Morgen ... ein paar Runden im Quartett

  • Cleonymus war wie jeden Tag schon recht früh im Gymnasion gewesen um seine alltäglichen Kleinigkeitn zu erledigen und hatte dann Pryphios beauftragt den Rest zu übernehmen, damit er nun mit Kleios und Numios auf Ánthimos warten konnte, immerhin war Cleonymus gestern extra noch bei seinem Vetter gewesen und hatte eine Rüstung für den jungen Agoranomos anfertigen lassen. Die Rüstung ruhte noch unter einer Decke, bis zu ihrem ersten Einsatz sollte sie noch die Ruhe genießen ...

  • Auch Ànthimos war heute früh aufgestanden um alle wichtigen Dinge zu erledigen. Seinen Frühmorgendlichen Lauf hatte er ausfallen lassen, denn er hatte vor ihn erst kurz vor dem Training mit Cleonymus und den anderen beiden Athleten zu absolvieren. So würden seine Muskeln schön warm sein, wenn er dort ankam.


    Also schulterte er dann das namenlose Kalb, er war sich nicht sicher ob er ein hm namentlich bekanntes Kalb später würde essen wollen, daher hatte er ihm keinen Namen gegeben, und machte sich laufenderweise auf den Weg ins Gymnasion. Gerade zu Beginn muhte das Kalb wieder einige Male empört, wurde dann aber wieder still. Aber der weg ins Gymnasion war sowieso nicht so weit wie der zum Paneion, und so kam Anthi gut aufgewärmt dort an.


    Er wurde schon vom Ägypter und den beiden Athleten erwartet. Neben ihnen lag eine Rüstung auf einer Decke. Es war komisch, Anthi war zwar durchaus ein wehrhafter Bürger der Polis, aber dass er eine Rüstung angehabt hatte, war schon eine ganze Weile her. Er war halt nunmal Athlet und kein Soldat, ganz im Gegensatz zu den drei Männern, die da auf ihn warteten.


    "Chaire. Ich hoffe ihr habt nicht lange auf mich warten müssen. Die eine Betriebsprüfung hat leider etwas länger als erwartet gedauert."


    Ànthimos ging kurz in die Knie um sich dann das Kalb von den Schultern zu heben. In einigen Monaten würde es ihn wohl einfach unter sich begraben- da gab sich Anthi gar keiner Illusion hin, dass er es auch noch im ausgewachsenen Zustand würde stemmen können, wie es Milon von Kroton getan hatte- aber im Moment war es noch das perfekte Trainingsgerät. Es war weich und anschmiegsam und es legte kontinuierlich an Gewicht zu. Eine lange Trainingspause würde er sich allerdings nicht leisten können. Da kam ihm der Gedanke, dass vielleicht auch ein Schaf dafür geeignet wäre, doch dann verwarf er den Gedanken wieder-das ständige Blöken würde er sicher nicht aushalten.


    "Also die Trainingsmethoden des Milon von Kroton mögen ja ein wenig antiquiert wirken, allerdings sind sie auch heute noch sehr nützlich. Und solange man nicht versucht Bäume auseinaderzureißen und sich von Wölfen fernhält, kann man so auch wirklich gut trainieren."


    Er begrüßte alle drei breit grinsend mit einem Handschlag, wie man das unter den Athleten eben so tat. Den beiden Griechen stellte er sich vor:

    "Ich bin Ànthimos und ich freue mich darauf mit euch zu trainieren." Sicher würden sie ihn schon kennen, denn seitdem er in der Volksversammlung zum Agoranomos gewählt wurde, war er eben ein bekannter Mann, aber Bekanntheit schützte nunmal auch nicht vor Höflichkeit.

  • Numios und Kleios waren wahre Fans des Bantotaken, immerhin war er nicht nur einer der erfolgreichsten Vertreter ihrer Altersgruppe und ein wohltrainierter Athlet, sondern auch der kleine Bruder ihres neuen Vorgesetzten bei der Stadtwache. So waren sie beide gleichermaßen begeistert als der junge Athlet mit einem Kalb auf dem Rücken auf sie zugelaufen kam und lauschten aufmerksam seinen Worten zu den Trainigsmethoden des Milon von Kroton.


    "Chaire Agoranomos Ánthimos, es ist mir eine wahre Freude mit euch zu trainieren! Mein Name ist Kleios, ich leite die Wachmannschaft im Carcer der Stadtwache!"


