meiner Zeit als ein sehr ruhiges Plätzchen Erde präsentierte. Keine Spur von Aufstand, keine Spur von vergessenen Veteranen, fast könnte man glauben, daß selbst die hochrangigsten Geschlechter hier kein Interesse an der Politik hätten.
Vale bene,
M. Vinicius Hungaricus