Valetudinarium | Krankenhaus

  • Der Ausbilder der Militärärzte bemerkte das Zögern eines Legionärs und sprach ihn einfach mal an: "Du interessierst dich für unsere Arbeit? Wir könnten noch jemanden gebrauchen, der sich ausbilden lässt. Zumindest für die Sanitäter können wir immer Nachwuchs gebrauchen. Bist Du einfacher Legionär, oder hast Du schon eine Position als Spezialist?"

  • Der Arzt nickte. "Na, dann bleib' am besten gleich mal hier. Und deinen Namen bräuchte ich dann noch, damit ich mal mit deinem Centurio reden kann. Lesen und schreiben kannst Du, oder?"


    Zusammen mit den anderen Auszubildenen und einem erfahrenen Arzt begaben sie sich zu dem Tisch mit der Leiche.

  • Gestützt auf den kräftigen Schultern von zwei Legionären kam ich ins Lazarett. Die beiden anderen legten mich auf eine Liege und riefen sofort einen Arzt. Ich blutete mittlerweile aus Nase und dem rechten Ohr, doch bedrohliches war es nichts. Das hoffte ich zumindest. Ich hatte schon genug Zeit durch die Wunde aus der Schlacht verloren und hatte nicht vor noch einmal eine Weile im Lazarett zu verbringen. Ich wollte wieder zurück zu meiner Centurie und das so schnell als möglich....

  • Mit der Hilfe eines Kameraden, brachte ich Marius ins Valetudinarium. Die Schäden, die er von dem Sturz davongetragen hatte, waren noch immer nicht gewichen und so war es besser wenn sich ein Medicus um ihn kümmern würde. Wir setzen ihn auf eine freie Pritsche und meldeten dem Medicus den Neuzugang.


    Als wir das Valetudinarium verließen, kamen wir noch an Marius vorbei.


    "Viel Glück, Marius. Wollen wir mal hoffen, das es nichts ernstes ist, denn die Legio braucht augrund der Unterbesetzung jetzt jeden Mann."

  • Sofort eilte einer der Legionsätze herbei und betrachtete die Wunden des Legionärs. Das nasenbluten machte ihm keine Sorgen, denn das kam in der Legion ziemlich häufig vor. Die Wunde am Ohr erregte da schon viel eher seine Aufmerksamkeit.


    "Du bist mit dem Kopf irgendwo angeschlagen?" fragte er den Verletzten, während er nach sauberen Leinentüchern und einem Holzkasten mit einigen Geräten und Topfchen griff.



    Zeitgleich notierte im Nebenraum der ausbildende Arzt den Namen von Raeticus, um mit dessen Centurio über eine Freistellung für die Ausbildung zum Sanitäter oder Arzt zu reden.

  • Ich antwortet Oktavianus nur mit einem knappen "Danke" und deutete ihm dann zu gehen. Ich konnte es nicht leiden, wenn ich verletzt war und ich von Familienmitgliedern umgeben war. Obwohl sie es immer gut meinten, empfand ich es als Schmach.


    *Mit dem Kopf irgendwo gegengeschlagen, der hat Nerven* dachte ich mir auf die Frage des Medicus, doch ich antwortete anders:


    "So kann man es auch ausdrücken. Ich bin Numerius hinterhergestürzt, hatte aber mehr Glück als er."


    Ich zeigte mit einer Hand auf das bereits blutrotgefärbte Leinentuch unter welchem Numerius lag....

  • "Aso, ihr kommt von der selben Baustelle. Muss man ja erstmal wissen..." Der Medicus kratzte sich am Hinterkopf, breitete dann ein Leinentuch so aus, dass Marius seinen Kopf darauf legen konnte und griff nach einem seiner medizinischen Geräte. Er murmelte etwas vor sich hin, bis Marius kaltes Metall an seinem Ohr spürte.


    "Tut das weh?" fragte der medicus mit einer geradezu fröhlichen Stimme, ohne dabei allerdings seinen Blick von dem Ohr zu wenden.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Aso, ihr kommt von der selben Baustelle. Muss man ja erstmal wissen..." Der Medicus kratzte sich am Hinterkopf, breitete dann ein Leinentuch so aus, dass Marius seinen Kopf darauf legen konnte und griff nach einem seiner medizinischen Geräte. Er murmelte etwas vor sich hin, bis Marius kaltes Metall an seinem Ohr spürte.


