• Eldrid genoss die kühle Brise auf der Haut, ja es stimmte was man sagte. Rom war im Sommer fast unerträglich war. Um so mehr genoss sie den leichten Regen und fing gedankenverloren einige Tropfen davon mit ihren Hand auf. Sie saß nun schon als ihr Mann sich dazugesellte.
    Sie musste lächeln. Ihr Mann schien recht praktisch veranlagt zu sein. Sie genoss einen Schluck des gekühlten Weines.
    „Ja es gefällt mir. Auch wenn ich wohl die Weite vermissen werde. Aber du hast wirklich ein schönes Haus. Ich meine natürlich wir.“ Eldrid lächelte entschuldigend. „Ich denke ich werde nicht all zu lange brauchen um mich einzugewöhnen.“ Was in einem Haushalt zu tun war wusste sie, schließlich hatte sie das von der Pike auf gelernt und ja auch schon den Haushalt ihres ersten Mannes geführt.
    „Apollodorus.“ Wiederholte sie den Namen. „Danke, ich werde mich dann an ihn wenden.“ Sicher würde sie die ein oder andere Veränderung hier vornehmen, schließlich sollte ihr Haushalt auch ihre Handschrift tragen.
    Sie hatte schon früh gelernt sich in ihr bestimmte Rollen zu fügen, so würde es auch hier nur ein kurze Zeit dauern, bevor sie sich zurecht finden würde.
    Sie kam nicht umhin seine Nervosität zu bemerken, dass er sich Gedanken ob ihres Alter machte konnte sie ja nicht wissen. Elrid jedoch war schon immer recht praktisch veranlagt und wie es sich für einen waschechte Germanin - wenn auch romanisiert – gehörte, hatte sie eine offene direkt Art die Dinge beim Namen zu nennen. „Ich wurde leider nur sehr unzureichend unterrichtet, was unsere Ehe angeht. Das wir die Verbindung unserer Familien festigen ist mir durchaus bewusst. Aber man ließ anklingen, dass einen Ehe für dich aus anderen Gründe auch notwendig ist um einige der politischen Ziele umsetzen zu können. Leider jedoch wurden mir keine genauen Informationen darüber gegeben, welche das sind. Ich hoffe, dass du Licht in das Dunkel bringen kannst. Und mir sagen kannst, in wie weit ich dich unterstützen kann.“ Das sie ihren Mann unterstützen würde, dass stand für sie außer Frage. Selbst wenn – was ja nicht der Fall war – ihn nicht mögen würde. Er war ihr Mann und damit stand ihm ihre ganze Unterstürzung zur Verfügung.
    Natürlich wolle sie auch gern etwas über ihren Mann erfahren, aber da er ja wohl doch eher die praktischen Abläufe besprechen wollte, hob sie sich derlei Fragen einfach für später auf.

  • "Nun dies ist nicht das einzige Haus, das uns zur Verfügung steht. Die Familie besitzt ein Anwesen in Mantua. Außerhalb der Stadt mit großen Pferdekoppeln und weiten Feldern und Hainen. Zudem habe ich vor kurzem einen Weingut in Kampanien gekauft. Nah der Stadt Capua. Ich habe mir sagen lassen, dass der Ausblick vom Anwesen auf dem Weinberg einzigartig sein soll. Wenn du möchtest können wir gelegentlich einige Tage dort verbringen. Gerade im Sommer ist es außerhalb der Stadt deutlich angenehmer." offerierte Modestus, um die Umstellung seiner Frau so einfach wie möglich zu machen. Er wollte vermeiden, dass Heimweh sie melancholisch machte. Mogontiacum war eine gewaltige Umstellung für ihn gewesen und vermutete, dass es andersrum genauso war. "Der Wein ist übrigens auch von dort. Mein eigener weißer Kampaner." sagte Modestus stolz. Weißwein war seine Leidenschaft und sie würde den gut gefüllten Weinkeller noch früh genug entdecken.


    "Nun ich strebe eines der bedeutendsten Priesterämter des Reichs an, das des Flamen Divorum. Der oberster Priester der vergöttlichten Kaiser. Dieses Amt kann nur von verheirateten Männern bekleidet werden, da die Ehefrau ebenfalls kultische Aufgaben übernimmt. Das heißt für dich, dass du bald die Flaminica Divorum werden wirst. Im Gegensatz zu den anderen Flamines werden wir weitestgehend von allen religiösen Auflagen befreit sein."


    "Davon abgesehen strebe ich die Praetur bei den nächsten Wahlen an. Und nach einem Jahr Pause auch das Consulat. Hierfür ist es natürlich erforderlich verheiratet zu sein, um die sozialen Funktionen wahrnehmen zu können. Wenn ich richtig unterrichtet bin, ist es für dich nichts neues solche Aufgaben zu übernehmen." sagte Modestus und spielte damit auf die erste Ehe von Sorana an. "Ich hatte mir überlegt, dass wir in dem Jahr zwischen beiden Ämtern deine Familie in Mogontiacum besuchen können."

