Sontje und die Fohlen

  • Es war eiskalt, aber ein herrlicher Morgen. Der Himmel strahlend blau und die Sonne schien mit ihrer Winterkraft ein wenig Wärme auf die Menschen und Gegenstände zu werfen. Sie saß auf der Sitzbank vor dem Stall und versuchte sich an einem harten Stück Leder, welches sie versuchte zu biegen und daraus ein neues Halfter für eines der Fohlen zu machen. In solchen Sachen war sie nicht so gut, weshalb sie wahrscheinlich ein halbes Leben brauchen würde.


    Zumal Sontje nicht genau wusste, was sie eigentlich genau zu machen hatte. Das Leder war hart und kaum zu biegen. Dann ging sie davon aus, dass Einfetten etwas bringen würde, so hatte sie sich eine Speckschwarte organisiert und schmierte das Leder nun schon zum dutzendsten Mal ein, aber irgendwie wollte und wollte es nicht weicher werden. Nur schmieriger und das war schon frustrierend.. "Och mönsch...." brummte sie verärgert und hauchte die kalten Finger mit ihrem warmen Atem an.

  • Nach seiner Ankunft hatte sich Silko Sorgen gemacht, weil die kleine schwarze Katze, die er als Opfer an Bastet immer gefüttert hatte, verschwunden gewesen war. Er hatte sie auf dem ganzen Anwesen gesucht und dann nach zwei Tagen im Stall der Stuten und Fohlen gefunden. Die namenlose Katze hatte offenbar gefühlt, dass in diesem Stall Mütter und ihre Kinder in Sicherheit waren, und hatte sich einen Strohstapel als Gebutsstätte für ihre Jungen ausgesucht. Die Katzenmutter hatte den ihr bekannten Nubier in ihren Nähe akzeptiert und nun machte Silko ihr jeden Tag eine Schale voll mit Stutenmilch und brachte sie ihr und ihren fünf kleinen weiß-schwarz gefleckten Nachkommen.


    So betrat er auch heute mit einer leeren Schale in der Hand den Stutenstall und staunte nicht schlecht, als Sontje ein Stück Leder mit einer Speckschwarte einrieb. Er räusperte sich kurz, bevor er sie ansprach.


    "Darf ich dich fragen, was du da machst? Ich glaube nicht, dass das Leder den Geschmack zu würdigen weis.", entgegnete er ihr völlig ernst, wenn auch durchaus nicht ernst gemeint.

  • "Oh.. nunja.. ich dachte, es würde dem Leder schmecken..." witzelte Sontje lächelnd und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Weisst du denn was besseres?" schob sie noch nach und hielt ihm entgegen."Es soll ein Führhalfter für eines der Fohlen werden, damit es sich schon früh dran gewöhnen kann. Zum Koppelgang ist sowas ganz nützlich... findest du nicht?"

  • "An sich ist die Idee ganz gut, allerdings wird es so ganz sicher nicht biegsamer und zweitens wird das Leder wohl von den Mäusen zerfressen werden, wenn es so gut nach Speck riecht."


    Dabei war die Antwort ja schon relativ einfach. Und das mit den Mäusen würde wohl kein Problem werden, schließlich würde es hier bald genug Katzen geben.



    "Also entweder gehst du damit in die Küche und wartest, bis es wärmer und somit biegsamer ist, oder du lässt es jemanden machen, der etwas mehr Kraft hat als du."

  • "Äh.. ehm.. oh.. ehm.. ja.. du hast natürlich vollkommen recht." stotterte Sontje und blickte betreten drein. "Wie dumm von mir... also.. ehm.. und was jetzt?" Sie grinste verlegen, sah zu ihm auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Du kannst es mir gerne zeigen. Ich suche immer noch nach etwas was ich tun kann damit ich mich nicht langeweile... Meine Mutter hat mir immer gesagt was ich tun kann und soll.. und hier.. ist keiner der mir was sagt.. was ich tun kann."

  • Sontja war langweilig...das konnte er mitfühlen. Ihm war es Rom nicht anders gegangen. Das ständige Rumsitzen machte einen wirklich fertig.


