Valetudinarium | Krankenhaus

  • "Ja, wahrlich eine Schande."


    murmelte ich leise und nachdenklich. Dabei musterte ich Iuba und überlegte mir, dass es mir villeicht eines Tages auch so gehen könnte. Aber ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Sie waren eines Soldaten nicht würdig.....

  • Ich nickte mit dem Kopf und begab mich daraufhin zu Iuba um zu sehen ob er noch genügend zu Essen und zu Trinken hatte. Da er kein Wasser mehr hatte nahm ich den Krug und besorgte frisches Wasser. Diesen Krug stellte ich ihm dann an die Seite. Ich betrachtete Iuba dann eine zeitlang mittleidig.....

  • Die Lethargie setzte sich fort, seit Tagen. Aber irgendwann brach es auf, zumindest ein wenig und er bemerkte, dass er bereits eine Weile wohl beobachtet wurde. "Was?" fragte er matt und irgendwie gereizt, auch wenn er nicht hätte sagen können warum.

  • Ich schaute mich erst einmal um ob er wirklich mich gemeint hatte, doch es schien so zu sein. Etwas verlegen antwortete ich:


    "Nichts. Es tut mir leid wenn ich dich so ansehe, aber deine Lage erweckt in mir Mitgefühl......."


    ich unterbrach den Satz und fuhr dann etwas gleichgültiger weiter:


    "Ich soll darauf achten, dass du stets genug zu Essen und Trinken hast."

  • "Mitgefühl. Mitgefühl? MITGEFÜHL?" Er packte den Krug, der nebst Becher noch immer neben seinem Bett stand und schleuderte ihn durch den halben Raum Ich brauche kein verfluchtes Mitgefühl! Ich brauche ein verdammtes Bein, das wieder funktioniert, nicht so ein gefühlloses Stück Fleisch wie das da unten!" Er richtete sich so weit auf, wie er konnte und hieb sich mehrmals dagegen, unterhalb des Punktes, wo er wieder was spürte. "Ein nichtsnutziges Stück Fleisch! Mehr ist das nicht mehr!"

  • *Na toll. Schwer verletzt aber aufmotzen als wäre er gerade aus der Taberna gekommen* dachte ich mir. Doch andererseits konnte ich ihn auch verstehen. Ich antwortete nicht auf sein Gebrüll, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Stattdessen hob ich den Becher vom Boden auf und füllte ihn neu mit Wasser.


    Dann stellte ich diesen wieder neben Iuba hin, immer noch ohne ein Wort zu sprechen....

  • Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte. Erschöpft legte er sich wieder zurück. "Geh! Lass mich in Ruhe! Geh! Solange Du noch laufen kannst! Nutze es!" Es klang matt, resignierend. "Und ich? Ich weiss auch nicht mehr, was ich noch soll. In der Legio kann ich es wohl mit dem Brocken, was mal mein Bein war, vergessen," murmelte er vor sich hin und seine Augen schimmerten feucht.

  • *Na wunderbar* dachte ich mir. Ich war zufällig im Valetudinarium und hatte sonst nichts zu tun. Da sonst niemand anwesend zu sein schien und Raeticus mir befohlen hatte mich um Iuba zu kümmern begab ich mich zu ihm:


    "Was brüllst du so. Du bist doch nicht alleine hier im Valetudinarium. Ich höre dich ja. Was brauchst du?"

  • Raeticus kam in sein Officium, nahm eine Wachstafel und fing an seinen Bericht zu verfassen. Viel gab es zum Glück nicht zu berichten: Einige Rekrutierungen und leichte Verletzungen und nur ein schwerer Fall.

  • Zitat

    Original von Lucius Germanicus Maximianus
    *Na wunderbar* dachte ich mir. Ich war zufällig im Valetudinarium und hatte sonst nichts zu tun. Da sonst niemand anwesend zu sein schien und Raeticus mir befohlen hatte mich um Iuba zu kümmern begab ich mich zu ihm:


    "Was brüllst du so. Du bist doch nicht alleine hier im Valetudinarium. Ich höre dich ja. Was brauchst du?"