  • Nun bekam sie großen Augen, nicht nur ein Haus sondern gleich mehrere. Sie nahm das mit einem anerkennenden Nicken zur Kenntnis. Nun Witjon hatte nicht übertreiben. Ja er hatte versucht ihr ihren neuen Mann schmackhaft zu machen. Auch wenn das eigentlich nicht notwendig gewesen war. Hatte er ihr doch etwas von dem bisherigen Werdegang ihres Mannes erzählt.
    Das er ein Landgut hatte, dass hatte sie irgendwie angenommen, denn so weit ihr bekannt war flüchteten die meisten Römer – also die die es sich leisten konnten – im Sommer aufs Land.
    Pferdekoppeln? Weite Felder, schöne Aussicht? Oh klag wundervoll in ihren Ohren und bot ihr Mann ihr auch noch an ein paar Tage gemeinsam zu verbringen? Er schien es ihr wirklich leicht machen zu wollen. Eldrid lächelte. „Ein paar Tage auf dem Land gern. Aber nur wenn deine Zeit es zulässt.“ Na klar war das eine wundervolle Aussicht ein paar tage außerhalb der Stadt zu verbringen, aber ihr Mann hatte einiges vor und dass hatte Vorrang. „Der Wein ist wirklich köstlich.“ Sagte sie und nah wie zu Bestätigung noch einen Schluck. „Deiner? Du steckst voller Überraschungen.“ Ja das musste sie zugeben, er entpuppte sich nicht nur als gute Partie – dass hatte sie vorher gewusst, nein er zeigte sich auch recht fürsorglich ihr gegenüber und hatte scheinbar verborgene Talente, wie dieser Wein eindeutig bewies.
    Als er nun über seine - nein ihre Zukunftspläne sprach, hörte sie aufmerksam zu.
    Nun was er da sagte waren wirklich hohe Ziele, aber nichts womit Eldrid ein Problem hätte. Im Gegenteil sie freute sich, dass ihr Mann obwohl ja nicht mehr der jüngste immer noch voller Elan schien. Das war wirklich ihre größte Sorge gewesen, dass sie einen Mann bekommen hätte der sich auf alten Verdiensten ausruhte und sich gehen ließ. Hier vor ihr saß aber das genau Gegenteil von eben dem. Sie atmete erleichtert aus.
    „Nun... mit den kultischen Aufgaben werde ich mich dann vertraut machen.“ Ja das würde sie tun, er würde ihr sicherlich sagen können, bei wem sie entsprechende Informationen bekommen konnte. Dann wurde sie neugierig. „Ja auch die sozialen Funktionen in dieser Beziehung sind mir nicht fremd. Hast du da genau Pläne, welche ich übernehmen soll oder habe ich im Bezug auf diese freie Hand?“
    Eldrid sah ihren Mann fragend an und gönnte sich einen weiteren Schluck Wein. „Wirklich köstlich.“

  • "Es ist Sommer. Viele Senatoren begeben sich zu ihren Landgütern. Warum sollten wir es nicht tun? Ich erwarte zwar noch wichtige Nachrichten, aber nichts was mich nicht auch in Capua erreichen könnte." sagte Modestus zuversichtlich und überlegte welche Vorkehrungen dafür notwendig waren. Als er so einen Moment sinnierte, sah er Altea mit einem Bündel in den Armen am Eingang des Hauses stehen. Es sah fast aus als würde sie ein Kind halten. Doch wenn man genauer hinsah erkannte man die lange Schleppe von Lucullus.


    "Nun es gibt da noch einen Bewohner dieses Hauses, den ich dir noch nicht vorgestellt habe. Während der Zeremonie war er mit einer Sklavin bei den Nachbarn, denn große Menschenaufläufe regen ihn manchmal über Gebühr auf." sagte Modestus und nickte Altea zu und bedeutete ihr herbei zu kommen. Modestus nahm den in eine Decke eingeschlagenen Pfauen auf den Schoss und streichelte dem schlafenden Vogel das Köpfchen. "Das heiße Wetter macht ihm auch zu schaffen. Da schläft er Abends immer wie ein Toter. Seine Name ist Lucullus."


    "Ich habe einige Aufzeichnungen über die Kulthandlungen im Kaiserkult. Wenn du möchtest, kannst du sie in der Bibliothek des Hauses studieren. Was die sozialen Funktionen angeht, so lasse ich dir da freie Hand." entgegnete Modestus und griff mit seiner freien Hand nach dem Becher, um noch einen Schluck zu trinken. "Nun dann werde ich dich in den nächsten Tagen sogar mit noch besseren Weinen beglücken können. Üblicherweise trinke ich am Abends hier draußen immer noch eine Kanne, um über die Geschehnisse des Tages zu sinnieren. Wenn du möchtest, können wir dies in Zukunft gemeinsam tun." bot Modestus an, denn er wusste nur zu gut, dass er im Wahlkampf und als Praetor den Tag über andere Dinge zu tun hatte. Aber zumindest habens konnte man sich so vielleicht etwas Zeit für einander nehmen. Dass sie seinen Wein gelobt hatte, lies seine Brust vor Stolz anschwellen. Zumindest ein wenig. Vielleicht war das eine Sache die man gemeinsam teilen konnte.

  • Es freute sie wirklich, also die Aussicht ein paar Tage auf dem Land verbringen zu können.
    Dann jedoch beäugte sie das Bündel, von einem Kind hatte ihr keiner was gesagt. Weshalb sie wohl auch gerade ein wenig irritiert drein schaute. Die Auflösung des Ganzen ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Ein Vogel? Genauer gesagt ein Pfau? Eldrid erhob sich und ging zu ihrem Mann um den Pfau der nun auf seinen Schoss gebettet war genauer zu betrachten.
    Gehört hatte sie schon von diesen Tieren gesehen aber noch nie einen. Sie sollten ja wundervoll aussehen, wenn sie ihr Rad aufstellten. „Hejsa Lucullus.“ flüsterte sie leise und merkte gar nicht, dass sie automatisch die germanische Begrüßung gewählt hatte. Sie ging in die Hocke neben den Beiden um das wundervolle Federkleid des Vogels genauer zu betrachten. Vorsichtig hob sie ihre Hand und schaute fragend zu ihrem Mann. „Er ist wunderschön. Darf ich?“ Ja sie würde das Tier sicher nicht ohne Erlaubnis anfassen. So wie es aussah, war dieser Vogel ihrem Mann ans Herz gewachsen und wer weiß, vielleicht mochte er es auch gar nicht angefasst zu werden von Fremden. Eldrid redet leise weiter, sie wollte den Lucullus ja nicht aufwecken.„Nun dann werde ich mir in den nächsten tagen deine Aufzeichnungen ansehen und studieren.“ Ja das würde sie, denn sie wollte ja nicht, dass sie unvorbereitet die Aufgabe an der Seite ihres Mannes wahrnehmen würde. Nein diese Blöße würde sie sich nicht geben. „Danke für den Freiraum, was meinst du ich hatte in Raetia ein Waisenheus aufgebaut. Kann Rom so was auch gebrauchen?“ Ja Eldrid taten die Kinder leid, die ohne Familie aufwachsen mussten. Gerade sie die aus einer so großen Sippe kam, wo jeder für den andere da war konnte es sich gar nicht vorstellen wie es so wäre ganz allein. Und außerdem vermisste sie ihren Sohn, so hätte sie wenigstens Kinder um sich.
    „Mit noch besserem Wein? Oh. Ja gern.“ Eldrid lächelte und trauten ihren Ohren kaum, der Wein hier war schon vorzüglich. Nicht das ihr erster Mann ein Geizknochen gewesen wäre, aber sein Gehalt war nun ja nicht gerade üppig, so hatten sie immer zu dem günstigen Wein gegriffen und zu Hause hatte sie lieber zum Met gegriffen.
    „Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn wir unsere Abende gemeinsam ausklingen lassen.“ Ihre schlimmsten Befürchtungen lösten sich gerade in Luft auf. Sie hatte sich ja so einige Gedanken gemacht und eben einer dieser Gedanken war auch gewesen, dass sie einfach nur die Frau war, die er gerade braucht, das Aushängeschild, dass man nur dann rausholte wenn es eben gebracht wurde und ansonsten sich selbst überlassen wurde. Ihr Lächeln war nun offen und ehrlich. „Ja das würde mich wirklich freuen.“ Sie hob ihren Becher und prostete ihrem Mann zu. „Auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.“

