Nach dem Brand - Renovierung

  • Nach dem Brand bot die Villa Tiberia ein trauriges Bild: Der gesamte Ostteil, der höher am Esquilin lag und einst den Repräsentationsteil mit Atrium, Tablinium, Vestibulum und verschiedenen Schlafräumen (unter anderem das von Durus) und Officia war heruntergebrannt, das Dach war eingestürzt und hatte das obene Stockwerk zum Teil eingerissen. Über der ganzen Villa lag ein widerlicher Gestank, denn der Rauch war in alle Ritzen gekrochen und hatte viele Wände geschwärzt. Glücklicherweise war zumindest der Wirtschaftstrakt und ein Teil des privaten Bereichs der Villa verschont geblieben, sodass die Tiberier, die ihre Räumlichkeiten verloren hatten, in andere Zimmer gezogen waren, die in der Regel jedoch etwas kleiner und bescheidener waren. Als Ersatz für das Atrium hatte man außerdem das große Triclinium freigeräumt, sodass man dort nun Gäste empfangen konnte. Allerdings mussten sie diesen Raum über den Lieferanteneingang betreten.


    Kurz nachdem die letzte Glut erloschen war, hatte Durus den Maiordomus angewiesen, mit den Aufräumarbeiten an der Villa zu beginnen und einen Architekten für die Wiederaufbau zu beschaffen.


  • Die Zeit war vergangen, man hatte das gesamte Mauerwerk des Atriums und der umliegenden Räume abgetragen. Der Maiordomus selbst hatte die Arbeiten kontrolliert, sodass es schnell und effizient vor sich gegangen war. Daher existierte nun ein großer, freier Platz mitten im dicht bebauten Rom, abgesperrt durch Zäune und Tag und Nacht von Sklaven bewacht. In einer Ecke hatte man die noch brauchbaren Ziegel gestapelt, das Übrige war einfach aus der Stadt geschafft worden. Nun stand jedoch der nächste Arbeitsschritt an: Aus einer Vielzahl junger (und alter) Architekten hatte Durus selbst den vielversprechendsten ausgewählt, der nun den Auftrag hatte, die Aufbauarbeiten zu leiten. Er hatte einen Plan vorgelegt, der nun ausgeführt werden konnte.


    Nachdem nun der winterliche Frost voraussichtlich vorüber war, konnte auch endlich mit dem eigentlichen Bau begonnen werden: Nacht für Nacht (denn tagsüber waren Karren verboten) erschienen Ochsengespanne, die Ziegel, Mörtel und weitere Baumaterialien auf die Baustelle schafften. Außerdem hatte man einen Kran aufgebaut, der von mehreren Sklaven bedient werden musste - die Grundsteinlegung war nicht mehr weit!


  • Die Arbeiten an der Villa gingen weiter. Nach wenigen Wochen waren ausreichend Baumaterialien vorhanden, um den Bau zu beginnen. Die Arbeiter waren auf zwei Arten rekrutiert worden: Zum einen hatte Durus bei der allmorgendlichen Salutatio diejenigen Klienten, die ohnehin ohne Arbeit waren, rekrutiert, andererseits hatte der Architectus aber auch spezialisierte Handwerker und noch ein paar kleine Hilfsarbeiter angeworben. So kam nun noch mehr Betrieb in die Baustelle, auf der nun neben den Kränen auch Gerüste entstanden und die ersten Mauern gemauert wurden. Während man für die Grundmauern eher den Opus Caementicum, sodass man die Mauern später mit beliebigem Material - außen schlichten Putz, innen jedoch teils Marmor, teils farbigen und mit Malereien verzierten Putz auftragen konnte. Doch dieser Zeitpunkt lag noch in weiter Ferne - zuerst würde man den Rohbau vollenden müssen.


    Immerhin war es bald so weit, dass die Zimmerleute ihre zugeschnittenen Tragebalken einpassen konnten, die als Fundament für die oberen Stockwerke dienen würden mit Ausnahme des höchsten Raumes - des Atriums. Dort, aber auch an anderen Stellen errichtete man stattdessen die Gerüste, auf denen Hilfsarbeiter unter der noch relativ milden Märzsonne Unmengen an Ziegeln, Bruchstein und Mörtel zu den Maurern schleppten. Alles schien hervorragend im Zeitplan zu liegen.

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