Wein, Weib, Gesang

  • "Ja... einer ist immer der Verlierer." nickte Sontje zustimmend und gedachte schweigend der jüngst verstorbenen Dagny. "Nur.. wie kann man in den Krieg ziehen, während man weiss, dass Frau und Kinder zu Hause warten und auf Rückkehr hoffen??" Sie wartete, bis er weitersprach. "Ja.. ich komme von dort. Och.. soviel anders ist es gar nicht. Winter frostig kalt mit viel Schnee und die Sommer Hitze ohne Ende." Sie stand auf, steckte den Kopf durch den Vorhang und orderte einen zweiten Imbiss für zwei Personen samt Getränkenachschub. Der Knecht soeben auf dem Weg zu zwei Gästen machte auf der Stelle kehrt und bediente sie zuerst bevor er die eigentliche Bestellung ausführte. Zum Glück hatten die betroffenen Gäste sowie Sontje diesen Schlenker nicht bemerkt, sodaß er keine Schelte bekam. "Frischer Fisch, schonend gegart, herzhaft gewuerzt, für unsere werten Gäste. Laß dir es schmecken.. dies geht auf meine Kappe." Lächelnd ergriff Sontje das Besteck, begann den Fisch sorgsam zu entgräten.

  • Cupidus griff ebenfalls zum Messer und machte sich an seinen Fisch. "Du verwöhnst mich ja richtig, Sontje", meinte er schmunzelnd zwischen zwei Bissen. "Wer hatte eigentlich die Idee mit dem Spezialitätenaben? Ich bin jedenfalls hellauf begeistert."
    Dann wanderten seine Gedanken wieder zurück zum Kampf.
    "Weißt du, wir Soldaten haben keine Frauen und Kinder, damit wir eben solchen Gewissenskonflikten nicht ausgesetzt sind. Wir dürfen erst nach unserer Entlassung aus dem Dienst heiraten..." Dann überlegte er einen Augenblick, beschloss aber, nichts von den Lupanaren zu sagen.
    "Trotzdem haben einige Soldaten Freundinnen in den Garnisonsstädten und auch Soldatenkinder findet man fast an jeder Ecke." Er grinste. "Aber ich habe weder das eine, noch das andere."

  • "Warum sollte ich das nicht tun? Wir haben gemeinsam überlegt wie wir die Taverne wieder aufleben können... oder eher die Belegschaft gefragt, was denn machen könnte und dann abstimmen lassen. Dem Knecht sein Onkel hat die Spezialitäten dann für heute abend hergestellt und eingebracht. Ich bin froh, dass überhaupt Gäste gekommen sind." Ahso war das mit den Soldaten. "Achso.. das mit dem Heiraten nach dem abgeleisteten Dienst ist dann natürlich was anderes. Ich persönlich kenne keinerlei Soldatenkinder beziehungsweise Frauen die ehemalige Soldaten geheiratet haben. Mhm.. würdest du denn deiner künftigen Frau erzählen was du als Soldat getan hast? Entschuldige mich und meine Neugier bitte.. wenn dir diese Frage zu persönlich ist." Wenn er weder Frau noch Kind hatte dann war er jedenfalls ein aktiver Soldat.. so musste es sein.


    Im nächsten Moment lugte die Aushilfe an der Theke zu ihnen rein und bat flüsternd um Hilfe wegen einer unklaren Rechnung. Sontje stand auf, klärte das mit der jungen Aushilfe am Vorhang stehend und warf einen kontrollierenden Blick in den Schankraum. Noch war alles ruhig.. kein weiterer Duccier weit und breit. Sie setzte sich wieder zu Cupidus und aß weiter. "Wie sieht denn deine Zeit nach dem Dienst aus? Ich selbst mag mich hier für die Taverne weiterhin einbringen und wenn ich genug habe, dann suche ich mir was Neues."