    "Ich will hier raus! Ich halte das hier nicht mehr aus! Den ganzen Tag liegen! Nichts sehen! Hören! Riechen als den stetigen selben Kram. Verdammt, davon wird das Bein auch nicht besser. Wie lange lieg ich hier jetzt? Wochen! Wenn nicht gar Monate! Und was ist passiert? Nichts! Ich hab schon das Zeitgefühl verloren und das Gefühl für das Bein schon lange!"

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Iuba
    "Ich will hier raus! Ich halte das hier nicht mehr aus! Den ganzen Tag liegen! Nichts sehen! Hören! Riechen als den stetigen selben Kram. Verdammt, davon wird das Bein auch nicht besser. Wie lange lieg ich hier jetzt? Wochen! Wenn nicht gar Monate! Und was ist passiert? Nichts! Ich hab schon das Zeitgefühl verloren und das Gefühl für das Bein schon lange!"


    Es interessierte niemanden! Es interessierte rein gar niemanden!
    Er sollte bleiben. Und er blieb, bis zum nächsten Morgengrauen. Irgendwie gelang es ihm sein Bein aus der Schiene rauszufriemeln in der Nacht und irgendwie kam er, als alle noch am Schlafen waren auch aus dem Bett. Es war schwer, es war anstrengend und sein Kreislauf spielte Achterbahn, weil er so lange gelegen hatte, aber er schaffte es auch, bis zu den Krücken, die da standen, für den Tag, wo er selber darauf laufen wollte/sollte/konnte. Er beschloß, dass heute der Tag war. Noch ehe er aus dem Valetudinarium raus war, musste er sich zwei Mal setzen und verschnaufen, aber dann schaffte er es, auf den Krücken und einem Bein. Das Zweite hing nutzlos am Oberschenkel und er konnte es nicht mal richtig anheben um es nicht über den Boden zu schleifen, aber selbst das ging irgendwie. Sein Ziel hatte er deutlich vor Augen und irgendwie gelangte er aus dem Valetudinarium heraus und humpelte in Richtung Principia. Für die Strecke brauchte er fast das zehnfache an Zeit, aber er schaffte es.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Raeticus
    Raeticus erblickte die Probati und ging zu ihnen.


    "Salvete Männer, na was ist los? Keine Lust mehr zu trainieren?"


    Die Probati grinsten. "Wahrscheinlich!", sagte der eine von ihnen. "Probatus Titus Iulius Rufus ist beim Lauf gefallen, auf den linken Arm, der tut ihm wahrscheinlich weh."

  • -Wache-


    Nachdem der Milites nach seinem Wachdienst endlich in Erfahrung gebracht hatte, dass Iuba im Valetudinarium lag und nach noch einer nicht unerheblichen Zeit seine Pritsch gefunden hatte stellte er enttäuscht und leicht wütend fest, dass Iuba nicht hier war.


    Doch er beschloss nicht noch mehr seiner kostbaren Freizeit zu opfer und legte die Nachricht auf die Pritsche. Er informierte noch schnell einen Capsarius für wen der Brief sei und machte sich dann aus dem Staub:


    An Caius Quintilius Iuba, Castellum der Legio II, Mogontiacum


    Salve Iuba,


    Deinem Ansinnen wird gerne stattgegeben und Du als Klient meinerseits angenommen. Genaueres können wir bei einem Freigang Deinerseits gerne persönlich erläutern.


    Vale bene
    Valentin Duccius Germanicus

  • Zitat

    Original von Titus Iulius Rufus
    Die Probati grinsten. "Wahrscheinlich!", sagte der eine von ihnen. "Probatus Titus Iulius Rufus ist beim Lauf gefallen, auf den linken Arm, der tut ihm wahrscheinlich weh."


    Raeticus untersuchte den Soldat an Ort und Stelle.


    "Probatus Rufus vortreten! Zeig mal den linken Arm."

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