Die Mauer vor Rom (Projekt der Cohortes Urbanae)

  • Ich winkte ab "Nicht gleich so aggressiv, Tribun!
    Ich wollte doch nur wissen, was du damit bezweckst! Ich meine du hast schon Recht, doch eine Belagerung in der Realität hat ja den zweck die Belagerten auszuhungern, aber ich kann ja schlecht meine Männer verhungern lassen, bzw. soll die Übung ja auch nciht über Wochen andauern!"

  • Eine Belagerung hat in erste Linie den Zweck die Verteidiger zu schwächen, nicht zwingend sie auszuhungern. Denn wenn man sie zu lange Hungern lässt, werden die Verteidiger agieren und das könnte unter Umständen unvorteilhaft sein. So lange man aber Herr der Lage bleibt und nicht allzulange belagert, werden die Verteidiger täglich etwas geschwächt, aber sie werden noch nicht zwingend verzweifelt. Und solange sie noch nicht verzweifelt sind, werden sie nicht unüberlegt agieren. Folglich hat man immernoch gute Chancen als erster Agieren zu können.

  • Gut, dachte ich...... ich lasse mich hier nicht auf eine Grundsatzdiskussion ein.....


    "In Ordnung, Tribun! Dann soll es so ein! Aber cih denke eine Nacht reicht! Ihr könnt ja in der Nacht Scheinangriffe starten, damit die Verteidiger zu noch weniger Schlaf kommen, mehr Männer habt ihr ja!"

  • In Ordnung, werden wir machen. Wir werden auch morgen über den Tag immer mal wieder Scheinangriffe starten...
    Gut, dann hätten wir das soweit geklärt, oder? Dann sollten wir zurück zu der Reiterei kommen.
    Ich denke die Reiterei wird uns dann hilfreich sein, wenn wir das Haupttor geöffnet haben und wir ungehindert Soldaten auf die andere Seite der Mauern holen können. Dann werden die restlichen Kohorten nämlich auf direktem Weg die Fahne versuchen zu stürmen und die restlichen Verteidiger in Nahkämpfe zwingen, sodass die Reiterei mit einem Umweg sich der Fahne von hinten nähern kann...
    Andere Vorschläge, Anmerkungen?

  • Sev hört den Ausführungen zu und meldet sich nun auch noch zu Wort.


    "Die 'Belagerung' könnte auch eine gute Möglichkeit für unsere Kundschafter sein, ihr Können zu zeigen. Wir sollten die ganze Nacht über, auch während der Scheinangriffe, immer Späher auf ihrem Posten haben. Die Equites Singulares können dabei zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt werden. So können wir die Stimmung im 'feindlichen' Lager immer im Auge behalten und unsere Aktionen zeitlich genau abpassen."


    Angesichts des Angriffs hat er noch einige Bedenken.


    "Ist ein tatsächliches Stürmen der Anlage mit den Pferden nicht zu gefährlich? Es könnte schnell passieren, dass einige Verteidiger versehentlich niedergeritten werden und sich durch die Hufe der Tiere schwer verletzen. Ich würde eher vorschlagen, dass wir sie vor allem zur Abschreckung einsetzen. Den Fußtruppen schicken wir die eindrucksvoller wirkenden Reiter voran, lassen sie dann aber im letzten Moment abdrehen. Dann bliebe ihnen weiterhin die Beschützung der Flanken als Aufgabe. In die 'Stadt' eindringen würde ich sie erst dann lassen, wenn der Weg wirklich ganz und gar frei ist. Um realistisch zu bleiben müssen wir sowieso die Gegend auch nach außen hin absichern, Aufklärung betreiben und Flüchtlinge abfangen. Dort würde ich die Reiterei dann auch schwerpunktmäßig einsetzen..."


    Fragend sieht er zu seinem Tribun.

