Nachdem sie ausgeschlafen hatten, ging Phelan mit seiner Schwester nach dem Abend im Kaminzimmer runter in die Eingangshalle.
Sie würde jetzt einer Sache zu Teil werden, der ebenfalls allen Ducciern nach Drusus Duccius Flavius zu teil wurden.
"Komm hier herüber Sontje, schau einmal." er deutete auf den Stammbaum. "Hier sind die Generationen unserer Familie verzeichnet. Wie du sehen kannst, ist zum Beispiel dort Witjon mit seinem Bruder Arbjon, die Söhne des Evax und der Ildrun." danach deutete er mit dem Zeigefinger auf ihre Eltern "schau da, da sind Vater und Mutter.." Phelan schaute etwas traurig drein, Vaters tot war jetzt schon 1 Jahr her, er hatte keine besonders gute Beziehung zu ihm, aber er fehlte ihm schon. Er schaute auf Gero und sich. "und hier sind deine Brüder.. Gero und ich." Was das Zeichen bei Geros Namen zu bedeuten hatte, wollte er Sontje nicht erklären. Es stand für sein Ableben, er würde es ihr später beibringen .. wenn er es jetzt tuen würde, wäre das die falsche Situation dafür. "Wie du siehst, stehen unter unseren germanischen Namen ebenfalls die römischen. Bei mir also Decimus Duccius Verus." jetzt drehte er sich zu ihr und erklärte mit seinen Händen wieso das wohl so war. "Dank Drusus Duccius Flavius, haben wir Duccier das römische Bürgerrecht erlangt, Flavius hatte damals einem Römer das Leben gerettet."
Freudig grinste er sie an "Und nun Schwesterherz, wird es Zeit das du dir einen römischen Namen aussuchst, die trägst den nomen gentile Duccia und noch einen cognomen. Schau, deine Cousinen, Duccia Helena, Duccia Flamma.." Phelan wanderte mit dem Zeigefinger hin und her ..
Vor dem Stammbaum
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- Casa
- Decimus Duccius Verus
- Geschlossen
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Ganz gemütlich lehnte sie sich an Phelans starker Schulter an und genoß seine brüderliche Nähe. Immer wieder nickte Sontje zu seinen Worten. "Arbjon ist auch hier in Mogontiacum, oder?" Die Sprache kam auf Gero. "Ich kann mich gar icht mehr so gut an ihn errinnern. Er war viel zu oft weg von zu Hause. Vater und Mutter fanden das gar nicht schön, weil Papa ihn doch gern hatte." erzählte sie kurz und versuchte sich an mehr zu errinnern. "Dabei hatte er unsere Eltern die ersten vier Jahre ganz alleine für sich bis wir kamen." Aufmerksam folgte sie seinem Finger, sah ihren Bruder an. "....und Duccia Vera." fügte sie der Aufzählung über die ducciaischen Frauen hinzu. 'Vera' war ihr ganz spontan eingefallen und klang dem Namen 'Verus' gar nicht so unähnlich. "Meine neuen Cousinen kenne ich überhaupt nicht. Ich habe ganz und gar auf dich gewartet."
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"Nein nein, Arbjon ist mit mir damals zusammen nach Rom gegangen, er wurde berfördert und Dient jetzt in der Garde des Kaisers, Praetorianer." Phelan war sich sicher, dass sein Vetter sein Leben liebte, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er nicht gerne jetzt auch hier bei den anderen wäre.
"Hachja Gero .. der Erstgeborene .. er hat halt viel Vater auf dem Feld geholfen, während ich nur Flausen im Kopf hatte. Als Gero dann erwacshen wurde und immer öfter weg war, um sich um weiteres außer der Feldarbeit zu bemühen fand das Vater wirklich nicht so toll .. aber immerhin hatte Gero die Rangpostition 1 zwischen mir und ihm .." Phelan wusste noch genau, er war fast immer auf eigenen Abenteuern gewesen und interessierte sich kaum für den Hof seiner Eltern.
