Ein Treffen an einem verabredeten Punkt ~ Der besondere Baum

  • Diese Berührung rief tausend Erinnerungen in ihr Wach. Vom Kennenlernen bis zu ihrem ersten Kuss mit Valerian, aber das durfte einfach nicht noch einmal geschehen, denn sie war versprochen und würde Crassus auf jeden Fall heiraten, denn alles andere wäre jetzt mehr als unehrenhaft und würde nicht nur sie in den Schmutz ziehen sondern auch ihren Cousin.
    Durch einen Tränenschleier schaute sie ihn an und wollte nicht mehr weinen aber das war so einfach gesagt aber viel schwerer getan.
    „Du wirst auch glücklich werden das weiß ich und die Frau die einmal an deiner Seite stehen wird, wird ebenfalls glücklich sein,“ sagte sie leise und versuchte dabei schon wieder ein klein wenig zu lächeln auch wenn es ihr schwer fiel. „Natürlich darfst du mich nach Hause bringen den Wunsch würde ich dir niemals abschlagen Valerian. Ich wünschte ich hätte andere Nachrichten für dich gehabt, nicht solche und ich wünschte ich müsste dir nicht weh tun, es tut mir einfach leid, ich wollte das alles nicht,“ entschuldigte sie sich wieder. Natürlich freute sie sich dennoch auf die Hochzeit aber sie wäre nicht Philogena gewesen wenn ihr das ganze hier nicht sehr zu Herzen gegangen wäre. Sanft strich sie mit ihren Fingern über seine die ihre Tränen wegwischten. „Wir werden uns beide niemals verlieren,“ versprach sie ihm und würde sich auch an ihr Versprechen halten.

  • Die Frau, die einmal an Deiner Seite stehen wird. Wie konnte sie von so etwas sprechen? Für ihn konnte es keine andere Frau geben. Zumindest fühlte er in diesem Moment so und hielt auch nichts anderes für möglich. Sein Herz war so zerrissen, daß er nicht glauben konnte, je über diesen Schmerz hinwegkommen zu können. Die Frau, die er liebte, lehnte jetzt gerade an seiner Brust. Und so nahe sie sich in diesem Moment auch waren, so fern war sie für ihn. Unerreichbar fern. Sie gehörte einem anderen.


    Ihr Lächeln versuchte er zu erwidern, doch so richtig gelang es ihm nicht. Ihm war auch gar nicht nach Lächeln. "Nein, wir werden uns nie verlieren." Ihre Finger hinterließen ein Kribbeln den seinen, wo sie sie berührten. Doch er durfte darüber nicht nachdenken. Er durfte nicht. Sonst würde er diesen Moment auch noch verderben. Und er hatte schon so vieles verdorben.


    "Versprich mir eines, Philogena. Bitte. Wenn... wenn Du einmal Hilfe brauchst. Egal, worum es geht. Und Du vielleicht niemand anderen darum bitten kannst. Dann... dann erweise mir die Ehre, zu mir zu kommen." Er schaute sie bittend an. Sie sollte wissen, daß es jemanden gab, der ihr seine Hilfe niemals verweigern würde.

  • Irgendwie spürte sie, dass sie das nicht hätte sagen können. Immer wieder musste sie aber auch in eines dieser Fettnäpfchen treten und es tat ihr leid. Sie war sich der Gefühle von Valerian natürlich bewusst und doch hatte sie ihm nun sicherlich wieder erneut unbeabsichtigt weh getan und das hatte sie nicht gewollt.
    Etwas unsicher nach ihren Worten schaute sie ihn an, traute sich fast nicht in seine Augen zu blicken, zwang sich dann aber förmlich dazu, denn alles andere wäre einfach nicht in Ordnung gewesen.
    Es tat so gut zu hören, als er die Worte wiederholte, dass sie sich niemals verlieren würden und sie hoffte es sehr, denn sie schätzte diesen Mann auch wenn er ihr niemals wieder so nahe sein würde wie in diesem Moment. Es würden Erinnerungen bleiben, aber ansonsten nichts.


    Ihr Blick ruhte auf seinen Augen als er seine Bitte aussprach und ihr Herz hüpfte einen Augenblick auf und nieder als wollte es aus ihrer Brust springen.
    "Das werde ich dir versprechen bei allem was mir heilig ist," sagte sie leise. "Wenn etwas ist werde ich auf jeden Fall zu dir kommen, selbst wenn ich am Ende der Welt wäre, ich würde einen Weg finden," versprach sie ihm. Sein Blick ging unter die Haut, das spürte sie und um diesem Blick nicht nachzugeben versuchte sie wieder zu lächeln und löste sich sehr, sehr langsam aus seiner Umarmung. Sie konnten nicht ewig so in dieser Stellung verharren, das ging nicht.

  • "Gut... das ist gut. Dann... fühle ich mich schon besser." Ein wenig zumindest. Valerian schaute sie an. Es war so schwer sich vorzustellen, wie sie in seinen Armen lag. Und dabei auch noch glücklich war. Nein, besser, er versuchte nicht, sich das vorzustellen. Daraus konnte nichts Gutes erwachsen.


