In einer Taberna ~ Wenn du Kummer hast, dann ersäuf ihn im Wein!

  • Wenn du Kummer hast, dann ersäuf ihn im Wein! In viel Wein! Das war Celsus´ Devise gewesen und danach lebte er auch. Inwieweit sich dadurch sein Kummer verflüchtigte, darüber hatte er nie einen Gedanken verschwendet. Dass er es tat, war wichtig für ihn. Dabei verfehlte der Alkohol auch nie seine Wirkung.
    Celsus hatte nur einige Schritte tun müssen und schon stand er inmitten "seiner" Taberna, die er schon, seitdem er vor Jahren hierher gekommen war, regelmäßig besuchte. Fernab von den häuslichen Zwängen und dem bösen Mundwerk seiner Frau, die er liebevoll Alte nannte, konnte er die Freiheit ausleben, die ein Mann unter Männern brauchte.
    So war Celsus auch an diesem Tag hergekommen, um seine Sorgen abzuschütteln und wer wusste das schon, vielleicht hielt ja das Schicksal für ihn eine Überraschung bereit. Er hätte ruhig wieder etwas mehr Glück gebrauchen können, nach alldem, was in den letzten Monaten über ihn herein gebrochen war. Er hätte jetzt wieder am Drücker sein müssen! Aber das Leben war manchmal so ungerecht!
    Celsus ließ sich seufzend auf einer Bank nieder, an der auch ein Tisch stand. Das Möbel krächzte dabei gefährlich, doch es hielt das Übergewicht des Freigelassenen aus. "Eine Kanne Wein, unverdünnt, von dem Guten, aber dalli!" rief er dem Mädchen zu, das bediente. "Wenn ich schon untergehe, dann wenigstens mit Stil!", fügte er noch bei, was er allerdings weniger der Bedienung sagte, denn zu sich selbst.
    Das Mädchen, eine junge schwarzhaarige Sklavin mit leicht dunklem Teint, brachte die gewünschte Kanne und auch einen Becher für Celsus. "Möchtest du auch etwas essen, Herr?", fragte sie freundlich lächelnd.
    Bei dieser Frage sah Celsus auf und sein Gesicht verzog sich grimassenhaft. "Seh ich so aus, als ob ich was essen wollte, he? Verzieh dich, wenn ich was brauche, dann rufe ich dich!" Die junge Sklavin, die schon einiges von ihrer täglichen Arbeit gewohnt war, fuhr ängstlich zusammen und verschwand schnell hinter die Theke. So schlechtgelaunt hatte sie Celsus selten erlebt. Eine Weile beobachtete sie ihn noch, wie er den Becher mit Wein füllte und diesen in einem Zug leerte. Dann tat siewieder ihre Arbeit und kümmerte sich nicht mehr um den mürrischen Gast.
    "Ahhh," machte Celsus und wischte sich den Mund mit der Hand ab. "Das war gut!" Gleich darauf füllte er den Becher nochmals und setzte ihn erneut zum trinken an.


    Sim-Off:

    Reserviert! :)

