Valetudinarium | Krankenhaus

  • Pictor und, wie er mittlerweile rausgefunden hatte, Accanthius erreichten das Valetudinarium. Etwas unsanft trat Pictor die Tür auf, weil er keinen freien Arm hatte. Accanthius war immer noch leicht benommen und hing wie ein Sack Getreide an ihm. Hals und Kopf zeugten von einer Reihe Schläge, aber vermutlich auch die meisten anderen Körperteile. Auch Pictor war mit Spuren ihres Kampfes übersät und seine Nase blutete immer noch.


    Hastig versuchte er sein Eindringen zu erklären, noch mehr Ärger brauchte er wahrlich nicht.


    "Salve, öhm Entschuldigung, ich hatte keinen Arm zum Anklopfen frei."


    Irgendetwas an dieser Situation brachte Accanthius zum Grinsen, wenn auch etwas schmerzverzerrt.

  • Der medicus, der gerade Dienst hatte, war bereits ein alter Hase und hatte schon alles mögliche gesehen und erlebt. Er konnte sich das Lachen kaum verkneifen und führte die beiden Soldaten ins Untersuchungszimmer.


    Als sie dort ankamen untersuchte er zuerst Accanthius, dann den Neuling.


    "Es ist nicht so schlimm. Wie habt ihr das angestellt?"

  • Der Sklave des Praefecten kam zum Valetudinarium betrat dieses und schaute sich nach einem Medicus um. Als er einen gefunden hatte, sagte er diesen, dass er sich eine Verletzung im Domus der Praefectus Castrorum anzusehen hatte.

  • Der Arzt, der gerade dabei war einen Patienten zu untersuchen, beendete die Untersuchung, holte dann seine capsa und folgte dann dem Sklaven zur domus des neuernannten praefectus castrorum. Glücklicherweise war das valetudinarium nicht weit vom Haus des Offiziers entfernt.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Raeticus
    Der medicus, der gerade Dienst hatte, war bereits ein alter Hase und hatte schon alles mögliche gesehen und erlebt. Er konnte sich das Lachen kaum verkneifen und führte die beiden Soldaten ins Untersuchungszimmer.


    Als sie dort ankamen untersuchte er zuerst Accanthius, dann den Neuling.


    "Es ist nicht so schlimm. Wie habt ihr das angestellt?"


    Pictors Antwort war etwas einsilbig. Schön, dass wenigstens jemand anderes seinen Spaß an ihrem Zustand hatte.


    Ringkampfübungen.

  • :D


    "Nun Männer besorgt euch nasse Tücher, die drückt ihr dann auf die verschiedenen blauen Flecken und Verletzungen und das war's auch schon."


    Und da er schon mal Zeit hatte, holte er den Soldaten die Tücher und einen Eimer voll Wasser.


    "Hier die Tücher und das Wasser...die Behandlung kann beginnen."

  • Danke.


    Mit den durchtränkten Tüchern im Gesicht, sahen die beiden Probati noch abenteuerlicher aus als vorher. Sie grinsten sich breit an.


    Tut mir leid wegen eben. Als ich deine Faust im Auge hatte, hab ich rot gesehen. Hätte nicht passieren dürfen.


    Er bot Accanthius seine Hand, die der auch annahm.


    So lange du dir das künftig für die Germanen aufsparst. Mein Treffer ist ja auch etwas daneben gegangen.

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    Der probatus mochte den medicus gleich gesehen haben, doch der medicus wusch sich in aller Seelenruhe seine Hände fertig und trocknete sie auch noch ab, ehe er sich gemütlich umwandte und den vor ihm stehenden Jungen musterte. "Ah, ein Neuer, eh?" murrte der schon etwas in die Jahre gekommene Legionsarzt und unterzog den probatus einer ersten, flüchtigen Musterung.


    "Scheinst mir ein bisschen schwach auf der Brust. Name, Alter, Herkunft? Sind in deiner Familie irgendwelche Krankheiten bekannt?" leierte er dann herunter und griff träge nach einer Wachstafel und einem Griffel, um nebenbei zu protokollieren. Der Junge sah ihm nicht so aus, als würde er sonderlich lange mithalten können. Vielleicht hatte er Glück, und man teilte ihn centurio Varius Vindex zu, vielleicht hatte er Pech und er kam zu Petronius Cirispus. Dann, so glaubte der medicus, würde der Junge dort nicht lange aushalten. Zwei Wochen, maximal. Vielleicht auch 20 Tage. Würde man dann sehen.

  • "Mein Name ist Tiberius Iulius Drusus. Ich bin 18 Jahre alt und komme aus Mogontiacum. In meiner Familie sind keiner Krankheiten bekannt.", beantwortete er die Fragen des Medicus. Die Anspielung auf seine Brust versuchte er einfach zu übergehen.

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    Ein Iulier also. "Dein Verwandter, Iulius Numerianuns, der ist mir gut bekannt. Wir dienten zusammen in der Neunten, bis iwr dann versetzt wurden, er zur Ersten, ich zur Zweiten", erzählte Varius Vindex und schrieb in großen, schiefen Buchstaben den Namen des probatus auf die Wachstafel. So, achtzehn Jahre war der Bursche alt. Dann würde er den Jungen mal durchchecken. "So, einmal bis aufs subligaculum eintkleiden. Die Sachen kannst du da drüben auf die Bank legen. Und dann hätte ich gern fünfundzwanzig Kniebeugen, laut mitzählen." Der Arzt legte die Tafel beiseite und verschränkte die Arme vor der Brust, um dem Jungen zuzuschauen, wie der sich abrackerte. 8)

  • Wie der Medicus ihm befohlen hatte, zog sich Drusus bis subligaculum aus und begann mit den Kniebeugen. "Eins, ...." Er begann langsam, schließlich wollte er nicht wegen lächerlichen fündunzwanzig Kniebeugen vor dem Medicus, der ihn schon so skeptisch gemustert hatte, zusammenbrechen. Letzendlich brauchte er nur drei Minuten für die Kniebeugen.

