Ein neuer Bewohner

  • Valerian hatte zuerst den Schlüssel von einem Nachbarn holen müssen, der hin und wieder nach dem Rechten sah. Doch nun schloß er die Eingangstür auf und führte Marhabal in das Haus. Man sah dem Haus an, daß es schon ein paar Jahre nicht mehr bewohnt war. Doch es war regelmäßig gelüftet worden und auch die Staubschicht hielt sich in Grenzen, da immer mal jemand sauber gemacht hatte. "Nun, das ist es also. Nicht übermäßig hochherrschaftlich, aber auch nicht übel. Ich kann das Haus ja nicht nutzen, da ich verpflichtet bin, in der Castra zu wohnen. Schau Dich nur um." Er machte eine Geste, mit der er den Besucher einlud, keine Scheu zu haben.

  • Du hast ja großes Vertrauen in deinen Nachbarn.


    Stellte der Punier fest.


    Ich würde glaube ich nicht einfach so meine Hausschlüssel hergeben, wer weiß was die hier alles so feiern?


    Wäre ja nicht das erst mal wo so etwas vonstatten ginge.
    Er sah sich ein klein wenig um und fühlte sich schon fast heimisch. Sicher es war ein wenig kleiner als in den Villen der Tiberier aber dafür war es auch um so gemütlicher fand er.


    Ich finde es schaut nett hier aus. Fast so wie bei mir Zuhause. Mein Heim war auch nicht wesentlich größer.

  • "Unsere Familien sind schon lange miteinander befreundet. Und er war in all den Jahren immer zuverlässig. Manchmal muß man auch einfach Vertrauen schenken, um dann auch entsprechend positive Erfahrungen zu machen. Es ist ja auch ein Wagnis, Dir das Haus anzuvertrauen, nicht wahr? Was weiß ich schließlich über Dich?" Es konnte auch schiefgehen, das wußte Valerian sehr wohl. Aber so viele wertvolle Dinge gab es hier im Haus nicht. Von daher hielt sich das Risiko in Grenzen. Außerdem wollte Marhabal den Ärger nicht erleben, den Valerian ihm machen konnte.


    "Mir genügt es auch vollkommen. Man kann hier gut leben, die Nachbarn sind in Ordnung und der nächtliche Verkehr hält sich hier in Grenzen. Was will man schon mehr? Ein größeres Haus würde nur noch mehr Mühe machen, sauberzuhalten. Laß uns mal schauen, wie die Küche so ausschaut, ob wir da etwas besorgen müssen, damit Du Dich versorgen kannst."

  • Da hatte Valerian wohl gar nicht mal so unrecht was Marhabal ihm auch mit einem Nicken quitierte.


    Das stimmt allerdings Herr. Aber was sollte ich armer Teufel schon groß hier anstellen? Ich kenne ja kaum wen in Rom und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern.


    Gut die Tiberier und deren andere Sklaven halt. Doch er wollte ja diesen Teil seines Lebens aus seinem Gedächtnis so weit es ging verdammen.


    Wenn du sagst das die Nachbarn in Ordnung sind bin ich ja beruhigt. Doch was werden sie wohl sagen wenn sie erfahren das du einen Freigelassenen hier wohnen läßt. Werden sie sich nicht ihre Mäuler darüber zerreißen?


    Denn nichts anderes konnte er sich sehr gut vorstellen.


    Ja, jeh größer ein Haus desto mehr Schmutz fällt an. Ich kenne das nur zu gut.


    Er hatte ja Jahre damit zubringen müssen die Villa seines Herrn bei Misenum in Schuß zu halten.


    Ich habe gelernt mit relativ wenig auszukommen Herr. Von daher ist`s nicht schlimm wenn nicht viel da ist. Das Nötige kann ich mir durchaus noch kaufen. Wie gesagt, ein wenig Geld habe ich noch.


    So folgte er Valerian in die Küche und sah sich dabei ein wenig um.

  • "Oh, Du könntest wilde Orgien feiern, das Atrium verwüsten, die Möbel zerschlagen und den Garten zerwühlen." Valerian lachte und nur kurz schoß ihm der Gedanke durch den Kopf, daß er Marhabal am Ende mit diesen Worten auf dumme Ideen brachte. Aber nein, er ging eigentlich nicht davon aus, daß er es mit einem solchen Menschen zu tun hatte. Auch wenn es davon mehr gab, als man so annehmen sollte.


