Valetudinarium | Krankenhaus


  • Lupus lag hilflos ob der Behandlung der beiden Mediziner auf seiner Bahre und ließ es über sich ergehen,...bald schon versank er wieder in eine segensreiche Bewußtlosigkeit, so bekam er nicht mit, daß man seine Nase wieder zu richten suchte.


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    Medicus Lucius Cassius Agrippinus
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    Agrippinus nahm die Zäpfchen entgegen. Glücklicherweise war Lupus bewusstlos, als der Medicus die Zäpfchen in die beiden geschwollenen und heftig blutenden Nasenlöcher rammte. Wäre der Terentier wach gewesen, hätte er zweifelsohne wie am Spieß geschrieen.


    So war die Blutung jedoch vorerst gestoppt, auch wenn vorerst möglicherweise ein wenig Blut, das den Hals hinablief erbrochen werden musste. Aus diesem Grund legte man den Probatus in eine Art "stabile Seitenlage".

  • Drusus runzelte kurz die Stirn. Der Iulier wusste nicht so ganz was er mit dem Kommentar des Capsarius anfangen sollte. Jedenfalls schien es nicht allzu schlimm um den Terentier zu stehen, auch wenn er jetzt wieder in ein Stadium der Bewusstlosigkeit gefallen war. Doch dem Verhalten des Medicus zu urteilen nach war das Ganze nicht so schlimm wie es für einen Laien wie Drusus wirkte.


    Der Iulier ärgerte sich immer noch gewaltig über die Leute die Lupus so zugerichtet hatten und das bei einem verdammten Übungsgefecht! Und auch noch so viele, fünf waren es nach Drusus Informationen mindestens auf einen einzigen...

  • Valerian stand ebenfalls etwas abseits dabei und beobachtete besorgten Blickes, wie Lupus verarztet wurde. Der mußte ja ganz schön einen auf den Schädel bekommen haben, wenn der schon wieder ins Land der Träume wanderte. Valerian hatte ja nicht direkt gesehen, wie Lupus verprügelt worden war, da er selbst mächtig in Bedrängnis gewesen war. Doch nach allem, was er inzwischen mitbekommen hatte, waren sie zu mehreren auf Lupus losgegangen. Daß die sich nicht schämten! Veteranen mit Kampferfahrung zu mehreren auf einen kleinen Probatus! Ob Lupus irendetwas getan hatte, was ihren Zorn hervorgerufen hatte? Ganz egal. Wenn Valerian herausbekam, wer das gewesen war, dann konnten sie sich warm anziehen!

  • Lupus erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit, weil irgend jemand an ihm zu zerren schien,...Er lag auf der Seite und sein Mund füllte sich langsam mit metallisch schmeckendem Blut,...er schluckte es herunter,...oh beim Mars, sein Blut,...es musste doch in ihm bleiben! Wieder zuckte ein Krampf durch seinen geschundenen Körper und eine Träne des Schmerzes brach sie die Bahn durch sein Blutiges Gesicht. Er schämte sich seiner Tränen nicht,...sie kamen einfach so. Aber irgendetwas in ihm zerbrach,...kein Knochen, keine Sehne oder Muskel,...es war ein Stück seiner Seele das zerbrach.

  • Primus kam in den Behandlungsraum, einer der Calones hatte gesehen, daß man Lupus auf seinem Scutum hier trug. Valerian und Drusus waren bei ihm...
    Er trat näher und zuckte zurück,...alle Götter, was hatte man dem Jungen angetan? Langsam drehte er sich weg und sah Drusus an,


    Was ist passiert?...seine Stimme zeugte von mühsam unterdrücktem Zorn.