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    Areus, der Wirt, dem die Taberna schon eine halbe Ewigkeit gehörte und der in all den Jahren ein recht gutes Verhältnis zu dem Lupanarbesitzer Celsus aufgebaut hatte, war nicht umhingekommen, die schlechte Laune des alten Stammgastes zu ignorieren. Er wusste um die privaten Probleme von Celsus, dass ihm erst kürzlich seine Frau verlassen hatte und er sich deshalb nun seinen Trost im Alkohol suchte. Auch von dem, was man über Celsus´ Lupanar munkelte, wusste Areus bescheid. Davon ließ sich der Wirt allerdings nicht beeindrucken. Man redete viel, wenn der Tag lang war, im Viertel und gerade dann, wenn solche Gerüchte von einem Konkurrenten gestreut wurden, konnte man sie nicht für bare Münze nehmen.
    Areus beobachtete Celsus eine Weile, bis er schließlich zu seinem Tisch ging und sich ihm gegenüber setzte. "Na, alter Freund! Wie steht´s?"
    Celsus, der sich den zweiten Becher voll goss, sah auf und erkannte den Wirt. "Ach, frag nicht!" Er den winkte ab und leerte auch den zweiten Becker in einem Zug. "Alles geht gerade Bach hinunter! Erst Drusilla, das dämliche Weibstück und dann dieser Evander, der elende Mistkerl! Scheiß auf sie beide!"
    Areus wollte für seinen Freund da sein, wenn der nun bereit war, sein Herz auszuschütten. Das brachte sein Beruf nun mal auch mit sich, sich die Sorgen seiner Kunden anzuhören. Gerade dann, wenn es ein Stammkunde war, wie Celsus, den er nun seit mehr als zehn Jahren kannte.
    Er winkte dem Mädchen, damit sie ihm auch einen Becher Wein brachte.
    "Ach weißt du Celsus, vergiss sie einfach. Sie ist es nicht wert, dass du dich wegen ihr so quälst und wegen Evander, naja da kann man notfalls auch was unternehmen. Ich kenne da ein paar Leute. Gegen die entsprechende Bezahlung, fackeln die nicht lange!" Aretus hatte wieder dieses vielsagende geheimnisvolle Lächeln, als Celsus ihn ansah.
    "Wie meinst du das denn, die richtigen Leute? Wofür?" Der Lupanarbesitzer sah irritiert auf und starrte den Wirt an.
    Das Mädchen hatte ihrem Herrn den Weinbecher gebracht. Areus nahm einen Schluck und stellte dann gleich wieder den Becher ab. Sein Freund verstand nicht richtig, worauf er hinaus wollte. Er war doch sonst nicht so! Dann musste er eben etwasdeutlicher werden. "Naja, die richtigen Leute, die einem Kerl wie Evander zeigen, wo´s lang geht, wenn er seine dreckige Schnauzte nicht hält."Celsus schüttelte den Kopf. "Ach, wenn es ja nur Evander wäre! Meine Mädchen machen mir viel mehr sorgen!" Er beugte sich etwas zu Areus über den Tisch und sprach ganz leise, damit außer dem Wirt niemand etwas mitbekam. "Diese dämlichen Huren, sie sterben mir eine nach der anderen weg. Warum weiß kein Mensch, nicht mal der verdammte medicus, der mich jedesmal einen Batzen Geld kostet. Wenn das so weiter geht, kann ich meinen Laden dicht machen. Ich steh kurz vor dem Ruin, Areus! Bald kann ich mir nur noch einen Stein um den Hals binden und mich im Tiber ersäufen!" Große Verzweiflung schwang in seinen Worten mit. Das hörte Areus und er wusste auch, dass Celsus so etwas nicht nur daher sagte. Der Wirt nickte wortlos und dachte nach. Im Laufe seines Daseins waren Areus die unterschiedlichsten Leute begegnet, die einem in allen Phasen des Lebens behilflich sein konnten, wenn man das nötige Kleingeld hatte.
    "Das heißt, du bräuchtest Nachschub, der möglichst nicht viel kostet aber qualitativ gut ist. Mhh, ich könnte mich mal umhören, ob ich nicht jemanden kenne, der dir da unter die Arme greifen könnte, alter Freund!", meinte er schließlich mit einem Augenzwinkern zu Celsus. "Komm einfach morgen Abend noch einmal, dann kann ich dir sicher näheres sagen! Ach ja, der Wein geht natürlich auf´s Haus!"
    Celsus traute seinen Ohren nicht! Hatte der Wirt ihm doch tatsächlich ein Angebot in Aussicht gestellt, wie er alle seine Probleme lösen konnte! Bewundernd sah er zu dem Wirt auf. "Du bist ein wahrer Freund, Areus! Ich werde morgen Abend da sein! Und danke für den Wein!" Celsus trank seinen Becher aus, erhob sich dann und klopfte dem Wirt freundschaftlich auf die Schulter. Darauf ging er, etwas beschwingter als zuvor, wieder nach Hause.

  • Seit Marcus mit Asellus ins Geschäft gekommen war, lief es für ihn recht gut. Er machte dem Bandenchef das eine oder andere Mal einen Gefallen, kümmerte sich um das Geschäftliche und vertrat manchmal einen der Gauner vor Gericht. Hinzu kam, dass sich sein Vigintivirat dem Ende zuneigte und er hoffentlich Aussicht auf ein senatorisches Tribunat hatte. Wenn ihm die Götter hold waren, dann vielleicht sogar hier in Rom bei den Stadtkohorten. Von einer solchen Position aus konnte er wichtige Informationen an Asellus weitergeben, die seine Geschäfte erneut um einiges vereinfachten.


