triclinium | Eine cena im Vertrauen

  • Sim-Off:

    Ich bringe jetzt mal ein paar spätere Infos hier rein, von denen ich denke, dass sie vom Zeitverlauf her dennoch passen würden


    "Natürlich", erwiderte ich mit einem Nicken. "Das verstehe ich voll und ganz, ich würde selbst auch nicht anders handeln, Durus. Es gilt schließlich, gewisse Dinge abzuwägen." Und zu schauen, ob es nicht bessere Partien gab. Das, was Durus anfügte, würde ich Orestes allerdings bereits sagen können. Der Umstand, dass sie noch nicht für eine Ehe vorgesehen war, verbesserte die Aussichten für ihn.


    "Das wird ihn sicher freuen. Orest plant übrigens, sich bei den nächsten Wahlen zum vigintivir aufstellen zu lassen", fuhr ich im Plauderton fort. Schließlich sollte Durus nicht den Eindruck haben, dass sich der Heiratskandidat mit seiner einfachen Priesterwürde zufrieden gab. "Er hat sich durch seine religiöse Tätigkeit in Tempeldienst und Ausbildung einen Namen gemacht und den Willen gezeigt, sich für das Reich aufzuopfern, wenn du mich fragst. Wenn es ein unbekannter Decimus in den cursus honorum schafft, dann sollte es für ihn eine Leichtigkeit darstellen." Das war natürlich einerseits der versteckte Hinweis auf Unterstützung für Orestes, wenn dieser im Senat vorsprach, andererseits drückte ich damit meine Skepsis in Bezug auf den Wahlerfolg des Decimus aus.

  • Offensichtlich zeigte Corvinus Verständnis, was Durus auch erwartet hatte. Und schon war er bei einem weiteren Thema, das damit eigentlich zusammenhing: Offensichtlich wollte auch Orestes sich endlich ins politische Leben stürzen! Seine Arbeit als Sacerdos war tatsächlich bereits auffällig gut gewesen, daher war es nicht verwunderlich, wenn er sich nun ein noch ehrenhafteres Betätigungsfeld suchte. Und offensichtlich hoffte Corvinus, auch für ihn Unterstützung von Durus zu erhalten - wenn sein letzter Satz nicht sogar fast Missbilligung für die Unterstützung des Decimers ausdrückte!


    "Orestes ist ein ehrenhafter Mann - ich denke, dass sich seine Unterstützung von selbst versteht."


    kommentierte Durus, denn natürlich würde er einen derartig traditionsverhafteten jungen Mann nicht hindern wollen - außerdem war es ja möglich, dass er sich mit den Tiberiern verband, da war es wichtig, dass er erfolgreich war!

  • Erfreut nahm ich die Worte Durus' auf und quittierte sie mit einem Nicken. "Das wird ihn gewiss ebenso freuen wie mich selbst." Ein gefülltes Ei fand seinen Weg in meinen Mund. Es entwickelte sich alles bestens. Dennoch wollte ich eine Frage noch geklärt haben. "Dann nehme ich an, dass du auf Orest zukommen wirst, wenn du mit Arvinias Vater gesprochen hast? Und wenn du selbst bezüglich Laevina eine Entscheidung getroffen hast? Es lässt sich gewiss ein geeigneter Moment finden, an dem du sie näher kennenlernen kannst. Ich fürchte nur, sie und die anderen werden erst zurückkommen, wenn sie die Märkte erfolgreich geplündert haben", sagte ich und schmunzelte. Wenn die Frauen loszogen, kamen sie nicht ohne vollbepackte Sklaven zurück. Wie gut, dass vermutlich bald Durus sich um einen Teil des Finanziellen zu kümmern hatte. :D


    "So, aber nun verrate mir doch, wann du das Konsulat anstrebst", wechselte ich erneut das Thema, diesmal absichtlich abrupt und nicht ohne ein herausforderndes Grinsen auf den Lippen. Die Sklaven trugen derweil den nächsten Gang auf. Es gab Süßspeisen. Kandierte Rosenblätter, in Honig eingelegte Feigen, Datteln, Mohnkuchen und Patina von Quitten, dazu mulsum.

  • Zur erneuten Bestätigung nickte Durus. Er nahm sich fest vor, für beide im Senat ein gutes Wort einzulegen und auch bei seinen Senatsfreunden privat die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Die zweite Angelegenheit war ebenfalls akzeptabel, obwohl er sich gerade nicht so gut vorstellen konnte, wie er einen solchen Brief formulieren sollte: "Salve Aurelius, bezüglich deines Ansinnens gegenüber Tiberia Arvinia kann ich dir mitteilen, dass von unserer Seite nichts dagegen steht."? Irgendwie seltsam...finanziell bereitete ihm dies natürlich keinerlei Sorgen - seine Einnahmen waren ausreichend, um einen ganzen Stall voller einkaufswütiger Matronen auszustatten.


    Das nächste Thema überraschte den Tiberier allerdings - er das Consulat? Dies war nicht die erste Gelegenheit, bei der man ihn darauf angesprochen hatte, doch er persönlich hatte im Grunde noch keine ernsthaften Vorbereitungen getroffen.


    "Oh, diese Wahlen nicht, so viel ist sicher. Alles andere steht in den Sternen - oder wohl eher in einer Schafsleber, denn diesen östlichen Wahrsagern traue ich nicht!"


    antwortete er daher eher ausweichend. Vielleicht sollte er dieses Projekt ja tatsächlich in nächster Zeit angehen - ein Consulat würde seine politische Karriere hervorragend krönen!


