Valetudinarium | Krankenhaus

  • So begann also seine Laufbahn bei der Armee, dachte Sabinus und entkleidete sich daraufhin. Seine Kleider legte er geordnet auf die Bank.
    Er stellte sich gerade hin und begann mit den Kniebeugen, wobei er laut mitzählte. Kniebeugen gehörten zwar nicht zum regelmässigen Kräftigungsprogramm Sabinus', doch sein langjähriges Lauftraining hatte besonders seine Beinmuskeln gut in Schuss gehalten, weshalb ihm diese Übung keine grossen Probleme bereitete.
    Bei 20 spürte er, wie seine Oberschenkel bereits schön warm waren, und die letzten 5 zog er noch genauso durch. Anschliessend schüttelte er die Beine ein wenig aus und atmete tief durch.
    Er sah den Medicus an, erwartete weitere Order.

  • Gelanweilt betrachtete der Arzt den jungen Mann bei den Kniebeugen. Einer der kaum körperlich ertüchtigt ist, der macht viel mehr Spaß, insbesondere für den betreffenden Centurio. Aber was sollte er machen, er konnte sich ja keinen Probatus schnitzen.


    Gut, und jetzt mach noch 30 Liegestütze. Und zwar ordentliche! Und laut mitzählen!


    Edit:
    Signatur entfernt

  • Liegestütze! Sabinus hatte sich schon gedacht, dass diese zum Standardrepetoire gehörten. Was solls, dachte er, solche hatte er schon als Jugendlicher gemacht, um mit einem trainierteren Körper mehr Frauen aufreissen zu können. :D Er musste ein klein wenig grinsen als er daran zurückdachte, während er zu Boden ging. Zumindest ordentlich würden sie sein, da er sich angewöhnt hatte, bei Liegestützen beinahe den Boden zu küssen. Laut, zumindest genug laut dass ihn der Medicus verstehen konnte, zählte er die 30 mit.

  • Du hast hier nicht zu grinsen! Wenn du keinen Ärger haben willst, solltest du dir solche Mimik in Zukunft verkneifen...


    Natürlich war dem Arzt das schwache Grinsen nicht entgangen und er wollte dem jungen Mann wenigstens eine kleine Hilfestellung diesbezüglich geben.


    Du bist sehr gut in Form, das macht Freude. So kann man mehr Zeit auf Formaldienst verwenden als auf körperliche Ertüchtigung. Und ich bin mir nicht sicher, was besser ist...


    Nachdem der Arzt den baldigen Probatus noch einmal gründlich untersucht hatte notierte er dies alles sorgfältig auf dem Wachstäfelchen.



    Quintus Redivivus Sabinus wurde untersucht und für Diensttauglich befunden.


    Keine besonderen Krankheiten.
    Keine körperlichen Gebrechen.
    Kondition und Kraft sehr gut.


    Medicus Fonsecus, PRIDIE NON IUL DCCCLVII A.U.C. (6.7.2007/104 n.Chr.)


    Dann gab er Sabinus die Tafel.


    Für den zuständigen Soldaten im Rekrutierungsbüro. Und nun vale bene.

  • "Keine Sorge, ich habe ohnehin das Gefühl dass mir hier bald das lachen vergehen könnte.", meinte Sabinus, teils im Scherz aber auch im Ernst. ;) "Ich musste gerade an Früher denken..."


    Sehr gut in Form? Also wenn es nach Sabinus gegangen wäre, sollte jeder halbwegs trainierte Mann 30 Liegestütze schaffen können... Was solls, dachte er. Waschlappen würden vermutlich noch im Laufe der Ausbildung fliegen...


    Nachdem er sich wieder angekleidet hatte, nahm er die Wachstafel entgegen. "Habe zu danken, vale bene.", sagte er und verabschiedete sich somit.

  • Direkt gegenüber hatte der Centurio gesagt. Das konnte ja auch nicht sonderlich schwer zu finden sein. Und das war es tatsächlich nicht. Nach kurzem Anklopfen betrat Valerian das Valetudinarium und grüßte den Medicus mit einem freundlichen "Salve", bevor er zur Sache kam.


    "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Ich bin ein neuer Probatus und soll mich hier untersuchen lassen." Er gab sich Mühe, einigermaßen Haltung anzunehmen, denn auch der Medicus war ja ein Offizier. Und er hielt ihm die Wachstafel entgegen, die er ihm ja übergeben sollte.

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    Einer der medici half gerade einem humpelnden miles aus dem Gebäude, das zwar durchweg ebenerdig war, aber dennoch eine kleine Stufe am Eingang besaß. Er bedeutete dem jungen Mann, einen Moment zu warten, und half dem Soldaten hinaus. Ein Gehilfe drückte ihm eine Art Gehilfe in die Hand, dann schloss er die Tür. Der medicus kam heran.


