Valetudinarium | Krankenhaus

  • Der Mediastrinus sah den Ankömmling gelangweilt an und entgegnete,
    Der Medicus?...im Unctorium,...da hinten dritte Türe.
    Da fiel ihm ein, daß Primus bei seiner Arbeit nicht gestört werden wollte und meinte,
    Setz´dich nur dahin,...er salbt gerade die Wunden eibnes verletzten Legionärs,...das dauert nicht mehr lange, er kommt dann zwangsläufig an dir vorbei...
    Und machte sich auf um den Korb mit Leinen zur Lavo zu bringen...

  • Thalatio war zu neugierig um sich einfach zu setzen.
    Er erkundigte die Gänge des Valetudinariums so gut es ging ohne die besagte Tür zum Unctorium aus den Augen zu verlieren.
    In Rom war er es gewohnt die Kranken in ihre Häusern zu pflegen, nur bei einer großen Epedemien oder Unglück, so sein Lehrmeister, könne es vorkommen dass in einem großen Gebäude die Kranken oder Verletzten gesammelt werden.
    Er war erstaunt über die Betriebsamkeit und Disziplin... Plötzlich sah er jemanden aus der Tür zum Unctorium kommen.


    "Salve, bist du der Medicus Primus? Mich schickt das Rekrutierungdbüro zur Eignungsuntersuchung."

  • Primus massierte sich die Hände und sah den jungen Mann lächelnd an.
    "Nun ja,...aber der Form halber versuchen wir es mit Decurio Terentius,...der Primus ist dann für Fremde doch etwas zu ...persönlich."
    Er wies auf eine der Türen und meinte;
    " Einmal zur Disquisitio,...bitte tritt ein!"
    Er ließ dem jungen Mann den Vortritt und begab sich dann zur seinem Schreibtisch.
    "Deine Tabula bitte und lege deine Kleidung ab,...dort hinten ist eine Bank, da kannst du ablegen."
    Seine Hand wies auf die Holzbank in der Ecke.
    Hierauf wusch sich Primus die Hände und schrubbte sie mit einer Bürste bis sie rot waren. Dann trocknete er sie ab und trat auf den Mann zu.
    Er taxierte dessen Körperbau bat ihn die Arme zu heben um einen Blick auf die Körperhöhlen zu werfen.
    Er machte sich Notizen, drückte hier und dort, lauschte am Rücken und der Brust mit einem Hörrohr, sah in die Mundhöhle, bat den Mann die Zunge herauszustrecken und nickte wieder etwas niederschreibend.
    Dann trat er vor ihn und meinte lakonisch...


    "Ich werde jetzt prüfen ob du einen Leistenbruch hast,...also wenn ich sage Husten,...hustest du!"


    Hierauf nahm er ein Stück Leinen und hob damit den Hodensack des Mannes leicht an.


    "Husten!"

  • "Natürlich, Decurio Terentius."
    Thalatio konnte sich diesen Formalitäts - Fehler nicht erklären, anscheinend war er ein wenig nervös ob seiner neuen Zukunft oder der neuen Umgebung.
    Nichtsdestotrotz war er dem Decurio dankbar, dass er ihn nicht zurechtstutzte.
    Galeo Germanicus Thalatio betrat den Untersuchungsraum und legte, wie vom Decurio verlangt, seine Kleider ab und übergab die Tabula.


    Thalatio hatte selbst noch an keiner Eignungsuntersuchung teilgenommen oder gar selbst durchgeführt. Dennoch kannte er die Methoden und den Sinn und Zweck der einzelnen Handlungen die an ihm vorgenommen wurden.


    Nachdem Thalatio auf einen Leistenbruch hin untersucht wurde, sprach dieser den Decurio an.