  • "Selbstverständlich." sagte Modestus und machte sogar Anstalten seiner Frau den schlafenden Vogel zu reichen. Da er nicht viel größer als ein Huhn war, ging das auch ohne Probleme. Abgesehen von der langen Schleppe aus aus schimmernden Schwanzfedern, die am Boden schleiften. Doch Lucullus schien tief zu schlafen und und störte sich offenbar nicht daran.


    "Ein Waisenhaus? Nun es ist hier nicht unüblich, dass der Staat Waisenkinder aufzieht." Pueri alimentarii wurden diese Kinder genannt. Princeps Trajan hatte sich sehr in diesem Bereich betätigt und große Spenden gemacht. Im Volksmund wurde deshalb aus Pueri alimentarii sogar Pueri Ulpiani. Die Idee von Pueri Annaeani und Puellae Annaeanae gefiel ihm. "Normalerweise erhalten Pflegefamilien eine Unterstützung in barer Münze oder Getreide im Gegenzug für die Erziehung der Kinder. Das Geld dazu stammt meist aus öffentlichen oder privaten Stiftungen. Aber warum nicht? Wir können uns gerne in dieser Richtung betätigen." entgegnete Modestus, der nach seiner zweiten Periode als Statthalter und Feldherr durchaus über die notwendigen Mittel verfügte. Schließlich hatte er auch die norditalischen Güter von Salinator und seinen Anhängern plündern lassen. Momentan ging Modestus noch davon aus, dass seine Frau die Waisen fördern und sich nicht eigene Mündel ins Haus zu holen.


    "Falls es dich nach Speisen deiner Heimat gelüstet, bin ich mir sicher, dass wir das auch arrangieren können. Dein Verwandter kennt sicherlich Importeure, von denen man Met und derlei Waren beziehen kannst." fügte Modestus noch hinzu, da er wusste dass die germanische Küche etwas anders aussah, als die römische. "Es würde mich auch freuen. Auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft." sagte Modestus und vergoß einen Schluck Wein als Trankopfer auf den Boden, bevor er den Becher leerte.

  • Eldrid nahm das Tier vorsichtig entgegen und bettete es ihrerseits auf ihren Schoss. Wirklich ein faszinierendes Tier. Sie lauschte weiter ihrem Mann, während sie liebevoll über das Köpfchen des Pfaus streichelte.
    „Nun das es nicht unüblich ist, ist mir bewusst, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Familien nur das Geld oder die Spenden kassieren und die armen Geschöpfe als .. ja fast möchte man schon sagen Sklaven missbraucht werden. Ich möchte den Kinder ermöglichen, dass sie eine Kindheit haben und wenigstens einen grundlegende Bildung erhalten.“ Oh er unterstützte ihre Vorschlag? Sehr gut. Sie goss ebenso einen Schluck auf den Boden und leerte ihren Becher. „Wenn du willst, fasse ich dir gern schriftlich zusammen, wie ich das Haus Raetia aufgebaut hatte.“
    Das sollte wirklich kein Problem sein, sie würde sich einfach ihre Unterlagen von zu Hause nachsenden lassen. Dass sie hier ihr Herzensprojekt wieder aufgreifen konnte, damit hatte sie ja nicht gerechnet, geschweige denn es zu hoffen gewagt.
    „Nun es werden sich sicher Mittel und Wege finde, wenn ich wirklich was vermisse. Aber ich bin auch Neuem recht aufgeschlossen und so würde ich durchaus gern erst probieren was es hier alles so gibt. Dann kann ich wohl eher entscheiden was fehlt.“ Sagte sie, natürlich wusste sie von den umfangreichen Handelsbeziehungen ihrer Familie, die weitverzweigt im ganzen Reich und sogar darüber hinaus war. Es wäre sicher kein Problem das ein oder andere heranzuschaffen.
    Gut nun hatten sie das geschäftliche geklärt und da die Stimmung ja doch recht entspannt war stellte sie nun auch die Frage, die sie am Anfang zurück gestellt hatte.
    „Würdest du mir über den Menschen Kaeso Annaeus Modestus etwas erzählen? Ich würde gern mehr über meinen Mann wissen, als nur seine politischen Ambitionen. Und wenn es nur ist, was er gern isst, wie ich ihm eine Freude machen kann. Eben die Dinge, die eine Ehefrau wissen sollte um ihren Mann sein Leben so angenehm wie möglich zu machen.“ Ja das wollte sie wirklich. Ihrem Mann den Rücken stärken, und ihm in seinem Heim einen Anlaufpunkt geben wo er sich rundum wohl fühlt und sich auch mal fallen lassen konnte. So hatte sie es mit ihrem ersten Mann schon gehandhabt und es war ein für beide Seite gutes Arrangement gewesen.