    "So, jetzt habe ich Zeit für dich, Jungchen. Ich bin Varius Vindex. Neuer probatus, sagst du? Ja was ist nur los letztens? Seit die legio prima dem Kaiser nach Parthia folgte, haben wir hier einen Andrang wie... wie... wie sonstwas! Na gut. Zeig mir mal die tabula..danke. Ah, Lucius Quintilius Valerian. Ein Quintilier. Hatte neulich eine nette Bekanntschaft auf dem Markt mit einer Dame...Narcissa hieß sie glaube ich. Eine Verwandte von dir? Hm. Na gut. Wollen wir mal."


    Der medicus kritzelte auf der Tafel herum, und kurze Zeit später stand dort folgendes:



    - Lucius Quintilius Valerian -


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.



    nomen: Lucius Quintilius Valerian
    habitus:
    morbi cogniti:
    commendatio:


    gez. A. Varius Vindex, medicus


    Dann wandte er sich erneut dem Neuen zu. "Gibt's irgendwelche vererbten Krankheiten in deiner Familie oder warst du selbst schon mal ernsthaft krank?" wollte er dann wissen.



    Sim-Off:

    nomen=Name
    habitus=Verfassung des Körpers
    morbi cogniti=bekannte Krankheiten
    commendatio=Empfehlung

  • "Narcissa? Ja, sie ist eine Cousine von mir", nickte Valerian. Die Worte des Medicus erinnerten ihn daran, daß er die Familie aufsuchen sollte, sobald der Dienst das zuließ.


    "Nein, keine schlimmen Krankheiten in der Familie und ich habe auch keine schweren Krankheiten gehabt." Er war kerngesund, soweit er das beurteilen konnte und hatte auch früher außer mal ner kleinen Erkältung nichts gehabt.


    Interessiert sah er zu, wie der Medicus verschiedene Punkte auf der Wachstafel notierte, die aber noch zu füllen waren. Krankheiten war ja jetzt geklärt, dann kam wohl als nächstes die Verfassung dran, schätzte er.

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    Das war aber ein gewitzter Neuling. Er hatte nämlich recht, was seine Vermutung anbelangte. "Keine Krankheiten, sehr gut, sehr gut", murmelte Varius Vindex und füllte den Punkt auf der Tafel aus. "Ach ja, du kannst dich schon mal freimachen - das subligaculum darfst du aber an behalten. Leg die Sachen einfach dort drüben auf den Stuhl. Und dann machst du bitte mal dreißig Kniebeugen, und schön laut mitzählen, bitte." Während der probatus sich auszog, versuchte Vindex, sich an das Gesicht der Quintilierin zu erinnern, mit der er unsanft zusammengestoßen war, weil er einer vollbusigen Brünetten hinterher geschaut hatte. :D

  • Da hätte Valerian vermutlich ein wenig dumm aus der Wäsche geguckt, wenn er die Gedanken des Medicus hätte lesen können. So war er völlig unbefangen und zog sich rasch aus. Seine Kleidung legte er ordentlich auf den besagten Stuhl. Dreißig Kniebeugen. Na, die sollte er ohne große Schwierigkeiten schaffen. Er war schließlich kein Schwächling.


    Er legte einfach los, nicht zu schnell, denn er wollte seine Kraft nicht zu früh verausgaben. Er zählte laut und deutlich mit und erst bei den letzten paar Kniebeugen war zu hören, daß sie ihm nicht mehr ganz so leicht fielen, wie die ersten paar. Aber man konnte keinesfalls davon reden, daß er außer Atem wäre. Noch nicht.

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    Während der probatus seine dreißig Kniebeugen machte, ging der medicus um ihn herum und besah sich seine Muskelarbeit. Bei den ersten paar Beugen knackten die Kniegelenke leise, das war aber weiter kein Grund zur Besorgnis. Zum Ende hin schienen ihn die Kräfte etwas zu verlassen, wie Vindex bemerkte. Runter ging's immer, aber raufkommen...da brauchte man schon ordentlich was in den Beinen. Gut, die Übung war beendet und in den Beinen war nicht nur Pudding, wie Valerian bewiesen hatte. Nun ging es darum zu beweisen, dass auch die Arme nicht nur alltagstaugliche Futterschaufeln waren, sondern auch einiges leisten konnten. "Gut. Prima. Und jetzt bitte noch dreißig Liegestütze. Aber die echten, nicht diese Weicheistütze mit dem Knie." Mit stilus und tabula bewaffnet, überwachte der medicus auch diese Musterungsübung.

  • "Jawohl", nickte Valerian. Na wunderbar, Liegstütze auch noch. Hätte er sich eigentlich denken können, die waren ja überall beliebt, wo körperliche Ertüchtigung geübt wurde. Valerian machte sich davor nicht bange, seine Arme waren muskulös, wie auch seine Schultern. Nicht zuletzt deshalb, weil er sich diese Übung normalerweise auch regelmäßig abverlangte, um nicht außer Form zu geraten. Aber in den letzten Wochen hatte er wenig Gelegenheit dazu gehabt.


