• "Ich kann dir zu deiner Wahl nur gratulieren. Dann setz dich doch. Ich werde uns etwas Wein bringen lassen und du erzählst mir über dich selbst und deine Ziele. Dann werde ich sehen, was sich machen lässt." sagte Modestus und lächelte zufrieden. Dann wies er dem Fabier mit einer Geste einen Platz und schickte Connacht los um Wein zu holen. Den Appulier, den er letzte Woche erst seinem Weinkeller hinzugefügt hatte. Der war genau richtig für diesen Tag.

  • Valens nahm den angebotenen Platz gerne an. Nach einem Schluck des verdünnten Weins begann er seinem neuen Patron von sich zu erzählen. Zumindest in einer Version, die ihn gut dastehen lies. Er erzählte ihm von seinen Zielen. Davon, dass er nach Germania wollte. Von seinem Vater und wie er als Sohn des germanischen Offiziers groß geworden war. Von seinem Bruder, dem Subpraefectus Classis. Von seiner Zeit in Mantua. "Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich gerne in Germania dienen. Meine Familie stammt von dort und auch wenn ich dort nie gelebt habe, möchte ich doch meine Wurzeln erkunden. Vielleicht könnte ich ja bei der alten Einheit meines Vaters dienen." Auch wenn er dem Militär nicht sonderlich zugeneigt war, so war es doch am Anfang immer besser einen militärischen Posten bekleidet zu haben, falls er später noch einmal etwas in der Richtung machen wollte. Und wenn es ihm gar nicht gefiel, dann konnte er immer noch in die Verwaltung wechseln. Es zumindest zu versuchen, war er seinem Vater schuldig.

  • Modestus hörte dem Fabier aufmerksam zu und machte sich gedanklich einige Notizen. Der Vater ein Offizier und Eques, der Bruder ebenso. Das waren schon einmal gute Voraussetzungen für eine Standeserhebung. Er würde bald einen entsprechenden Brief an die Kanzlei schreiben. "Bei der Ala II Numidia als Subpraefectus? Warum nicht. Natürlich wird man sehen, ob man dich nicht an anderer Stelle dringender braucht. Und ob du überhaupt so rasch in den Ritterstand erhoben wirst. Bis dahin könnte ich dir vielleicht hier in Rom einen interessanten Posten vermitteln." meinte Modestus gerade als der Ianitor hereinkam. Offenbar wartete Iulius Dives vor der Tür um gemeinsam Gabinius Cimber zu besuchen. "Ich habe heute noch einige andere Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss. Das verstehst du sicherlich. Komm in den nächsten Tagen zur morgentlichen Salutation und sobald ich etwas von der Administratio höre, werde ich es dir mitteilen. Vale, Gaius Fabius Valens." verabschiedete sich Modestus von seinem neuen Klienten, um vor dem Haus Iulius Dives zu treffen.

  • "Ich denke ich möchte erst einmal abwarten, was die Kanzlei zu meinem Anliegen sagt, Patron." entgegnete Valens, denn er wollte sich nicht in einen Posten einarbeiten, nur um ihn nach wenigen Wochen wieder zu verlassen. "Selbstverständlich. Ich werde deinen Sklaven noch unterweisen, wo die Insula zu finden ist, in der ich wohne. Vale." verabschiedete sich Valens dann auch von seinem Patron, nachdem dieser nun andere Angelegenheiten zu regeln hatte. Nachdem er ja sowieso einfach hereingeschneit war, konnte er es ihm auch nicht übel nehmen, dass er die Unterhaltung so rasch beendete.

  • Zusammen mit einigen Sklaven kam Modestus an diesem Tag ins Tablinium. Die neuen Bilder an den Wänden waren fertig. Modestus hatte sich wieder für die Geschichte von Aeneas, den mythischen Vorfahren seines Geschlechts entschieden. Eine Besonderheit war die Szene in der Aeneas auf dem Weg nach Latium ein Kind mit einer Bauersfrau zeugte. Von diesem ersten Annaeus stammten alle anderen ab. Oder das behauptete man zumindest. Schließlich war es immer gut eine tolle Geschichte über seine eigene Abstammung zu haben. Vor den Bildern standen die Büsten der bedeutenden Annaeer der letzten Jahrhunderte. Ein Klient, der ihn hier besuchen wollte, musste also erstmal eine Spalier dieser würdigsten Annaeer passieren.