    "Decurio Terentius, ich möchte dir mitteilen, dass ich selbst ein Medicus bin. Wenn auch noch nicht ganz ausgebildet, war ich jedoch mehr als fünf Jahre in der Ausbildung beim Medicus Marcus Rubrius Zosimus in Rom. Ich möchte der Legio II beitreten, um hier meine Ausbildung zu beenden und um Erfahrungen in der Medizin zu sammeln. Ich habe auch ein Empfehlungsschreiben meines Mentors, wenn du einen Blick darauf werfen möchtest..."
    Thalatio zeigte auf eine Papyrusrolle welche er gut sichtbar auf seinen Stapel Kleidung platziert hatte.
    "Somit möchte ich der Legio II nach meiner Zeit als Probatus als Miles Medicus dienen, aber nicht als einfacher Capsarius geschweige denn als kämpfender Soldat... . Wer trägt die Entscheidung darüber, beziehungsweise an wen muss ich mich zwecks Verwendung richten?"


    Thalatio war bewußt, dass die Legionen stets auf der Suche nach fähigen Ärzten waren, dennoch bestand das Risiko, dass er als einfacher Legionär Dienst tun musste, aber was sollte er danach machen? Einen Hof kann er nicht bewirtschaften... vor dieser Gefahr wollt er sich absichern... .

  • Nachdem der Leistenbruch auszuschließen war ging Primus zur Waschschüssel und goß frisches Wasser hinein. Während er sich die Hände wusch entgegnete er,
    "Nun,...sicherlich kannst du ob deiner Kenntnisse und deiner Empfehlung nach deiner Grundausbildung beim Praefectus Castrorum dein Anliegen vorbringen,...ich denke, daß du während deiner Ausbildung in dieser Richtung Punkte sammeln kannst wenn du hier im Valetudinarium freiwillig aushilfst."
    Primus trocknete die Hände mit einem sauberen Tuch ab und machte einige Vermerke auf der Tabula. Dann sah er den jungen Mann an und versuchte Ähnlichkeiten mit seinem Freund und Patron Germanicus Sedulus zu entdecken, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte. Etwas ernster fuhr er fort,
    "Nun wenn du ein Fachmann in der Medizin bist, kannst du dir sicher denken was nun kommt um deine Belastbarkeit zu prüfen."
    Er deutete auf den Boden und meinte,
    "Liegestütze,...30...und anschließend 50 Kniebeugen...für´s erste."

  • Thalatio begann mit den Liegestützen.


    "Ich würde sehr gerne hier aushelfen, wenn mir denn während der Grundausbildung dafür Zeit bleibt..."


    Thalatio wollte, konnte aber das Gespräch nicht weiterführen. Er musste sich auf die Übungen konzentrieren. Zwar hat Thalatio keine körperlichen gebrechen oder einen schwachen Körperbau, aber es fehlte ihm einfach an Training für solche Belastungsübungen... somit war er am ende der 50 Kniebeugen dementsprechend außer Atem...


    "... ich frage mich..." Thalatio hielt kurz inne, um ein paar schnelle, tiefe Atemzüge zu machen, "... ob du ein gutes Wort... für mich einlegen könntest... um hier später Dienst tun zu können... Decurio Terentius..."


    Thalatio war bewußt, dass er dem Decurio vor allem mit Leistug überzeugen sollte. Aber ein gewichtiger Fürsprecher, so hatte er in Rom gelernt, war oft mehr Wert als eine sehr gute Leistung.

  • Primus horchte mit dem Hörrohr den schlagenden Bass des Herzens und tastete mit zwei Fingern an die Halsschlagader, deren Puls hart aber regelmäßig ging. Er nickte und notierte sich die Erkenntnisse.
    Danach wandte er sich wieder dem Germanicer zu, dessen bestreben in den Sanitätsdienst zu kommen sehr ausgeprägt zu sein schien.
    "Germanicus Thalatio,...nun gib´schon Ruhe,...zunächst mußt du die Grundausbildung überstehen,...das gelingt beileibe nicht jedem! Danach werde ich deine Leistungen an deinem freiwilligen Dienst hier im Valetudinarium messen. Sollte dies zu meiner Zufriedenheit ausfallen werde ich dem PC eine Empfehlung aussprechen.
    Lass´uns nun mit der Anamnese fortfahren;...gibt es chronische Leiden oder Beeinträchtigungen durch alte Verletzungen?...woran sind die letzten drei Familienmitglieder gestorben, gibt es Erbkrankheiten in deiner Familie?"