    "Was sollten die Nachbarn denn dagegen haben? Solange Du Dich ordentlich benimmst, wird niemand ein Problem mit Deinem Stand haben. Und wenn sie ihre Mäuler zerreißen", er lachte, "dann haben wir ihnen wenigstens mal neuen Gesprächsstoff verschafft. Würde doch für diese armen Menschen nur langweilig. Findest Du nicht?" Das war hier schließlich nicht so eine piekfeine Gegend wie die, wo die Tiberier wohnten.


    "Oh, ein paar Vorräte sind noch da, schau. Das Getreide sieht noch brauchbar aus. Naja... was immer das hier war, eher nicht. Dafür ist das Holz garantiert gut abgelagert. Hm, ob der Wein hier wohl noch was ist? - Ja, einkaufen wirst Du noch müssen. Aber der Kochbereich sieht in Ordnung aus, das Geschirr auch. Nach der Latrine und dem Wasseranschluß werden wir noch schauen müssen."

  • Als ob ich so aussehe als würde ich wilde Orgien feiern. Bin froh wenn ich meine Ruhe habe.


    Brummte der Punier. Wobei, hin und wieder mal ein Mädel das zu Besuch war, warum eigentlich nicht.


    Wie, einen Garten gibt`s hier auch?


    Er zuckte mit den Schultern. Schließlich kannte er ja die hiesige Nachbarschaft nicht.


    Was weiß ich. Vielleicht haben sie Vorurteile gegenüber Punier oder Freigelassenen. Wenn du es nicht weißt, ich auf alle Fälle nicht. Bin ja neu heir in der Gegend.


    Dann mußte Marhabal doch grinsen.


    Da hast du allerdings recht. Langweilig wird`s ihnen dann mit Sicherheit nicht.


    Schließlich betraten sie die Küche. Marhabal schaute dabei über die Valerians Schulter welcher allerlei an Nahurngsmittel hervor tat. Ob jetzt noch genießbar oder nicht war eine andere Sache.


    Ja doch, noch ein wenig aufgeräumt und Staub gewischt, dann ist sie quasi wie neu.
    Gut, dann lass uns das doch gleich mal machen. Oder wolltest du mir zuvor noch etwas anderes zeigen?

  • Valerian lachte amüsiert. "Was, keine Orgien? Jetzt enttäuscht Du mich aber." Bisher schien ihn sein Gefühl nicht zu täuschen, was diesen Marhabal angeht. Ob das auch wirklich so war, konnte er zwar erst wirklich beurteilen, wenn der Mann eine Weile hier wohnte, aber im Moment war sich Valerian doch ziemlich sicher, keinen Fehler zu machen.


    Auch über Marhabals Tatendrang mußte Valerian lachen. "Ich dachte, Du wolltest Dir vielleicht erst alles anschauen. Achja, ich würde Dir auch gerne zeigen, welches mein Zimmer ist. Bei den anderen hast Du freie Wahl, aber meins würde ich gerne behalten, auch wenn ich es im Moment nicht nutzen kann. Die Handwerker werden übrigens ab übermorgen hier anrücken." So war es mit dem Bauunternehmer zumindest abgesprochen. "Und ja, es gibt einen kleinen Garten. Der dürfte ziemlich verwildert sein inzwischen."

  • Naja, wenn du die Frauen herbeischaffst Herr... Du mußt doch massig kennen nehm ich mal an.


    Quitierte der Punier lachend auf die Frage Valerians wenn sie vielleicht auch retorischer Natur war.
    Aber er hatte wahrlich nicht vor hier die Sau heraus zu lassen. Ratz fatz würde er am Ende noch im Carcer sein Dasein fristen und darauf hatte Marhabal wirklich keine Lust.


    Natürlich Herr. Schließlich sollte ich ja wissen wo hier was ist und wo ich was finden kann.
    Wieviele Zimmer hat denn eigentlich dieses Haus?


    Uii, er durfte sich sogar ein Zimmer aussuchen und brauchte nicht in der Besenkammer schlafen. Das war ja schon mal was. So mußte dieses Haus ja über einige Zimmer verfügen.


    Oh, doch schon so bald?


    Da hatte er ja kaum Zeit sich hier einzugewöhnen, was ihm aber bestimmt nicht schwer fallen würde.


    Ich glaube zwar nicht das ich den grünen Daumen habe, aber den garten werd ich bestimmt halbwegs wieder hinbekommen. Ansonsten frage ich bei meinen Bekannten nach. Die kennen sich damit sicherlich aus.