    Er ging in die Grundposition und begann dann mit den Liegestützen. Schön gestreckter Körper, schön tief runter, schön wieder rauf und Arme gestreckt. Laut zählen. Ja, die ersten fünfzehn waren ein Kinderspiel. Dann begann er, seine Arme zu spüren. Man merkte eben doch, daß er auf der Reise durch die Provinzen seine Übungen vernachlässigt hatte. Aber noch war alles gar kein Problem. Kleine Schweißperlen bildeten sich zwar auf seiner Stirn, aber die Bewegungen waren noch sicher und sauber ausgeführt. Ab der dreiundzwanzig klangen dann die Zahlen schon ein klein wenig gepreßt. Ab der fünfundzwanzig zitterten die Arme leicht. Bei der achtundzwanzig lag er dann plötzlich auf dem Boden. Ärgerlich über sich selbst biß Valerian die Zähne fest zusammen. Was war denn das für eine erbärmliche Vorstellung? "Achtundzwanzig", wiederholte er und zwang sich dann auch noch die neunundzwanzig und die dreißig ab.


    Einen Moment blieb er schnaufend liegen, dann stand er auf und nahm Haltung an. Sein Atem beruhigte sich schnell und nach kurzem Schütteln der Arme und Schultern verschwand auch die leicht schmerzhafte Anspannung darin.

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    Bei der Zehn setzte sich Varius Vindex schön gemütlich in Sichtweite vor den Frischling und sah ihm dabei zu, wie er siuch abmühte.
    Bei der Achtzehn schlug er das linke Bein über das rechte und fragte sich, wann der Quintilier wohl schlapp machen würde.
    Bei der Fünfundzwanzig frohlockte er und bei der Achtunfzwanzig grinste er zufrieden.


    Dann stand er auf, die Tafel war bereits ausgefüllt.
    "Alles klar. Zieh dich erstmal wieder an. Hier. Die bringst du meinem Vetter im Rekrutierungsbüro, der erzählt dir dann alles weitere. Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen. Erhole dich heute noch gut, ehe dein Dienst beginnt. Ich wünsche dir gutes Gelingen bei der Truppe, und hoffe, dass wir uns so schnell nicht wiedersehen, wenn du verstehst, was ich meine." Varius Vindex grinste und drückte dem probatus die Tafel in die Hand. "Adieu."



    - Lucius Quintilius Valerian -


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.



    nomen: Lucius Quintilius Valerian
    habitus: akzeptabel, aber ausbaufähig
    morbi cogniti: keine
    commendatio: cohors II, centuria I, Petronius Crispus


    gez. A. Varius Vindex, medicus

  • Na, das Grinsen war wohl eher schadenfroh zu nennen. Valerian ärgerte sich aber nicht über das Grinsen des Medicus, sondern eher über sich selbst. Er war sehr unzufrieden mit seiner Leistung. Das mußte wahrhaftig besser werden!


    Schnell zog er sich wieder an und nahm die Wachstafel von dem Mediziner entgegen. "Danke", sagte er noch und zwang sich wieder, die Tafel noch nicht anzusehen. "Vale", wünschte er dann schließlich, als er das Valetudinarium verließ.


    Erst nachdem er die Tür geschlossen hatte, las er die Eintragungen des Arztes. Akzeptabel aber ausbaufähig. Na toll. Sicher, der Mann hatte ja recht. Aber ärgerlich war es trotzdem. Er hätte den Entschluß, zur Armee zu gehen, eben gleich fassen sollen. Schon in Rom. Da war er noch wesentlich besser in Form gewesen.


    Immer noch grummelnd machte sich Valerian auf den Weg zurück zum Rekrutierungsbüro.

  • Raeticus begrüßte den Zivilisten und forderte ihn auf ihm zu folgen.


    "Ave, dann bist du hier genau richtig." meinte der Arzt, dem's dann aber relativ egal war ob er sich nun freiwillig gemeldet hatte oder nicht.


    "Komm im Behandlungsraum, dann ziehen wir das rasch über die Bühne."

  • Cinna erreichte schnellen Schrittes das Valetudinarium. Nach Durchschreiten des Eingangsportals umkam ihm eine angenehme Kühle. "Endlich außerhalb der Sonne und des Staubes", dachte er sich. Dennoch war er sich im Klaren froh über seine Situation zu sein, als er einen bandagierten Legionär erblickte, der gerade aus einem Behandlungsraum kam. "Niemals hierher kommen, wenn ich es vermeiden kann...".
    Er klopfte an die massive Tür des Geschäftzimmers und wartete...

  • Raeticus erhob sich und salutierte ebenfalls. Nun zumindest erkannte der Neue schnell einen medicus ordinarius, das geschah auch eher selten. Der Rekrut erweckte die Sympathie des medicus, dieser war heute so freundlich und bot dem Germanicus sogar einen Sitzplan an.


    "Nimm Platz. Nun kann es sein, dass du bereits Soldat des Imperiums warst?"

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