    "Na, wenn dir langweilig ist, dann kann ich dir gerne Arbeit geben. Zu tun gibt es immer in der Casa. Und natürlich könntest du auch in die Stadt gehen oder ausreiten. Aber sag mir vorher bescheid, dann gehe ich mit, damit dir nicht auch so etwas wie Sveija zustößt."


    Er nahm ihr das Leder aus der Hand und bog es so, wie sie es haben wollte. "So, jetzt kannst du es festmachen. Aber beeil dich, das ist wirklich ganz schon widerspänstig und ordentlich rutschig wegen dem Speck!"

  • "nee.. in der Casa will ich nichts tun. Hier draußen gefällts mir deutlich besser. Mhm.. ich könnte mich wirklich und endlich mal in der Stadt blicken lassen.. eine gute Idee.. ich enagier dich gleich als meine Begleitung mit." beschloß Sontje. "Welches Pferd darf ich zum ausreiten nehmen? Ich habe mir immer noch kein Reittier ausgesucht..." Während sie redete, befolgte sie Silkos Anweisungen und hielt asbald das glitischige Halfter in den Händen. "Wie geht es denn Sveija? Sollen wir sie fragen, ob sie mitkommen möchte?"

  • Na das ging jetzt aber doch etwas schnell. Aber die Sprunghaftigkeit war nunmal das Vorrecht der Jugend und Silko war nunmal nicht mehr der Jüngste, als dass er sowas einfach mitzumachen gedachte, und alles stehen und liegen zu lassen.


    "Nun zuerst muss ich noch etwas machen, aber dann kann ich dich gerne begleiten. Aber sei so gut und geh nicht ohne mich in die Stadt, oder nur mit einer anderen männlichen Begleitung. Wir wollen doch nicht, dass noch jemandem so etwas wie Sveija passiert. Die Arme hat Nachts noch schreckliche Albträume undwacht oft weinend auf. Wenn ich die Leute erwische..."


    Seine Miene verdunkelte sich bei dem Gedanken. Soweit er wusste, waren es wohl Römer gewesen. Das machte die ganze Sache ja auch so gefährlich... Aber sein Gesichtsausdruck hellte sich wieder ein wenig auf, denn die Omen standen gut für die Familie.


    So ging Silko zu der Stute, die ihr Fohlen noch säugte und daher noch Milch hatte. Mit einigen geübten Handgriffen füllte er die Schale mit frischer Stutenmilch.


    "Warte, wir können gleich los, erstmal muss ich noch unseren Nachwuchs füttern." So ging Silko ind die leere Box und schon kurz danach war ein deutliches Miauen zu hören.

  • Sim-Off:

    "Wir wollen doch nicht, dass noch jemandem so etwas wie Sontje passiert." Meinst du nicht eher Sveija? :D


    "Und warum?... Achso.. ja.. deswegen.. Nein, ich möchte auch nicht, dass mir so etwas ähnliches passiert, dann würde mein Bruder und ihr alle sehr betrübt sein." erwiderte Sontje zu Silko. Sie hängte das Halfter irgednwo hin, folgte Silko auf Schritt und Tritt, beobachtete alle seine Handgriffe auf genaueste. "Och nee.. du ziehst Katzen auf? Zeig mal! Oohhhh.. sind die süüüßßßßß!!" frohlockte Sontje beim Anblick der Fellknäuel und hockte sich langsam nieder, um den Katzenwurf zu betrachten. "So goldig die kleinen.... Wo ist die Mama hin? Brauchen die Kleinen noch etwas außer Milch?" plapperte Sontje mit besorgter Stimme.

  • "Nein, die Mutter versorgt sie sehr gut, ich helfe ihr nur ein bisschen und opfere damit gleich Bastet. Die Göttin scheint eurem Haus wohlgesonnen zu sein, denn das ist ein gutes Omen für ihr Wohlwollen."