  • Erstaunt hörte Cupidus zu, er hatte keinerlei Ahnung vom Gaststättengewerbe, hatte sich aber oft gefragt, wie diese ganzen kleinen Tavernen überhaupt überleben konnten, war die Konkurrenz doch sehr groß.
    "Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg bei diesem Geschäft.", antwortete er artig. Dann wurde er einen Moment lang still.
    "Nun, ich denke ich würde ihr nicht alle Einzelheiten erzählen, manche Dinge sind zu grausam und nicht für die Ohren einer Frau bestimmt... Das Soldatenhandwerk ist zuweilen blutig, aber das Imperium Romanum wurde nicht durch Diplomatie so groß, so einfach ist das nun einmal."


    Dann dachte er an sein Dienstende, eine verdammt lange Zeit. Würde er es überhaupt erleben?
    "Wenn meine 25 Jahre vorbei sind, werde ich mit meinem Entlassungsgeld ein kleines Stück Land kaufen und vielleicht ein paar Ziegen züchten und eine Familie gründen.. Oder ich verpflichte mich noch einmal bei den Legionen, das römische Bürgerrecht habe ich ja dann."

  • "Danke! Vieleicht höre ich noch mehr Lob und Anregungen.. und dann läuft es hoffentlich bestimmt so wie von uns allein wie erhofft." antwortete Sontje wieder einmal lächelnd und wurde sogleich wieder ziemlich ernst. "Mein Vater ist im Kampf gefallen. Erst sein Tod hat unser aller Leben verändert. Plötzlich waren wir betroffen. Ich meine, wir hatten plötzlich einen Toten in der Familie zu beklagen. Irgendwie haben wir immer geglaubt Vater ist unbesiegbar und würde immer siegreich heimkommen. Zack.. da waren wir auf einmal alleine und mussten lernen ohne hin zurechtzukommen."


    Sie riss die Augen auf. "25 Jahre? Echt? So lange hast du dich als Soldat verpflichtet? Uh.. das ist eine ziemlich lange Zeit finde ich.." gab sie offen zu und trank einen Schluck Bier. Na.. da hatte sie wohl irgendwie das Glück eine Frau zu sein und sich bislang niemandem verpflichten zu müssen. Naja.. der Familie vielleicht aber sonst? "Kündigen oder austreten kannst du nicht?? Nur wenn man krank oder schwer verletzt wird, dass eine Rückkkehr als Soldat unmöglich ist, richtig? Nehmen wir an, es geschieht letzteres. Was machst du dann? Kriegst du trotzdem das Bürgerrecht zugesprochen?" Das Gespräch hier war allemal interessanter als die langeweiligen Lateinstunden!

  • Betroffen sah Cupidus in sein Bierglas und dachte an die vergangenen Kämpfe. Hatte sein Schwert vielleicht auch das Leben von Frauen und Kindern in Bahnen gelenkt, die sie nicht für möglich gehalten hatten? Er räusperte sich. "Ihr seid aber zurecht gekommen, oder? Hat euch die Dorfgemeinschaft unterstützt oder bist du hier weil es in Magna nicht mehr zu ertragen war?"


    Dann wurde er wieder nachdenklich, als sie die Dienstzeit ansprach. "Mir blieb nichts anderes übrig, als Peregrinus kommt man unter 25 Jahren nicht aus der Armee hinaus. Wie du sagst gibt es nur wenige Möglichkeiten, aus dem Dienst entlassen zu werden. Tot, was einigen Kameraden passiert ist, ehrenhaft bei vollendeter Dienstzeit oder schwerer Verwundung oder unehrenhaft, bei groben Verstößen gegen das Soldatengesetz. Wenn man schwer verwundet wurde und nicht mehr für den Kampf taugt, kann man noch als Scriba bei seiner Einheit dienen, bis die Dienstzeit zu Ende ist... Bei ehrenhafter Entlassung, ob gesund und krank, bekommt man das Bürgerrecht verliehen."Dann leerte er seinen Krug und stellte ihn geräuschlos auf den Tisch zurück.
    "Und wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Heiraten und eine Familie gründen?"