  • Besorgt beobachtete der Iulier weiterhin dei Behandlung des Medicus als er plötzlich eine ihm nicht gerade unbekannte Stimme vernahm. Drusus wandte sich kurz von Lupus und dem Medicus ab und entdeckte Primus, der ja auhc noch ein Verwnadter von Lupus war. Cousin, oder so was ähnliches. Der Iulier atmete kurz tief durch und antwortete Primus dann mit bedrückter Stimme: "Wir waren gerade auf dem Exerzierplatz, die ganze Centuria und haben dort ein Übungsgefecht mit ungefähr der Hälfte von Cripus' Centuria veranstaltet. Ganz harmlos, eigentlich. Mit Holzschwertern. Was genau passiert ist weiß ich selbst nicht, ich war mehr oder weniger die ganze Zeit damit beschäftigt Crispus Attacken abzuwehren und Lücken in seiner Verteidigung zu entdecken. Jedenfalls ist das Gefecht nach nicht allzu langer Zeit plözlich von Reatinus abgebrochen worden, wegen Lupus' Verletzung. Ich habe keine Ahnung ob er igrndetwas getan hat, was die Soldaten der ersten Centuria wütend gemacht hat, dass sie ihn so zugerichtet haben, aber jedenfalls ist es geschehen." Nachdem er fertig war atmete Drusus erneut tief durch. Eine sehr unschöne Geschichte, aber mehr wusste er wirklich nicht. Er blickte kurz zu Valerian, vielleicht konnte er ja etwas ergänzen. Irgendwie verspürte er den Drang gemeinsam mit Primus und Valerian und vielleicht noch jemanden Rache an diesen Bastarden aus der Centuria des Petroniers zu nehmen, allerdings würde das gewaltigen Ärger geben...

  • Valerian hörte die vor Zorn bebende Stimme von Primus und drehte sich überrascht um. Mit dem Terentier hätte er hier ja nicht gerechnet. Drusus berichtete schon ziemlich ausführlich, was geschehen war und Valerian zuckte mit den Schultern, da er auch nicht viel ergänzen konnte. "Ich hatte selbst grad mit zweien zu tun, deshalb weiß ich nicht genau, was geschehen ist. Lupus hatte zwischendurch die Formation verlassen. War dann aber irgendwann wieder da. Und dann müssen mehrere von ihnen auf ihn eingedroschen haben. Was genau passiert ist, wird vermutlich nur Lupus sagen können. Jedenfalls sind die Kerle dran, wenn ich herausfinde, wer das war. Lupus ist noch Probatus! Und war noch in keinem Gefecht. Ihn derart zuzurichten ist einfach nur mies und hat mit Lehre erteilen überhaupt nichts zu tun!" Er redete sich richtig in Rage. Eigentlich war ja nichts gegen den einen oder anderen Knuff mit der Folge eines schmerzhaften blauen Flecks einzuwenden. Nichts lehrte besser als Schmerzen zum rechten Zeitpunkt. Aber das hier war etwas ganz anderes.

  • Zitat

    Original von PLUTO
    Er starb schnell, dieser Artorier, und wie eine Feder im Wind löste sich seine Seele aus dem toten Körper. Pluto – in Gestalt von Orcus – musste nur noch zugreifen, und das tat er! Mit kräftigen Händen packt er sie, die so leicht war und zerbrechlich. Dann zog er sie in die Tiefe, hinab in sein Reich, in die Welt der Toten.