"Duccia Vera? Das klingt schön Schwesterherz, wenn jetzt einer unsere Namen hört, fällt ihnen wohl hoffentlich eher ein das wir Zwillinge sind." er legte den Arm um Sontje und zog sie zu sich. Er drückte sie ganz fest und ließ sie erstmal nicht los "Wenn ich ehrlich bin, trauere ich den alten Zeiten nicht hinterher, ich bin froh mit dir hier zu sein." Als er seine Schwester so im Arm hielt musste er an Flava denken. Solange war er noch nicht von ihr getrennt, für Phelan war es aber eine Ewigkeit, eine Ewigkeit, die viel Schmerzen in seinem Herzen verursachte und böse Träume in ihm hervorriefen. Was ist, wenn sie ihn vergessen würde? Als Sontje sich von ihm löste, fasste er heimlich hinter seinem Rücken an Flavas Armreif. Oh Götter .. bitte bringt sie schnell zu mir .. erzählen wollte er nur Loki etwas von ihr, Sontje würde er es später auch noch sagen, wenn keine anderen Ohren in der Casa es mehr mitkriegen konnten. Sontje schaute ihren Bruder eindringlich an, er schien zu träumen. Jetzt fiel ihm etwas ein "Sagmal, hast du den Esel noch den ich dir geschenkt habe?" Kopfkratzen und fragend schauen .. das tat Phelan just in diesem Augenblick. -
Auch sie erwiderte die Umarmung, drückte sich fest an Phelan. "Schön, dass Vera dir gefällt. Mir gefällt er auch. Die Reise hierher habe ich als Junge verkleidet mit einer Gruppe Kaufleuten und Händlern überstanden. Das war so leicht sie in die irre zu führen, von wegen ich bin ein Junge. Am Anfang war mir in diesem Haus alles fremd und ich habe dich vermisst, doch die anderen hier waren freundlich zu mir und haben es geschafft mich abzulenken vom Warten."
Sie lächelte, als er nach Olaf fragte. "Dachtest du denn ich lasse dein letztes Geschenk bei Mutter zurück? Ich habe ihn mitgenommen, er war ein prima Lastesel, wenn auch manchmal ziemlich störrisch. Nach Heu und Möhren ist er narrisch..."
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"Als Junge!?" Phelan schaute seine Schwester fasziniert an und lachte herzlich. "Ja .. sowas hätte ich gar nicht gedacht, das hast du von Mutter .. raffiniert und klever." er pieckste ihr ein wenig in die Seite "Aber mal ganz ehrlich .. das hätte auch von mir kommen können." schelmisch grinsend betrachtete er wieder den Stammbaum "neben Gero und mir findest du jetzt auch deinen Platz in der Familia Duccia. Ach weißt du Schwesterherz, ich habe mich lang danach gesehnt, ich meine nach dem jetzt .. so wie es ist, genauso, ich hatte anfangs noch Angst, es könnte aber alles anders kommen. Aber wie du schon sagst sind hier alle freundlich und wurdest wie ich damals gut aufgenommen." Phelan hätte ja auch damals in Mogontiacum nicht unter die Haube kommen können, was wäre dann aus ihm geworden? Wahrscheinlich irgendein unbedeutender germanischer Landstreicher ohne Zukunft und Perspektive. Eine Familie im Rücken zu haben war einfach unbezahlbar .. für seine würde er alles geben was er je besitzen würde.
"Du bist auch die einzige die mit ihm kann .. schon als er klein war hat er mich ständig gebissen .., aber wenn er ein prima Lastesel ist und du ihn magst ist ja meine Investition nicht falsch gewesen. Magst du mir ihn später mal zeigen?" Esel Olaf .. das er dieses selbstsame Geschöpf nochmal sehen würde hatte er nicht gedacht.
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"Von Mutter? Hm.. ich glaube von der habe ich mich noch als Mädchen verabschiedet. Dann hab ich mich hinter den drei Hügeln ganz schnell umgezogen und bin dann zu dem Treffpunkt mit den Händlern gelaufen." erzählte sie ihm schmunzelnd und verschwieg ihr klopfendes Herz sowie die Nervösität als sie sich bei den Händlern eingefunden und vorgestellt hatte. "Oh.. ich finde das auch ganz toll wieder neben dir zu stehen." fügte Sontje nickend hinzu. "Olaf zeige ich dir gerne, er ist in den Ställen oder auf der Weide zu finden. Ich muss mir außerdem immer noch überlegen, welche Stute ich aussuchen oder nehmen soll..." Der rasche Themawechsel von Bruder über Namenswechsel zu vierbeinigen lebenden Geschenken kam ihr ein wenig komisch vor, aber nun gut. Hauptsache sie sprach wieder mit ihrem Zwillingsbruder. "Wer von uns erzählt denn den anderen von dem Namen den ich ausgesucht habe? Überhaupt scheinen die anderen nimmer zu erkennen, dass wir Zwillinge sind. Ist das ihnen etwa unheimlich oder so?" fragte Sontje besorgt.