  • "Ja, wir sind zurechtgekommen und nein, es war in Magna ertragbar. Mutter wollte bleiben und wird von unserem Dorf versorgt. Für mich aber gab es dort keinen Platz mehr, ich hatte in der Einsamkeit unseres Dorfes keine Zukunft. Und so wie Mutter werden, eine einfache Bäuerin, das wollte ich nicht." erwiderte sie ernst, drehte den Bierbecher in den Händen hin und her. "25 Jahre.. das ist eine echt lange Zeit..... Naja.. ich hoffe du schaffst es gesund und munter bis Dienstende durchzuhalten!" Sie musste bei seinen nächsten Worten lachen und schüttelte den Kopf. "Iwo.. ich mag das alles noch nicht machen. Ich möchte noch nicht an Mann und Kinder gebunden sein. Meine Zukunft ist mir unbekannt und ich lasse sie auf mich zukommen. Ich denke, es wird sich irgendetwas ergeben. Egal wie lange es dauert oder auf mich zukommen mag." Sie wusste ja, in der Casa Ducca wird demnächst geheiratet. Da würde sie genug zu tun bekommen.. vor allem wenn der Nachwuchs erstmal da war. "Magst du Kinder? Hättest du gerne eins oder ganz viele Kinder?"

  • Cupidus hörte begeistert ihre Geschichte aus Germania Magna. Er kannte das Land nur aus Erzählungen, man wusste wenig darüber und die wildesten Geschichten gingen um.
    "Dann hast du sicher schon einiges erlebt... Nun ja, ich bete zu den Göttern, dass sie mir ein langes und gesundes Leben schenken. Das und viel Training werden mir helfen, meinen Ruhestand zu genießen."
    Die nächste Frage war nicht leicht zu beantworten, er schwieg einen Moment."Ich mag Kinder schon, wenn es nach mir ginge, am besten mehr als drei. Aber ich will diese Ungewissheit und Zukunftsängste keiner Frau oder Kind zumuten. Ansonsten könnte ich jetzt schon eine Gefährtin habe und Kinder zeugen, aber was, wenn mir trotzdem etwas passiert?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, das kann ich nicht zulassen... Es ist zwar einsam als Soldat, aber dafür macht man niemanden unglücklich...oder sollte es zumindest nicht", fügte er leise hinzu. Er dachte wieder an Clara und schwieg.

  • "Naja.. erlebt habe ich bei Mutter und Vater eher wenig, für diesen Teil war mein Bruder geeignet. Weisst du was? Du musst nicht nur zu den Göttern beten, du kannst auch meinen Bruder, den Priester um seinen Segen bitten." schlug Sontje spontan vor und ahnte immer noch nichts von dem Ärger um Duccia Clara und ihrem Verlobten. Woher sollte sie auch wissen, wie die Geschichte ausgegangen war, wenn es ihr niemand erzählte? "Sowas.. auch wenn ich mich noch nicht bereit fürs Heiraten und Kinder kriegen fühle, denke ich wie du drei plus x-Kinder. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und es war etwas wenig Gesellschaft. Gerne hätte ich noch eine kleine Schwester gehabt..." Sie wiegte mit dem Kopf, berührte kurz seinen Handrücken. "Nun... ich finde es gut, dass du als Soldat dir Gedanken über deine Handlungen und Taten machst. Ich glaube, viele Soldaten machen was Ihnen befohlen wird und haken es dann als erledigt ab oder machen sich keinerlei Gedanken über das Leid der von Ihnen Getroffenen." Sontje lehnte sich zurück und gähnte hinter vorgehaltener Hand... langsam stellte sich die Müdigkeit ein, auch weil sie satt und zufrieden war so einen netten Gesprächspartner gefuinden zu haben sowie sich auf ihre Belegschaft verlassen zu können, die die Gäste in Schach hiellten.