    Als hätte ihn dieser Pluto, der Severus gerade zu sich holte selbst gehetzt, stürmte Reatinus panisch in das Valetidunarium. Er sah sich wild im Vorraum um, verlor aus seiner Angst um Severus kurz die Orientierung. Es kam ein Capsarius vorbei der nichts zu tun hatte und der Reatinus doch nur helfen wollte. "Wie kann ich dir..."
    "Klappe!", schimpfte Reatinus. Dann machte sich auch der Capsarius ängstlich davon. Dann war sie wieder da, die Orientierung. Und mit ihr noch eine größere Panik. "Verdammt, verdammt, verdammt,...", zischte Reatinus umher, während er sich zu den Behandlungsräumen machte. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, während er weiterhin nach Severus suchte.
    Er fand bald den Raum, wo er sich aufhielt. Das Erste, was Reatinus sah, war Agrippinus... gefolgt von seinem Neffen, den die Lebensgeister verlassen haben. "Nein... nein, NEIN!", schrie Reatinus durch das ganze Gebäude. Man hätte meinen können, dass die Wände unter allen Beteiligten eingebrochen wären. Ein einen Schlag war Reatinus eine völlig andere Person... nicht mehr der strenge, autoritäre Centurio auf dem Exerzierplatz. Er war jetzt der schockierte, entgeisterte Artorier im Valetidunarium, der einen Toten zu viel gesehen hat... und den falschen Toten.
    Schockiert und mit traurigen Augen (man hätte sie sonst nie bei Reatinus gesehen) stürtzte er sich zu Severus´ Leichnahm. "Oh nein...", sprach er und besudelte sich dabei versehentlich selbst mit Blut. Mit einer langsamen Handbewegung schloss er Severus die Augen. Reatinus war verzweifelt, ratlos. Sein Neffe... dass letzte, was er mit ihm zu tun hatte, war eine Ausgangsgenehmigung... oh nein, er hätte sie ihm lieber nicht geben sollen. Wie sollte er das Avitus klar machen, der in Parthien diente? Wie sollte er ihm einfach sagen "Dein Sohn ist tot"? Langsam lehnte Reatinus seinen Kopf an das leblose Gesicht seines Neffen. "Ruhe in Frieden, Severus...", flüsterte er.


    Als wäre Reatinus ein völlig anderer Mensch, erhob er sich. Er sprach kein Wort und ging zu dem Medicus, fasste ihn an beide Schultern. Fassungslosigkeit war das Gefühl, welches Reatinus nun dominierte. Ein düster-trüber Gesichtsausdruck lag ihm Gesicht, zeigte die Trauer, die er empfand. Er zeigte seine Gefühle nie so offen vor Legionären...


    "Warum?! Was war los?! Was war los?!", rief Reatinus gebeutelt von Schockiertheit und schüttelte den Medicus unkontrolliert.

  • Valerian war dem Centurio gefolgt. Eigentlich hätte er an das Tor zurück gemußt, doch er wollte doch wissen, was mit seinem Kameraden war. Severus war ein netter Kerl, Valerian konnte ihn gut leiden. Und nur noch kurz schauen, daß es ihm gut ging, das konnte doch kein so großes Vergehen sein? Und wenn doch, dann würde er eben die Strafe dafür auf sich nehmen.


    Kurz hinter dem Centurio betrat er das Valetudinarium. Und er brauchte einen Moment, um zu begreifen, daß Severus gestorben war. Wie betäubt starrte Valerian auf den Leichnam des Probatus und schüttelte ungläubig den Kopf. "Nein...", flüsterte er. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein!


    Zu sich kam Valerian erst, als der Centurio den Medicus anbrüllte und den armen Mann wie verrückt schüttelte. Geistesgegenwärtig ging Valerian dazwischen. "Centurio! Nicht! Er kann doch nichts dafür!" Er schob sich einfach zwischen die beiden, auch wenn er damit riskierte, daß der Centurio nun ihn durchschüttelte oder irgendwie angriff. Doch er konnte sich wenistens wehren. Und er trut seine Rüstung.

