Patroullie durch das Broucheion

  • >Ich muss aufs schärfstens protestieren, Tribunus! Diese Männer haben die Tat ausgeführt und müssen auf jeden Fall nach Nikopolis mitgenommen werden. Allein schon um ihre Aussagen aufzunehmen. Schließlich zählen mündliche Aussagen vor Gericht garnichts! Außerdem lässt man einen Auftragsmörder auch nicht frei nur weil er im Auftrag von jemandem handelt. Und ob die Männer die Wahrheit sagen ist auch nicht gesichert.<


    sagte Vibulanus und hielt mit einer Geste seine Männer noch zurück.


    >Wenn diese Manner wegen dir einfach so freigelassen werden, obwohl wir diese Wachstafel als eindeutigen Beweis gegen sie haben, wird mein Patron der Statthalter und der Praefectus Legionis davon hören!<

  • "Keine Sorge Centurio! Sie werden in jedem Fall davon hören." meinte Silanus ruhig.


    Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Von welcher Tat sprach der Unteroffizier? Diese Männer hatten nichts verbrochen, außer sich Notizen über Geschehnisse auf einer öffentlichen Straße zu machen und soweit der Tribun die Gesetze kannte war dies kein Verbrechen. Die Vorgehensweise des Centurios war jedoch mehr als Fragwürdig. Warum wurden Legionäre als Bettler verkleidet? Warum stellte man einen gezinkten Überfall nach? Und warum war dieser Unteroffizier so darauf besessen diesen Stadtwächter zu verhaften? Fragen auf die hoffentlich der Praefectus Legionis eine Antwort wusste. Silanus gab dem jungen Stadtwächter seine Wachstafel zurück und nickte ihnen noch einmal zu, um sie zum gehen zu bewegen.

  • Vibulanus dachte scharf nach und hielt seine Männer noch einmal mit einer Geste dazu an die Gefangenen noch nicht gehen zu lassen. Als Offizier, der er als Centurio war, konnte er sich noch etwas gegen den Stabsoffizier behaupten. Glücklicherweiße war er kein Unteroffizier mehr, denn als Signifer oder Optio hätte er nichts entgegnen können.


    >Bis du mir nicht einen schriftlichen Wiederruf der Befehle vorzeigst, die mir der Praefectus Legionis gegeben hat, bleiben die Männer in meinem Gewahrsam. Sie stehen unter begründeten Verdacht gegen die Gesetze verstoßen zu haben und wir haben sogar die Wachstafel als schriftlichen Beweis dafür. Auf jeden Fall sind sie schuldig eines Verstoßes gegen den Paragragph 67 und womöglich haben sie auch gegen Paragraph 65 und 70 verstoßen. Das heißt Sabotage und Spionage, mögliche Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und mögliche staatsfeindliche Einwirkung auf Sicherheitsorgane. Daher würde jedes andere Vorgehen gegen die Befehle des Praefectus Legionis, dem Kommandant, verstoßen.<

  • Jetzt platzte Silanus der Kragen. Was glaubte dieser Mann wen er vor sich hatte?


    "Centurio! Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Ich bin ein vom Kaiser ernannter Tribun deiner Legion und damit in diesem Moment dein einziger Vorgesetzter. Sollte ich mich für ein Verfehlen vor dem Präfekten verantworten müssen, dann werde ich dieses tun. Wenn du zurück im Castellum bist, kannst du beim Präfekten eine Beschwerde vorbringen wenn du es für Richtig erachtest. Doch im Moment hast du meinen Befehlen folge zu leisten. Wenn nicht, dann wirst du es sein, der hier abgeführt wird. Die dementsprechenden Paragraphen werden dir vermutlich ebenso gut bekannt sein."


    Eigentlich hatte Silanus gute Lust diesen verdammten Centurio sofort in Gewahrsam nehmen zu lassen, doch er wusste es war unklug so in aller Öffentlichkeit zu handeln. Anders als dieser Mann hätte er es vorgezogen, keine solche Uneinigkeit unter römischen Offizieren mitten in Alexandria und auch vor den Augen der einfachen Legionäre auszutragen. Ein weiterer Beweis für die anscheinende Unfähigkeit dieses Mannes.

  • >Die Befehle des vom Kaiser ernannten Praefectus Legionis haben mehr Gewicht als deine, Tribun!<


    sagte Vibulanus und wusste doch, dass er zu weit gegangen war. Doch diese Städtwächter einfach gehen zu lassen widerstrebte ihm sehr. Dennoch entschloss sich die Sache zu beennden.


    >Lasst die Männer gehen. Diese Sache ist noch nicht vorbei.<


    merkte an als er die Männer gezwungenermaßen gehen lassen musste.

  • Pius nickte dem Tribun zu und hob seine Waffe und einige Habseligkeiten auf, bevor er mit den beiden anderen die Straße hinunter lief und immernoch versuchte die vom Centurio zitierten Befehle im Gedächtnis zu behalten
    ...65, 67, 70 ......65, 67, 70 ......65, 67, 70 ......65, 67, 70 ...


    Eines war klar der Strategos würde hoch erfreut sein über diese Neuigkeiten ... als Pius gerade die beiden anderen anlächeln wollte sah er immernoch blankes Entsetzen auf ihren Gesichtern ...


    "Was ist denn los ... ging doch alles gut, oder?"


    Numios lächelte ihn gezwungen an und sah dann wieder weg, während Grachus immer wieder murmelte:


    "Noch am Leben ... Noch am Leben ...

  • Silanus warf dem Centurio noch einmal einen scharfen Blick zu, als dieser es einfach nicht lassen konnte und erneut einen unnötigen Kommentar anfügte. Der Mann hatte ganz Recht. Diese Vorkommnisse würden Folgen haben - die Frage war nur für wen. Er wartete noch einen kurzen Moment bis die Stadtwachen außer Sichtweite waren und gab seinen Leibwachen dann ein Zeichen zum Abrücken. Den Centurio und seine Patroullie ließ er ohne ein weiteres Wort oder einer Verabschiedung zurück.

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