    Nach einem zufriedenen Blick auf den neu eingerichteten Raum, wandte er sich dem Ende des Raums zu. Dort stand ein prächtiger Sessel von dem aus er in Zukunft seine Klienten empfangen würde. Es galt nun einige ausgewählte Waffen an der Wand darüber zu Dekorationszwecken anzubringen. Seine Hasta Pura. Das Familien-Gladius, welches zunächst Florus und später er selbst während ihrer militärischen Posten geführt hatten. Eine schöne Waffe, die mit dem Wappen der Annaeer verziert worden war. Das germanische Kurzschwert, welches Sorana ihm geschenkt hatte. Alle drei wurden unter dem kritischen Auge an der Wand hinter dem Sessel befestig. Natürlich so, dass ein Klient sie hinter dem Sessel auch sehen können würde. Als er zufrieden war, verließ er das Tablinum in seiner weißen Toga wieder. Nach dieser kleinen Pause standen noch einige andere Termine an. Es waren schließlich bald Wahlen.

  • Nachdem er den Sergius für diesen Tag eingeladen hatte, rechnete er natürlich auch mit dessen Besuch. Er würde sowieso einige Klienten empfangen, weshalb er den Vormittag sowieso im Tablinum verbrachte. Je länger er dort weilte, desto besser gefielen ihm die neuen Dekorationen. So empfing er auf einem bequemen Sessel sitzend auch den Sergier. Aufgrund seiner alten Verwundung stand er zu Begrüßung des Mannes nicht auf.


    "Salve, Sergius. Setz dich doch. Du möchtest also ein Patronat mit mir besprechen. Erzähl mir doch, wo kommst du her und viel wichtiger, wo möchtest du in Zukunft hin?" sagte Modestus und bedeutete sich auf dem Hocker vor ihm Patz zu nehmen. Dann sah er erwartungsvoll zu dem Sergier. Das er Aquarius war, wusste Modestus mittlerweile. Doch wo sah sich der Mann in Zukunft?

  • Kurz ließ Plautus seinen Blick im Tablinum kreisen. Der Annaeer hatte nichts ausgelassen, was seinen Stand und seinen Reichtum vorzeigte. Nun, wenn man's hat dann hat man's eben und das Vorzeigen ist eh nicht verboten.


    "Salve Praetorius Annaeus, danke für den Sitzplatz."


    Er setzte sich. "Ich komme aus Neapolis und bin nach Roma gegangen, weil Neaoplis zwar der schönste Platz der Welt ist, man aber dort dermaßen bestohlen wird, dass es nur so raucht. Ich versprach mir von Roma, dass ich mich hier ohne die lästigen Klauereien besser entfalten kann als dort. So konnte ich hier eine Anstellung als Aquarius finden und habe mir, Steinchen auf Steinchen, auch als Geschäftsmann eine einigermaßen tragfähige Basis zusammengebastelt."


    Die Beschreibung des Bisherigen war ja recht leicht gewesen, verglichen mit dem Blick in die Zukunft, nach der der Annaeer gerade gefragt hatte. Plautus kratzte sich stickum am Kopf.


    "Ich hatte mir überlegt, ob es nicht hilfreich wäre, mal in der Administratio Imperatoris zu arbeiten, rein erfahrungstechnisch betrachtet, aber die Stellen für Primicerii sind grade alle besetzt und der Lohn dort wäre für einen Aquarius doch eine Art Abstieg. Wenn ich aber in der Verwaltung höher hinaus will, dann bleibt nur der Cursus Honorum. Davor türmen sich jedoch ziemlich hohe Hürden und ich traue mir nicht zu, diese ohne Hilfe übersteigen zu können."


    Ohne Seilschaft war diese Kletterei eben nicht zu bewerkstelligen, wie auch immer man das betrachtete.

  • "Du möchtest also höher hinaus. Das kann ich verstehen, Sergius. Allerdings ist der Cursus Honorum nicht die einzige Möglichkeit dafür. Eine ritterliche Laufbahn hat ebenso ihre Vorzüge. Es kommt ganz darauf an, was du möchtest. Auf dein eigentliches Ziel. Warum möchtest du höher hinaus? Um einen besser bezahlten Posten zu ergattern? Um Einfluss zu haben? Oder vielleicht wegen dem Ansehen?"


    "Senatoren sind angesehen und wenn du einmal Curator Aquarum werden willst, musst du zwangsläufig Senator werden. Eine senatorische Karriere erfordert allerdings Engagement und Ausdauer. Du musst erst in die niederen Ämter gewählt werden, bevor du in den Senat aufgenommen wirst. Die Ämter des Cursus Honorum sind abgesehen von dem Tribunat unbezahlt. Und selbst die Aufwandsentschädigung des Tribunats ist nicht viel höher als deine jetzigen Bezüge. Vor den lukrativen Posten steht also eine lange Durststrecke. Du darfst dabei auch nicht vergessen, dass ein Mitglied des Ordo Senatorius nur landwirtschaftliche Betriebe besitzen darf. Du müsstest gegebenenfalls deine Betriebe schließen oder veräußern."