    "Chaire Agoranomos Ánthimos, auch mir ist es eine Ehre mit euch trainieren zu dürfen! Ich bin Numios, ich leite eine Patroulliengruppe der Stadtwache!"


    Fast schon grinsend verdrehte Cleonymus die Augen als die beiden sich so vorstellten als wollten sie mit ihrer Stellung wetteifern, doch nun da sie schon mal angefangen hatten wollte sich Cleonymus den Spass auch mal gönnen ...


    "Chaire Ánthimos, ich bin froh das du meiner Einladung gefolgt bist, was die kleine Verspätung angeht mach dir mal keine Sorgen die Jungs waren schon die ganze Zeit so nervös! :D
    Was Milon angeht kennst du ja meine Ansichten, guter Ansatz aber Ausbaufähig und genau das ist mein Spezialgebiet!"


    Cleonymus machte einen kleinen Schritt zur Seite und deutete auf die Rüstung, die zwar in etwa einer Hoplitenrüstung glich, aber doch etwas anders aussah ... auf dem Rücken hatte man zwei Metallstangen befestigt die paralell zu Rücken verliefen und etwa 10 Centimeter über dem Becken begannen und dann kurz unter den Schultern endeten ...


    "Darf ich vorstellen ... die "Trainingsrüstung" ... nunja kein besonders lyrischer Name aber das macht die Funktionalität auf jeden Fall wett! Wenn du sie dir überhilfst erklär ich dir wie das Prinzip funktioniert!"

  • Kleios und Numios waren zwei wirklich nette Kerle und Anthi freute sich schon auf das gemeinsame Training. Es würde wohl sicher eine größere Herausforderung sein, als mit Lysimachus.

    "Ànthimos reicht völlig, schließlich sind wir hier alle nur Athleten, abgesehen natürlich von unserem Kosmetes hier"
    meinte er grinsend zu den beiden Griechen.


    Cleonymus Ansichten über Milon fand er ebenfalls sehr amüsant und er nahm es ebenfalls sehr positiv auf, dass der Ägypter diesen überhaupt kannte. Die Rüstung sah aber wirklich seltsam aus. Wofür die zwei metallstangen wohl waren? Vielleicht um dort zusätzliche Gewichte aufzuhängen? Oder man könnte daran vielleicht ein Seil daran binden an dessen Ende ein großer Stein oder etwas ähnliches war. Was auch immer, es versprach schwer und spaßig zu werden, also legte Anthi die Rüstung an.


    "Ich danke dir für deine Großzügigkeit Cleonymus. Jetzt bin ich aber gespannt, wofür diese Trainigsrüstung nun wirklich gut ist. Lyrisch muss ihr Name meiner Meinung nach nicht sein, schließlich ist lyrik etwas fürs Museion und nicht fürs Gymnasion."

  • Ein herzhaftes Lachen folgte den Worten des Bantotaken erst nur von Cleonymus dann auch von den beiden anderen ... die scheinbar etwas später einsetzten ...


    "Richtig ...Richtig! Also gut ... Die Rüstung an sich ist knapp doppelt so schwer wie die gewöhnliche Hoplitenrüstung, dafür wird aber auf Helm und Schild verzichtet da diese beim Training eher stören. Was wir von Milon gelernt haben ist das die Summe an Übungen den Effekt bestimmt, eine Übung ... ein Trainingsziel! Also passen wir jeden Tag die Rüstung an unser Training an ..."


    Numios und Kleios schienen diesen Part schon gehört zu haben und blickten in der Gegend herum, bis Kleios plötzlich etwas zu laut gähnte ... erschrocken reist der Hyne seine prankenähnliche Hand vor den Mund und erstarrt in einer reumütigen Haltung, während man Numios deutlich Schlucken hören kann.
    Cleonymus hält mitten im Satz inne und scheint sich nur mit Mühe beherschen zu können ...


    "Da ihr beiden .. die Erläuterung schon kennt, könnt ihr euch ja schonmal mit einer leichten Erwärmung beschäftigen ... ich will euch so lange um den Platz rennen sehen bis ich euch wieder rannwinke! Klar?"


    Mehr als ein Nicken bekam Cleonymus nicht allerdings war ihm das auch genug immerhin waren die beiden jetzt unterwegs und würden ihn nicht wieder stören ..