  • Die Berührung ihrer Hand war warm und sanft, Cupidus zuckte kaum merklich zurück. Wie lange hatte ihn keine Frau mehr berührt? Das Gefühl von Schuld stieg in ihm. Wusste sie es nicht?
    Cupidus zögerte einen Moment lang, dann schüttelte er den Kopf. Er blickte sie traurig an und begann dann zu sprechen.
    "Ich weiß nicht, wie dein Bruder auf mich reagieren würde... Es wundert mich sowieso, dass du noch nichts von Duccia Clara gehört hast... Sie wurde von ihrer Familie verstoßen und ging nach Rom. Sie hatte ein Verhältnis mit einem Soldaten und der große Duccius Lando hat es an die große Glocke gehängt. Sie war Witwe, aber so etwas gehört sich nun mal nicht für die Angehörige einer angesehenen Familie." Er schwieg einen Augenblick und nahm noch einen Schluck von seinem Bier. Plötzlich schmeckte es nicht mehr so gut wie vor wenigen Augenblicken.
    "Der Soldat war jung und machte sich keine Gedanken um sein Handeln, er hatte einen Freund bei den Ducciern, deinen Verwandten Duccius Brutus... Er starb während seines Dienstes bei der Legion. Und schließlich wurde aus dem einfachen Soldaten ein Decurio. Der Soldat war ich, Vera" sagte er und lehnte sich ein wenig weiter zurück. Würde nun das erwartete Donnerwetter einsetzen?

  • Wieder wiegte sie den Kopf, sah ihn verwundert an. "Jepp, wo du gerade dies sagst, das wundert mich auch. Es gibt Geheimnisse in der Familie von denen ich nichts weiss oder wohl wissen soll. Ich denke, manchmal es ist gut nichts zu wissen. Manchmal aber wüsste ich gerne Bescheid, um angemessen reagieren zu können." erwiderte sie noch, bevor er die Geschichte eines Mannes erzählte und dann sich selbst als derjenige Mann zu erkennen gab, der in dieser Geschichte erwähnt wurde.


    Sontje sah Cupidus eine ganze Weile schweigend an und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. "Die Frau wurde aus unserer Gens verstoßen? Uff.. das ist ziemlich herb! Lando selbst hat eure Geschichte an die große Glocke hängen lassen? Keine Ahnung, was ich darüber denken soll. Ich vermute, er hielt seinerseits seine Handlungen für richtig. Das muss alles schon viel viel früher geschehen sein, sonst wüsste ich eventuell davon. Ein komischer Zufall ausgerechnet auf dich, den ehemaligen von Clara zu treffen. Herrjeh... eine verwitwete Duccierin aus der Familie zu verstoßen." Langsam schüttelte sie den Kopf, nahm einen großen Schluck Bier. Sontje wusste nicht so recht wie sie nun reagieren sollte. "Du trägst viel Kummer mit dir herum. Ich danke dir für dein Vertrauen mir diese Geschichte zu erzählen.." versuchte sie ihn zu trösten und berührte noch einmal seinen kräftigen Handrücken.


    Vor ihrem inneren Auge tauchte der Stammbaum der Familie auf. Darin war kein Bildnis von einer Frau namens Duccia Clara abgebildet. "Du erwähntest noch einen Namen... Duccius Brutus. Meinst du Brandinar, Sohn von Rodberaht und Widogard? Er ist tot? Himmel.. davon weiss ich auch nichts!!!"