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    Der medicus besah sich die Spannung der Beine und den Atem des Neulings ganz genau. Es dauerte nicht lang, und der junge Mann hatte die ihm gestellte Aufgabe bewältigt. Der medicus nickte anerkennend, und alles was er sagte war: "Gut, dann jetzt noch dreißig Liegestütz. Aber nicht die Weicheierdinger, ich will richtige sehen!" Erfahrungsgemäß konnte ein Neuer, der nicht vorher trainiert hatte wie ein Wilder, diese dreißig Liegestütze nicht vollkommen leisten nach den Kniebeugen.

  • Dieser Medicus verlangte einem wirklich etwas ab. Die dreißig Liegestütz würden für Drusus eine Qual werden, das war ihm bewusst. Da er aber auf jeden Fall zur Legion wollte machte er sich daran auch diese Aufgabe zu bewältigen. Die ersten zehn schaffte er ohne Probleme, nach weiteren fünf klatschte er mit voller Wucht auf den kalten Boden des Valetudinariums. Doch sein Wille zur Legion zu gehen war immer noch da. Also rappelte er sich wieder auf und absolvierte die restlichen fünfzehn Liegestütz mehr schlecht als Recht. Aber immerhin!
    :carthago:

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    Zuerst sah es so aus, als würde der Neue den Rekord brechen und tatsächlich alle Liegestütze mit Bravour meistern, dann aber wurden seine Bewegungen fahriger und die Arme begannen zu zittern. Der medicus setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Zum Glück schaffte der Neue nur zehn, ehe er ins Straucheln geriet und bei fünfzehn Liegestütz zur unterbrechen musste. Da musste Varius Vindex dem alten Haudegen Pupius Prior nicht zehn Sesterzen zahlen. Die beiden hatten nämlich eine Wette laufen.


    "Gut gut. Dir fehlt also nichts weiter außer einiges an Kondition. Na, das lässt sich ja aneignen. Ich werde dich centurio Petronius Crispus empfehlen, der wird dich schleifen, mein Junge. Wirst sehen, in einem Jahr machst du hundert Kniebeugen und anschließend hundert Liegestütz ohne zu Keuchen - aber einarmig!" sagte der Mediziner und grinste.


    Er kratzte noch kurz auf seiner Tafel herum, reichte sie dann aber dem frischgebackenen probatus und nickte ihm zu. "Hier, damit gehst du am besten gleich wieder zurück ins Rekrutierungsofficium. Oder hast du den Eid noch nicht geleistet, eh? Dann musst zu zuerst ins Fahnenheiligtum. Machst du am besten gleich, die Kollegen bei der Eidabnahme haben nämlich geich Mittag", sagte Vindex und grinste. "Der optio dort wird dich dann ins Magazin schicken...aber das erklärt der dir am besten. Man sieht sich!" Früher oder später zumindest, wenn die ersten Knochenbrüche kamen. :D




    nomen: Tiberius Iulius Drusus
    habitus: ungeübt, Konditionsmangel
    morbi cogniti: keine
    commendatio: cohors I, centuria I, Petronius Crispus


    gez. A. Varius Vindex, medicus



    Sim-Off:

    nomen=Name
    habitus=Verfassung des Körpers
    morbi cogniti=bekannte Krankheiten
    commendatio=Empfehlung

  • Sabinus betrat das Valetudinarium und sah sich nach einem Medicus um. Kurz darauf erblickte er einen und sprach ihn an.
    "Salve, ich neu bei der Legio und soll mich hier ärztlich untersuchen lassen..."
    Er war sich sicher, dass er die Musterung problemlos bestehen würde, sonst hätte er sich erst gar nicht zur Armee gemeldet, aber Befehl war Befehl.

  • Dem Arzt erschien es fast, als ob zurzeit die Götter wohlgesonnen auf das Castellum guckten. So wenig hatte er schon lange nicht mehr zu tun gehabt.


    Nunja, so konnte er sich wenigstens intensiv um den Zivilisten bemühen, der gerade hereingeschneit war.


    Salve.


    Der Junge sah gesund aus, das war ja schonmal eine gute Vorraussetzung. Der Arzt nahm eine Wachstafel zur Hand.


    Name, Alter, Herkunft. Gibt es bekannte Krankheiten in der Familie und bist du zurzeit erkrankt?

  • "Mein Name ist Quintus Redivivus Sabinus, ich bin 21 Jahre alt und bin vor kurzem aus Rom hergereist, Italia. Früher bin ich allerdings hier in Germania aufgewachsen...", antwortete Sabinus auf die Fragen des Medicus und fuhr fort; "Keine, von denen mir bekannt wäre. Und nein, zurzeit bin ich gesund."

  • Der Arzt notierte alles fleißig.


    Gut. Bis auf den Lendenschurz entkleiden und 25 Kniebeugen machen. Dabei natürlich laut mitzählen.


    Deine Sachen kannst du dort drüben hinlegen.


    Er deutete auf eine Bank.


    Redivivus, wo hatte er den Namen schon einmal gehört? Naja, er würde einfach nach der Untersuchung nachfragen.

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