    "Tut das weh?" fragte der medicus mit einer geradezu fröhlichen Stimme, ohne dabei allerdings seinen Blick von dem Ohr zu wenden.


    Ich spürte einen stechenden Schmerz. Ich hätte laut aufschreien könnnen, spielte es aber herunter. Kein wunder, wenn jemand im Ohr mit irgendeinem Metallstück rumstochert, dass es weh tut.


    "Ein klein wenig ja, aber es geht. Medicus, mach bitte schnell, ich möchte zu meiner Centurie zurück. Die hat ohnehin schon genug Männer verloren und ich möchte nicht auch noch ausfallen."


    sagte ich bestimmt....

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Iuba
    Er betrat hinter dem Legionär das Valetudinarium und grüßte den Medicus. "Salve, ich soll mich hier melden wegen der Untersuchung."


    Der Medicus grüßte zurück und begann mit der Musterung, ohne sich von den laufenden Untersuchungen im anderen Teil des Raumes stören zu lassen. Als sich ein anderer Soldat dazugesellt, der offenbar bald zum Sanotäter ausgebildet werden soll, drückt er ihm gleich eine Wachstafel in die Hand: "Hier, zuhören, mitschreiben, lernen."


    Dann wendet er sich wieder dem Rekruten zu und greift zunächst zur Messlatte. "5 Pes, 10 Unciae", stellt er fest. "Reicht. Sogar 4 Unciae mehr als nötig."
    Dann prüfte er Seh- und Hörvermögen des Rekruten und liess ihn mal auf dem linken und mal auf dem rechten Bein stehen. Alles klappte zu seiner Zufriedenheit.


    "Hast Du schon mal Verletzungen oder schwere Krankheiten gehabt?"



    Aus dem anderen Teil des Raumes erklang derweil ein leises schmerzhaftes Zischen.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Marius
    Ich spürte einen stechenden Schmerz. Ich hätte laut aufschreien könnnen, spielte es aber herunter. Kein wunder, wenn jemand im Ohr mit irgendeinem Metallstück rumstochert, dass es weh tut.


    "Ein klein wenig ja, aber es geht. Medicus, mach bitte schnell, ich möchte zu meiner Centurie zurück. Die hat ohnehin schon genug Männer verloren und ich möchte nicht auch noch ausfallen."


    Der dort behandelnde Medicus liess sich nicht von den Wünschen des Soldaten ablenken und griff stattdessen zu einem kleinen Schwamm in einer Wasserschale und wischte damit ein wenig am verletzten Ohr herum.
    Dann beute er sich über seine Kiste mit verschiedenen kleinen Behältern, öffnete einen davon, entnahm eine undefinierbare Substanz und wandte sich wieder dem Legionär zu. "Achtung, jetzt tut's gleich ein bisschen weh." Dann trug er die Substanz irgendwo in der Gegend des Ohres auf. "So, jetzt bindest Du Dir für heute abend und die Nacht ein Leinentuch davor und falls es morgen wieder anfängt zu bluten, kommst Du wieder her."

  • "Ich danke dir Medicus."


    Ich antwortete freundlich. Doch innerlich hätte ich das Valetudinarium verfluchen können. Zu oft war ich seit Vicus Murrensium hier drinnen.


    Mit einem Nicken stand ich auf, musste mich aber irgendwo festhalten. Immer noch fehlte mir beinahe jeglicher Sinn für das Gleichgewicht. Ich wankte ein zwei mal bedrohlich bevor ich mich nach etwa einer Minute gefangen hatte und gerade stehen konnte......

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Der Medicus grüßte zurück und begann mit der Musterung, ohne sich von den laufenden Untersuchungen im anderen Teil des Raumes stören zu lassen. Als sich ein anderer Soldat dazugesellt, der offenbar bald zum Sanotäter ausgebildet werden soll, drückt er ihm gleich eine Wachstafel in die Hand: "Hier, zuhören, mitschreiben, lernen."


    Dann wendet er sich wieder dem Rekruten zu und greift zunächst zur Messlatte. "5 Pes, 10 Unciae", stellt er fest. "Reicht. Sogar 4 Unciae mehr als nötig."
    Dann prüfte er Seh- und Hörvermögen des Rekruten und liess ihn mal auf dem linken und mal auf dem rechten Bein stehen. Alles klappte zu seiner Zufriedenheit.


    "Hast Du schon mal Verletzungen oder schwere Krankheiten gehabt?"