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"Lass uns später zu den Ställen gehen, Loki hat bestimmt ein passendes Tier für dich, aber ich denke wenn du schon einmal schaust, bei welchem Tier die Sympathie stimmt ist das schonmal ganz gut, wenn du Loki darum bittest darfst du vielleicht sogar frei wählen. Ich habe Sneiwaz auch schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, er ist bestimmt ganz schön sauer auf mich." Vielleicht würde Sneiwaz ihm den Finger abbeißen, wenn er ihn füttern wolle, verstehen konnte man es schon, ein halbes Jahr ohne die Pflege und die Bewegung durch die Bezugsperson war schon etwas entfremdend.
"Ich werde es Albin oder Loki sagen und einer von beiden wird deinen Namen hier im Stammbaum eintragen, mache dir keine Sorgen, die anderen erfahren es noch früh genug." Der junge Germane zwinkerte seiner Schwester zu "..und was das mit unserem Aussehen angeht, gib ihnen noch etwas Zeit, ich glaube sie haben uns noch nicht richtig nebeneinander stehen sehen. Nach der Ankunft war alles zu aufregend, als das sie auf unsere Ähnlichkeit geachtet hätten." ah .. da fiel ihm doch noch etwas ein "Und du hast dich mit Ragin angefreundet?" er grinste schelmisch. -
"Loki fragen? Mhm, das hat Ragin auch gesagt. Ich habe mir schon eine Stute ausgeguckt, Ihr Name fängt mit 'F' an. Ach.. dein Reittier heisst Sneiwaz?! Das passt zu dir!" Nun stupste sie Phelan Taille an... um bei Phelans nächsten Worten leicht zu erröten. "Mit Ragin? Öhm.. ja.. ein bisschen angefreuendet haben wir uns. Wir waren zusammen jeweils zu Pferd zu einem Gut unterwegs. Das war ein angenehmer Ausritt... und alles sieht ein wenig anders aus als daheim. Wenn Mutter alles sehen könnte, dann würde sie uns zwei sicher in guten Händen wissen. Albin meinte, er hat Mutter hier in der Casa aufwachsen sehen... und das wusste ich nicht. Ich war total überrascht und bat ihn mir mehr zu erzählen."
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"Ich war damals genauso verwundert wie du, er hat es mir auch erzählt, sie ist dann gegangen als sie Vater kennen gelernt hat .. und dann kamen auch schon wir drei." er lächelte sie freundlich an und stupste zurück. "Wenn du willst können wir ihr einen Brief schreiben." Das sie sich mit Ragin angefreundet hatte gefiel ihm eingentlich. Er hoffte nur, dass daraus nicht mehr werden würde, immerhin war es die Familie und nicht irgendetwas anderes .. Ragin war ein ansehnlicher junger Bursche, aber das hieß noch lange nicht, dass er direkt Phelans Schwester haben musste, zum einen, weil Phelan das nicht wollte, da er Ragin noch fast gar nicht kennt, und zum anderen, weil es völlig gegen die germanische Tradition wäre. In diesem Haus waren nur Libeleien nach der Heirat gestattet und das würde sich auch nicht ändern.
"Das freut mich, er hat auf meine Betriebe aufgepasst, während ich in Rom war, ich nehme mal an das war unser Familiengut was ihr besucht habt." Apropos Betriebe, da musste Phelan unbedingt noch hin und nach dem rechten sehen! -
"Hör zu, Bruderherz, ich habe einen Brief an sie fertig geschrieben, doch deine Unterschrift fehlte unter meinem Namen. Ohne deinen Namen wollte ich ihn nicht abschicken... sonst würde sie sich noch mehr Sorgen machen und sowas tut ihr nimmer gut. Sie hätte sich sicherlich auf den Weg hierher gemacht. Wenn es in Ordnung ist, gebe ich dir den Brief zum Unterschreiben und du schickst ihn mit ein paar eigenen Zeilen nach Hause ab." Welches Haus war jetzt das zu Hause.. bei Mutter oder hier in der Case Duccia? Sontje wusste, dass sie sich von ihrer unbeschwerten Kindheit lösen und erwachsen werden musste. Immer noch hatte sie keine Idee was ihr die Zukunft bringen würde. "Ja.. das Familiengut... es führt ein schöner Weg hin und wieder zurück. Wir wollen sogar ins Theater gehen. Ragin und ich. Er sagte, er liest wenig... vielleicht liest er mir mal aus seinen Büchern vor."
