Drei Sklaven, eine Herrin und ein Rundgang durch die Stadt

  • Sie hatte es Phila versprochen gehabt sie mitzunehmen und wenn sie ein Versprechen gab dann hielt sie es auch. Und heute sollte es so weit sein, zwar kannte sie sich selber noch nicht so gut in Rom aus, aber zu viert sollten sie es schon schaffen die Wege und die Stadt zu erkunden, außerdem würden sie sicher nicht überfallen werden wenn sie zu viert gingen. Von ihrem Cousin hatte sie sich etwas Geld geben lassen und ihm gesagt, dass sie einkaufen wollte und deswegen die drei Sklaven mitnahm. Sie wusste nicht genau was er dazu sagen würde, wenn sie ihm erzählte sie wolle Phila die Stadt zeigen.


    Naria und Nathan waren natürlich mit dabei und so lief Calena zusammen mit den drei Sklaven durch Rom und seine kleinen, verwinkelten Gassen. "Es gibt hier sicher viel zu sehen aber ich muss gestehen, dass ich seit dem ich in Rom war auch noch nicht so viel erkundet habe," sagte sie zu Phila und lächelte diese an. "Es ist für mich vieles noch neu und ich habe es ja gleich zu Anfang als ich ankam geschafft mich zu verlaufen, aber ich traf jemanden der mir sagte wo lang ich laufen musste." Gerne erinnerte sie sich an diesen Tag zurück auch wenn ihr Herz dabei ein wenig schwer wurde.
    "Wieviel hast du schon von der Stadt gesehen Phila?" wollte sie wissen.

  • Fast beschämt lief Phila neben der jungen Caecillerin her. Sie war beschämt, weil sie noch nie erlebt hatte, dass ein im Stand höherer Mensch so nett zu ihr gewesen war. Und es war ja nicht so, dass Calena sie mit zum einkaufen nahm, damit sie die Taschen tragen konnte, sondern weil sie ihr die Stadt zeigen wollte! Unvorstellbar war es, bis sie dann schon einige Zeit durch Rom liefen.


    Vor den anderen beiden Sklaven war Phila noch etwas verschüchtert, aber als die Caecillia ihr Fragen stellte versuchte sie diese so gut es ging und brav zu beantworten.


    Naja, da war dieser Weg hier her und auf diese Bühne wo wir dann weiterverkauft wurden und dann war da noch der Weg zur Casa Caecillia Herrin. keine Ahnung ob Calena es erschreckend finden würde, für Phila war so etwas ganz normal, immerhin war sie schon in ihrer Kindheit der Sklaverei verfallen.

  • Etwas verwundert bei ihren Worten blickte sie die Sklavin an. "Man hat dich bis jetzt noch nicht nach draußen geschickt um andere Dinge zu erledigen? Du warst bis jetzt nur in der Casa gewesen und hast meinem Großcousin gedient?" fragte sie die SKlavin und lief mit den anderen beiden weiter.
    Naria und Nathan kannten sich schon mittlerweile ein wenig besser hier in der Stadt aus.
    "Das werden wir ab jetzt ändern, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Cousin dich nur gekauft hat um in der Casa zu verstecken. Ich denke du wirst auch Tage haben an denen du raus gehen kannst und darfst vor allem auch um die anderen Sklaven zu unterstützen. Ich werde dir den Mercatus auch zeigen und die kleineren Geschäfte wo du wichtige Dinge bekommen kannst. Ich habe mich hier jetzt schon öfters umgesehen damit ich mir auch selber mal weiterhelfen kann, denn ich bin gerne draußen und denke, dass wirst du demnächst auch sein."
    Irgendwie konnte sie sich das wirklich nicht vorstellen, dass Crassus seine Sklavin nur für die Casa hatte und diese nicht nach draußen lies, wahrscheinlich war da einfach nur etwas durcheinander geraten das war alles, aber das würde sie nun wieder gerade biegen.
    Es tat gut hier draußen zu sein, es lenkte von vielen Gedanken ab die sie hegte.