  • Offenbar hatte der Decurio den Tribun falsch verstanden:


    Ich glaube du hast mich missverstanden:
    Die Pferde werden erst die Mauer passieren, wenn wir das Tor geöffnet haben und die nähsten Verteidiger aus dem Weg geräumt haben. Da müssen die Pferde nicht stürmen sondern können ganz langsam eintraben. Nun, wenn die Reiterei und die restlichen Angreifer, sprich die Fußtruppen, innerhalb der Mauer sind, werden die Fußtruppen versuchen die Fahne zu stürmen. Die Reiterei indess wird über einen Umweg, sprich einen weiten Bogen, versuchen, die Verteidiger zu umgehen und sich der Fahne von hinten zu nähern. Ich glaube kaum, dass die Verteidiger die Fahne noch nach hinten absichern werden, wenn von vorne einige Kohorten Angreifer angreifen. So können wir, wenn es klappen sollte, nämlich die Übung gewinnen, bevor wir alle Gegner ausgeschalten haben. Und selbst wenn Einzelne bemerken sollten, dass sich von hinten einige Reiter nähern, werden sie sich sicher davor hüten, sich den herangaloppierenden Reitern in den Weg zu stellen. Und die ganze Einheit kann sich ja nicht den Reitern entgegenstellen, da sonst ja unsere Fußtruppen ihnen in den Rücken fallen würden. Kurz gesagt, wir nehmen nach dem Fall der Stadtmauer die Verteidiger bei der Fahne in die Zange.


    Ad Kundschafter, nach hinten absichern und so weiter: ja, geht klar so.

  • Ich ergriff das Wort


    "Einen kurzen Einwurf, Tribun! Dass die Reiterei den Feind umgeht ist in einer offenen Feldschlacht sicher kein Problem, doch in den engen Gassen Roms würde das wohl eher zum problem werden, zumal sie, im Ernstfall sicher überall in Kämpfe verwickelt wird!


    Und diesen Ernstfall wollen wir ja nachstellen....


    Ich denke, es wäre ine unfairer Vorteil diese Reiterei wie bei einer Feldschlacht einzusetzen...."

  • Wenn wir uns auf einige Straßen fokusieren, werden es die Verteidigier auch machen. Sie werden es sogar liebend gerne machen, da sich so ihre Unterzahl nicht so stark auswirkt, als wenn wir auf breiter Front angreifen. Deshalb bezweifel ich, dass die Verteidiger in dieser Situation daran denken würden, dass man versuchen könnte sie zu umgehen, denn sie würden erstmal über die Dummheit der Angreifer lachen.
    Zum Beispiel wählen wir nur die westlichsten Straßen für unseren Fußtruppen-Angriff aus, dann werden die Verteidiger nach und nach ihre Kräfte auch nach Westen verschieben, also dort ihre Truppen sammeln, da sonst die Verteidiger der westlichen Straßen einer zu großen Übermacht entgegenstehen würden. Vielleicht werden sie nicht alle Truppen dort sammeln aber sicher einen großen Teil. Und durch Kundschafter werden wir erfahren, wann die östlichen Straßen relativ ungedeckt sind oder zu mindest ungedeckt genug, um dort mit einigen Reitern durchstoßen zu können.
    Und dann wären die Reiter durch und könnten sich in einem Bogen der Fahne von hinten nähern und zu schlagen, wenn die restlichen Fußtruppen bis kurz vor die Fahne gelangt sind.

  • Sev ist noch immer skeptisch, was den Ritt durch die engen Gassen angeht, doch er nickt schließlich zustimmend. Der Tribun wird sich das schon gut überlegt haben. Als einfacher Decurio will er es sich nicht herausnehmen, da zu sehr zu widersprechen. Er nimmt sich fest vor, seinen Männern noch einmal allergrößte Vorsicht einzuschärfen. Er erinnert sich noch gut, wie sie damals in Germania schnell dazu übergegangen waren, ihre Pferde doch außerhalb der Stadt zu lassen, um sich zu Fuß zu beteiligen.


    "Wir sollten vielleicht einige Fußsoldaten zum Schutz mitnehmen oder voran schicken, falls die Verteidiger sich in den Häusern verschanzen und uns von dort aus angreifen..."