  • "Der Decurio hat natürlich Recht", dachte sich Thalatio, zunächst muss ich mich auf die Herausforderungen konzentrieren die vor mir liegen."
    Dennoch war Thalatio zufrieden, der erste Schritt war gemacht, jetzt hängt es nur noch an ihm selbst seinen Weg zu gehen...


    "Nein Decurio, ich habe weder chronische Leiden, noch etwaige andere Beeinträchtigungen. Soweit bekannt, sind meine Familienmitglieder auf, für diese Untersuchung, unrelevante Art und Weise gestorben."

  • Primus schüttelte leicht den Kopf. Der junge Germanicer traf jetzt schon Entscheidungen...er sah von seiner Arbeit auf und entgegnete,
    "Nun Germanicus Thalatio,...das zu beurteilen obliegt der Kompetenz des Medicus,...und wenn ich dir einen Rat geben darf,...Antworte auf die Fragen eines Offiziers niemals mit einer Feststellung.
    Primus lächelte sparsam als er an die übliche Klientel der Ausbilder und Offizier in der Legio dachte.
    "...auch wenn es deiner Meinung nach fundiert sein mag,...der betreffende Offizier möchte nicht von dir belehrt werden,..."
    Er nickte leicht,
    "...woran sind die letzten drei Familienmitglieder gestorben,...gibt es Erbkrankheiten, wie etwa Lungenleiden, Herzleiden, Adipositas oder ähnliches?"

  • Thalatio fühlte sich getroffen, aber natürlich hatte der Decurio recht.
    Er musste sich erneut bewußt werden, dass er nun beim Militär ist, und nicht mehr die Lockerheit eines zivilen Gesprächs führen kann...
    Thalation machte sich straff und entgegnete:


    "Vereih mir Decurio! Die letzten drei Familienmitglieder starben am hohen Alter, einer Malaria aus den Auwäldern Germaniens und durch das Schwert! Erbkrankheiten sind mir nicht bekannt."

  • Primus nickte, machte sich weitere Notizen und fragte, mit leiser Stimme um das Gehör des Aspiranten zu testen,


    „Wie sieht es mit Lesen und Schreiben aus?...als angehender Medicus dürfte dir der Umgang mit Zahlen und Buchstaben vertraut sein. „


    Er wies auf eine Tafel die in einiger Entfernung an der Wand hing und die Zahlen I bis XXX in immer kleiner werdender Größe aufwies.


    „...lies mir doch mal die dritte Reihe von unten vor...“


    Primus´scharfer Blick konnte die Zahlen noch alle erfassen, jedoch hatten einige Männer schon ab der dritten Reihe und mußten improvisieren.

  • "So ist es Decurio. Ich bin sowohl des Lesens, als auch des Schreibens mächtig. Außerdem habe ich meinem Lehrmeister mit den Rechnungen geholfen..."


    Thalation drehte sich sodann zu der Tafel, wie sie ihm schon aus seiner Ausbildung bekannt war, und las die Zahlenreihe mühelos laut und deutlich vor.

  • Primus nickte abermals und setzte sich an seinen Schreibtisch. Dort füllte er die Tafel aus und reichte sie dem Germanicer.
    "Ich denke einer Verpflichtung steht nichts im Wege Germanicus,...und was deine spätere Verwendung angeht, so werde ich dich im Auge behalten..."
    Sein Blick wurde etwas freundlicher.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Galeo Germanicus Thalatio
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: Keine ersichtlich


    Medizinische Kenntnisse vorhanden. Spätere Verwendung als Miles Medicus denkbar.


    Gesamturteil: Diensttauglich für alle Waffengattungen



    gez. Gaius Terentius Primus, Decurio, Medicus


    "Jetzt begib´dich wieder zum Rekrutierungsbüro und reiche dort die Tabula ein...dann wird alles weitere seinen Gang nehmen.
    Vale bene Germanicus!"