  • Ich bin ja noch nicht allzu lange hier und ich sollte mir erstmal die Gänge der Casa einprägen, bevor ich in eine Stadtgeschickt werde, die so groß ist, dass ich tagelang brauchen könnte um wieder zuürck zu finden, falls ich mich verlaufe.
    Schnell wurde Philas Antwort durch euphorisierte Worte von Calena abgewürgt. Die junge Sklavin freute sich sehr darüber, wie die Caecillerin sich für sie einsetzte, ihr die Stadt und ihre wichtigsten Orte zeigen wollte.
    Als sie von den anderen Sklaven sprach musste die Griechin wieder sofort an Gabriel denken, an seine liebliche Art, seine wohlklingende Musik, da fiel ihr ein, sie wollte ja noch einmal zusammen üben, bevor Dominus Crassus hohen Besuch empfangen würde und eine Vorführung wünscht.


    Phila schaute an den hohen Häusern hoch. Die Bauart war nicht grundaufverschieden im Vergleich zu der griechischen Bauuart, eingeltich waren sich beide Kulturen was das betrifft ziemlich ähnlich.

  • Calena konnte nicht anders als zu lachen. Es war kein Auslachen, viel mehr war es ein erfreutes Lachen. "Verzeih mir Phila aber es hört sich fast so an als würde ich sprechen, denn ich habe leider auch die Neigung mich zu verlaufen und ich denke wenn ich die Casa mittlerweile nicht so gut kennen würde, würde ich mich dort auch verlaufen. Nein du hast Recht, bevor du selber und alleine durch die Gegend ziehst, auch wenn es nur im Auftrag ist, solltest du dir erst die wichtigsten Punkte merken damit du den Weg zurück findest. Es wäre nicht gut wenn du dich verläufst und jeder denkt du seist vielleicht weggelaufen auch wenn das nicht der Fall ist. Aber das bekommen wir schon hin. Du kannst auch gerne einmal zusammen mit Naria einfach an verschiedenen Nachmittagen frei nehmen und dann die Gegend erkunden. Ich denke mein Cousin hätte da auch nichts dagegen schließlich dient es ja dazu, dass du uns nicht abhanden kommst," meinte sie zu ihrem Vorschlag.


    Calena kannte Crassus und er kannte auch die Einstellung von ihm zu den Sklaven, aber sie dachte sich, dass er eigentlich gegen so etwas sicher nichts dagegen haben konnte, denn nichts wäre wohl schlimmer wenn ein Sklave abhanden kommen würde. "Hast du Hunger?"

  • Als die junge Herrin ein wenig über Phila lachte, schob die Sklavin nur ihre Lippen in den rechten Mundwinkel und sagte weiter nichts.
    Aber was sie dann sagte brachte Phila komplett aus der Fassung.


    Herrin! Ich würde nie weglaufen das müsst ihr mir glauben! Phila würde es nicht einmal wagen zu denken so bitte glaubt mir doch! völlig entsetzt trat sie einen Schritt zur Seite und schaute die Caecillerin an. Hoffentlich würde sie ihr das glauben und Crassus nichts davon sagen!





    Die Straßen wurden immer voller und die Patrizierin schien mit ihrem Gefolge dem Mittelpunkt des öffentlichen Lebens näher zu kommen.
    Phila traute sich kaum zu sagen das sie Hunger hatte, aber sie wollte auch nicht unhöflich sein. Nur ein kleines bißchen Herrin .. die ganze Wahrheit war .. sie hatte ein Bärenhunger.