    Sie waren zwar allesamt noch Sklaven, aber hatten massig Ahnung was Grünzeugs anging.

  • Lachend schlug Valerian Marhabal auf die Schulter. "Frauen? Also ich bitte Dich, ein stattlicher Mann wie Du wird sicher bald viele Verehrerinnen haben. Ich habe gehört, Frauen stehen auf Männer mit angegrauten Schläfen." So wie sie auf Uniformen standen. Wäre sein Herz nicht noch völlig von Philogena gefangen, hätte er vielleicht auch Augen für all jene hübschen Mädchen, die ihm hinterherschauten, wenn er in Rüstung durch die Stadt marschierte, um zum Palast zu gelangen.


    "Es gibt vier Schlafzimmer, ein Tablinum, ein Triclinium, einen Wirtschaftsraum, Sklavenunterkünfte und hier die Culina. Mein Zimmer ist das neben dem Tablinum." Er trat in das Atrium und führte Marhabal dann in einen Raum nach dem anderen. "Dieses Zimmer wurde von meiner Schwester genutzt, vielleicht wäre es ganz gut, es für sie zu reservieren. Vielleicht kommt sie ja doch mal wieder zurück nach Rom." Er wollte die Hoffnung nicht aufgeben, daß Valentina eines Tages heimkehrte.


    "Du möchtest Dich des Gartens annehmen? Das wäre wirklich gut. Warte, schauen wir mal, wie es dort ausschaut." Sie durchschritten das Tablinum, in dem die Möbel wie in allen anderen Räumen auch mit Tüchern abgedeckt waren, und öffneten die Tür zum Garten. Wie erwartet, herrschte hier ziemliches Chaos. Die einst weißen Bänke sahen schmuddelig aus und waren halb überwachsen. Der Brunnen war völlig vermoost und nur eine schmutzige Pfütze, wohl von Regenwasser, befand sich darin. Die Bäume waren offensichtlich ewig nicht geschnitten, ebenso wie die Büsche. Wäre es nicht noch so früh im Jahr, würde vermutlich alles mit Unkraut überwuchert sein. "Bist Du sicher, daß Du Dich daran auslassen willst?"

  • Der Punier winkte ab.


    Alles nur Geschwätz sag ich dir Herr.


    Und so war es auch. Und überhaupt, warum sollte er sich hier in Rom irgendwie auch nur ansatzweise fest binden wollen wo es bald in den Norden des Reiches ging. Zumal er wußte das mal als Legionär eigentlich eh keine Frau haben durfte.


    So folgte er Valerian durch das Haus und sie kämmten sämtliche Zimmer durch.


    Du hast eine Schwester Herr?


    Fragte er erstaunt.


    Du wirst ihr hoffentlich berichten das du mich hier einquartiert hast. Nicht das sie nichts ahnend auf ein mal vor der Türe steht und einen Schock oder dergleichen bekommt wenn sie mich hier vorfindet.


    Wenn er hier schon wohnte, so konnte er sich wenigstens gescheit nützlich machen.


    Ich werd es zumindest versuchen Herr.


    Sie kamen schließlich im Garten an und er bereute seine Worte auch sogleich als er diesen erblickte.
    Dies war schon kein Garten mehr, sondern schaute eher aus wie tiefster Urwald. Alleine würde er dieses Kraut und Rübendurcheinander eh nicht bewältigen können.


    Wenn ich das so sehe Herr, sicher bin ich mir da eigentlich nicht mehr. Aber ein Mann ein Wort und wenn ich mir sonst wo Hilfe her holen muß.


    Tja, nur woher. Schließlich gab es die sogenannte Hilfe ja nicht für lau...
    Er verzog sein Gesicht und rümpfte die Nase. Hier hatten die Nachbarn voll und ganz versagt. 8)

  • Wieder mußte Valerian lachen. "Warte ab, wenn Du erst allein in einem schönen Haus lebst", er deutete mit einer Geste in die Runde, "und ausschaust wie ein Herr, dann wirst Du schon sehen, wie die Frauen Dir hinterher schauen." Immerhin konnte Marhabal ja das Leben genießen, so lange er noch kein Soldat war.