    Sim-Off:

    Mir ist übrigens aufgefallen, dass das mit Arvinias Vater eine sehr dumme Ausrede war - ich hatte da die Verhältnisse mit Albina verwechselt - aber das wird dir sicher schon aufgefallen sein :D

  • Sim-Off:

    Um ehrlich zu sein - nein. Aber es kam glaubhaft rüber, mach dir mal keine Gedanken. Und Durus ist ja auch schon alt.... 8)


    Amüsiert schmunzelte ich. "Na, das klingt aber sehr unentschlossen. Ich kann gar nicht glauben, dass du dir noch keine ernsthaften Gedanken darüber gemacht hast", bemerkte ich belustigt und brach ein Stück Mohnkuchen ab. "Allerdings kann ich dir das kaum verübeln. Aelius Quarto hat so gut vorgelegt, dass jeder andere nach ihm wohl nur schlechter sein kann als er selbst." Ich lächelte versöhnlich - schließlich galt das auch für mich selbst.


    Ein Sklave schenkte Durus gewürzten Honigwein ein und hielt ihm den Becher hin. "Nun ja", fasste ich zusammen. "Ich für meinen Teil werde abwarten, was die kommende Amtszeit für mich bereithält. Alles weitere werde ich dann sehen. Bis zum Prätorenamt habe ich noch Zeit. Außerdem muss ich mich noch den Studien widmen, ich habe den erforderlichen Kurs noch nicht absolviert." Da fiel mir etwas ein. "Du als Prätorier kannst mir doch sicher sagen, was ich zu erwarten habe, oder? Bekommt man einen Fragenkatalog oder einen Fall, den es zu lösen gilt?" fragte ich Durus, der die Prüfung schließlich bereits abgelegt hatte. Ihn interessiert musternd, spülte ich mit einem Schluck Honigwein die Mohnsamen aus dem Kuchen hinunter.

  • Tatsächlich hatte Aelius Quarto einige Dinge angegangen, die von großer Wichtigkeit waren und seine Amtszeit würde sicherlich noch länger in Erinnerung bleiben. Doch eigentlich war dies kein Grund für Durus, mit diesem in Wettbewerb zu treten. Andererseits war es allerdings möglicherweise auch keine dumme Idee, ein wenig konkretere Pläne zur weiteren Karriere zu machen...


    Durus nahm einen Schluck Honigwein und seufzte nachdenklich, ehe Corvinus das Gespräch wieder stärker auf sich lenkte. Offensichtlich plante er, sich ein wenig im juristischen Bereich schlau zu machen - etwas, was auch für einen Aedilis wichtig war! Doch seine Frage war ein wenig gefährlich...die Prüfungen waren streng vertraulich und wenn herauskam, dass man jemandem dabei half, konnte das Schwierigkeiten geben - besonders, wenn der Leiter der Schola Atheniensis ein Erzfeind war...


    Daher lächelte Durus und meinte


    "Ich glaube, dass ich dazu keine konkreten Informationen geben darf...aber sagen wir, die Prüfung ist sowohl wissens-, als auch praxisorientiert."


    Was genau dies bedeuten sollte, konnte sich der Aurelier hoffentlich selbst zusammenreimen...

  • Offensichtlich hatte ich Durus' Gedanken mit meinen Worten angeregt, so nachdenklich, wie er aussah. Ich hegte keinen Zweifel daran, dass er ein guter consul sein würde, so er sich denn irgendwan dazu entschied, für dieses Amt zu kandidieren. Im Senat war er einer derjenigen, die nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg hielten, und seine Kommentare waren zumeist sinnig und durchdacht. Es wäre mir nicht nur angesichts seiner eventuellen Verbindung zu meiner gens eine Freude, ihn mit meiner Stimme zu unterstützen.


    Ob der Andeutung musste ich schmunzeln - es war doch keine konkrete Information, wenn man zugab, einen Fragenkatalog und einen Fall zu erhalten. Zumindest sah ich das so. Aber ich verstand den Wink mit dem Zaun, dass Durus nicht darüber reden wollte, und nickte. "Das habe ich mir gedacht. Gut, ich bin gespannt. Mal sehen, wann sich die Zeit für die Belegung dieses Kurses ergibt."

  • "Ich denke, du wirst warten müssen, bis Decimus Mattiacus von seiner Mission zurück ist."


    bemerkte Durus noch, wobei ihm bewusst wurde, dass es keine Nachrichten in Rom über diese Angelegenheit gab - ob die Verhandlungen sich so lange hinzogen? Oder was war geschehen? - nunja, Corvinus würde es wohl kaum viel besser wissen, denn der Brief wäre zweifelsohne an den Senat gegangen.


    Der Tiberier nahm den letzten Schluck aus seinem Becher und stellte ihn ab. Als der Sklave herbeieilte, um nachzuschenken, winkte Durus ab - er hatte genug gegessen.

  • "Oder Vinicius Hungaricus aus Hispania zurückkehrt", bemerkte ich. "Ich könnte nicht sagen, welches Ereignis schneller eintritt. Es verwundert mich, dass die Decimer keine Nachricht geschickt haben bisher. Immerhin sind sie schon sehr lange unterwegs." Es gab zwar eine Meldung aus Alexandrien, die ein Geheimnis um ein gestrandetes, defektes Schiff thematisierte, aber das konnte alles sein - und solange sich die Vermutung nicht bestätigte, würde ich ganz gewiss nicht darüber reden.


    Durus schien gesättigt, ich war es ebenfalls. Die wichtigsten Gesprächsthemen waren angesprochen worden und ob dessen war ich nun ein wenig schlauer als zuvor. Durus und ich verlieben mit der Absicht, ein Treffen zwischen ihm und Laevina zu arrangieren, und Durus hatte versprochen, sich um Orestes' Anliegen bezüglich Arvinia zu kümmern. Ich war mir sicher, dass wir bald voneinander hören würden, als ich ihn ins atrium geleitete und mich von ihm verabschiedete.

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