  • Ihre Berührung tat ihm wohl, beinahe hätte er sich an seinem Kloß im Hals verschluckt. Er wusste selber nicht, warum er sich dieser Frau anvertraut hatte, noch dazu einer Verwandten. Doch sie reagierte nicht bestürzt oder aufgebracht, sie hatte sogar Verständnis.
    "Ich hätte das nicht tun sollen, ich weiß, aber ich habe noch nie zuvor eine solche Frau getroffen wie sie... Bitte verzeih mir, wenn ich dir etwas erzählt habe, was deine Familie dir vorenthalten hat, ich dachte du wüsstest es. Nun, über manche Dinge sollte man schweigen", meinte er mit belegter Stimme. Dann atmete er tief durch und versuchte ein Lächeln."Ich sollte dir nicht solche Geschichten erzählen, sonst gerate ich doch noch mit Lando aneinander."


    Dann wurde er wieder ernst, als sie den Namen des Freundes erwähnte. "Ja, ich glaube er sagte mir, dass sein Name Brandinar wäre... Ich kannte anfangs nur seinen römischen Namen. Wir hatten trotz dieses ---Zwischenfalles--- noch miteinander zu tun, ich habe ihm meinen Sklaven mitgegeben, damit er ihn zum Gladiator ausbildet, aber er lief weg und ich schickte ihn stattdessen zu Clara nach Rom. Seither habe ich von beiden nichts mehr gehört. Und auch Brandinar konnte nichts mehr sagen, er wurde während des schlimmen Unwetters in Mogontiacum von einem Stein am Kopf getroffen und es nicht überlebt... Du siehst, ich scheine unter keinem guten Stern geboren zu sein, alle die mir etwas bedeutet haben sind unglücklich oder ihnen ist etwas zugestoßen.." Gedankenverloren drahte er das Glas in der Hand hin und her.
    Dann sah er ihr in die Augen. "Wenn du willst, dann lasse ich dich allein..."

  • "Duccia Clara muss eine etwas besondere Frau für dich gewesen sein. Nun mache dir keine Sorgen wegen eventuellen Ärger mit Lando. Wenn er diese Geschichte mir nicht erzählen wollte, so hat der Zufall dich zu mir geführt, damit ich von euch beiden erfahre. Ich denke auch an das was du mir zuvor übers Heiraten und deine Verpflichtung als Soldat gesagt hast. Zumindest versuche ich es aus deiner Sicht als Soldat und äh.. Mann zu sehen." erwiderte sie plappernd und aufmunternd lächelnd zugleich zu Cupidus. "Ich vermute spontan, dass eure leider unglücklich verlaufene Geschichte schon ziemlich lange her ist. Daher müsste etwas Gras drüber gewachsen sein. Sagt man das so? Aber sag mal.. wäre es denn einen Versuch wert dich wegen alledem bei Lando zu entschuldigen? Brummig wie ein Brummbär ist er nicht immer." Die Geschichte um Brandinar, die kam dann auch noch dazu beziehungsweise beschäftigte Sontjes betroffenes Gemüt sehr. So viele Todesfälle, zuerst ihr Bruder Gero, dann die junge Dagny und als nächstes der Duccier Brandinar. "Armer Brandinar!" Sie stützte den Kopf in die Handflächen, setzte die Ellenbogen auf den Tisch. "Das ist seltsam was den Leuten geschieht die du getroffen hast und auf deinem Weg triffst. Mhm.." Sontje schüttelte den Kopf. "Du musst mich nicht wegen dir alleine lassen, ich kann deine Last mit tragen. Vielleicht ist dir etwas leichter zumute... Und überhaupt.. ich kann mit Lando sprechen und ein Treffen zwischen euch arrangieren.."