    "Ja, ich habe eine Schwester. Doch sie lebt in Mogontiacum. Sie ist mir damals gefolgt, als ich mich dort zur Legion gemeldet habe. Aber als ich dann zu den Praetorianern kam, folgte sie mir nicht mehr. Sie blieb dort. Ich mache mir durchaus Sorgen um sie, doch ein guter Freund von mir schaut hin und wieder nach ihr. Ich glaube nicht, daß sie unangekündigt herkommt. Sie wird vorher Nachricht schicken. Aber natürlich werde ich ihr auch von Dir berichten. Und auch von der Renovierung. Vielleicht lockt ein frisch renoviertes Haus sie ja heim?" Er hoffte es. Denn sie so fern zu wissen, belastete Valerian sehr. Er vermißte die Gespräche mit ihr. Und nicht zuletzt sorgte er sich, denn es würde lange dauern, bis er erfuhr, wenn etwas geschah. Und helfen konnte er ihr im Grunde gar nicht.


    Als Marhabal den Garten sah, schien er seine Worte zu bereuen. Was Valerian ihm keineswegs verübeln konnte. "Du bist zu nichts verpflichtet, Marhabal. Aber wenn Du Dich entschließt, den Garten in Angriff zu nehmen, dann stelle ich Dir auch die nötigen Mittel zur Verfügung. Naja, soweit ich dann noch genug habe." Die Renovierung war ja nicht billig.

  • So lange würde er hier wohl nicht leben nahem Marhabal an um dies hier in vollen Zügen genießen zu können und folgte dabei der Geste Valerians.


    Wenn du das sagst, wird es wohl so sein Herr.


    Er selbst glaubte da nicht wirklich daran. Was vielleicht ein Fehler war.


    Hat sie denn dort einen Mann gefunden oder wollte sie sich einfach nur von dir abnabeln Herr?


    Fragte der Punier ein wenig verlegen.


    Es ist gut zu wissen das man Freunde hat, die auf etwas oder jemanden obacht geben was einem sehr am Herzen liegt. Die kann man eigentlich gar nicht genug haben.


    Er nickte zustimmend.


    So wird`s wohl hoffentlich sein Herr. Was genau willst du eigentlich renovieren lassen, doch nicht etwa das ganze Haus oder?


    So schlimm sah es nun ja nicht aus und so wie es Marhabal schien war auch noch jeder Balken und Stein an seinem Platz.


    Er war zu nichts verpflichtet sagte Valerian und doch war er es irgendwie. Schließlich konnte er hier wohnen das war ja eigentlich schon Verpflichtung genug. Da viel ihm auch noch etwas dazu ein.


    Ich werde erst ein mal sehen wie weit ich alleine mit dem Garten komme. Sollte es Probleme geben oder ich Hilfe benötigen, werde ich es dich wissen lassen Herr.
    Herr, wie schaut das eigentlich mit der Miete aus?


    Schließlich würde Valerian ihn hier nicht für lau wohnen lassen nahm er ein mal an.

  • Valerian zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, es ist nicht aus ihr herauszubringen. Vermutlich ist sie zornig auf mich, weil ich so überstürzt abgereist bin. Ich konnte sie nicht mitnehmen. Der Decurio der Praetorianer kam am Morgen an, um die Auswahl zu treffen und wenige Stunden später befand ich mich schon auf einem Gewaltmarsch nach Rom. Ich konnte gerade noch meinen besten Freund bitten, ihr eine Nachricht von mir zu überbringen und sich um sie zu kümmern. Ich hatte sie gebeten, mir nachzureisen, aber sie hatte sich entschlossen, in Mogontiacum zu bleiben. Mir ist das gar nicht recht, sie dort so allein zu wissen. Aber was soll ich machen? Zwingen kann und möchte ich sie nicht. Sie ist eine erwachsene Frau und kann auch sehr eigensinnig sein." Valentina etwas aufzwingen? Das hatten schon ihre Eltern vergeblich versucht. Nein, damit erreichte man nur das Gegenteil von dem, was man von ihr wollte.


    "Naja, das ganze Haus ist renovierungsbedürftig und wenn schon, denn schon. Wie gesagt, ich habe lange gespart, um mir das leisten zu können. Insgeheim hoffe ich ja, meine Schwester damit zurücklocken zu können." Auch wenn er sich ehrlich eingestehen mußte, daß die Wahrscheinlichkeit ausgesprochen gering war.


    "Miete? Nein, Marhabal, ich möchte kein Geld von Dir. Du sollst ja auf die Arbeiter achtgeben und alles ein wenig im Auge behalten. Damit die nicht auf meine Kosten faullenzen oder Pfusch betreiben. Das ist praktisch Deine Miete. Und? Hast Du Dir schon ein Zimmer ausgesucht?"

  • Nun, es ist doch aber schon einige Zeit her oder? Sollte ihr Zorn da nicht schon längst wieder verflogen sein Herr?