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Es war gut, dass wenigstens Sontje einen großen Bezug zu ihren Eltern hatte, denn sie waren auf Phelans nie besonders stolz oder zugetan gewesen. Das Sontje jetzt schon einen Brief geschrieben hatte, war vielleicht die Möglichkeit wieder mehr Verbundenheit zur Mutter zu kriegen. Ob sie seine Zeilen lesen würde wusste er nicht, aber schreiben wollte er sie dennoch unbedingt.
"Ja das wäre schön, du kannst ihn mir später auf dem Zimmer geben, ich werde ihn morgen mit zum Tempelbezirk nehmen und ihn da fertigschreiben und auf dem nach Hauseweg abschicken."Ins Theater? Nun wurde es dem jungen Germanen aber doch etwas zu viel des guten. "Ins Theater will er mit dir gehen? Hm .. soso." alleine würde er siene Schwester bestimmt nicht gehen lassen, es sei denn, er hätte mit Ragin vorher die passenden Worte gewechselt. Dennoch ließ er sich nichts anmerken.
"Ja das macht er bestimmt, Ragin ist ein strebsamer und eifriger junger Bursche." -
Jetzt musste sie aber lachen. "Gleich nachdem ich hier angekommen bin, habe ich dein Zimmer belegt und dort geschlafen. Du findest den Brief auf dem Zimmertisch." Tja.. bisher hatte niemand was gesagt, dass sie sich gefälligst ein eigenes Zimmer nehmen solle. "Ja.. ins Theater! Ich freue mich schon!" bestätigte sie ihrem Bruder. "Und davor sicher einen ganz langen Ausritt, damit ich mich so richtig aufs Aufwärmen freuen kann. Richtig.. Ragin ist strebsam.. er weiss genau was er will.." Sie seufzte leise, strich sich die Strähnen aus dem Gesicht. "...und ich weiss nicht was ich machen soll!. Du bist Priester.. und ich? ich bin deine Schwester Soundso..." Sontje setzte sich schmollend auf den Boden, besah sich den Stammbaum. Dabei musste sie ein bisschen Staub aufgewirbelt haben. Sie begann zu niesen und kurz darauf zu husten. Der Hustenanfall wollte nimmer aufhören. Sontje reckte die Arme nach oben in die Luft, versuchte zu Atem zu kommen.
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Dahinter konnte ja nur Albin stecken, es war aber kein Problem denn "Wir haben ja schon öfters in einem Bett geschlafen, nur irgendwann solltest du dein eigenes Zimmer kriegen, aber das hat ja Zeit." ein schmunzeln ließ sich nicht verbergen, Phelan dachte an damals, wo Sontje immer zu ihm ins Bett gekrochen war, wenn draußen der Sturm tobte und die Blitzte zischten.
"Ach Schwesterherz, du bist gerade erst einmal angekommen, leb dich erstmal richtig ein, dann sehen wir weiter, es gibt bestimmt etwas, was du hier in Mogontiacum machen kannst." Für eine Vestalin war sie leider schon zu alt, immerhin wird sie bald 20 genau wie Phelan.
Gerade wollte er sich zu seiner schmollenden Schwester auf den Boden setzen, da sah er schon voraus was jetzt kam. Ihre Augen wurden größer, sie fing an zu husten. Zunächst nichts unbedingt schlimmes, sie könnte sich ja verschluckt haben. Aber als das Husten nicht aufhören wollte, beugte er sich zu ihr runter, wo ihm auch schon ihre Arme entgegen kamen, er zog sie zu sich rauf und schleppte sie direkt zur Tür. Er riss sie auf und stellte sich mit ihr nach draußen, gerade so, dass noch etwas Wärme von drinnen über ihren Rücken fuhr. -
Mit ihm gemeinsam rappelte sie sich auf die Füße und bewegte sich nach draußen zur Tür, wo der Hustenanfall dank der frischen Luft wieder abklang. Stöhnend wischte sie sich die Hustentränen aus den Augen und lehnte sich an Phelan. "Uff..." war das erste was sie sagte. Phelan würde ihr ihr Schweigen sicherlich verzeihen, da sie erst einmal zu Atem kommen wollte. "Puh..." war dann als nächstes aus ihrem Mund zu hören. "Was war denn das gewesen?" sinnierte sie und suchte den Hustenanfall aus dem Gedächtnis zu verdrängen sowie sich daran zu erinnern, was ihr Bruder zuletzt gesagt hatte. "Und was fällt dir auf der Stelle ein, was ich hier machen oder beitragen könnte?" fragte sie. Denn das hatte sie ja fragen wollen. Langsam löste sie sich aus seiner Stütze, sah ihn forschend an. "Kinder sitten und unterrichten? Hiesige Pferde ausbilden? Die Küchenkeule schwingen?"
