Die Turma Secunda unter Decurio Gaius Terentius Primus suchte jeden Tag einen selbstgewählten Bereich ab. Sie teilten sich in Gruppen auf und befragten die Bevölkerung ob sie Alienus gesehen hätten oder etwas über seinen Verbleib wüßten.
Für den ersten Tag schlugen sie ihre Zentrale in Colonia Claudia Ara Agrippinensium auf und mit Hilfe der Garnison durchkämmten sie die Stadt und die umliegenden Dörfer.
Die Suche nach Alienus
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Der Tag war grau und die Schneewolken hingen tief. Sie hatten bereits zwei Dörfer kontrolliert und auch im Dritten Dorf standen die Bewohner und betrachteten den Steckbrief.
Der Dorfälteste schüttelte den Kopf und fragte,
Was sagst du seit wann vermißt ihr ihn?
Primus sah ihn an und meinte," Seid nunmehr zwei Wochen..."
Ein mitleidiges Kopfschütteln allenthalben und während sich Primus mit den Dorfältesten unterhielt brachten Frauen seinen vier Männern dampfende Becher mit Kräuterwein und auch Primus nahm dankbar einen entgegen.
Während er den Becher mit beiden Händen hielt sahen sich die Bewohner noch einmal den Steckbrief an.Gesucht!
Quintus Terentius Alienus
Soldat der Legio Secunda
Mogontiacum
[Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/8915/alienusrr1.jpg]Hinweise zu seinem Aufenthaltsort
an jede Garnison in GermaniaBelohnung!
Doch nach wievor stellte sich kein Erkennen ein. Da kam plötzlich Bewegung in die Leute, von Osten her näherten sich Reiter, bei näherem Hinsehen erkannte man daß es römische Equites waren.
Es war Lupus mit seinen Männern, sie waren im nächsten Dorf unterwegs gewesen und kamen wie besprochen hierher um mit Primus zusammen zurück nach CCAA zu reiten.
Lupus zügelte vor ihm sein Pferd und lehnte sich etwas nach vorn. Sein Gesicht war blau gefroren, ebenso seine Hände und Füße.
Primus erging es nicht anders. Er fragte,...und?
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Lupus schüttelte den Kopf und stieg von seinem Pferd, seine Kameraden machten es ihm nach und sie nahmen dankbar den heißen Kräutertrunk an.
Wir haben die drei Dörfer aufgesucht auch die Casa Rustica unweit von hier,...nichts.
Er trank vorsichtig und merkte wie ihm sein Innerstes wieder mit Leben gefüllt wurde.
...ich denke wenn, dann ist er schon weiter...vielleicht Richtung Küste...
Nach und nach trafen auch die anderen Suchtrupps der Turma ein und konnten auch keine andere Neuigkeit als die allseits bekannte bieten.
Nachdem sich alle ein wenig aufgewärmt hatten sahen sie Primus an. -
Warum sollte er zur Küste wollen fragte sich Primus...wohin könnte er überhaupt wollen? Nach Britannia?
Primus bedankte sich bei den Leuten aus dem Dorf und bat sie weiterhin die Augen offen zu halten. Sie versprachen dies zu tun, jedoch war wenig Hoffnung in ihren Blicken.
Primus führte die Turma nach CCAA zurück, wo sie ihr Nachtlagen bezog.
Am nächsten Morgen ging es weiter.
Ihr Weg führte duch verschneite Wälder, einsame Gehöfte und kleinere Ansiedlungen.
Auch hier die ernüchternde Erkenntnis...keine Spur von Alienus.
So gelangten sie schließlich nach Ulpia Noviomagus, jenem letzten Außenposten vor dem Mare Germanicum.
Hier hatte man in der Garnison einen Mann gefunden und ihn ins Valetudinarium gebracht, jedoch war die Freude nur kurz, es war nicht Alienus.
Primus ließ drei Männer mit Erfrierungen im Valetudinarium zurück, auch gegen deren Protest und teilte seine Turma wieder auf. Er verteilte die Steckbriefe und sie machten sich erneut auf ihre Suche, die von Stunde zu Stunde aussichtloser schien.
Das Wetter wurde schlechter und Primus entschloß sich gegen Nachmittag zur Rückkehr nach Ulpia. Sie gerieten in einen Schneesturm nicht gekannten Ausmaßes und an ein Weiterkommen war nicht zu denken.
Sie suchten Unterschlupf in einer Scheune und stopften die Ritzen notdürftig zu. Nach der Pferdepflege machten sie ein kleines geschütztes Feuer und versuchten sich aufzuwärmen während draußen der Schneesturm tobte.
Primus hoffte inständig, daß es Lupus und Ocellus ebenfalls in einen Unterstand geschafft hatten.