  • Cupidus nickte gedankenverloren. "Ja, es ist in der Tat lange her und ich glaube auch, dass genug Gras über die Sache gewachsen ist. Dennoch will ich kein Treffen mit Lando, das würde Claras Los auch nicht erleichtern und ich weiß auch nicht, wie lange ich hier überhaupt noch stationiert bin. Es kann sein, dass ich nächstes Jahr wieder in einem ganz anderen Teil des Imperiums diene.... Nein, wenn er dich fragen sollte, tu einfach so als wüsstest du von nichts, ich glaube das ist am Besten. Wir sollten die Geister der Vergangenheit ruhen lassen." Ein Lächeln glitt wieder über sein Gesicht, als er sie ansah.
    "Manche Dinge geschehen, weil die Götter es so beschlossen haben. Und auf mich wartet auch ein mir vorbestimmtes Schicksal... Auf uns alle." Er trank sein Bier aus und stellte den Krug zurück auf den Tisch.


    "Lass uns von etwas anderem sprechen als von der Vergangenheit. Warst du schon einmal bei den hiesigen Spielen?" fragte er.

  • Sie nickte. "Einverstanden.. es ist deine Entscheidung, wie du mit deiner Geschichte umgehst. Ich trage deine Geschichte gerne mit, damit sie für dich alleine nicht so schwer ist." Sie nickte noch einmal."Mhm.. das Schicksal mag es geben.. meines hat sich mir noch nicht offenbart, aber ich bin geduldig wie mein Albino-Esel Olaf.. Auf uns alle..." prostet sie ihm zu und lächelte gutmütig. Schade, er sah gut aus und hatte bereits mit ihrer Familie zu tun und später großes Pech gehabt. "Spiele? Was für Spiele?" Wieso bloß erfuhr sie das Beste immer als letzte oder am Schluß?? "Nimmst du mich dorthin mal mit?"

  • Cupidus prustete beinahe los, als er den Satz mit dem Esel hörte. Er nahm sich noch ein kleines Stück Brot, das noch auf seinem Teller lag.
    "Dein Esel ist ein Albino und heißt Olaf?" lachte er. Es tat gut zu lachen, nach all diesen düsteren Gedanken.
    "Das ist ja wirklich eine Seltenheit, eine schöne Frau mit einem weißen Esel und er heißt genau wie einer meiner Kameraden. Der hat sich auch nur dauernd aufgeregt und war störrisch wie ein Esel... Der Gute" gluckste er vor sich hin. Ihm kamen langsam die Tränen in die Augen und nur langsam beruhigte er sich wieder.
    Ein wenig ernster lächelte er ihr zu. "Nun, hin und wieder werden im Theatrum Spiele abgehalten, manchmal Wagenrennen oder seltener Tierhetzen. Im Moment ist zwar nichts angekündigt, aber vielleicht sind bald wieder welche. Wenn du möchtest nehme ich dich gerne mit, sofern deine Familie nichts dagegen hat", antwortete er erfreut.

  • "G-E-N-A-U!" soufflierte Sontje stolz und stimmte in sein herzliches Lachen ein, weclhes ihre Aushilfe anlockte. Diese gab ihr zu verstehen, dass die meisten Gäste im Schankraum am Gehen waren und sie beide bald die letzten sein würden, die zu bedienen waren. Sontje schickte sie mit einem Nicken wieder fort. "Mein Bruder hat mir Olaf geschenkt, bevor er hoppdappeldapp beschloß hierher zu gehen. Zu der Zeit war Olaf noch ein sehr kleiner Esel. Meine Mutter und ich haben uns alle Mühe gegeben ihn großzuziehen, weil er ein Geschenk von meinem Bruder ist und auf diese Weise war mein Bruder irgendwie noch anwesend. Er hat unseren Alltag sehr bereichert! Einmal hatte Mutter vergessen die Haustür zu schliessen. Und was machte Olaf? Er hat sich ins Haus geschlichen und das frisch gebackenen Brot genüßlich aufgefuttert." lachte Sontje erzählend weiter bis ihr ebenfalls die Tränen kamen. "Uh.. Wagenrennen wären mir deutlich lieber als Tierhetze. Du.. wie wäre es wenn wir uns in der Taverne treffen und dann gemeinsam hingehen. Meine Belegschaft hat ihre Feuerprobe ohne meine Anwesenheit noch nicht hinter sich." schlug sie amüsiert zwinkernd vor.