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Sein Arm war fest um ihre Taile, ganz fest hielt er seine Schwester und ließ sich erst einmal zur Ruhe kommen. "Ich weiss nicht, vielleicht hast du dich einfach nur verschluckt oder vielleicht hast du ja eine Stauballergie, Lanthilda hat wohl nicht richtig geputzt!" ein kleines Lachen drang aus seinem Mund hervor um die Situation etwas aufzulockern.
Froh war er, dass Sontjes Hustenanfall nur kurz andauerte.
Sie schien wieder munter zu sein, denn sie griff ihre Frage noch einmal auf, so hartnäckig wie sie manchmal sein konnte, genau die Art von Hartnäckigkeit, die Phelan in Rom öfters gezeigt hatte, um sich nicht unterkriegen zu lassen. Als sie ihre Frage direkt selber beantwortete mit einem Sarkasmus wie er im Buche stand. Herzhaft lachte sich der junge Priester schlapp. "Das klingt alles sehr verlockend .. finde ich" eigentlich könnte sie ja Dagny sitten, Phelan hatte sie noch nicht nach seiner Ankunft gesehen, aber so viel gewachsen oder älter oder auch reifer geworden ist sie bestimmt nicht.
"Vielleicht kannst du was hm .. wie wäre es, wenn wir Loki danach befragen? Falls er auch nichts besseres weiß, kannst du mir ein wenig bei meiner Arbeit zur Hand gehen, allerdings ist das auch keine dauerhafte Lösung" da es wirklich auf die Dauer für Sontje langweilig werden konnte. Die Schola Arthensis hatte er im Sinn, aber ob das das richtige für seinen Zwilling war, wusste er nicht. -
"Mhmja.. vielleicht hat sie das oder habe ich das." murmelte Sontje milder gestimmt, als ihr Bruder zu lachen begann. Jetzt war sie an der Reihe zu warten und lächelte ihn an. Es war schön ihn neben sich stehen zu haben, zu spüren und zu hören. "Und wie verlockend.. vielleicht probiere ich das alles tatsächlich aus und du guckst mir bei alledem zu." meinte sie zwinkernd. "Loki befragen? Hm.. wenn du meinst. Ich finde ihn seltsam. Immerzu ist er krank oder trägt Taschentücher mit sich rum." Sie schüttelte den Kopf. "Oh Phelan.. ich würde im Boden versinken wenn ich dir helfe und dann auch noch etwas falsch mache. Aber weisst du was.. ich frage Ragin und du Loki. Und dann treffen wir uns wieder hier zum Erzählen der Antworten." Oder sie liess sich von Ragin noch einmal die Gegend zeigen.. oder von Albin weitere Geschichten über ihre Eltern erzählen. Vielleicht entdeckte sie bei diesen Unternehmungen oder Nachforschungen das eine oder andere vergessene Gut welches wieder wiederzubelben galt. "Sag mal... kannst du dich noch an den Einsiedler erinnern? Der konnte gut schmieden und mit Pferden umgehen. Aber Mutter hat mich nie zu ihm gehen lassen und lieber mit Hausarbeiten beauftragt."
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"Du kannst Ragin gerne fragen, er hatte damals das selbe Problem." hatte er doch dann relativ schnell eine Beschäftigung gefunden. Auch Phelan zwinkerte seiner Schwester zu.
"Also gut, machen wir das so. Allerdings ist Loki eh nicht hier und ich muss jetzt auch zur Arbeit. Ich werde aber in der Cura vorbeischauen und mit ihm sprechen, in der Zeit kannst du Ragin aufsuchen, falls er denn zu Hause ist."
Einsiedler? Meinte sie etwa diesen vierschrötrigen Kerl, der immer gelissbelt hatte und nicht gerade nach den best duftensten Blumen roch?