Die Suche nach Alienus sollte keinem seiner Männer das Leben kosten. -
Das Wetter verschlimmerte sich immer mehr. Schwarze Wolkenbänke türmten sich vor ihnen auf und nur schier endlose Flächen lagen vor ihnen.
Lupus rief seinen vier Kameraden zu;
Wo soviel Fläche ist, ist auch eine Casa Rustica!...Kommt, laßt uns danach suchen, sonst ergeht es uns schlecht!
So tieben sie ihre erschöpften Pferde noch einmal an und mobilisierten ihre letzten körperlichen Reserven. Schneeböen kündigten ein nahes Unwetter an.
Sie begannen die Hoffnung schon fast zu verlieren als sie ein schwaches Licht erkannten. Der Wind blies ihnen immer stärker ins Gesicht und sie hatten Mühe sich im Sattel zu halten. Schier endlos erschien ihnen der Weg bis zum Licht. Keine Casa Rustica,...eine kleine Kate mit einem Stall.
Lupus fiel fast von Pferd und hämmerte an die Türe.
Von innen erklang eine Stimme in Germanisch. Wer ist da?
Lupus antwortete mit germanischen Brocken.
5 Legionäre! Wir suchen Schutz!
Die Türe öffnete sich und ein vierschrötiger Mann öffnete, hinter ihm ängstlich eine Frau und zwei Kinder.
Kommt rein!
Jedoch Lupus entgegnete,
Wir haben Pferde!
Der Mann nickte verstehend und trat nach draußen. Zog die Türe zu und wies ihnen durch den immer heftiger werdenden Sturm den Weg zum Stall.
Er war klein aber bot npch Platz für die 5 Pferde. Ein warm-miefiger Geruch kam ihnen entgegen. Sie versorgten ihre Pferde und gingen dann hinter dem Mann in die Stube. Ihre Glieder begannen schmerzhaft wieder Gefühl zu entwickeln und sie nahmen dankbar den dampfenden Kräuterwein aus den Händen der Frau entgegen.
Lupus schlürfte vorsichtig das Gebräu und merkte wie das Leben in ihn zurückkehrte. Er sprach mit Titus und dieser verschwand in den Stall um kurz darauf mit einem Beutel zurück zukommen.
Er legte ihn auf den Tisch und Lupus meinte.
Schinken, Butter, Brot,...getrocknetes Obst...wir wollen euch nicht zur Last fallen,...so nehmt es denn an.
Die Frau lächelte freundlich und sah ihren Mann an.
Dieser trat an den Beutel und sagte zu Lupus, diesmal in Latein.
Das ist freundlich von euch,...aber es ist unsere Christenpflicht in Not geratenen zu helfen...
Jetzt fiel Lupus auf, daß ein Kreutz an der Wand hing. Er hatte kein Problem mit dem Glauben anderer Menschen und so entgegnete er,
Ich danke dir im Namen meiner Kameraden,...erzähl´uns doch von deinem GLauben,...ich glaube der Abend wird noch lang...
Und so erfuhren die 5 Legionäre von den Wundertaten jenes Propheten aus dem fernen Galiäa und manch einer schlief nachdenklich ein. -
Am nächsten Tag war der Schneesturm vorbei und der Blick auf die Landschaft eröffnete ihnen eine weiß gleißende Wüste. Es schien als habe jemand die Landschaft eingeebnet und weiß bedeckt.
Es war allen klar, daß der Rückweg nach Ulpia ein kräftezehrendes Unterfangen werden würde und so machten sie sich langsam auf den Weg.
Immer wieder stiegen sie ab um den Pferden Entlastung zu geben und so schafften sie es unter Aufbietung all ihrer Kräfte bis zum frühen Abend zurück nach Ulpia, wo bereits Ocellus auf sie wartete.
Zwei Stunden später kam auch Lupus zurück,nur von Labeo fehlte jede Spur.
Man war sich einig noch einen Tag zu warten, alleine um die Pferde nicht zu verlieren, dann brachen sie auf in Richtung Bagacum um dann nach Labeo und seinen Männern zu suchen.
Was sie fanden war Labeo, der ihnen entgegen kam, zu Fuß, auf seinen Schultern trug er einen Kameraden.
Sie eilten zu ihm hin und stellten fest, daß der Kamerad tot war, ebenso die restlichen 3 Equites und die Pferde.
Nachdem Labeo sich ein wenig gefangen hatte ritten sie zu der Stelle an welcher die Truppe versucht hatte dem Schneesturm zu trotzen,...vergeblich.
Sie bargen die Männer und die Ausrüstung und schleppten die Pferdekadaver in einen nahen Wald. Nach dieser traurigen Aufgabe begannen sie den Rückweg über Confluentes zurück nach Mogontiacum.
Bei jedem Dorf machten sie Halt und kamen doch mit leeren Händen zurück.
Sie hielten vor der Porta Praetoria.
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