    Silko wartete, bis die Katzen die Schale geleert hatten und machte anschließend noch eine voll. Den Göttern und ihren Tieren gegenüber durfte man nicht geizig sein. Kurz bevor auch diese Schale geleert war, kam die Mutter zurück und strich an Sontjes und Silkos Beinen entlang. Der Nubier strich ihr snaft über den kopf, was mit einem schnurren beantwortet wurde.


    "So, wenn du magst können wir dann wo hingehen. Hast du dir schon was überlegt?"





    Sim-Off:

    Ach, diese Barbarennamen klingen doch alle gleich :P

  • [SIZE=7]"Jetzt fängst du auch noch mit den Göttern an.."[/SIZE] brummte Sontje in sich hinein und nickte. "Ja, mir gefällt es, dass es Katzen gibt. Ich habe einen Spruch gehört, dass man Katzen erschaffen hat, damit die Menschen einen Tiger streicheln können... oder so ähnlich." erzählte sie dem Hünen in vertraulichem Ton. "Ah.. da ist die Mama ja.. Ja, schau, wir sind nur zu Besuch da. Keine Sorge, die Kleinen gehören dir.. Ja, ist ja gut. Feine Kinder hast du!" Vorsichtig reckte sie der Katzenmutter ihre Finger entgegen und durfte kurz deren Fell berühren, bevor sie sich von ihr abwandte. "ich würde gerne ausreiten. Ragin hat mir erzählt.. oder war es Albin? Ach egal.. jedenfalls hat mir einer der hiesigen Männer erzählt, dass die Familie eine Taverne besitzt. Dort würde ich gerne vorbeischauen... vielleicht gibt es dort für mich etwas zu tun. Meine Mutter hat mir viel über Hauswirtschaft beigebracht." Sontje bewegte sich langsam aus der Box und sah die Stallgasse entlang. "Mit welchem Pferd kann ich ausreiten? Ich möchte Lando keinesfalls verärgen."

  • Sie wollte in der Taberna arbeiten? Nun wenn es nach Silko gehen würde, war das sicher keine Arbeit für eine junge Dame wie Sontje, aber er war ja nur ein Sklave und hate somit keine Stimme im Senat, wie man so schön sagte. Aber ausreiten zur Taberna würde wohl nicht klappen.


    "Die Taberna ist aber mitten in der Stadt. Da zu reiten würde rein gar nichts bringen. Da müssten wir sowieso langsam reiten, oder die Pferde führen. Wenn du also zur Taberna möchtest, sollten wir besser laufen."


    Silko erhob sich langsam, um die Fellknäule nicht zu erschrecken.

  • Sontje winkte ab. "Das macht doch nichts, wenn wir die Pferde führen müssen, dann lerne ich gleich den Hinweg und die Umgebung der Taverne kennen. Oder gibt es dort keinen Stall zum Pferde unterstellen?" Sie lehnte sich gegen die Box. "Oder ich nehme meinen Esel Olaf mit.. dann sieht er mal was neues als immer desselbe." Nun ging sie die Boxengasse entlang, blickte in die Box wo Olaf sich befinden müsste. Die war leer. "Schade. Olaf ist nicht da.. dann ist er wohl auf der Weide." Sontje wanderte zu Silko zurück. "Nun.. kommst du mit? Ich brauche nur meinen Mantel und ein Pferd und dann können wir los."

  • Sim-Off:

    Wegen Ungeschicktheit meiner Zwillingsschwester gelöscht. :D




    Zitat

    'brauche nur meinen Mantel und ein Pferd und dann können wir los.'


    "Halt Stopp!" rief Phelan aus ein paar Metern Entfernung. Er näherte sich und nickte Silko freundlich zu. Als er schließlich vor seiner Schwester stand umarmte er sie zur Begrüßung und ließ direkt die Katze aus dem Sack. "Heilsa Schwesterherz, Loki will dich in seinem Arbeitszimmer sehen, es ist wohl .. sehr dringlich."
    Innerlich hoffte er doch sehr, dass Loki Sontje aus einem anderen Grund sehen wollte und nicht etwa, genau wie bei Phelan, wegen den Mattiakern ..

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