    Am heutigen Abend war ein Treffen mit einem Kunden vereinbart. Wie üblich geschah dies über fünf Ecken. Man wollte dabei sichergehen, dass die Angelegenheit so wenig wie möglich nachvollziehbar war. Marcus kannte lediglich den Namen des Kunden und natürlich hatte man vorher bestmöglich kontrolliert, ob es sich nicht um einen Spitzel der CU oder einen Denunzianten handelte. Über Denunzianten hatte Marcus als Vigintivir einiges gelernt und war sich ziemlich sicher, auch in diesem Bereich mit allen Wassern gewaschen zu sein.


    Mit einem Umhang bekleidet, dessen Kapuze er tief ins Gesicht gezogen hatte, betrat der junge Decimer den vereinbarten Treffpunkt – eine Taverne, die nicht unbedingt in der besten Gegend Roms lag. Gleich hinter Marcus betraten drei weitere Männer die Taverne. Sie sahen sich kurz um und nahmen dann an einem Tisch Platz, von dem sie eine gute Übersicht über das Geschehen im Gastraum behalten konnten und vor allem den Decimer im Auge hatten. Marcus ging direkt zum Wirt und gab sich zu erkennen. Dieser begrüßte den jungen Mann leise aber überschwänglich und brachte ihm zu einem leeren Tisch in einer Ecke des Raumes. Hier sollte er warten. Der Kunde würde bestimmt demnächst eintreffen und der Wein ging selbstverständlich auf Kosten des Hauses. Marcus nahm Platz und wartete.

  • Celsus hatte den ganzen Tag über den Abend herbei gesehnt. Sein übliches Tagwerk hatte er heute vernachlässigt und war zu Hause geblieben, wo er noch einmal über das, was ihm Areus, der Wirt gesagt hatte nachsann und sich dabei fragte, wie weit er denn gehen wollte. In der Vergangenheit war er niemals mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, was allerdings nicht hieß, dass seine Geschäfte immer sauber waren. Wo kein Richter, da kein Henker, sagte er sich immer und war damit gut durchgekommen. Vieles konnte man so regeln, ohne gleich die Obrigkeit hinzu zu bitten.
    Celsus wusste, wie tief er in der Klemme steckte und er wusste auch, wie wenige Optionen ihm noch offen standen. Es war wirklich sehr beschämend! Der alte Vestilius, dessen Sklave er einst war, hatte große Erwartungen in ihn gesteckt, als er ihn besonders großzügig in seinem Testament bedacht hatte. Nicht nur die Freiheit hatte der Kaufmann dem damals jungen und impulsiven Sklaven geschenkt, auch eine beträchtliche Summe an Sesterzen, die den Grundstock für sein neues Leben bilden sollten. Celsus hatte sich als dankbar erwiesen und gedachte seinem Herrn nach dessen Tod jedes Jahr mit einem Opfer.
    Was der alte Vestilius nur von ihm denken würde, wenn er ihn jetzt so sah? Celsus schob diesen Gedanken beiseite und verließ sein Haus und in Areus´ Taberna zu gehen.
    Neugierig sah er sich im Inneren um. Es waren noch nicht übermäßig viele Gäste da, was nur daran liegen konnte, dass es noch nicht besonders spät war. Das Mädchen, das er gestern so grob behandelt hatte, nickte ihm freundlich zu und begrüßte ihn. Sie kam sofort zu ihm, um seine Bestellunge entgegenzunehmen.
    "Eine Kanne mit Wein und ein gebratenes Hühnchen! Und sag Areus, ich bin da!" Die junge Sklavin nickte und verschwand in der Küche. Im gleichen Augenblick kam schon der Wirt, der sich gerade noch mit einem jungen Mann unterhalten hatte, als Celsus eingetroffen war. Er begrüßte seinen Freund. "Celsus! Alter Freund, gut dass du gekommen bist! Ich glaube ich hätte da jemand, der mir noch einen Gefallen schuldig ist und der sich mit dir unterhalten möchte. Siehst du den Mann, der da hinten in der Ecke sitzt?", meinte er und deutete kaum merklich in die angegebene Richtung. "Geh zu ihm und rede mit ihm! Ich glaube, der könnte dir helfen!"
    Celsus sah unauffällig in die Ecke und erkannte einen Mann, dessen Gesicht mittels einer Kapuze verhüllt war. "Danke, Areus! Du bist ein wahrer Freund!" Er klopfte dem Wirt noch freundschaftlich auf die Schulter und ging zu dem Mann hin. Celsus platzte vor Neugier! Was war das für ein Mann, der Areus noch einen Gefallen schuldete? Gleich würde er es heraus finden.
    "Darf ich mich setzen? Der Wirt meinte, hier wäre noch ein Platz frei!", sprach er den Fremden an und deutete dabei auf den freien Stuhl, der gegenüber dem Fremden stand.