  • Primus sah seine beiden Kameraden an und nickte. Sie waren beide sehr betroffen,genau wie er selbst,...Lupus lag da wie ein Schlachtopfer,...
    Langsam begann sich sein Zorn zu legen,...
    Wenn Crispus dabei war, wird das Ganze hier ein Nachspiel für die Kerle haben die Lupus das angetan haben,...das wißt ihr, genauso gut wie ich.
    Er kannte seinen alten Ausbilder und Primus Pilus als einen harten aber fairen Mann,...er würde es nicht durchgehen lassen, daß mehrere Veteranen sich aus verletztem Stolz derart an einem Probatus vergingen.
    Wenn Lupus dazu in der Lage ist, soll er zu dieser Sache aussagen,...ich vertraue da vollkommen auf das Urteilsvermögen von Crispus.
    Auch wenn es nicht ganz zutraf, so war es doch wichtig, daß diese sache auf der richtigen Ebene gehandelt wurde, eine Eskalation, mit Rache oder Fehme war niemanden dienlich. Er klopfte Valerian auf die Schulter und nickte Drusus zu,...Ich werde es Alie...dem Tribun Terentius berichten. Habt Dank für eure Kameradschaft!
    Es umgab ihn wie ein warmer Mantel,...dieses unsichtbare Band der Kameradschaft,...jedoch war es aus dem gleichen Material wie das der Männer der Prima,...es war nicht leicht dies einzusehen.
    Mal sehen was Alienus dazu meinte,...
    Vale, Kameraden!
    Er würde bald wieder herkommen um nach Lupus zu sehen.

  • Drusus nickte. Ja, das stimmte Cripsus wusste seine Legionäre angemessen zu bestrafen wenn es sein musste. Primus würde Alienus also auch noch davon berichten. Das war sicher nicht schlecht, noch einen Tribun auch noch mit drinnen zu haben... "Keine Ursache!", meinte der Iulier freundlich als der Terentier im Range eines Duplicarius sich für ihre Kameradschaft bedankte. So etwas gehörte dazu, sich um einen Kameraden in Schwierigkeiten zu kümmern. "Vale, Primus!", rief er dem Reiter noch hinterher und blickte ihm ein paar Augenblicke in Gedanken verloren nach.


    Ein Schmerzensschreih aus einem anderen Teil des Valetudinariums riss Drusus schließlich wieder aus seinen Gedanken. Er blickte noch einmal kurz zu Lupus, der inzwischen wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war und scheinbar unter unglaublichen Schmerzen litt. "Was meints du, Valerian?", fragte er den Kameraden scließlich. "Sollen wir wieder gehen und dem Centurio Bericht erstatten?" FRagend blickte Drusus seinen Freund an. Hier konnten sie sowieso nichts mehr ausrichten.

  • Ja, sicher. Crispus würde sich ganz sicher darum kümmern und es würde ein gerechtes Urteil sein, daran zweifelte auch Valerian nicht im geringsten. Und trotzdem fand er, daß sie in diesem Fall auch Strafe von den Kameraden verdient hatten. Vielleicht nicht in Form von Prügel, obwohl es Valerian gut tun würde, es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen, doch mit Verachtung konnte man auch sehr wirksam strafen.


    Drusus holte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und Valerian nickte zu seinen Worten. "Er wartet sicher schon dringend darauf. Und hier können wir ohnehin nichts sinnvolles tun." Bevor sie das valetudinarium verließen, warf er nochmal einen Blick auf Lupus. Verdammt nochmal. Ein Unfall konnte in einem Übungsgefecht natürlich immer passieren und blaue Flecken hatten heute wohl alle davongetragen. Aber sowas?

  • Drusus nickte. "Gut dann gehen wir." Auch der Iulier warf noch einen kurzen Blick auf den in der Tat wie ein Schlachtopfer daliegenden Lupus und schüttelte angewidert von der Brutalität mit der die Legionäre der ersten Centurie vorgegangen waren den Kopf. Er verstand das Ganze einfach nicht und würde es auch nie verstehen. Dabei war der Terentier erst Probatus...


    Dann verließ Drusus das Valetudinarium der Legion wieder, in Richtung der Unterkunft seines Centurios. Der Iulier ging davon aus, dass der Artorier sich inzwischen dort eingefunden hatte um weiter dem Tagesgeschäft nachzugehen...

