Der Ritus war vorüber, und mit Celerina an meiner Seite und ihrer Hand in meiner erhob ich mich. Der Brautzug würde später noch einiges an rituellen handlungen nach sich ziehen, doch nun war erst einmal genug Zeit für Gespräche und den Genuss des wirklich köstlichen Essens. Sklaven hatten entlang der Reling auf einer Seite ein Buffet aufgebaut und standen nun neben den zahlreichen Liegen bereit, um den Gästen die Teller mit jenen Dingen zu füllen, nach denen es ihnen gelüstete. Der Kapitän gewahrte mein zustimmendes Kopfnicken in seine Richtung, und noch während ich den Gästen auch in Celerinas Namen ein weiteres Mal für ihr Kommen dankte und ihnen viel Freude und gute Unterhaltung bei Seefahrt, Musik und Köstlichkeiten wünschte, wurden die unterarmdicken Taue gelöst und die breite Planke eingeholt. Das Segel wurde gehisst. Hin und wieder durchdrang ein gerufener Befehl das Spiel von tibia und Konsorten oder das Schreien der Möwen, die von eifrigen Sklaven davon abgehalten wurden, sich den ein oder anderen Happen von den langen Tischen voller Essen zu stibitzen. Die Segel bauschten sich leise knatternd im lauen Wind, und die Nordwind nahm langsam Fahrt auf.
Endlich war es an der Zeit, sich den Gästen persönlicher zu widmen. Celerina und ich hatten verständlicherweise mittige Plätze auf Deck, um jedem Gast mit derselben Aufmerksamkeit bedenken zu können. Flache Schalen mit warmen Wasser und darauf schwimmenden Rosenblättern wurden gereicht, ebenso weiche Tücher zum Trocknen derzuvor benetzten Hände. Und wahrlich, an Köstlichkeiten war so ziemlich alles vorhanden, was das Herz begehrte: Süßes, Saures, Deftiges, Herzhaftes, Heißes, Kaltes, Festes, Flüssiges, Raffiniertes, Salziges, Zuckriges, Außergewöhnliches... Und natürlich den obligatorischen Wein, jeweils kredenzt von flinken Sklaven. Untermalt wurde das Gelage vom fröhlichen Klang der Musik, die später hin und wieder in Fetzen zum Festland wehen würde. Ich sah hinauf in den Himmel. Die Götter hatten uns lediglich Schäfchenwolken geschickt, und ich war ihnen dankbar dafür. Mit Celerina an meiner Seite ging ich auf die bereitstehenden Liegen zu und nahm Platz. Hunger verspürte ich kaum. Ich ließ vielmehr den Blick über die Gäste schweifen, lächelte diesem und nickte jenem zu, und bedeutete demjenigen der vielen Sklaven, der mich mit einem ungefüllten Teller fragend ansah, dass er sich zuerst meiner Braut widmen sollte.
In Kürze sind Speis und Trank zu einem Wer-bedient-sich-hier-Niedrigpreis 0.01 auch via WiSim verfügbar.