    "Entschuldige, aber die beiden sind manchmal recht schwierig! ... also wo war ich .. ach ja .. die Rüstung wird mit verschiedenen Utensilien ausgestattet um verschiedenen Körperpartien oder bestimmte Fertigkeiten zu trainieren ... Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht, Geschwindigkeit, Sprungkraft was auch immer du trainieren kannst sie hilft dir dabei ... und sie scheist dir nicht auf den Rücken!" :D

  • "Da hast du wohl recht. Allerdings wird deine Rüstung aber sicher nicht so gut schmecken, wenn du sie mal nicht mehr brauchst."


    Anerkennend dachte er über die Vorteile einer solchen Rüstung nach. Sie war wirklich deutlich fortschrittlicher, als Anthis Trainingsmethoden, doch hatten diese einfach auch eine gewisse Tradition, die man nicht geringschätzen durfte. Ganz würde er also auf gar keinen fall auf seine altmodichen Methoden verzichten, allerdings würde er sich auch nicht den neuartigen Methoden des Kosmetes verschließen. Es war wie in der Medizin: Die Mischung würde es machen.


    "Das klingt wirklich sehr interessant. Man darf sich dem Fortschritt nicht entziehen, aber ebenso auch nicht die Tradition vernachlässigen. Und was trainieren wir denn dann heute? Welche Muskelpartien möchtest du denn genau trainieren? Vielleicht kann ich dir da auch mit meinen anatomischen Kenntnissen noch ein paar Tipps geben. Ach und sei nicht so streng mit den Beiden, die sind sicher gute Kerle. Übereifer ist eine Eigenschaft, die für einen Athleten nicht unbedingt schädlich ist, solange man sie in die richtige Richtung zu lenken vermag."

  • Cleonymus schmunzelte das Wort lenken war doch ein ziehmlich zutreffendes was die beiden betraf immerhin konnte man nicht wissen was sie als nächstes anstellen würden wenn man ihnen nicht zuvor eine Aufgabe zuteilte ...


    "Ich schätze die Tradition durchaus, immerhin leiten sich viele der Trainingsmethoden daraus ab! Ich habe sie jediglich abgewandelt ... nicht etwa neu erfunden! Was die beiden angeht dann können ein paar Runden ihnen nicht schaden immerhin ist das ja der Grund warum sie hier sind, was dich allerdings angeht würde ich heute lieber etwas einfacher anfangen, du bist zwar ein erfahrener Athlet aber mit der Rüstung bist du noch ein Neuling und ich will mir nicht einen meiner besten Athleten bei einer Übungsstunde kaputtmachen!"


    Grinsend deutete Cleonymus auf einen zweirädrigen Wagen, der am Rand des Platzes stand,auf ihm konnte man einige Gewichte, Eimer und anderen Krimskrams entdecken ...


    "Ich denke wir sollten ganz simpel mit ein paar Gewichten anfangen damit du dich eingewöhnen kannst, wenn du dann der Meinung bist du kommst damit zurecht können wir uns ja dem nächsten zuwenden ... Kleios, Numios ... wir fangen mit Gewichten an!"


    Als die beiden Athleten angesprochen wurden nickten sie und liefen zum Wagen hinüber um sih gegenseitig ein paar gewichte aufzuladen, als sie damit fertig waren wandte sich Kleios an Ánthimos ...


    "Mit wieviel gewicht willst du anfangen .. Ánthimos .. ehh die Rüstung hat 46 Minen und eine dieser Platten hat 10 Minen!"

  • "Da hast du wohl auch Recht, scheuch sie ruhig noch ein wenig rum. Wenn sie nachher müde sind, seh ich besser dabei aus."


    Aber der Kosmetes hatte Recht, denn die Rüstung war doch sehr ungewohnt, wo Anthi normal doch meist nackt rannte. Da musste Anthi daran denken, wie er sich über Marcus Achilleos gewundert hatte, als der in seiner komischen fremdländischen Kleidung Sport getrieben hatte. Nun kam er sich nicht viel besser vor, denn nackt wollte er natürlich auch nicht in die Rüstung.

    "Ich denke ich nehme ainfach mal zwei Gewichte. 20 Minen sollten doch hoffentlich nicht zu viel sein, hoffe ich doch. Wenn ich nach einer Runde umfalle und japse, werden wir es ja sehen."

  • Cleonymus schmunzelte, zumindest war der neue Agoranomos kein zimperlicher Zeitgenosse, immerhin trug er nun ca. 66 Minen ((ca. 33 Kilo)) mit sich herum und das an seinem ersten Tag, es gab den ein oder anderen der das wohl nicht schaffen würde, doch Cleonymus war zuversichtlich das der junge Athlet diese Aufgabe meistern würde ...