"Ich kann mich wage an ihn erinnern, aber das Mutter dich nicht dort hin lassen wollte, das weiß ich noch genau! Ha! Du hättest es so wie ich machen sollen, einfach weg, einfach machen. Ich bin auch einfach auf meine eigenen Abenteuer gegangen obwohl Mutter und Vater es nicht gefallen hatte. Aber sie es mal so, das Ferun dich zur Hausarbeit herangezogen hat ist dir ganz sicher nicht zum Nachteil." -
"DU könntest mir echt mal verraten, woher du immer weisst, wer im Hause ist und wer nicht!" stöhnte Sontje gespielt auf und schlug sich theatrlisch an die Stirn. "Cura? Achso.. dein neuer Arbeitsplatz! Ist es weit? Gehst du zu Fuß oder reitest du? Und wo ist dein Abzeichen des germanischen Priesters?" Ein Priester zu Pferde.. das wäre ein Anblick. Mit wehendem Mantel und spitzer Zipfelmütze noch schöner! Vielleicht sollte Phelan sich einen langen Bart wachsen lassen, dann sah er sicherlich noch weiser aus wie der Einsiedler 'Gandalf'! Sie grinste über den kurzen Tagtraum, sah Phelan an. "Genau den Mann meine ich! Jetzt weiss ich auch seinen Namen wieder! Der Einsiedler namens Gandalf hatte immer so einen knorrigen Stab bei sich. Oh nein... Mutters Ärger auf mich ziehen wäre noch schlimmer als Vaters Ärger! Erspar mir die Hausarbeit! Ich geniesse es mal nichts davon tun zu müssen! Sie konnte streng sein. Ihr 'Machs nochmal.. nochmal.. nochmal..' habe ich immer noch im Ohr!'" winkte Sontje ab.
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Das Lachen konnte Phelan nicht zurückhalten "Ach Schwesterherz, du musst wissen ich bin schon fast ein Jahr hier. Nach einiger Zeit weisst du wo wer und wann arbeitet." er zwinkerte ihr zu und strich ihr eine Strähne, die ihr vor ihre schönen Augen gefallen war aus dem Gesicht. "Nein nein Sontje. In der Curia arbeiten Loki und Witjon, ich arbeite im Tempelbezirk, allerdings komme ich auf meinem Weg dort hin, den ich zu Fuß gehe.." er zwinkerte ihr zu ".. an der Curia vorbei und kann ihn so direkt fragen, wenn er gerade Zeit für mich hat."
Gandalf. Genau so hieß er "Ja du hast Recht das stimmt, wie hieß denn nochmal sein kleinwüchsiger Gesell?" Phelan rieb sich die Augen und hob danach den Zeigefinger in die Luft "Genau! Fridolin!" Fridolin? "Nein! nein nein .. ehm .. Frodiu! Nein, ehm ehm Frodo .. Frodo?" er platzte vor Erkenntnis "Genau! Frodo hieß er" Wie gut sich an die alten Zeiten zu erinnern.
"Von deren Zorn brauchst du mir nichts sagen, ich kenn die beiden nicht anders." er schaute auf Mogontiacum "Schwesterherz, der Tag ist im vollen gange, ich muss solangsam los, gehst du dann zu Ragin?" -
"Nunja.. ich glaube, ich brauche länger als ein Jahr, um mir alles zu merken." gab sie preis. "Diesmal bist du derjenige, der übertrumpft." Sontje hob abwehrend die Hände. Witjon kannst du grüßen, aber Loki besser nicht.. er ist bestimmt noch sauer auf mich! Dank seiner Erkenntnis stimmte sie lachend schallend in sein Gelächter mit ein, wischte sich eine Lachträne aus dem Gesicht. "Genau! Frodo! Der Mann mit den kleinen Haaren an seinen großen Zehen. Ohja.. ich hab jedes Wort mitgehört." Sie nickte verständnisvoll zum Kommentar über ihre Eltern und nickte noch einmal. "Klar.. ich werde Ragin sogleich überfa-.. äh.. suchen gehen. Bis später, Brüderchen, ich habe dich lieb!" Zum Abschied rückte sie Phelans Mantelkragen zurecht und verschwand nach drinnen. Im Vorbeigehen blickte sie auf den Stammbaum, wiederholte im Stillen beziehungsweise in Gedanken alles was Phelan erzählt hatte. "Lieber Gero... ich wüsste gerne, ob dir mein neuer Name gefällt: ich möchte Duccia Vera heissen! Hm, was sagst du dazu?" Das Bild Geros blickte ernst auf sie runter und Sontje sah unverwandt zu ihm rauf.
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