  • Modestus lauschte Sorana einige Zeit still, bevor er sich wieder zu Wort meldete. "Ich werde der Köchin ausrichten lassen, dass sie in den nächsten Tagen einige römische und mantuanische Spezialitäten zubereiten soll." Er hatte festgestellt, dass er Sorana gerne beim Essen zusah. Er betrachte sie überhaupt sehr gerne. Hoffentlich machte es nicht den Eindruck, dass er sie die ganze Zeit anstarrte. "Vielleicht solltest du dir in den nächsten Tagen auch noch weitere Sklaven für das Haus aussuchen. Momentan ist der Haushalt eher auf einen Mann ausgerichtet." fügte er noch hinzu und damit waren die formellen Angelegenheiten erst einmal erledigt.


    Die nächste Frage führte zunächst dazu, dass er erst einmal einige Momente lang schwieg. Wie beschrieb man sich selbst? Was machte ihn aus? Eine schwierige Frage. Mit dem Becher in der Hand überlegte er und trank gelegentlich einen Schlug. Dann hatte er eine Idee. "Ich trinke gerne Weißwein. Insbesondere Caecuber, wie der Wein den du gerade trinkst. Er schmeckt mir vorzüglich, aber wenn ich ehrlich bin gibt es noch einen anderen Grund. Jeder glaubt zu wissen, dass Falerner der beste Wein im Reich ist. Deswegen tischt jeder, der seine Gäste beeindrucken will, Falerner auf. Immer das gleiche. Langweilig. Unkreativ. Ich will mich von dieser langweiligen Masse abheben und meinen eigenen Weg gehen. Natürlich habe ich auch meine Ambitionen und Eitelkeiten, die ich im Zuge des Cursus Honorum befriedige. Ich habe auch keine Probleme damit Abkürzungen zu finden. Eine Hand wäscht die andere." sagte Modestus und überraschte sich selbst mit seiner Ehrlichkeit. Dass er den Mord einer kaiserlichen Familie gebilligt und eine Zeit lang überlegt hatte, sich nach dem Sturz eines anderen Kaisers selbst zum Kaiser aufzuschwingen, verschwieg er jedoch erst einmal. So gut kannte er die Frau vor ihm dann auch wieder nicht.

  • Eldrid lächelte. „Nun da freue ich mich jetzt schon auf die kulinarischen Überraschung der Köchin, die sie in den nächsten Tagen dann wohl zaubern wird.“ Sie hatte nicht das Gefühl angestarrt zu werden, im Gegenteil sie nahm es als Zeichen, dass ihr Mann wirklich an ihr interessiert schien, was ja nicht unbedingt selbstverständlich war. „Nun wir werden sehen, ob ich einen Sklaven benötige, mein verstorbener Mann war nun.. er war nicht so vermögend, so dass wir in unserem Haushalt auch nur zwei Sklaven hatten.“ Das sie den Rest erledigt hatte, musste sie dann ja wohl nicht erwähnen. „Und meine Familie, also die Duccier in Germanien, wir haben keine Sklaven, wir haben nur Angestellte. Ich bin also gänzlich ohne Sklaven aufgewachsen und es war schon sehr gewöhnungsbedürftig und eine Umstellung im Haushalt meines Mannes solchen vorzufinden. Inzwischen ist das ein Umstand, an welche ich mich gewöhnt habe, aber eine aussuchen oder gar kaufen... können wir so verbleiben, dass ich wenn ich wirklich Hilfe benötige, dies dann einfach an Apollodorus weitergeben und er sich darum kümmert?“
    Nein das wollte sie wirklich nicht. Sklavenmärkte hatte sie bisher immer gemieden und das war ein Umstand welchen sie nicht unbedingt - also nur wenn es unbedingt nötig wäre – ändern wollte.


    Dann überraschte er sie mit Ehrlichkeit. Sie nahm das lächelnd und dankbar zu Kenntnis, denn Ehrlichkeit war für sie das Fundament auf dem eine gute Beziehung aufgebaut war.
    „Also kann ich dich mit Kreativität überraschen.“ Nun da hätte sie wohl eine Weile dran zu überlegen, aber über kurz oder lang würde ihr sicherlich etwas einfallen. „Und Abkürzungen, ich würde das Zielstrebigkeit nennen, dass ist uns Ducciern nicht fremd.“ Schließlich war es Vala ja nicht umsonst gelungen Consul von Rom zu werden. Sie trank noch einen Schluck und sprach dann aus was sie eben noch nur gedacht hatte. „Und du bist ehrlich, das imponiert mir. Ehrlichkeit ist ein wichtige Basis.“ Sie schaute ihn nun tief in die Augen. „Und du kannst dir meiner Loyalität sicher sein.“
    Loyalität war schließlich eine der germanischen Tugenden und wem wenn nicht ihrem Mann gegenüber sollte sie loyal sein.

  • "Ohne ein bis zwei Dutzend Sklaven lässt sich ein richtiger Haushalt hier in Rom nicht führen. Das wirst du selbst noch erleben. Generell lasse ich meine Sklaven nach einem festgelegten Zeitraum frei und sie erhalten ein Geldgeschenk, um sich eine eigene Existenz aufzubauen. Davon abgesehen führen sie hier ein angenehmeres Leben als viele römischen Bürger. Als Sklaven eines Praetorius haben sie unter ihresgleichen einen gewissen Status inne und genießen sogar Respekt. Daher brauchst du kein Mitleid mit ihnen haben." Frauen waren eben weichherziger als Männer. Als Herr der Hauses konnte er sich das natürlich nicht erlauben. Er war immer eine harte aber faire Linie gegenüber seinen Sklaven gefahren. Daher hatte konnte er die Gelegenheiten zu denen er Flagrum, das er zum Auszug von seinem Vater erhalten hatten, eingesetzt hatte an einer Hand abzählen. Trotzdem würde er ein Wort mit Apollodorus sprechen müssen, damit er ein Auge auf seine Frau hatte. Sonst lies sie sich noch von einem schlitzohrigen Sklaven ausnutzen.


