Es war ein nasskalter, windiger und ungemütlicher Tag in Rom, kaum das Wetter, dass einen aus dem Haus trieb, wenn es nicht unbedingt erforderlich war. Es lud wirklich nicht dazu ein, dass Forum Romanum aufzusuchen, sondern eher, es sich an einem wohlig glühenden Kohlenbecken und mit einem guten und heißen Wein gemütlich zu machen.
Doch der Consul Aelius Quarto hatte dessen ungeachtet seine schönste Toga angelegt, eine Schar Klienten um sich versammelt, und sein Heim auf dem Palatin zeitig und nach einem kargen Morgenmahl verlassen. Sein Weg hatte ihn hinunter zum Forum und zur Rostra geführt, der alten und ehrwürdigen Rednertribüne gegenüber der Curia Iulia. Die dunklen, metallenen Schiffsschnäbel, die ihr als Zierde dienten, schimmerten matt im fahlen Licht dieses trüben Tages.
Das war ein gefährlicher Ort, der Respekt einforderte. Nicht wenige Männer hatten dort oben zumindest ihr politisches Leben verloren. Aber auch die Stufen hinauf waren voller Tücken und Quarto hatte gehört, dass dort schon mancher Mann – nicht nur im übertragenen Sinne – zu Fall gekommen war.
Also stieg er vorsichtig hinauf.
Oben angekommen strich er bedächtig die Falten seiner Toga zurecht, warf sich in Pose und schaute, ob sich trotz des schlechten Wetters einige Zuhörer versammeln würden.