Welch weise Worte das waren, dachte sich der Artorier nickend und stellte fest, dass die Petronierin nicht nur symphatisch, sondern auch klug war. Dass Crispus und sie irgendwie in Streit geraten konnten, verwunderte den Artorier immer mehr, denn schließlich schienen alle beide eine gute Erziehung genossen zu haben. Auch traute sich die Petronierin endlich an den heruntergekühlten Wein heran.
Das schöne Schmunzeln von Crispina steckte Reatinus an und brachte ihn aus seiner Verlegenheit, welche er vergebens versuchte, alleine abzulegen.
"Ja, aber ein unterschätztes Mittel ist die Desinfektion. Macht heute kaum einer, und hoffentlich wird es irgendwann Tage geben, wo es Gang und Gebe wird. Immerhin geht es den Patienten schneller besser." Reatinus hatte zwar auch Heiler, aber traute auch hier nur bestimmten Sorten davon über dem Weg.
Wer könnte so glückliche, schöne, strahlende Augen übersehen, dachte sich Reatinus über die Freude Crispina und strahlte selbst ungespielt. (Er war eh ein schlechter Schauspieler!)
"Dein Onkel würde mir sicherlich vertrauen", sprach Reatinus freudig und wunderte sich andererseits darüber, dass sie erst um Erlaubnis fragen musste. An dieser Stelle hätte Reatinus vielleicht im Nachhinein eher um Verzeihung gebeten.