    "Loyalität ist eine Sache die meiner Meinung nach auf Gegenseitigkeit basiert. Daher kannst du dir auch meiner Loyalität sicher sein. Aber es würde mich auch interessieren, was dir Freude bereitet." entgegnete Modestus, da es ihn ebenfalls interessierte, was für eine Frau Sorana war. Kreativität war eine gute Sache. Man musste sie nur in die richtigen Bahnen lenken.



    "Ich vermute, dass du als Frau eines Statthalters bereits die eine oder andere Erfahrung in der Staatskunst hast. Ich arbeite gerade an einem Gesetzesvorschlag. Es würde mich interessieren, was du davon hältst." dann schickte Modestus einen Sklaven, der mit einer Lampe und einer Wachstafel zurückkam. Er setzte sich auf einen einfachen Schemel und begann den Gesetzestext vorzulesen.



    LEX ANNAEA DE PERSECUTIONE ROMAE


    I. DE ACCUSATIONE


    Wenn vom Codex Iuridicialis nicht anders vorgesehen, werden Gesetzesverstöße durch deine Anklage vor dem zuständigen Praetor geahndet. Dazu muss der Kläger den Angeklagten dem Praetor vorführen und Klage erheben. Dafür kann er sich auch von einem Advocatus vertreten lassen. Der zuständige Praetor entscheidet dann gemäß Codex Iuridicialis über den Prozessbeginn und die beteiligten Iudices. Bei Fluchtgefahr kann der Praetor entscheiden, dass der Angeklagte im Haus eines angesehenen Bürgers oder dem Carcer Tullianus in Verwahrung genommen wird. Hiergegen kann der Angeklagte bei den Volkstribunen, den Consuln oder dem Imperator Caesar Augustus Einspruch erheben.


    II. DE CIVITATE


    Um Anklage vor dem Praetor zu erheben, kann jeder Bürger einen anderen Bürger dem Praetor vorführen. Es ist ihm dafür gestattet angemessene, nicht tödliche Zwangsmaßnahmen einzusetzen. Auch können ihm andere Personen, wie Freunde, Verwandte und Nachbarn, dabei zu Hilfe kommen. Sollte ein Bürger nicht in der Lage sein einen Täter selbst zu identifizieren und dem Praetor vorzuführen, kann er die zuständigen Strafverfolgungsbehörden um Hilfe bitten. Die drei Strafverfolgungsbehörden Roms sind die Cohortes Vigiles, die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae.


    III. DE COHORTIBUS VIGILIBUS


    Neben ihren Aufgaben in der Brandbekämpfung und -prävention fungieren die Cohortes Vigiles auch als Strafverfolgungsbehörde. In dieser Kapazität gehört die Aufklärung und Verfolgung von Brandstiftungen zu ihren Hauptaufgaben. Daneben sind sie auch für geringfügige Delikte zuständig, die nach dem Codex Iuridicus in die Kategorien Vermögen und Ehre fallen. Die Verfolgung entlaufener Sklaven gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.


    IV. DE COHORTIBUS URBANIS


    Die Cohortes Urbanae sind für Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit in der Stadt zuständig. Als Strafverfolgungsbehörde übernehmen sie daher Fälle die gemäß des Codex Iuridicialis in die Kategorien Leib und Leben, Freiheit, Gemeingefährliche, Sexuelle Integrität, Wahlen und öffentlicher Friede fallen.


    V. DE COHORTIBUS PRAETORIIS


    Als Strafverfolgungsbehörde sind die Cohortes Praetoriae für alle Delikte gegen den Staat zuständig. Davon abgesehen übernahmen sie die Ermittlungen in allen Fällen, die den Imperator Caesar Augustus und seine Familie betreffen. In dieser Funktion können Cohortes Praetoriae auch Ermittlungen anderer Strafverfolgungsbehörden an sich ziehen.

  • Eldrid nickt. Zumindest schien er seine Sklaven nicht als Dinge zu sehen, wozu ja einige Römer gern neigten. „Ich habe keine Problem mit Bediensteten, ich sehe sie nur nicht gern als Waren, deswegen wäre ich dankbar, wenn ein anderer sie kaufen würde.“
    Sie lehnte sich nun wieder etwas in ihrem Sessel zurück und sinnierte kurz was ihr Freude macht. Sie ließ die Pause aber nicht zu lang werden und antwortete schließlich.
    „Nun ich mag die Natur und Tiere.“ Gut Letzteres hatte er sicher schon mitbekommen. Und auch Lucullus schien sich auf ihrem Schoss wohl zu fühlen. „Und ich... nun ich male gern.“ ja sie zögerte einen Moment. Ihr erster Mann hatte dies immer belächelt. Aber sie konnte so schön entspannen und das ein oder andere kleinere Wandbild in ihrem Haus hatte ihrem Verstorbenen schlussendlich dann doch gefallen.
    Ja sie hatte ein klein wenig Erfahrungen, also nickte sie auf seinen Frage hin und hörte dem Sklaven zu. Aufmerksam verfolgte sie seine Worte als er geendete hatte sah sie wieder zu ihrem Mann.
    „Ich muss sagen sehr gut erarbeitet und eine gute Grundlage für die Praetur die du anstrebst. Aber ich darf doch...“ Sie ließ sich von dem Sklaven die Wachstafel reichen, auch die Lampe wurde sogleich näher gerückt.
    „Ich würde eines etwas anders formulieren, es sind nur ein paar Ideen, wie es vielleicht etwas flüssiger klingt.“ Sagte sie und studierte noch mal in alle Ruhe die Wachstafel, ließ sich von dem Sklaven was zu Schreiben reichen. Schon war sie in ihrem Element, sie fing an ihre Gedanken zu formulieren.
    Ab und an glitt ihr Blick nachdenklich in den Garten, dann hellte sich ihre Mine auf, wenn sie das vermeintlich passende Wort gefunden hatte, strich wieder eins und so weiter, bevor sie dann nach einer ganzen Weile nun ihrerseits vorlas.