  • Ich lauschte dem Tribun und nickte dann "gut, wie du meinst" und schwieg wieder.


    Crassus war zwar ein guter Freund doch mit ihm über Einheiten zu diskutieren, war sinnlos, für ihn gab es nur die Prätorianer und alle anderen hielt er für dumm...... wenn er sich da nur nicht irren würde....


    Natürlich würde ich Dragonum Nichts über dieses Gespräch sagen, doch hoffte ich, dass er selbst auf die Idee kam alle Strassen und Gassen absichern zu lassen und eventuell auf den Häusdächern Späher zu positionieren.....

  • Warum sollten die Verteidiger? Das wäre doch idiotisch.
    Wenn wir mit unseren gesamten Fußtruppen an einem Ende der Stadt angreifen, bzw uns auf die Straßen an einem Ende der Stadt konzentrieren, MÜSSEN die Verteidiger ihre Männer auch dort hinüber verlegen. Denn wir wollen nicht vergessen, die Angreifer sind in der Überzahl, in der haushohen Überzahl. Somit wäre es nur eine Frage der Zeit bis die Angreifer die Verteidiger an diesem Ende aufgerieben haben. Und den Verteidigern bringt es auch nichts, wenn sie die eine Seite der Stadt zwar halten können, aber auf der anderen Seite untergehen.
    Deshalb werden die Verteidiger alle bzw. fast alle Männer verlegen. Und genau dahin verlegen wo wir mit unseren Fußtruppen angreifen werden. Sollten sie es widererwarten nicht machen, dann werden die Verteidiger zwar das eine Ende der Stadt halten können, nämlich dort wo wir nicht angreifen, aber das andere Ende würde recht schnell fallen, da wir dort ja, wie schon gesagt, eine enorme Überzahl haben werden.
    Und spätestens wenn wir die meisten Männer mit unseren Fußtruppen an dieser einen Stelle aufgerieben haben, werden sie Verstärkung entsenden. Und diese Verstärkung muss ja auch aus Leuten bestehen. Und diese Leute werden dann andere Stellen freilassen. Logischerweise die Stellen, die am weitestens entfernt von unserem Hauptangriff sind. Und eben dort können dann unsere Reiter durchstoßen.

  • "Genau diese Fragen werden sich dem Centurio aufwerfen! Es ist zwar unüblich einem Centurio das Kommando über 4 Cohorten zu geben, allerdings wird das die Übung sein, bei der er sich beweisen kann! Lassen wir es auf uns zukommen, wir werden sehen!"


    Ich blickte zum Decurio und dann zu Crassus "Gibt es noch Fragen oder Anregungen?"


    Es war schon spät und es wurde Zeit, dass wir auch noch eine Mütze Schlaf bekamen....

  • "Gut, dann schlage ich vor, wir legen uns alle hin!
    Morgen früh, sehr früh, werde ich Centurio Dragonum mit den Verteidigern in die provisorische Stadt schicken! Wenn das Geschehen, bekommst du, Tribun, von mir Bescheid, dann kann es losgehen!"

  • Die Nacht war bereits hereingebrochen, die Offiziere verabschiedeten sich und begaben sich in ihre Zelte.
    Die Nachtwache war eingeteilt und gleichsam auf Cohortes Urbanae und Prätorianer aufgeteilt.


    Die Milites würden nur wenig Schlaf bekommen, denn schon in aller Frühe sollte es losgehen.
    Doch ein wenig Zeit war noch bis dahin.....

  • Dragonum konnte kaum schlafen aber das war ohnehin fast immer der Fall und durch die zunehmende Freude auf die morgige Schlacht wuchs seine Nervosität nur noch was wiederum dazu führte das er wach blieb ...
    Lange schlug er sich diese Nacht um die Ohren bis er schließlich noch zwei Stunden schlief bevor er den neuen Tag began ...

  • Sev sammelt die übrigen Decuriones der Equites Singulares noch zu einer intensiven Besprechung zusammen.


