Durch den nur halb zugezogenen Vorhand fiel silbriges Licht ins Zimmer. Ein schmaler Streifen verlief auf dem Boden, über ein Löwenfell bis fast zu meinem Bett hin. Nur schwer konnte man einige Sterne am Firmament erkennen. Der Mond stand schon eine ganze Weile hoch droben. Ich seufzte leise und legte mich bequemer hin. Die Laken raschelten leise, ich schloss erneut die Augen.
Als ich sie wieder öffnete, war der Streifen auf dem Boden ein wenig länger geworden. Sanftes Mondlicht umspielte nun einen der Eckpfosten meines Bettes. Ich konnte nicht schlafen. Erneut verlagerte ich mein Gewicht, stellte einen Fuß auf das Lager und fuhr mir müde über die Augen. Es musste inzwischen weit nach Mitternacht sein. Ich war spät zu Bett gegangen, hatte aber doch keinen Schlaf finden können. Die Nachricht von Celerinas Tod wühlte mich auf, dann die Sache mit Siv und dem Kind. Ich hatte allmählich das Gefühl, der tollpatschige Leithammel einer Schafherde zu sein. Wie kam es, dass stets mir solche Dinge widerfuhren? Hatte ich gefehlt? Ein weiteres Mal wandte ich mich um, blickte nun wieder hinaus in den Himmel. Am Morgen würde sich rächen, dass ich jetzt keinen Schlaf fand. Viel zu schnell wäre die Nacht vorbei, und gleich nach der salutatio stand eine weitere Senatsdebatte an, hernach blieb mir kaum Zeit, etwas zu essen, und ich hatte schon wieder Dienst in der regia. Es würde ein langer Tag werden, und er würde umso länger für mich sein, je langsamer ich in den Schlaf fand. Und doch wollten die kreisenden Gedanken mich einfach nicht gehen lassen.