    I. DE ACCUSATIONE


    Sofern es vom Codex Iuridicialis nichts anders vorgesehen ist, werden Gesetzesverstöße durch eine Anklage vor dem zuständigen Praetor geahndet.
    Der Kläger oder in Vertretung der vom Kläger beauftragte Advocatus muss dafür den Angeklagten dem Praetor vorführen und Klage erheben.


    Der zuständige Praetor entscheidet gemäß Codex Iuridicialis über den Prozessbeginn und die beteiligten Iudices.


    Besteht Fluchtgefahr, liegt es im Ermessen des Praetors, ob der Angeklagte in Verwahrung genommen wird. Dies kann im Haus eines angesehenen Bürgers oder dem Carcer Tullianus geschehen.


    Gegen diese Maßnahme kann der Angeklagte bei den Volkstribunen, den Consuln oder dem Imperator Caesar Augustus Einspruch erheben.


    II. DE CIVITATE


    Jeder Bürger kann einen anderen Bürger dem Praetor vorführen um Anklage zu erheben, hierfür ist es ihm gestattet Zwangsmaßnahmen anzuwenden.


    Bei der Anwendung von Zwangsmaßnahmen sind unter mehreren möglichen und geeigneten Maßnahmen diejenigen zu treffen, die den einzelnen und die Allgemeinheit am wenigsten beeinträchtigen und nicht den Tod zur Folge haben.


    Dritten ist es gestattet die Zwangsmaßnahmen zu unterstützen.


    Ist ein Bürger nicht in der Lage, einen Täter selbst zu identifizieren und dem Praetor vorzuführen, kann er die zuständigen Strafverfolgungsbehörden um Hilfe bitten.


    Die drei Strafverfolgungsbehörden Roms sind die Cohortes Vigiles, die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae.


    III. DE COHORTIBUS VIGILIBUS


    Neben ihren Aufgaben in der Brandbekämpfung und -prävention fungieren die Cohortes Vigiles auch als Strafverfolgungsbehörde.
    Sie sind für geringfügige Delikte, die nach dem Codex Iuridicus in die Kategorien Vermögen und Ehre fallen, und die Verfolgung entlaufener Sklaven zuständig, wobei ihre Hauptaufgabe die Aufklärung und Verfolgung von Brandstiftungen ist.


    IV. DE COHORTIBUS URBANIS


    Die Cohortes Urbanae sind für Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt zuständig. Als Strafverfolgungsbehörde übernehmen sie gemäß des Codex Iuridicialis Fälle, die in die Kategorien Leib und Leben, Freiheit, Gemeingefährliche Delikte, Sexuelle Integrität, Wahlen und öffentlicher Frieden fallen.


    V. DE COHORTIBUS PRAETORIIS


    Als Strafverfolgungsbehörde sind die Cohortes Praetoriae für alle Delikte gegen den Staat zuständig. Sie übernehmen die Ermittlungen in allen Fällen, die den Imperator Caesar Augustus und seine Familie betreffen. In dieser Funktion können die Cohortes Praetoriae auch Ermittlungen anderer Strafverfolgungsbehörden an sich ziehen.



    Sie blickte auf und sah ihren Mann an. „Also das sind natürlich nur Gedankenspiele meinerseits.“ sagte sie mit einem zaghaften Lächeln.

  • "Du malst gerne." wiederholte Modestus und runzelte die Stirn. Es war nicht ungewöhnlich, dass römische Damen sich für Kunst interessierten. Allerdings eher als Förderinnen von Künstlern und dergleichen. Aber es gab problematischere Freizeitbeschäftigungen als das Malen. "Wenn du möchtest können wir bei Gelegenheit einige in Rom ansässige Künstler einladen."


    Modestus lies sich die Änderungen wieder vorlesen und lächelte dann amüsiert. "Nun da hast du mir auf jeden Fall die erste Überarbeitugn der Rohfassung erspart. Das klingt sehr gut formuliert. Vielleicht sollte ich dich in Zukunft in den Senat mitnehmen." sagte er lächelnd, während er selbst noch einige Änderungen auf Wachstafel eintrug. "Aber das hier hat noch Zeit. Ich werde es wahrscheinlich sowieso dem Princeps vorlegen müssen, da es auch die Praetorianer betrifft."




    I. DE ACCUSATIONE


    Sofern es vom Codex Iuridicialis nichts anders vorgesehen ist, werden Gesetzesverstöße innerhalb Roms durch eine Anklage vor dem zuständigen Praetor geahndet. Der Kläger oder in Vertretung der vom Kläger beauftragte Advocatus muss dafür den Angeklagten dem Praetor vorführen und Klage erheben. In besonderen Fällen kann der Praetor den Angeklagten auch vorladen und von seinen Liktoren vorführen lassen. Der zuständige Praetor entscheidet dann gemäß Codex Iuridicialis über die Rahmenbedingungen der Gerichtsverhandlung. Besteht Fluchtgefahr, liegt es im Ermessen des Praetors, ob der Angeklagte bis zu Prozessbeginn in Verwahrung genommen wird. Dies kann im Haus eines angesehenen Bürgers oder dem Carcer Tullianus geschehen. Gegen diese Maßnahme kann der Angeklagte bei den Volkstribunen, den Consuln oder dem Imperator Caesar Augustus Einspruch erheben.