    "Also, Männer... Der Plan ist folgender. Dass wir hier einen Übungskampf vor uns haben, sollte allen klar sein. Es sollte von jedem einzelnen tunlichst vermieden werden, bei den Verteidigern irgendwelche Verletzungen zu verursachen. Ich weiß, dass uns das als berittene Einheit gegen Fußsoldaten besonders schwer fallen wird. Dennoch gilt äußerste Vorsicht. Wir wollen keine Schwerverletzten. Falls es nicht anders geht, müsst ihr euren Equites das Absitzen befehlen. Dann müssen wir eben zu Fuß weiter."


    Er schaut einmal eindringlich in die Runde und fährt erst fort, als er glaubt dass es allen klar ist.


    "Die Nacht über werden wir nun unentwegt Späher aussenden. Zeigt, was ihr drauf habt, lasst die Boten reiten. Falls sich im feindlichen Lager etwas tut, müssen wir augenblicklich davon erfahren. Wir werden nämlich einige Scheinangriffe fahren. Wann und ob diese Angriffe stattfinden, wird der Tribun entscheiden. Sorgt also dafür, dass er verdammt gut informiert ist, wie es sich für einen Prätorianer gehört.


    Der eigentliche Angriff wird vermutlich nicht vor morgen stattfinden. Den genauen Zeitpunkt wird allerdings auch der Tribun bestimmen. Bis dahin befinden wir uns in einer Art Belagerungssituation. Wenn es so weit ist, dann werden wir der Infanterie voran reiten. Bei den Stadtmauern angekommen müssen die Männer jedoch im letzten Moment abdrehen. Anschließend wird es vorerst unsere primäre Aufgabe sein, die kämpfenden Fußsoldaten zu beschützen. Ich will keine schwache Flanke sehen und auch nach hinten muss alles dicht sein. Wie bei einer tatsächlich ernsten Situation müssen die Männer darauf vorbereitet sein, potenzielle Flüchtlinge abzufangen und fest oder außer Gefecht zu setzen. Sobald der Weg dann freigekämpft ist, wird die Reiterei nachrücken. Der Plan sieht so aus, dass wir eine freie Bahn suchen müssen, über die wir auf einer anderen Route als die Infanterie in die Stadt vorrücken können. Von den Feinden wird niemand offensiv niedergeritten oder dergleichen! Wenn ihr keine andere Wahl habt, dann lasst ihr absitzen! Gut... Gewonnen hat die Partei, welche als erste die in der Stadt aufgestellte Fahne erobert. Die genaue Aufstellung und Aufgabenverteilung für die Turma bekommt ihr später. Noch Fragen? Dann könnt ihr jetzt eure Männer instruieren."


    Sev schaut noch einmal in die Runde.


    "Ich verlange vor allem anderen äußerste Disziplin! Sorgt dafür. Wegtreten."


    Die Decuriones machen sich auf den Weg zu ihren Turmae um die Männer einzuweisen. Es dauert nicht lange, bis sich auch schon die ersten Späher im Schutz der Dunkelheit lautlos an ihre Arbeit machen...

  • Es war sehr früh am nächsten Morgen, als sich die Offiziere der Verteidiger einfanden und die letzten Details besprachen.


    Dann, noch im Schutz der Dunkelheit, begaben sich die zwei Cohorten der Cohortes Urbanae und die eine Cohorte der Prätorianer in die nachgebildete Stadt, um dort ihre Positionen zu beziehen.


    Centurio Dragonum hatte das Kommando über diese drei Cohorten.


    Die restlichen vier Cohorten der Prätorianer, die die Angreifer spielten, schliefen noch, oder hielten sich zumindest in den Zelten auf, und warteten darauf, dass ihr Tribun die Befehle gab.


    Praefectus Lucianus, der die Übung als Beobachter verfolgen sollte, ritt zuerst mit den Verteidigern mit, um dann einen geeigneten Platz auf einem kleinen Hügel zu beziehen, um das Ganze aufmerksam verfolgen zu können.

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