  • Calena blinzelte wegen dieser Reaktion und sie fragte sich im nächsten Moment ob sie etwas falsches gesagt hatte, aber das hatte sie doch gar nicht. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, dass sie gesagt hatte Phila würde fliehen. Sogar Nathan und Naria sahen Phile ein wenig erschrocken an wegen ihrer Reaktion, aber keiner von ihnen sagte etwas.
    Calena begann deswegen den Kopf zu schütteln und versuchte die Sklavin wieder zu beruhigen. „Niemand hat etwas davon gesagt, dass du fliehen würdest Phila. Ich sagte einfach nur so, dass es gut ist wenn du dich auskennst damit du nicht abhanden kommst, das heißt aber nicht, dass ich denke, dass du abhauen könntest. Es heißt lediglich, dass ich es gut finde wenn du dich auskennst damit du dich nicht verläufst und man noch denkt du bist weggelaufen. Verstehst du?“ Sie hoffte zumindest, dass sie verstand. Hatte sie sich so missverständlich ausgedrückt? Ein leiser Seufzer drang über ihre Lippen, aber weiter ließ sie sich nichts anmerken.


    „Auf was hast du Lust?“ fragte sie die Sklavin nach einer Weile da sie selber überlegte was sie essen konnten. Calena hatte auf irgendetwas Lust konnte aber nicht wirklich sagen was es war. Vielleicht etwas süßes oder doch lieber etwas fruchtiges. Eine Entscheidung würde sie wohl fällen wenn sie an den entsprechenden Ständen angekommen war. „Möchtest du etwas warmes oder kaltes essen?“

  • Philas Herz beruhigte sich sehr nach Calenas Worten.


    Nie .. nie würde ich es tun .. murmelte sie noch, bevor sie im vorherigen Trott weiterzogen.


    Sie kamen an vielen Ständen vorbei, wo es exotisches als auch gewöhnliches gab. Sogar ein paar Griechen hatten hier wohl ihre Stände auf dem großen Markt Roms.


    Auf Calenas Frage konnte die junge Sklavin nur den Kopf senken und stumm bleiben. Zu gern hätte sie gesagt, dass sie eine von den griechischen Spezialitäten haben wollte, aber dafür würde sie bestimmt großen Ärger bekommen.


    Etwas kaltes reicht voll und ganz Herrin Calena ..

  • Es wunderte sie immer noch etwas wegen der Reaktion der Sklavin und sie nahm sich vor beim nächsten Mal etwas vorsichtiger mit ihrer Wortwahl zu sein oder aber Phila besser zu beobachten denn es war schon seltsam, dass sie sich eben so verhalten hatte, aber wahrscheinlich machte sich Calena einfach nur mal wieder zu viele Gedanken darüber wie so oft in ihrem Leben.
    "Du kannst dir aussuchen was du willst Phila sonst würde ich nicht fragen also scheue dich nicht," meinte sie dann als es um das Essen ging. Ihre beiden anderen Sklaven waren auch schon am überlegen, wobei Nathan eher derjenige war der etwas teilnahmsloser der ganzen Sache gegenüber stand.


    Finden tat man hier sehr viel aber sich zu entscheiden was man nun essen wollte war dann doch eine kleine andere Sache. So seufzte sie leise auf, denn sie wusste nicht recht ob sie etwas warmes oder kaltes nehmen sollte und ob es etwas mehr oder weniger sein sollte. Entscheidungen waren manchmal schwer und gemein.


    "Auf was hast du Lust?" fragte sie dann Phila schließlich wollte sie diese ein wenig aus sich raus locken.

  • Phila musste ehrlich antworten, auch wenn sie sich das als Sklavin auf keinen Fall erdreißten durfte. Calene hatte sie schon mehrmals gefragt und angewiesen einfach den Wunsch zu äußern .. wenn die junge Sklavin das nicht tun würde, täte sie genauso unrecht ihrer Verpflichtung gegenüber.


    Zarghaft schaute sie zu Calena, ihr aber nicht ins Gesicht blickend, und äußerte ihren Wunsch Bei diesem Stand da sie zeigte auf einen Stand an dem sie schon ein paar Schritte vorbei gelaufen waren gibt es griechisches Brot aus dem feinsten griechischen Korn.. sie zögerte noch einmal, sprach dann aber weiter und griechisches Obst habe ich schon lange nicht mehr kosten dürfen .. hoffentlich hatte sie jetzt nicht zu viel gesagt!

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