    II. DE CIVITATE


    Jeder Bürger kann einen anderen Bürger dem Praetor vorführen um Anklage zu erheben. Hierfür ist es ihm gestattet Zwangsmaßnahmen anzuwenden, wenn der Anzuklagende nicht freiwillig Folge leistet. Dritten ist es gestattet die Zwangsmaßnahmen zu unterstützen. Bei der Anwendung von Zwangsmaßnahmen sind unter den geeigneten Maßnahmen diejenigen zu wählen, die den einzelnen und die Allgemeinheit am wenigsten beeinträchtigen und nicht den Tod zur Folge haben. Für ungerechtfertigte Übergriffe muss sich der Kläger gegebenenfalls selbst vor Gericht verantworten. Ist ein Bürger nicht in der Lage, einen Täter selbst zu identifizieren und dem Praetor vorzuführen, kann er die zuständigen Strafverfolgungsbehörden um Hilfe bitten. Die drei Strafverfolgungsbehörden Roms sind die Cohortes Vigiles, die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae.


    III. DE COHORTIBUS VIGILIBUS


    Neben ihren Aufgaben in der Brandbekämpfung und -prävention fungieren die Cohortes Vigiles auch als Strafverfolgungsbehörde.
    Sie sind für geringfügige Delikte, die nach dem Codex Iuridicialis in die Kategorien Vermögen und Ehre fallen, sowie die Verfolgung entlaufener Sklaven zuständig. Ihre Hauptaufgabe ist allerdings die Aufklärung und Verfolgung von Brandstiftungen.


    IV. DE COHORTIBUS URBANIS


    Die Cohortes Urbanae sind für Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt zuständig. Als Strafverfolgungsbehörde übernehmen sie gemäß des Codex Iuridicialis Fälle, die in die Kategorien Leib und Leben, Freiheit, Piraterie, Sexuelle Integrität, Wahlen und öffentlicher Frieden fallen.


    V. DE COHORTIBUS PRAETORIIS


    Als Strafverfolgungsbehörde sind die Cohortes Praetoriae für alle Delikte gegen den Staat zuständig. Sie übernehmen auch die Ermittlungen in allen Fällen, welche den Imperator Caesar Augustus und seine Familie betreffen. In dieser Funktion können die Cohortes Praetoriae auch Ermittlungen anderer Strafverfolgungsbehörden an sich ziehen.


  • Eldrid nickt nun, als er einen Besuch bei ansässigen Künstlern erwähnte. Sie hatte ja schon die Erfahrung, dass ihr erster Mann, dieses Hobby nicht sonderlich mochte. Weshalb sie auch nicht weiter darauf ein ging.


    Als er betonte, dass ihm ihre Formulierungen gefielen und sie ihm sogar etwas Arbeit erspart hatte, lächelte sie ihn an. „Nun ich freue mich wenn ich dir helfen kann. Vielleicht können wir so was in Zukunft öfter gemeinsam machen?“ Ja vielleicht hatten sie hier was gefunden, was sie teilen konnten. Dann aber lachte sie leise. „Nun ich werde sicherlich ab und an mal einige deiner Reden verfolgen.“ Schließlich konnte das ja jeder, solang die Türen zum Senat offen waren. „Aber ich glaube, dass deine Senatorenkollegen schon komisch reagieren würden, wenn du deine Frau mit in den Senat nimmst.“
    Serena betrachtete ihre Mann schweigend, als er die Notizen noch weiter ergänzte. Ja sie mochte seine Art mit ihr umzugehen. Er sah sie scheinbar wirklich nicht als notwendiges Übel, sondern er wollte ihren Rat und schien wirklich an dem was sie tat und zu sagen hatte interessiert.

  • "Gerne doch." entgegnete Modestus auf die ob so etwas in Zukunft häufiger vorkommen würde. Eine zweite Meinung war immer hilfreich und Sorana schien zu wissen, wovon sie sprach. Dann fuhr er fort. "Nun es gab auch schon Pferde, die in den Senat aufgenommen wurden. Und du siehst weitaus bezaubernder aus." sagte Modestus und grinste breit, denn Sorana schien nicht begriffen zu haben, dass er einen Scherz gemacht hatte.


    "Ich weiß nicht, wie lange du schon in Rom warst, aber wenn du möchtest können wir uns in den nächsten Tagen einmal die Stadt anschauen. Rom ist voller beeindruckender aber auch verwunderlicher Sachen." schlug Modestus zum Schluss noch vor. Langsam wurde es spät und das Gespräch neigte sich vielleicht dem Ende zu.

  • „Ein Pferd... aha.“ Nein sie hatte erst nicht begriffen, das ihr Mann einen Scherz machte, dafür kannte sie ihn ja auch viel zu wenig und hätte er jetzt nicht gegrinst hätte sie sich wohl wirklich Gedanken gemacht, warum er sie mit einem Pferd verglich. Aber so erwiderte sie eine Grinsen mit einem Lächeln. Ob es allerdings ein Kompliment war, das sie bezaubernder aussah im Vergleich mit einem Pferd, dass wollte sie zu dieser späten Stunde nun wirklich nicht mehr ergründen.
    „Nun ich bin vor 5 Tagen hier angekommen. Und wie du dir sicher denken kannst, war noch nicht viel Zeit.“ Sagte sie nun mit einem fast schon entschuldigenden Lächeln. Natürlich hatte sie andere Sachen zu tun gehabt, als sich ausgiebig Rom zu widmen. Da sie aber gewusste hatte, dass diese Stadt ihr zukünftiges zu Hause ist, hatte Eldrid beschlossen, dass eine Stadtbesichtigung durchaus noch Zeit hatte.
    „Nun das Capitolium und das Forum Romanum würde ich mir gern ansehen. Und vielleicht hast du ja auch noch den ein oder anderen Geheimtip.“
    Eldrid kam nicht umhin zu bemerken, dass ihr Mann doch recht müde aussah. So erhob sie sich. Den Pfau auf ihrem Schoss legte sie wieder vorsichtig in die Arme von Altea. „Aber ich denke, Rom kann auch noch bis morgen warten, meinst du nicht auch?“ Sie streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. „Wie wäre es, wenn wir erst mal damit anfangen, dass du mir zeigst wo ich schlafen werde?“

  • "Wir werden sicherlich viele Gelegenheiten haben, die Stadt zu ergründen und ich habe da auch ein, zwei Orte im Sinn, die dir sicher gefallen könnten." entgegnete Modestus hastig, denn die Bemerkung zu dem Pferd Incitatus, das es sogar zum Consul gebracht hatte, kam offenbar nicht wie geplant an. Was die Sehenwürdigkeiten in Rom anging, da gab es viele. Doch er hatte einige besondere im Sinn. Nahe des tarpejischer Felsens gab es einen schönen Aussichtspunkt. Und der Tempel des Divus Iulius war ebenfalls beeindruckend.