  • Zum ersten Mal seit er in dieser Spelunke angekommen war, erhob Marcus seinen Kopf und bedachte den Mann mit einem musternden Blick. Wenn der Wirt ihn diesen Platz zugewiesen hatte, dann konnte es sich nur um den Kunden handeln. Marcus war jung, hatte sich aber im laufe der letzten Jahre einen prüfenden Blick angeeignet, der ihm oftmals viel über seinen Gegenüber verriet. Bei diesem Mann würde er wohl noch ein wenig brauchen. Er schob seine Kapuze nach hinten und nickte ausdruckslos. Gleichzeitig bot seine Hand den Platz gegenüber an. Es lag nun am Kunden das Gespräch zu beginnen und sein Anliegen vorzubringen. Marcus vermied es immer viel von sich oder seinen Geschäften zu verraten und ließ lieber seine "Geschäftspartner" reden.

  • Celsus nahm dankend Platz und grinste verlegen. Der Fremde, der seine Kapuze nach hinten geschlagen hatte, war jünger, als er es sich vorgestellt hatte. Jedoch zweifelte er nicht an den Worten seines Freundes Areus, der den Kontakt zu dem Fremden hergestellt hatte.
    Bevor Celsus das Wort ergriff, kam die Sklavin an den Tisch und lud einen Becher mit Wein ab. Celsus griff hastig nach dem Wein und trank den ersten Schluck. "Ah, es geht doch nichts über einen guten Tropfen!"
    Dann blickte er fest in die Augen des Fremden. Er war kein Freund von überflüssigen Floskeln. Celsus mochte es einfach, sofort auf den Punkt zu kommen. Trotzdem wollte er dem Fremden erst auf den Zahn fühlen, ob er auch der richtige Mann für die Sache war. "Man sagte mir, du könntest mir bei der Lösung eines kleinen geschäftlichen Problems behilflich sein? Stimmt das?"

  • "Wenn unser gemeinsame Freund Areus dieser Meinung ist, dann könnte dies durchaus sein. Ich selbst kann dies erst bestätigen, wenn ich gehört habe, um welches Problem es sich handelt."


    Noch bevor die Sklavin wieder gehen konnte, bedeutet Marcus ihr, dass er ebenfalls einen Becher Wein wünschte. Dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Es war natürlich verständlich das der Mann vorsichtig war, doch er musste schon mit etwas mehr Informationen herausrücken, wenn er einen erfolgreichen Abschluss dieser Verhandlungen erzielen wollte. Der Wirt Areus hatte das Treffen zwar vermittelt, aber nur sehr wenig Informationen ausgelassen. Er wollte vermutlich nicht zu sehr in die Geschäfte und Machenschaften hineingezogen werden, die sich hier in seinem Lokal immer wieder anbahnten.