    "Als Ritter bist du nicht eingeschränkt, was deine Betriebe angeht. Selbst als Procurator im niedrigsten Rang erhältst du ein Vielfaches von deinen jetzigen Bezügen. Auch der Einstieg gestaltet sich einfacher. Einmal vom Princeps ernannt bist du Ritter. Keine wüsten Angriffe im Senat, keine verlorenen Wahlen. Und als Eques eröffnen sich dir viele hoch dotierte Posten in der Verwaltung. Als Procurator der Kanzlei könntest du mehr Einfluss haben als viele Senatoren. Als Praefectus Aegypti könntest du sogar ein bedeutender Statthalter werden."


    "Nachdem ich dir das gesagt habe, lass mich dir auch sagen, dass ich dir gerne helfe den Cursus Honorum zu beschreiten. Allerdings möchte ich sicher sein, dass dies auch wirklich ist, was du möchtest."

  • Kompliziert. Andererseits aber doch ganz klar. Wenn Plautus seine jetzige pekuniäre Lage als Kriterium für eine Entscheidung voranstellte, dann gab es nur einen Weg.


    "Wenn ich Dich richtig verstanden habe, Praetorius, dann muss man stinkreich sein, um den Cursus Honorum durchstehen zu können. Reich bin ich nicht. Also lass ich jetzt die Finger vom Cursus Honorum. Das Ding geht nicht."


    Ja sicher, er hatte sich schon manchmal gewünscht, in der oberen Liga mitreden zu können, wenn ihm das, was ihm seine Befugnisse gestatteten, zu eng vorkam. Aber nun trat ihm die eherne Regel des Imperiums klar vor die Augen: Nur, wenn man Kohle hatte, konnte man mitreden. Folglich war es erste Priorität, Kohle ranzuschaffen.


    "So gesehn hast Du schon recht, wenn Du mir nahelegst, meinen Weg über den Ordo Equester zu machen. Nicht, dass ich mich vor wüsten Angriffen fürchte, das kann ich auch selber. Aber mir ist klar, dass ich erst mal Geld in die Scheune einfahren muss. Als Mittel zum Zweck. Kann sein, dass ich darüber das Stadium eines Graukopfs erreiche, dennoch sehe ich diesen Weg als eine Art Etappe an. Dann wird man weiter sehen."

  • "Sergius, ich will dir vermitteln welche Schwierigkeiten auf dich warten, wenn du den Cursus Honorum beschreiten willst. Viele jung Männer machen sich keine Vorstellung davon und brechen dann entnervt ab. Diese Erfahrung will ich dir ersparen. Wenn du wirklich den Cursus Honorum beschreiten willst, dann solltest du auch genau das tun und nicht erst Ritter werden. Im Zweifelsfall werden wir schon einen Weg finden."


    "Also bitte antworte mir ehrlich, was reizt dich am Cursus Honorum? Und wenn du einmal den Cursus Honorum beschreitest, wie stellst du dir deine Karriere vor? Willst du einmal eine Legion kommandieren oder Statthalter werden? Willst du stadtrömischer Curator werden?"

  • Plautus blickte den Annaeer etwas verwundert an.


    "Hab ich das jetzt richtig verstanden? Du hast mir zuerst geraten, Ritter zu werden. Zumindest hast Du mir klargemacht, welche Nachteile eine senatorische Karriere mit sich bringt und welche Vorteile sich aus einer ritterlichen Karriere ergeben. Daraufhin habe ich, unter Einschätzung meiner finanziellen Möglichkeiten, mich dazu entschieden, die ritterliche Karriere einzuschlagen."


    "Nun aber hast Du die Sache wieder auf den Kopf gestellt. Wobei ich bei genauerem Hinhören die Bedingung 'Wenn Du wirklich den Cursus Honorum beschreiten willst' bemerken kann. Betonung auf 'wirklich'."


    "Sicher, ich habe anfänglich an nichts weiter gedacht, als eben an den Cursus Honorum. Ich hatte in meiner Naivität einfach meinen Curator Aquarum vor Augen. Wenn Du wissen willst, was ich da in meinem Kopf hatte, dann sag ich Dir, dass ich den Aquarum oder irgendein anderes Amt im Sinn hatte."