  • Cupidus versuchte stirnrunzelnd die Verwandtschaftverhältnisse der Duccier durchzugehen, zumindest diejenigen, die er kannte. Doch mit Sontje oder ihrem Bruder konnte sie nichts anfangen.
    "Dein Bruder? Wie ist sein Name? Es ist lange her, dass ich die Familiengeschichte der Duccier verfolgt habe, hatte die letzte Zeit keinen Anlass um mich darum zu kümmern. Was machst du denn mit deinem Esel? Er dürfte sehr auffallen, so weiß wie er ist," meinte er schmunzelnd und stellte sich seine Gegenüber vor, wie sie auf ihrem weißen Esel durch Mogontiacum ritt.
    Die Idee mit dem Rennen gefiel ihm sehr gut, es war lange her, dass er einem solchen Spektakel beigewohnt hatte. "Ich weiß nur nicht, ob es in der nächsten Zeit überhaupt Rennen geben wird, die Wahlen für die Verwaltung sind gerade erst vorbei und ich habe keine Ahnung, wann sich der nächste Sponsor findet. Aber grundsätzlich können wir gerne etwas unternehmen, wenn es dein und mein Dienst zulässt." Cupidus hatte einen kurzen Blick auf die Bedienung erhaschen können, als diese vom Gelächter angelockt worden war.
    "Deine Leute scheinen gute Arbeit zu leisten, wenn ich das richtig beurteilen kann, ich denke, du kannst sie einen Abend lang alleine lassen."

  • "Mein Bruder heisst Phelan oder Duccis Verus. Ich heisse Sontje oder Duccia Vera. Der Unterschie ist einfach zu merken." erwiderte Sontje lächelnd. "Olaf steht im duccischen Stall oder auf der Weide und lässt sich von unseren jüngsten Fohlen ärgern. Sonst habe ich noch nichts besonderes vor. Vielleicht sollte ich rum fragen ob die hiesige Jugend auf einem Albino reiten möchte und für das Reiten auf Olaf Geld einnehmen." Tja.. auf ulkige Ideen kam frau, wenn frau bereits zwei Bier getrunken und eine nette männliche Gesellschaft bei sich sitzen hatte, in die frau sich zu gern verlieben würde wenn nicht die Geschichte mit Clara geschehen wäre. Wirklich zu schade! Sie überlegte einen Kompromiss. "Machen wir es so, dass du dich wegen den Rennen umhörst und ich derweil meine Belegschaft auf die Feuerprobe einschwöre. Du schickst eine kurze Nachricht zur duccischen Villa wenn ich nicht persönlich hier anwesend sein sollte, dann komme ich mit Olaf her und stelle ihn dir vor... Oder ich sage dir Bescheid wann es passt." Sie zog die Stirn in tiefe Falten, als ihr etwas was er ganz am Anfang gesagt hatte, einfiel. "Ach... mir fällt gerade ein, dass du morgen schon wieder weiter reiten willst oder wolltest." Mit echtem Bedauern sah sie Cupidus an.

  • Cupidus nickte erfreut. "Gut, ich werde dir dann also eine Nachricht zukommen lassen, wenn ich etwas hören sollte oder einmal Urlaub habe. Auch wenn ich von der Idee nicht gerade begeistert bin, sie in die duccische Villa zu schicken...." meinte er schmunzelnd. Wie würde Lando wohl reagieren? Nun, das konnte ihm eigentlich egal sein.


    Dann wurde er wieder ernster. "Ja, morgen früh werde ich mich auf den Weg zurück machen, es wartet noch eine Menge Arbeit auf mich. Aber wann immer ich es einrichten kann, werde ich diese Taverne besuchen. Dann können wir das Personal seine Arbeit allein machen lassen." Verschmitzt grinste er ihr zu.

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