    Wobei, bei den Frauen war es immer so eine Sache. Es gab ja welche mit machten ja einen Staatsakt aus solchen naja vielleicht war es nicht gerade eine Nichtigkeit aber weit davon entfernt war es seiner Meinung nicht.


    Das es dir nicht recht, das kann ich voll und ganz nachvollziehen Herr. Mir wäre es auch nicht recht meine Schwester Meilen von mir weg zu wissen und dann auch noch in einer Provinz wie Germania.


    Von daher konnte Marhabal Valerian recht gut verstehen.


    Oh! Doch das ganze Haus. Nun ja, da werden die Arbeiter ja einiges zu tun haben.


    Auch wenn er selbst es ein wenig anderst sah. Aber gut, es war ja auch nicht sein Haus.


    Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt hat mal irgendein Philosoph von sich gegeben.


    Aber welcher vermochte Marhabal nicht zu sagen.
    Dann war er aber doch recht überrascht als die Antwort mit der Miete kam.


    Ähm. Danke Herr. Mehr fällt mir leider gerade nicht ein was ich zu deiner Großzügigkeit sagen soll. Und das du auf mich zählen kannst!


    Als Valerian dann urplötzlich das Thema von Miete zum Zimmer wechselte konnte der Punier im ersten Moment nicht ganz folgen so erfreut war er darüber seine paar Sesterzen nicht auch noch für die Miete hinlegen zu müssen.


    Ähm nein Herr. Es sind ja eigentllich alles schöne Zimmer von daher. Ich werde dieses hier nehmen.


    Er deute auf eines der freien Zimmer als sie sich auf dem Rückweg vom Garten ins Haus machten.

  • Valerian lachte und zuckte mit den Schultern. "Eigentlich ist sie ein absolut lieber Mensch. Aber es gibt natürlich einige wenige Dinge, die sie wirklich übel nimmt. Sie einfach in Germanien allein zu lassen, könnte dazu gehören. Aber hätte ich diese Chance einfach verstreichen lassen sollen? Nur wenigen wird die Ehre zuteil, für die Praetorianer ausgewählt zu werden." Und das ja auch aus gutem Grund.


    "Die Arbeiter werden gut bezahlt, da sollen sie auch ordentlich zu tun bekommen." Da kannte Valerian keine Gnade. Wenn er gutes Geld bezahlte, wollte er auch Leistung sehen. Und er glaubte eben, daß die Arbeiter unter Aufsicht eher gute und schnelle Arbeit leisten würden, als wenn er sie hier allein im Haus herumwuseln ließ. "Deshalb möchte ich ja, daß Du sie im Auge behältst. Und ihnen Dampf machst, wenn sie nicht spuren sollten. Du kannst mich natürlich auch in der Castra aufsuchen, wenn Du das Gefühl hast, meine Anwesenheit ist erforderlich. Oder eine Nachricht schicken."


    Sie kamen gerade an einem der Zimmer vorbei und Valerian nickte. "In Ordnung. Dann ist dieses hier Deines." Er betrat den Raum und schaute nach, ob das Bett in Ordnung war und die Truhen leer, damit Marhabal seine Habe darin unterbringen konnte.

  • Vermutlich war das der Fehler gewesen und der Punier war sich sicher das Valerian ihn kein zweites mal machen würde - oder doch?
    Aber wahrscheinlich hätte er genau so gehandelt. Wer würde dem Ruf der Praetorianer schon wiederstehen können?
    So meinte er schließlich.


    Nun Herr, es hat so sollen sein.


    Und zuckte dabei mit den Schultern. Was sollte er da groß darauf antworten auch wenn es wahrscheinlich wieder eine rethorische Frage war, welche ja die Römer zu Hauf stellen konnten... 8)


    Da magst du recht haben Herr.


    Dabei grinste Marhabal breit. So konnte man das auch sehen.


    Dampf machen ist eine meiner leichtesten Aufgaben Herr. Das konnte ich eigentlich schon immer recht gut.


    Was auch der Tatsache entsprach.


    Gut, sollte es Probleme geben, werde ich bei dir vorstellig werden. Wahrscheinlich ist es eh einfacher als wenn ich erst groß irgendwelche Briefe schreibe.


    Er wartete bis Valerian wieder aus dem Zimmer war. So viele Sachen hatte er ja nicht bei sich das er dafür groß an Platz benötigen würde.


    Schön. Dann werde ich mich bei Gelegenheit einrichten.