    "Selbstverständlich. Wenn du mir bitte folgen würdest." forderte Modetus Sorana auf, um sie zu dem Cubiculum zu führen, dass zu diesem Zweck in den letzten Tagen besonders hergerichtet hatte. Modestus merkte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Ob das der Wein oder die Nervosität war? Vermutlich beides. Aber den Wein bereute er sicherlich nicht.

  • Sie legte wie selbstverständlich die Hand auf seinen Arm und antwortete ihm. „Natürlich.“ Und ließ sich von ihm durchs Haus führen. Das war auch notwendig, denn sie kannte sich ja hier nun wirklich noch gar nicht aus, einen Umstand, den sie aber morgen schon ändern würde. Und sich von ihm führen zu lassen, gab ihr die nötigen Sicherheit, denn ganz ohne Nervosität war auch Eldrid nicht. Schließlich heiratete man ja auch nicht jeden Tag und auch wenn sie sich nun ein ganz kleine wenig besser kannten, waren sie sich doch eigentlich immer noch vollkommen fremd.
    Und natürlich hatte auch Eldrid Sorge, ob sie den Erwartungen ihren Ehemannes auch wirklich gerecht werden konnte und würde. So ging sie nun also schweigend neben ihm her...

  • Modestus stand leicht genervt im Peristylium und lies die Anpassung einer neuen Toga über sich ergehen. Als Praetor würde er jeden Tag eine Toga Praetexta tragen und daher war es besser mehr als ein Exemplar zu haben. Da im Atrium die letzten Umbauarbeiten und Dekorationen erledigt wurden, die Sorana in Auftrag gegeben hatte, war er mit der Schneiderin und ihren Helfern hierher gegangen. Das Wetter war ohnehin gut und etwas frische Luft würde ihm die leidige Prozedur sicherlich angenehmer machen. Das vor der Haustür ein Praetorianer wartete, wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht. Auf diese Tatsache machte ihn erst ein Sklavenjunge aufmerksam, den Theogenes geschickt hatte. Er schickte die Schneiderin weg und in eine weiße Tunika mit breiten Purpurstreifen gekleidet und mit einem Becher Wein in der Hand wartete er auf den Besucher.

  • Sein Landsmann führte Vespa von der Porta ins Perstylium, wo bereits sein Patron auf ihn wartete.


    Für den Zuschauer mochte dieses Gegenüberstehen der beiden Männer Symbol-Charakter haben. Auf der einen Seite der Mann in weiß, der versuchte in Anbetracht seiner sowohl gesellschaftlichen als auch politischen Stellung eine weiße Weste zu wahren, da eine dreckige durchaus seiner Reputation und somit letztendlich seiner Karriere schaden würde. Auf der anderen Seite der Mann in schwarz - auch wenn er momentan nicht schwarz gekleidet war wie sonst, da er ja in Zivil (!) gekommen war (sonst hätte er auch nur sein schwarzgefärbtes Friedenskleid tragen drüfen, da der Kaiser keine Rüstungen innerhalb des Pomeriums für seine Garde wünschte.) -, der Mann fürs Grobe, wenn es denn zu solchen Fällen kam, der als Praetorianer zwar ein gewisses Prestige genoss aber ebenso Verachtung unter der Bevölkerung kannte. Weitergedacht konnte man das Bild auch stellvertretend als ein Aufeindertreffen von Lenkenden bzw. Denkenden und Ausführenden betrachten.


    Trotz der langen Zeit, die sich beide nicht gesehen bzw. beide voneinander gehört hatten, fiel Vespas Begrüßung dennoch gewohnt knapp aus.


    "Patron." Immerhin ein respektvolles Nicken schenkte er dem Mann, dem er sein Bürgerrecht und somit letztendlich seine jetzige Stellung verdankte.


    Sim-Off:

    Edit: Schönes Motiv in der Überrschrift, hab ich mal aufgegriffen ;)

  • "Titus Vibius Vespa. Ich bin erstaunt dich hier in Rom zu sehen. Ich dachte eigentlich du wärst noch in Germania. Ich habe erst vor kurzem einen Brief für dich dorthin geschickt. Möchtest du etwas zu trinken?" entgegnet Modestus die wortkarge Begrüßung und musterte den Mann vor sich. Dann nickte er einen Sklaven bei dem Beistelltisch mit den Getränken zu, der en Vibier daraufhin erwartungsvoll ansah. Sein Klient trug keine Rüstung, auch wenn Modestus vermutete, dass er vielleicht Waffen bei sich trug. Allerdings hatte er kein Auge dafür. Er hatte zuletzt kaum mehr Praetorianer in Uniform gesehen. Wohl eine weitere Demonstration seines guten Willens von Aquilius Severus. Modestus kam nicht umhin den neuen Princeps zu mögen. Ein letzter Schluck aus seinem Becher beendete diese Gedanken und er wandte sich wieder an seinen Klienten. "Aber ich bin beeindruckt. Nur sehr wenige Offiziere haben das Privileg bei den Equites Singulares Augusti dienen zu dürfen. Wie lange bist du schon bei der Garde?" sagte Modestus ehrlich, denn nur die Besten der Besten wurden mit dem Schutz der kaiserlichen Familie beauftragt. Eine Ehre die Größe war als viele Auszeichnungen.

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