    Er musste einen Moment überlegen.
    "Also zum Einen mal ein gebrochenes Bein, aber ich bin mir nicht mehr sicher wann, war jedenfalls ein Kind noch. Und da um den Dreh rum, aber etwas später hatte ich auch mal einen komischen, juckenden Ausschlag, mit vielen Pusteln und Fieber, aber das kam danach nie wieder. Nur hab ich seit dem hin und wieder ein leichtes Pfeiffen im rechten Ohr, was mich aber nicht stört."
    Er konnte nur hoffen, dass das nicht musterungsbeeinträchtigend war.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Capsarius", rief der Arzt einem Sanitäter zu, "begleite unseren übermütigen Freund hier mal in seine Stube."


    "Übermütig, tssss...." stieß ich leiße aus.


    "Der Platz eines Soldaten ist nunmal bei seiner Einheit."


    In wirklichkeit konnte ich Ärzte und Krankenhäuser nicht ausstehen. Mir war schon der Geruch zuwider. Doch das wollte ich dem Medicus nicht ins Gesicht sagen, obwohl er es vermutlich auch bereits so verstanden hatte. Doch ich war zudem wirklich der Meinung, dass mich meine Centurie nun umsomehr brauchen konnte. Gleich zwei Männer im Valetudinarium liegen zu wissen, der eine tod, der andere verletzt ohne das jemand etwas genaueres wusste konnte nicht gut sein für die Moral. Und das wollte ich verhindern. Tote in einem Krieg zu betrauern ist eine Sache, aber Verluste in Friedenszeiten können ungemein auf die Moral schlagen.....

  • Raeticus verließ das Valetudinarium und ging den neuaufgeschlagenen Dienstplan lesen, als er dort lass, dass er für den Krankenhausdienst abkommandiert worden war, ging er wieder da zurück und wartete auf den Medicus.

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Iuba
    "Also zum Einen mal ein gebrochenes Bein, aber ich bin mir nicht mehr sicher wann, war jedenfalls ein Kind noch. Und da um den Dreh rum, aber etwas später hatte ich auch mal einen komischen, juckenden Ausschlag, mit vielen Pusteln und Fieber, aber das kam danach nie wieder. Nur hab ich seit dem hin und wieder ein leichtes Pfeiffen im rechten Ohr, was mich aber nicht stört."


    "Pfeiffen im Ohr? Nicht gut. Ein Soldat muss gut hören können. Aber wenn's nur manchmal ist und nicht stört, lasse ich das mal durchgehen. Wir können im Moment fast jeden Mann gebrauchen."
    Er wandte sich dem dabei stehenden Soldaten zu. "Alles mit notiert?" Und ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, drehte er sich schon wieder zu dem Rekruten um: "In Ordnung, ich erkläre dich für tauglich. Wollen wir hoffen, dass wir uns in deinen nächsten 20 Dienstjahren möglichst selten wieder hier drin treffen."


    Er sah zu, wie der Rekrut von dem wartenden Soldaten hinaus begleitet wurde und wandte sich dann wieder an den eifrigen Soldaten, dem er die Wachstafel gegeben hatte: "Also, Du hast es gehört: es gibt eine Mindestgröße, wir brauchen gutes Seh- und Hörvermögen und Gleichgewichtssinn. Ganz nebenbei habe ich auf den Körperbau geachtet und darauf, ob die Arme und Beine kräftig erscheinen. Die Krankheiten und Verletzungen die er nannte, sind nicht weiter schlimm, da sie schon zu lange her sind. Bei Kindern macht ein Knochenbruch nichts aus. Würde er den juckenden Ausschlag auch heute noch bekommen, hätten wir ihn nicht genommen. Es gibt noch einige andere Krankheiten, bei denen wir die Leute auch ablehnen. Fallen Dir welche ein?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Pfeiffen im Ohr? Nicht gut. Ein Soldat muss gut hören können. Aber wenn's nur manchmal ist und nicht stört, lasse ich das mal durchgehen. Wir können im Moment fast jeden Mann gebrauchen."
    Er wandte sich dem dabei stehenden Soldaten zu. "Alles mit notiert?" Und ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, drehte er sich schon wieder zu dem Rekruten um: "In Ordnung, ich erkläre dich für tauglich. Wollen wir hoffen, dass wir uns in deinen nächsten 20 Dienstjahren möglichst selten wieder hier drin treffen."



    Er war unendlich erleichtert und fragte den Soldaten, ob es wieder zum Rekrutierungsbüro ginge. Der nickte nur und so folgte er ihm schweigend.

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