officium MAC | Man sollte auch nicht zu lange warten...

  • "Und Nuala. Du hast wirklich ein glückliches Händchen bewiesen, als du sie gekauft hast. Sie spielt grandios und hat eine wunderbare Stimme", bestätigte ich, noch ein wenig verschnupft. Orestes setzte sich nicht, sondern blieb stehen, was mir sagte, dass er nicht lange bleiben wollte. Und sogleich bestätigte er dies auch schon. Ich fragte mich, warum alle Welt stets dachte, mich aufzuhalten, sagte aber nichts, sondern hörte ihm nur zu. Anschließend nickte ich. "Soweit ich weiß, suchen sie gerade nach einem geegneten Kandidaten. Ich wollte später ohnehin zur regia, auf dem Weg könnte ich Verginius Esquilinus besuchen, den magister des Augurenkollegs." Sofern er zugegen sein würde, wäre es sinnig, ein gutes Wort für Orest einzulegen. "Ich heiße deine Entscheidung gut. Vielleicht wird man dich bereits beim Tempelneubau in Ostia zu Rate ziehen. Dort soll das Haus des Mercurius neu erbaut werden. Wie sieht es denn mit deinen Kandidaturplänen aus?" fragte ich.

  • "Ähm da hast Du recht.", bemerkte er auf Corvinus Lob von Nualas Künsten, er notierte sich auf die interne Wachstafel, dass er dieses Lob weitergeben wollte. "Das wäre präktisch, wenn Du den Verginier ansprechen könntest. Und was den Tempel in Ostia anbelangt. Natürlich ist eine solche Aufgabe als Einstieg eine großartige Sache.", sagte er nickend seine Aussage bestätigend, "Und dann, die Kandidatur. Ich war beim Purgitier und beim Konsul. Habe mich also in die Listen eintragen lassen und von beiden - vom Purgiter verhalten, von Konsul Aelius begeistert - die gewünschte Zusage der Unterstützung erhalten. Ich glaube der Konsul hätte mich sogar als Klient akzeptiert, wenn ich gefragt hätte, was ich natürlich nicht getan habe. Jetzt bin ich am Zweifeln, ob ich noch die Germanicer besuchen sollte, die scheinen mir doch eher ein harter Brocken zu sein."


    Jetzt musste er kurz überlegen. "Sollten wir eigentlich zu diesem munus der Flavier gehen?"

  • "Dann werde ich das tun", verpsrach ich nickend. Und schon befanden wir uns wieder mitten im Wahlkampfthema. "Ah, sehr gut. Der consul war begeistert, sagst du?" Das war interessant. Ich hatte gar nicht geahnt, dass er der Familie so zugetan war, oder war es Orestes selbst? Doch Aelius Quarto mochte Orestes höchstens aus dem Tempel oder vom tiberianischen convivium kennen. Nun ja, im Grunde war es aber einerlei, woher er ihn kannte, solange Orest sein Wohlwollen genoss. "Das freut mich für dich. Ich bin zuversuchtlich, was deine Wahl anbelangt. Bei den Germanicern wüsste ich selbst nicht so recht, welche Taktik besser wäre. Sie sind mitunter...schwierig." Ich dachte da vor allem an die Museionsdebatte im Senat zurück. Wenn Avarus einmal sich eine Meinung gebildet hatte, kam er nur äußerst schwerlich davon los - oder er reagierte nicht mehr.


    "Hm. Ich weiß noch nicht genau, ob ich Zeit dafür haben werde. So du sie findest, solltest du gehen, es ist gut, wenn man dich vor und während der Kandidatur in der Öffentlichkeit sieht. Sie richten Spiele aus, nicht wahr?" Ich hatte davon gehört, wusste aber nicht so recht, was ich davon halten sollte - immerhin hatte Gracchus das ganz sicher nicht nötig, für Aristides allerdings war es das Sprungbrett in die Öffentlichkeit. Ich selbst hatte ebenfalls mit dem Gedanken gespielt, Gladiatorenspiele auszurichten, allerdings würde ich mir nun wohl etwas anderes überlegen müssen, wie es schien. Ich seufzte leise.

  • Das Thema hatte sich zum Wahlkampf weiterentwickelt. "Ja, ich war auch überrascht. Vielleicht habe ich bei der Vorstellung einfach einen guten Eindruck gemacht.", sagte er bezüglich des Aeliers. "Weißt Du, vielleicht lasse ich es bei den Germanikern auch einfach darauf ankommen. Etwas Diskussion bei der Vorstellung kann ja auch nichts schaden. Dann ist mir vielleicht der Auftritt bei den Spielen der Flavier wichtiger. Er überlegte - "Wir schicken doch wieder ein paar der Sklaven durch die Stadt, ein paar leere Wände zu verzieren?", fügte er noch als Frage zum Wahlkampfthema hinzu.

  • "...wobei gerade bei den Germanicern auch durchaus Gehässigkeit mitschwingen kann, wenn sie mit klarer Argumentation nicht weiterkommen", bemerkte ich und schmunzelte. "Aber du hast recht. Lasse es drauf ankommen. Germanicus Avarus wird dir vermutlich unangenehme Fragen stellen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass du sie meistern wirst." Bezüglich der Sklaven überlegte ich einen Moment, dann nickte ich nachdenklich. "Ich glaube, das wollte Tiberius dieses Jahr koordinieren. Er hat wohl auch schon mit ein paar der Klienten darüber gesprochen", erwiderte ich.


    Das Thema der Wahlkampfspiele schien vom Tisch zu sein. Und plötzlich streckte Livius Pyrrus seinen Kopf hinein und sah mich auffordernd an. "Aurelius?" Er entdeckte Orestes. "Salve, Aurelius", grüßte er ihn und wandte sich dann wieder an mich. "Äh, Aurelius, wir müssen los. Dein Dienst fängt bald an", erinnerte er mich. Ich seufzte. "Ah, na gut. Es gab sonst nichts mehr, Manius?" erkundigte ich mich, bereits im Aufstehen inbegriffen.

  • "Gut dann wird das schon alles seinen Gang gehen, denke ich.", sagte Orestes. Dann schaute dieser merkwürdige Schreiber herein und erinnerte Corvinus an einen Termin. "Nein ich denke nicht, Marcus. Also gut wir reden dann wieder, wenn die nächsten Schritte klar sind. Vale!", sagte er daraufhin und wandte sich zum Gehen.

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