Golden schimmerte die Sonne auf die Metropole hinab. Glänzend waren die Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch das dichte Geblätt suchten. Keine Wolke bedeckte an jenem Tag den eisblauen Himmel. Braun- und beigefarbene Blätter schmückten die Baumkronen. Selbige ließen sich von kühlen Windzügen durch die Luft treiben, um schließlich sachte auf dem Boden landen zu können. Ein farbenprächtiges Tuch legte sich über die Stadt. Ein wunderschöner Tag versprach es zu werden.
Umhüllt von einer schlichten, aber dennoch eleganten terracottafarbenen Stola sowie einer dazu passenden Palla spazierte die junge Patrizierin gemächlichen Schrittes durch einen Park, der nahe am Tempelbezirk gelegen war. Ihre Frisur hingegen war derart prächtig hochgesteckt worden, dass man es nicht zu wagen vermochte, mit jener auch nur in Berührung zu kommen. Es war ein seltener Anblick der sich bot. Nur von zwei Sklaven war Severa umgeben. Ihre Berenice und Callias dienten als Begleitung. Nicht wie es sonst der Fall war. Das schöne herbstliche Wetter hatte die junge Aurelierin dazu veranlasst, sich ins Freie zu begeben, so wie es bei vielen anderen an diesem Tag scheinbar nicht viel anderes gewesen war. Nach dem ausgedehnten Spaziergang mit ihrer Cousine war sie ohnehin auf den Geschmack gekommen. Ihre Stola raffend ließ sich Severa schließlich auf einer steinernen Bank elegant nieder. Mit Pläsier verfolgte sie das Treiben der Menschen. Beobachtete das Farbenspiel der Blätter. Lauschte dem Plätschern des Wassers. Der kreisrunde Teich war nicht weit von ihr entfernt gewesen. Sonnenstrahlen glitzerten auf der Oberfläche des klaren Nass'. Einzig die Seerosenblätter durchbrachen den blitzenden Anblick des Wassers. Umgeben von verwucherten Pflanzen. Es war eine Freude zuzusehen. Der Park war von einem enormen Ausmaß. Ein idyllischer Ort war es. Fern gelegen von all dem Chaos, das überall herrschte. Perfekt dafür geeignet, um nachzudenken und die letzten ereignisreichen Tage in einer vollkommen wirren Stadt wie Rom es war Revue passieren zu lassen. Seit ihrer Ankunft vor ungefähr zwei Wochen hat sich Severa gut in der nämlichen Stadt eingelebt. Gedankenverloren blieb ihr Blick auf dem Gewässer haften, während sie sich gelassen zurücklehnte. Trotz der kühlen Luft war es angenehm draußen.
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