    "Jetzt bin ich aber doch neugierig geworden, weil Du ja angedeutet hast, einen Weg zu sehen, mit dem offenbar die Widerwärtigkeiten einer senatorischen Karriere abgemildert werden könnten. Mal abgesehen von diesem eventuellen und willkommenen Einebnungseffekt kann ich Dir sagen, dass ich mich auch mal gegen das Naheliegende entscheiden kann. Also machen wir den Cursus Honorum. Und ich mach das dann auch, Praetorius. Mit einer Ausnahme: eine Legion kommandieren."

  • "Nein hast du nicht, Sergius. Ich führe dir die Vor- und Nachteile der beiden Wege vor Augen. Denn wenn man wie du vor einer so wichtigen Entscheidung steht, dann sollte man sich auch aller Folgen gewahr sein." erläuterte Modestus den Grund warum er so über die Vorzüge der verschiedenen Karrierewege gesprochen hatte. Als der Sergier dann seine Entscheidung für den Cursus Honorum bekannt gab nickte Modestus nur. "Gut, dann der Cursus Honorum. Da mir momentan kein sergischer Senator bekannt ist, gehe ich davon aus, dass du auch nicht Mitglied des Ordo Senatorius bist. Das wird sich ändern müssen, bevor du deine Karriere beginnen kannst. Ein Studium der politischen und militärischen Aspekte des Cursus Honorum ist eine notwendige Grundlage für jeden, der den Cursus Honorum beschreiten will." Dies waren die absolut notwendigen Grundlagen. Der Kaiser und der Senat würden niemandem ein Amt anvertrauen, der keine Ahnung vom Militär oder den Ämtern des Cursus Honorum hatte. Doch es gab noch andere Dinge die ein Mann zur Vorbereitung auf den Cursus Honorum tun konnte. Diese würden einem helfen gewählt zu werden. "Es steht einem Kandidaten außerdem gut zu Gesicht, wenn er seine Pietas durch eine religiöse Betätigung zur Schau stellt. Etwa in einem Kultverein oder dem Cultus Deorum. Zudem kann es für einen jungen, aufstrebenden Mann sehr hilfreich sein, einem amtierenden Magistraten zu assistieren, um einen Einblick in die tägliche Arbeit eines Magistraten zu gewinnen. Diese Dinge werden dir auch dabei helfen, in den Ordo Senatorius aufgenommen zu werden."

  • Plautus schluckte. Ein Haufen Zeugs. Aber ehrlicherweise musste er sich eingestehen, dass der CH ja anfänglich seine eigene Idee gewesen war. Der Annaeer hatte ihn zwar zeitweise auf andere Ideen gebracht, aber ...


    "Ja, gut, dann gehen wir mal die Punkte durch, die Du genannt hast. Studium? Ich denke, das ist machbar, vielleicht nicht gleich und noch heute nachmittag, aber in überschaubarem Zeitraum, ja. Kann ich eventuell auch nebenher machen."


    Allmählich begriff Plautus, dass seine Entscheidung begann, merklich in sein gewohntes Leben einzugreifen.


    "Nun, mit der Pietas war es bisher nicht sonderlich viel. Kürzlich wollte ich dem Mercurius ein Opfer darbringen. Ist aber an einem plichtvergessenen Aedituus gescheitert. Der Widder ist nicht traurig drüber, er genießt die Tage, die er noch hat, bis ich einen neuen Versuch angehe. Aber ernsthaft, welchen Kultverein würdest Du mir empfehlen?"


    "Nächster Punkt: Betriebe. Eigentlich bräuchte ich meine Betriebe nur auf die Produktion landwirtschaftlicher Güter umzustellen. Das wäre machbar. Irgendwoher muss ja auch das Geld kommen, das ich verbrauche."


    "Dann wäre noch das Tirocinium, dem ich sicherlich meine ganze Zeit und Kraft widmen sollte. Das würde für mich allerdings bedeuten, dass ich meine bisherige Tätigkeit als Aquarius an den Nagel hängen müsste. Eine ziemlich einschneidende Sache, abgesehen davon, dass ich dort auch noch einige Kleinigkeiten erledigen muss."