    "Ich denke das dürfte für dich ein gutes Startgewicht sein, wenn die Rüstung irgendwei unbequem ist sag bescheid dann sehen wir mal ob du was falsch machst oder ob es an der Rüstung liegt! .. Also dann lasst uns als erstes mal ein paar Runden drehen und dann sehen wir mal was wir heute an speziellen Sachen trainieren können!"


    Cleonymus lies sich nun selbst auch drei Gewichte auf die Rüstung legen, die für ihn allerdings eine größere Hürde darstellten als für Ánthimos, immerhin stand Cleonymus dem jungen Athleten um einiges in Sachen Körperbau nach ...

  • Ànthimos fing an zu laufen. Es war schon ganz schön schwer, aber es ging zum Glück. Ein wenig schabte die Rüstung und wenn sie wirklich länger trainieren würden, würde er sicher einige offene Stellen zurückbehalten, da war er sich sicher. Cleonymus hatte sogar nich ein Gewicht mehr genommen, aber der Kosmetes war es sicher auch gewohnt sich in Rüstungen zu bewegen, schließlich war er vorher ja lange Strategos gewesen.


    So begannen sie ihre Runden zu drehen und schnell begann der Schweiß in Strömen zu rinnen, Der Unterschied zwischen nackt und angezogen plus Rüstung war schon ein großer Unterschied.

  • Cleonymus gab sich alle Mühe neben seinem eigenen Training auch Ánthimos im Auge zu behalten immerhi war seine Rüstung nicht unfehlbar, auch wenn bisher nie etwas passiert war, aber Cleonymus fürrchtete das der junge Athlet einige Abschürfungen davontragen konnte wenn er die Rüstung so auf der nackten Haut trug ...


    "Wenn .. du ..möch..test kann ich .. dir ein Leinenhemd ... bringen lassen ... damit sitzt die Rüstung bestimmt etw..as besser!"

  • Da hatte der Kosmetes wohl recht schon am Ende der ersten Rund scheuerte die Rüstung unangenehm auf Anthis Haut. So konnte er nicht lange rumrennen, das würde nur zu Fragen von seiner Frau führen, die er nicht wollte, mal ganz abgesehen von den Schmerzen.


    "Das wäre sehr nett von dir. Das nächste Mal bringe ich mir dann selbst eines mit. Normalerweise müssen wir uns ja weniger Gedanken über unsere Kleidung machen, wie du ja weist."


    Langsam trabte Anthi aus, um sich fürs erste wieder der Rüstung zu entledigen.

  • Cleonymus schmunzelte, die Athleten Alexandrias hatten zu Beginn alle versucht die Rüstung ohne Bekleidung zu nutzen, dass Ánthimos die angebotene Hilfe so schnell annahm zeugte nur davon das sein Intellekt mit seiner Sportlichkeit mithalten konnte ...
    Mit einem Wink wurde ein Sklave des Gymnasion herangewinkt der Ánthimos ein bereits vorbereitetes Hemd brachte ...


    "Nimm es mir nicht übel aber ich hatte bereits damit gerechnet ... allerdings ist dies keine Frage der Tauglichkeit sondern eine Frage der Bestandssicherung!"


    fügte der Kosmetes mit einem breiten Grinsen hinzu bevor er noch eine weitere Runde absolvierte ...

  • "Bestandssicherung? Na da bin ich ja froh, dass es kein Eignungstest war" antwortete er ebenso lachend und nahm das Hemd entgegen.


    Nachdem der Kosmetes dann seine Runde gedreht hatte, war Anthi auch wieder einsatzbereit und gesellte sich wieder zu ihm.



    "Wie laufen die Vorbereitungen für die Wettkämpfe?"

  • Arr .. ein heikles Thema wie Cleonymus fand denn im Gegensatz zu ihm schien das Wort Zeit in dieser Hemisphäre recht unbekannt zu sein, ob nun Lieferanten oder andere Kosmeten aus anderen Polis, scheinbar hatten es nicht alle so eilig wie er ...


    "Nun ja wir kümmern uns so gut es geht neben dem normalen Betrieb darum allerdings gibt es immernoch einige Verständigungsschwierigkeiten mit Lieferanten und ich warte noch auf die ANtworten einiger anderer Kosmeten ... immerhin wollten wir nicht die einzige teilnehmende Polis sein!"


    Cleonymus hächelte ein zwei mal bevor er wieder in seinen Atemrythmus zurückfand immerhin war er auch nicht mehr der jüngste ...