  • Zum Glück war noch nicht viel los in Areus´ Taberna, so dass die Umgebung, in der sich Celsus befand, noch ganz überschaubar war. Vielleicht aber gerade deshalb, rutschte er noch etwas näher an den Fremden heran und begann hinter vorgehaltener Hand seine Probleme widerzugeben, die ihm den Schlaf raubten. Ansatzweise hatte er sogar schon eine Lösung des Problems parat, was aber nicht darüber hinweg täuschte, dass er sich schwer damit tat, sich selbst die Finger schmutzig zu machen.
    "Also gut! Mein Geschäft läuft nicht besonders lukrativ zurzeit. Mir gehört das Lupanar etwas weiter unten in der Straße. In letzter Zeit ist es wie verhext. Es hat damit angefangen, dass einer meiner ehemaligen Kunden dumm daher geredet hat. Dann begann die Kundschaft auszubleiben und seit einigen Wochen werden meine Mädchen krank und sterben wie die Fliegen." Es hatte Celsus richtig Überwindung gekostet, das alles vor dem Fremden auszubreiten. Deshalb nahm er erst einmal einen großen Schluck Wein. Er wusste aber auch, wenn er es nicht tat, dann konnte er bald schon einpacken.
    Inzwischen war die Sklavin mit einem Becher Wein an den Tisch zurückgekehrt und stellte diesen vor dem Fremden ab. "Der geht auf mich!", rief Celsus spontan ihr zu und zwinkerte dem Fremden zu. "Wo bleibt eigentlich das Essen, das ich bestellt habe, he?" Er hatte sein Blick wieder auf die Sklavin gerichtet und ließ keinen Zweifel darüber offen, wie ungeduldig er war. Die Sklavin ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. "Das Hühnchen kommt gleich, Herr." Dann zog sie wieder ab und ließ die beiden Männer allein
    "Ich brauche Nachschub für mein Geschäft. Verstehst du? Frische gesunde Frauen, die auch einigermaßen hübsch sind. Mir fehlen im Augenblick aber die Mittel dazu. Hast du eine Ahnung, was so eine kostet, die auch was taugt? Das kann ich mir nicht leisten! Davon brauche ich aber mindestens drei, noch besser wenn es vier wären!“
    In den letzten Tagen hatte sich in Celsus Kopf ein verwegener Plan Gestalt angenommen. Fast täglich störte er sich über die Scharen herumlungernder Bettler und Heimatloser, die sich am Tage in den Straßen tummelten und ehrbaren Leuten die Zeit stahlen. Ab und an waren auch Frauen und junge Mädchen darunter. Celsus hatte nur grimmige Blicke für dieses Gesinde übrig und sah in deren nur reinste Verschwendung wertvoller Ressourcen. "Dabei findet man die beste Ware auf den Straßen. Ich bräuchte nur jemanden, der Überzeugungsarbeit leisten kann, wenn du verstehst, was ich meine!" Celsus Augen hatten sich wieder an den Fremden geheftet. Er war sich sicher, den richtigen Mann vor sich zu haben.

  • Marcus hob seine Hand um dem Redeschwall seines Kunden vorerst Einhalt zu gebieten und nickte Verständnisvoll.


    "Ich verstehe."


    Dann wirkte er für einen Moment nachdenklich und sah sich im restlichen Lokal um, als ob er sicher gehen wollte, dass die beiden Männer von keinem belauscht wurden. Als er sich versichert hatte, dass keiner auch nur annähernd in einem Umkreis saß, der das Gespräch hören konnte, sprach er weiter.


    "Ich denke, dass mein Freunde dir bei deinem kleinen Problem behilflich sein könnten. Es kostet dich aber einiges. Das sollte dir klar sein."

  • Die Geste des Fremden signalisierte ihm wieder, er redete viel zu viel. Dabei hörte er sich sehr gerne reden. Aber gut. Celsus schwieg und hörte sich an, was sein Gegenüber anzubieten hatte.
    Das klang durchaus positiv. Celsus wusste, umsonst war nur der Tod und der kostete bekanntlich das Leben. Trotzdem war dieses Geschäft die noch kostengünstigere Variante, die außerdem nicht soviel Staub aufwirbelte und den Ruf seines Lupanars nicht noch völlig ruinierte. "Mhm! Ja, ja. Gut, dann sollen sich deine Freunde mal umsehen. Die Ware können sie mir dann direkt ins Haus liefern, möglichst unbeschädigt und frisch. Danach folgt die Bezahlung. Ach ja, und das hier ist für deine Mühe! Im Übrigen bist du stets willkommen in meinem bescheidenen Etablissement." Celsus zog einen kleinen Beutel mit Münzen hervor und grinste. Seine Stimmung hatte sich um ein Vielfaches gehoben.
    Seine dicken Finger griffen nach dem Hühnchen du rissen das Fleisch auseinander, bevor ein beträchtliches Stück davon in seinem Mund verschwand. Schmatzend beobachtete er seinen neugewonnenen Geschäftspartner. "Noch eins, mmh.. ich persönlich bevorzuge Ware, wie die da!" Er deutete auf die schwarzhaarige Sklavin mit dem dunklen Teint, die die beiden Männer bedient hatte. "Aber auch Hellhäutige, aus dem Norden, finden unter meiner Kundschaft Beachtung."

  • Marcus sah der Sklavin nach, die gerade an ihrem Tisch vorbeieilte um neue Kundschaft zu bedienen. Sie war tatsächlich recht ansehnlich, allerdings auch nichts Besonderes. So eine wie sie sollte man recht leicht hier in Rom finden können. Er nickte daher.


    "Gut. Ich denke dann weiß ich was ich vorerst wissen muss. Ich werde mich bei dir melden sobald es Neuigkeiten gibt."


    Der junge Decimer erhob sich und rechte seinem neuen Geschäftspartner die Hand, um das Geschäft zu besiegeln. Dann zog er sich die Kapuze über den Kopf und machte sich auf.

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