  • "Bereust du schon deine Entscheidung?" sagte Modestus schmunzelnd, als er den Sergier schlucken sah. Ja, der Cursus Honorum erfordert viel Arbeit. Deswegen war Modestus auch so bedacht darauf gewesen dem Sergier zu erläutern worauf er sich einließ Ein späterer Karrierenwechsel war zwar nicht ausgeschlossen, machte aber keinen all zu guten Eindruck. "Nun ein solches Opfer ist schon einmal ein guter Anfang. Es kann natürlich vorkommen, dass der Aedituus damals gerade unterwegs war. Aber davon solltest du dich nicht entmutigen lassen. Versuche es doch in einigen Tagen noch einmal." Natürlich brauchte man etwas Unterstützung von den Opferhelfern des jeweiligen Tempels. Doch im Zweifelsfall heuerte man die eben unter den anwesenden einfach selbst an, anstatt sie sich vom Aedituus zuweisen zu lassen. "Ich selbst bin Pro Magister der Germanitas Quadrivii. Dieser Kultverein baut und betreut Schreine für die Lares Compitales, welche über Roms Straßenkreuzungen wachen. Ansonsten gibt es auch die Augustales oder die Societas Claudiana et Iuliana." Die Augustales hatte in den letzten Jahren kaum noch Mitglieder, die Societas dagegen schon. Ob sein angeheirateter Neffe Iulius Dives Kontakte zu ihr hatte? "Nun spätestens nach deiner ersten erfolgreichen Kandidatur wirst du deine Position als Aquarius aufgeben müssen. Anstatt eines vollständigen Tirociniums können wir uns auch darauf verständigen, dass du mir an deinen freien Tagen hilfst. Es ist schließlich auch für Beamte nicht ungewöhnlich, dass sie gewisse Pflichten gegenüber ihrem Patron haben. Allerdings ist es sicherlich sinnvoll, wenn du dies vorher mit deinem Vorgesetzten, dem Curator Aquarum klärst."

  • "Das mit dem Bereuen verschieb ich besser mal auf später", bemerkte Plautus und schob ein breites Lächeln nach.


    "Das Opfer für Mercurius bring ich über die Bühne, weil ich ja damals Mercurius eh versprochen habe, wiederzukommen. Bei der Wahl des Kultvereins, hm, geben bei mir die Lares Compitales den Ausschlag. Ihr Wirken kommt ja allen Römern zugute, zumindest denen, die unterwegs sind. Also die Germanitas Quadrivii."


    "Es ist sehr entgegenkommend von Dir, dass Du mir für das Tirocinium eine pragmatische und anpassungsfähige Lösung vorschlägst. Ich werde deshalb so bald als möglich mit dem Curator Aquarum darüber sprechen. Ich habe ihm ohnedies demnächst einen Bericht abzuliefern."

  • Modestus hörte sich die Antwort des Sergiers an und überlegte einen Moment. Germanicus Sedulus hatte sich aufs Land zurückgezogen. Damit war er als Pro Magister berechtigt neue Mitglieder zu ernennen. Da es sich sowieso um einen informellen Akt handelte. "Dann ernenne ich dich als Pro Magister in Abwesenheit des Magisters zum Sodalis Minor der Germanitas Quadrivii. Es wird deine erste Aufgabe sein, eine Versammlung der Germanitas an den Kalenden des October im Odeum zu organisieren. Verteile einfach ein paar Aushänge auf dem Forum und den Märkten in Rom. Die wichtigen Mitglieder, also Medicus Germanicus Avarus, Paullus Germanicus Aculeo, Spurius Tiberius Dolabella und Tiberius Helvetius Varus solltest du eine kurze Nachricht zukommen lassen. Berufe dich einfach darauf dies in meinem Namen zu tun. Hast du irgendwelche Fragen dazu?"

  • "Nun zum einen die Wahl eines neuen Vorstandes. Davon abgesehen werden wir sehen. Vielleicht haben die Mitglieder der Germanitas noch das eine oder andere Anliegen oder Ideen." entgegnete Modestus und dachte darüber nach, ob man ein kleines Projekt für den Sergier finden konnte. Irgendetwas öffentlichkeitswirksames. Vielleicht in der nähe des Forums oder des Capitols. Dann erhob er sich noch einmal von seinem Sessel. Ihm war aufgefallen, dass er den Sergier zwar in Gedanken bereits als Klient angenommen aber es noch nicht ausgesprochen hatte. "Aber gut, Sergius. Um es noch einmal formell festzuhalten, ich akzeptiere dich hiermit als meinen Klienten. Bei Gelegenheit sollten wir dich meinem Patron, dem Consular Spurius Purgitius Macer, vorstellen. Kläre du derweil mit deinem Vorgesetzten, ob du mir an deinen freien Tagen bei Gericht zur Hand gehen kannst." sagte Modestus und nickte seinem neuen Klienten zu. Nun war es an der Zeit vorerst wieder auseinander und den geplanten Dingen nach zu gehen.

  • Plautus erhob sich.


    "Ich danke Dir, Patron. Nicht nur dafür, dass Du mich als Klient angenommen hast, sondern auch für das ergiebige Gespräch mit Dir, das mein Wissen erweitert hat. Sobald ich mit dem Curator Aquarum klargekommen bin, lass ich es Dich wissen. Vale."

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