    Als sie sich von ihm löste, wußte er, daß es endgültig vorbei war. Natürlich ließ er los und versuchte gar nicht erst, diesen letzten Moment der Nähe zu verlängern. Sein Blick hielt den ihren eine ganze Weile lang. Dann seufzte er. "Komm, laß uns gehen, bevor noch jemand etwas Falsches denkt. Sicher wirst Du schon längsts vermißt. Und ich möchte wirklich nicht, daß Du auch noch in Schwierigkeiten gerätst." Er konnte nicht verhindern, daß seine Stimme traurig klang, auch wenn er sich bemühte, es zu verbergen.

  • Gerne hätte sie etwas für ihn getan, hätte ihn getröstet aber sie wusste, dass sie es im Moment nicht vermochte und, dass es dauern würde bis er darüber weg war. Eines wusste sie aber ganz sicher, dass sie niemals den Kontakt zu ihm verlieren wollte, denn für sie war er doch etwas sehr Besonderes und das wollte sie einfach nicht mehr missen.
    "Ja wir sollten langsam gehen, aber keine Sorge man wird mich sicherlich nicht vermissen. Mein Cousin ist im Moment nicht zu Hause von daher werde ich keinen Ärger bekommen," beruhigte sie ihn, wollte sie doch nicht, dass er sich Sorgen um sie machte. Philogena seufzte ebenfalls ein wenig, denn es viel ihr auch nicht gerade leicht diesen Schritt un zu gehen, aber er musste sein. Also setzte sie sich langsam in Bewegung in Richtung Casa Purgitia.
    "Wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen Valerian, das verspreche ich dir und ich würde mich darüber auch wirklich sehr freuen," sagte sie leise als sie neben ihm her ging. Sie hatte ihm ja gesagt, dass sie ihn auf jeden Fall als Freund haben wollte auch wenn es für ihn im Moment ganz sicher alles andere als einfach war, doch sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass alles gut werden würde zwischen ihnen beiden, auf freundschaftlicher Ebene. Es waren alles Dinge mit denen sie noch keine Erfahrungen hatte und das war alles sehr neu für die junge Purgitierin.

  • Langsam setzten sie sich in Bewegung und Valerian konnte nicht sagen, ob er sich wünschen sollte, daß der Weg ewig lang war oder ob ihm lieber wäre, wenn sie schnell bei ihr zuhause ankämen. Einerseits war ihm klar, daß sie sich lange Zeit nicht sehen würden, vielleicht nie wieder, andererseits schmerzte ihre Gegenwart auch. "Das ist gut, daß Du keinen Ärger bekommen wirst." Und tatsächlich fühlte er sich angesichts dieser Eröffnung ausgesprochen erleichtert. Obwohl er sich nicht sicher war, ob sie nicht ein wenig zu naiv war. Und die Sklaven, die ja sicher alles mitbekamen, ihren Herrn nicht doch informieren würden.


    "Das ist zumindest eine schöne Aussicht", an die er allerdings nicht glauben konnte. Wenn sie erst einmal verheiratet war, würde sie ihn gewiß schnell vergessen. Spätestens wenn sie Mutter wurde. Und war es nicht auch gut so? Für ihn vielleicht nicht. Aber für sie ganz gewiß. Valerian warf ihr von der Seite einen Blick zu. Die Sonne beschien ihr schönes Gesicht. Er schaute genau hin. Wollte dieses Bild in seinem Herzen bewahren. Und dann würde er sich in die Arbeit stürzen. Fest entschlossen, doch noch Karriere zu machen. Irgendetwas im Leben mußte doch auch ihm gelingen können!

  • Vielleicht sagte sie das mit dem Ärger wirklich nur deswegen damit er sich keine weiteren Sorgen machte. Sie hatte ihm schon Kummer genug bereitet, da musste sie ihm nicht auch noch solche Sorgen an den Hals hängen, vielleicht waren sie nämlich vollkommen unbegründet wie sie sowieso glaubte. Warum sollten die Sklaven gleich petzen gehen? Philogena hoffte zumindest, dass sie es nicht machten, schließlich würde es ja auch nicht mehr vorkommen, dass sie in Zukunft alleine irgendwohin ging. Sicher würde ihr baldiger Verlobter dafür sorgen.
    Philogena wusste nicht genau was sie sagen sollte, deswegen lief sie schweigend neben ihm her. Sie hatte Angst, dass sie etwas falsches sagte oder ihn wieder verletzte und das hatte sie auf keinen Fall vor.


    Sie merkte nicht, dass er sie einen Moment lang von der Seite her beobachtete. Ihr Blick ging einfach nur nach vorne und sie überlegte was sie sagen sollte. Irgendwelche Worte musste es doch geben die sie ihm sagen konnte, doch ihr vielen einfach keine ein.


    Schon sehr bald kamen sie zur Casa. Der Weg war viel zu kurz gewesen das spürte sie auf der Stelle, denn ihr Herz wurde schwer. "Da sind wir," sagte sie leise und blickte zu Boden als sie stehen blieb.

  • "Ja, da sind wir", sagte auch Valerian leise, als sie stehen blieben. Die Casa war in Sichtweite. Und vielleicht wurden sie auch beobachtet. Dementsprechend hielt Valerian gebührenden Abstand. "Ich... wünsche Dir alles Gute, Philogena. Laß es uns kurz machen, sonst fügen wir uns nur noch mehr Schmerz zu. Sei einfach glücklich, ja? Bis irgendwann einmal. Mögen die Götter stets über Dich wachen." Er drehte sich entschlossen um und ging schnellen Schrittes die Straße hinunter. Bevor er doch noch eine Dummheit machte, die sie beide bereuen würden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!