  • Nachdem sie einige Runden absolwiert hatten kam Cleonymus am Rand der Laufbahn zum stehen und wartete bis die anderen bei ihm angelangt waren ...


    "Nun das war doch für den Anfang nicht schlecht, als nächstes sollten wir ein paar speziellere Übungen machen, wie wäre es mit ein paar Gleichgewichtsübungen? Agoranomos?"

  • Ànthimos schwitze doch sehr ordentlich nach den paar Runden, das war er so nicht gewohnt. Eigentlich wurde er da kaum richtig warm, aber nun floss der Schweiß in Strömen. Bevor er dem Kosmetes antwortete, schnaufte er erstmal tief durch.



    "Das klingt gut. Aber nenn mich hier nicht Agoranomos, hier bin ich ein Athlet wie alle anderen auch. Einfach nur Anthi. Sonst schont mich nachher noch einer und bei den Wettkämpfen erlebe ich dann mein blaues Wunder."

  • Cleonymus lachte und klopfte Anthi freundlich auf die Schulter ...


    "Nunja das kann ich natürlich nicht verantworten, Anthi, ich denke wir fangen mit Eimern an!"


    Die letzten Worte des Satzes waren an die beiden anderen Männer gerichtet, welche auch sofort wussten was zu tun war, sie holten einige Eimer vom Wagen und füllten sie am nahegelegenen Wasserbecken bis zu den Rändern ...


    "Bei dieser Übung tauschen wir die Gewichte gegen Eimer voll Wasser, das Ziel ist es möglichst wenig davon beim Laufen zu verschütten! Der gewöhnliche Läufer macht während des Laufens unnötige Zusatzbewegungen die den Körper auf und ab wippen lassen, das verbraucht überflüssige Kraft und schwächt das Gleichgewicht, da man permanent hin und her taumelt! Mit Hilfe dieser Übung lassen sich diese Bewegungen abbauen bzw. sogar ganz vermeiden, wodurch wiederum mehr Kraft für das Laufen selbst und eventuelle Hürden bleiben!"


    Cleonymus lies sich einen der Eimer am Rücken befestigen und lief dann eine demonstrative Runde, sein Tempo war noch schneller als zuvor und er verschüttete nicht einen einzigen Tropfen.
    Während Cleonymus seine Runden lief und dabei versuchte auf alle wichtigen Dinge hinzuweisen beugte sich Kleios leicht zu Anthi herrüber ...


    "Unheimlich oder? Er trainiert das fast jeden Tag, ich frage mich wie gut er noch werden will ... Wahrscheinlich will er sich vor der Stadt ein Anwesen errichten und trainiert jetzt fürs allmorgentliche Wasserholen!"


    Die beiden Hünen glucksten vergnügt vor sich hin während Cleonymus langsam zum Ende seiner Runde kam ...

  • Ich hatte mich ins Gymnasion begeben, um ein wenig zu trainieren. Vor allem wollte ich laufen. Meine Rüstung war unter der Kleidung versteckt und ich hatte nicht vor, das beim Training zu ändern. Zu meiner großen Verwunderung sah ich Cleonymus mit Eimern laufen. Ich kannte diese Übung nur zu gut, wenn auch in abgewandelter Form.


    "Das ist recht einfach, so lange man keine Hügel und Treppen hochlaufen muss. Zu dumm, dass hier keine Hügel sind." Mein Kommentar war eher neutral gehalten, immerhin wollte ich hier niemanden beleidigen. Natürlich hatte mich erstmal nur Cleonymus kommen sehen können, weil die anderen nicht in meine Richtung sahen, so dass sich die anderen erst zu mir umdrehen mussten. "Ach ja, einen guten Morgen wünsche ich."

  • Ànthimos nickte anerkennend mit dem Kopf. Cleonymus schien das nicht zum ersten mal zu machen. Der Kosmetes war fit, soviel war sicher. Außerdem musste er über den Witz seines Trainingspartners lachen. "Vielleicht kann man ihn ja dann anstellen, als Wasserholer für die Küche" fügte er noch hinzu.


    Dann hörte er eine bekannte Stimme und drehte sich um. Da erblickte er Marcus Achilleos. Anthi hat den wohl seltsamsten Bewohner Alexandrias schon eine Weile nicht mehr gesehen und fand das sehr schade und selbst zu seiner Hochzeit war der Geografielehrer nicht gekommen..


    "Chaire, Marcus. Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir denn?"

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