    Gespannt was als nächstes kommen würde sah er Valerian an.

  • Valerian schaute Marhabal noch einmal prüfend in die Augen, als er aus dem Zimmer wieder heraus kam. Machte er hier am Ende einen fatalen Fehler? Er ließ sich einen Moment Zeit. Doch dann kam er zu dem Schluß, daß es richtig war, was er tat. Es war eine fast feierliche Geste, mit der er Marhabal nun den Schlüssel der Casa reichte. "Ich habe noch einen Schlüssel in der Castra. So lange Du hier wohnst, bekommst Du diesen. So, und nun laß uns überlegen, was Du brauchst. Ich kann nicht mehr allzu lange hierbleiben, denn ich bin ja eigentlich im Dienst und gehöre auf die Straße. - Liegt Dir noch irgendetwas auf dem Herzen?" Es war schon irgendwie merkwürdig, einem Mann, den er praktisch gar nicht kannte, alles hier anzuvertrauen. Aber es war auch gleichzeitig eine Prüfung. Zum einen eine Prüfung seiner eigenen Menschenkenntnis. Und zum anderen eine Prüfung der Vertrauenswürdigkeit dieses Mannes.

  • Marhabal merkte das sich Valerian etwas durch den Kopf gehen ließ. Und er fragte sich was es wohl war. Aber seine Neugier ihn zu fragen war dieses mal nicht Sieger geworden sondern sein Wille es nicht zu tun.
    Dann hielt Valerian ihm den Zweitschlüssel vor die Nase. Er konnte es irgendwie immer noch nicht so recht glauben, es war für den Punier wie ein Traum. Sollte er nun in seinem Leben auch endlich ein mal Glück haben. Es sah fast schon so aus.


    Herr ich danke dir.


    Und er nickte ihm schon fast scheu zu.


    Das Nötigste ist ja hier. Das was ich brauchen werde, kann ich mir auch besorgen. Ich denke nicht das es sehr viel sein wird.


    Als Valerina dann meinte das es für ihn Zeit werden würde Streife zu gehen nickte Marhabal.


    Nein Herr, von meiner Seite aus liegt eigentlich nichts vor. Es ist so weit alles klar.

  • Valerian atmete tief durch. Dann mußte er unwillkürlich lachen. "Ich muß zugeben, es ist ein echtes Experiment. Aber irgendwie habe ich ein gutes Gefühl dabei. Ich werde wieder vorbeikommen, sobald es möglich ist. Und wie gesagt, wenn irgend etwas sein sollte, ich bin in der Castra Praetoria erreichbar. Ich werden den Torwachen einen Hinweis geben, daß sie sich bei Dir nicht so anstellen sollen." Er grinste breit. Immerhin war es gar nicht so einfach, an den Wachen vorbeizukommen. Und das aus gutem Grund.


    Zum Abschied reichte er Marhabal die Hand, um sie fest zu drücken. Es war praktisch eine Besiegelung ihrer Abmachung. "Vale, Marhabal." Dann wandte er sich zum Gehen.

  • Marhabal konnte so glaubte er zumindest recht gut verstehen was in Valerian nun vor sich ging. Einem Wildfremden einfach so sein Haus zur Verfügung stellen und darauf aufpassen zu lassen, das mochte schon einiges an Überwindung kosten. Aber es war in guten Händen, denn der Punier hatte nicht vor seine eben gewonnene Freiheit achtlos in den Tiber zu werfen.


    Ja das ist es Herr und nicht nur für dich. Und was dein Gefühl angeht, so werde ich dich nicht enttäuschen, das verspreche ich dir.


    Lächelte der Punier.


    Gut Herr. Aber ich hoffe das ich nicht in die Castra kommen muß und die Arbeiter auch alleine in Schach halten kann.


    Griniste Marhabal. Und das konnte er. Hatte er auch die anderen Sklaven des alten Tiberiers in Schach halten können und das nicht zu knapp.


    Der Punier nahm die Hand Valerians entgegen und drückte diese ebenfalls mit festem Griff.

    Vale Quintilius Valerian. Und noch ein frohes Schaffen.


    Rief er ihm hinter her und begab sich selbst dann in die Küche um dort für Ordnung zu sorgen.
    Zum Glück war sie nicht so groß wie diese in der Villa der Tiberier und so war er doch recht schnell mit dem Saubermachen dort fertig.
    Als nächstes ging er in sein Zimmer um seine Habe was ja nicht viel war dort zu verstauen und das Bett auszutesten.

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