Vor etwa einer Dekade, Wochen und Monate nach einem Überfall auf ein unbekanntes Dorf in Galatien
Gedankenverloren starrte Catubodus auf die Tür. Er saß auf einem der zwei Betten, die in dem kleinen, niedrigen Raum standen und rieb sich bisweilen die noch immer gelegentlich schmerzende Schulter. Er dachte über die Ereignisse der Vergangenheit nach. Wie sein Dorf ausgelöscht worden war und er selbst hilflos im Staube lag. Und er dachte an seine fast wundersame Rettung. Mittlerweile war auch der letzte Rest der Entzündung abgeklungen, sein Latein und Koine konnte sich einigermaßen hören lassen und alles in allem war er bereit für ein neues Leben. Doch er hatte keine Ahnung wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten sollte. Ewig konnte er Neanthes nicht auf der Tasche liegen, der so viel Zeit und Geld für seine Rettung geopfert hatte. Dass er ihm das Schwert des Großvaters gegeben hatte um an Geld zu kommen war das mindeste gewesen, das er hatte tun können. Es war ohnehin nicht die richtige Waffe für ihn, was seine Schulter eindrucksvoll bewies. So hing er einige Zeit seinen Gedanken nach, bis sich zu den Problemen bezüglich seiner ungewissen Zukunft vermehrt die Probleme der Gegenwart gesellten.
Der finstere Geselle, bei dem sich Neanthes wiederholt Geld geliehen hatte und dem er auch die Waffe verkauft hatte verlangte Wucherzinsen, die dieser kaum mit seinem spärlichen Verdienst begleichen konnte. Dann war da noch der Wirt dieser Spelunke, in der sie wohnten. Auch dieser wollte bezahlt werden. Für das Zimmer und dafür, dass er dem jungen griechischen Arzt tagsüber eine Ecke seiner Gaststube zum praktizieren überließ. Entsprechend dem Etablissement war das Einkommen, das man neben Kleinsthändlern, einem Barbier und dergleichen dubiosen Gestalten als Arzt erwirtschaften konnte. Wer es sich nur irgendwie leisten konnte suchte einen Arzt mit außerhalb von Rhakotis auf. Es sah nicht rosig aus. Verschuldet wie er war wollte Neanthes sein Studium aufnehmen. Er hielt Schulden für unwürdig. Frei und ungebunden solle er beginnen hatte sein Vater ihm gesagt und das hatte er auch vor.
Irgendwie mussten sie, musste Catubodus ihre Situation verändern. Zu tief stand er in der Schuld des jungen Griechen. Arbeiten als ungelernter Hilfsarbeiter kam nicht in Frage, das war noch zu riskant für die Wunde du außerdem würden sie dann den erhöhten Zimmerpreis für zwei Arbeitsfähige zahlen müssen und das würde das zusätzlich Geld direkt wieder auffresse. Doch eine echte Lösung schien nicht in Sicht.
Der Thread spielt als Teil der Hintergrundgeschichte des Catubodus wie im Titel angedeutet in der Vergangenheit und ist außerdem reserviert.