  • "In Ordnung, Decurio Terentius!..."


    Thalatio warf einen schnellen Blick auf die Tabula und regestrierte mit Freude den Vermerk über die Verwendung als Miles Medicus.
    Er hielt es jedoch nicht für angebracht weiter darüber zu reden.


    "... Danke!"


    Darauf hin verabschiedete sich der junge Mann und machte sich wieder auf den Weg zum Centurio im Rekrutierungsbüro.

  • Da Primus nicht mit den Insignien eines Offiziers im Valetudinarium unterwegs war passierte es zuweilen, daß besonders Fremde ihn nicht als solchen erkannten. Er nickte dem Mann zu und entgegnete,


    " Nun, du hast ihn gefunden,...dein Name ist...?!"


    Ihm fiel auf, daß der Mann eine seltsame Mischung aus Selbstbewußtsein und Befangenheit aufwies, gerade so wie ein Mensch in einer Falle.
    Zumindest deutete er das Inspizieren der Umgebung als solches.

  • Gaius beendete seinen Rundblick, er hatte gelernt, die wichtigsten Dinge in einem Raum sofort zu erkennen.
    Personenanzahl, Ausgänge und Ähnliches.
    Der Decurio, sah nicht aus wie ein solcher aber das Auftreten sagte Acratus, dass dies der richtige Mann war.
    Salve Decurio, mein Name ist Gaius Annaeus Acratus ich wurde vom Musterungsoffizier hierher verwiesen um meine Diensttauglichkeit überprüfen zu lassen.

  • Er wies auf eine der Türen und meinte;
    " Einmal zur Disquisitio,...bitte tritt ein!"
    Er ließ dem jungen Mann den Vortritt und begab sich dann zur seinem Schreibtisch.
    "Deine Tabula bitte und lege deine Kleidung bis auf die Subligacula*ab,...dort hinten ist eine Bank, da kannst du ablegen."
    Seine Hand wies auf die Holzbank in der Ecke.
    Hierauf wusch sich Primus die Hände und schrubbte sie mit einer Bürste bis sie rot waren. Dann trocknete er sie ab und trat auf den Mann zu.
    Er taxierte dessen Körperbau bat ihn die Arme zu heben um einen Blick auf die Körperhöhlen zu werfen.
    Machte sich Notizen, drückte hier und dort, lauschte am Rücken und der Brust mit einem Hörrohr, sah in die Mundhöhle,zählte die Zähne und bat den Mann die Zunge herauszustrecken und nickte wieder etwas niederschreibend.
    Dann trat er vor ihn und meinte lakonisch...
    "Ich werde jetzt prüfen ob du einen Leistenbruch hast,...also wenn ich sage Husten,...hustest du!"
    Hierauf nahm er ein Stück Leinen und hob damit den Hodensack des Mannes leicht an.
    "Husten!"


    Sim-Off:

    * Eine Art Unterhose, eher Lendenschurz...

  • Acratus ließ die Untersuchung über sich ergehen, nachdem er sich entkleidet hatte.
    Geduldig öffnete er den Mund und streckte die Zunge heraus.
    Nach einer Weile forderte der Medicus ihn zum Husten auf, auch dies tat Gaius mit stoischer Ruhe.
    Die Tabula hatte er auf den Tisch des Medicus gelegt.

  • Primus fiel die Teilnahmslosigkeit des angehenden Probatus auf. Entweder war er ein Stoiker oder einfach nur ein introvertierter Zeitgenosse.
    Er überprüfte noch einmal seine Notizen und hieß den Annaer sich anzuziehen.
    Während dieser seine Kleidung anlegte stellte Primus weitere Fragen;


    "Gab es in deiner Vergangenheit ernsthafte Erkrankungen oder Verletzungen? Woran sind die letzten drei Verwandten gestorben?...gibt es Erbkrankheiten in deiner Gens oder Mütterlicherseits?"

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