  • Lupus dämmerte vor sich hin, er ließ alles mit sich geschehen, nahm die Behandlung der mediziner nur durch ein dickke Schicht wie Nebel war.
    Er sah statt dessen Bilder aus seiner Vergangenheit,seltsam hell und sonnig...
    Manchmal mußte er auch lächelnd,...als er Julia sah, Primus´wunderschöne Frau,...seine erste große Liebe...er hatte es ihr und Primus nie erzählt,...aber wenn er eine Frau bekommen sollte,...dann mußte sie so sein wie Julia.
    Das tat gerade wieder etwas weh,...als sie ihn packten und auf eine der Pritschen legten,...sie waren dabei sicher vorsichtig, jedoch kam es Lupus vor als würde ein Teil von ihm abreissen und dort liegenbleiben.


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    Medicus Lucius Cassius Agrippinus
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    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Drusus nickte. "Gut dann gehen wir." Auch der Iulier warf noch einen kurzen Blick auf den in der Tat wie ein Schlachtopfer daliegenden Lupus und schüttelte angewidert von der Brutalität mit der die Legionäre der ersten Centurie vorgegangen waren den Kopf. Er verstand das Ganze einfach nicht und würde es auch nie verstehen. Dabei war der Terentier erst Probatus...


    Dann verließ Drusus das Valetudinarium der Legion wieder, in Richtung der Unterkunft seines Centurios. Der Iulier ging davon aus, dass der Artorier sich inzwischen dort eingefunden hatte um weiter dem Tagesgeschäft nachzugehen...


    Agrippinus war völlig perplex über den Ansturm im Valetudinarium. Das war nun wirklich zu viel. Mit einem Wink scheuchte er die Männer heraus.


    "Der Verletzte braucht Ruhe, meine Herren!"


    Dann dachte er daran, dass der Centurio sicher wissen wollte, was mit seinem Probatus war.


    "Der Probatus wird übrigens noch ein paar Tage hier bleiben müssen."


    Dann ließ er Lupus auf eine Trage legen und in eines der Krankenzimmer abtransportieren.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian war dem Centurio gefolgt. Eigentlich hätte er an das Tor zurück gemußt, doch er wollte doch wissen, was mit seinem Kameraden war. Severus war ein netter Kerl, Valerian konnte ihn gut leiden. Und nur noch kurz schauen, daß es ihm gut ging, das konnte doch kein so großes Vergehen sein? Und wenn doch, dann würde er eben die Strafe dafür auf sich nehmen.


    Kurz hinter dem Centurio betrat er das Valetudinarium. Und er brauchte einen Moment, um zu begreifen, daß Severus gestorben war. Wie betäubt starrte Valerian auf den Leichnam des Probatus und schüttelte ungläubig den Kopf. "Nein...", flüsterte er. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein!


    Zu sich kam Valerian erst, als der Centurio den Medicus anbrüllte und den armen Mann wie verrückt schüttelte. Geistesgegenwärtig ging Valerian dazwischen. "Centurio! Nicht! Er kann doch nichts dafür!" Er schob sich einfach zwischen die beiden, auch wenn er damit riskierte, daß der Centurio nun ihn durchschüttelte oder irgendwie angriff. Doch er konnte sich wenistens wehren. Und er trut seine Rüstung.


    "Ich könnte dich... ich könnte dich...!!", setzte Reatinus fort und ließ von Agrippinus nicht ab. Selbst die richtigen Worte fehlten ihm in dem Moment. Sein Griff wurde immer fester, und der außer Rand und Band geratene Artorier bemerkte nicht einmal, dass es Valerian hierher verschlagen hatte. In diesen Momenten war der Quintilier nur heiße Luft für Reatinus. Langsam merkte der Centurio, dass es keinen Zweck hatte, als Valerian nun auch dazwischen ging und sich einige Capsarii darum bemühten, den Schaden am Medicus in Grenzen zu halten.


    Nach einigen Sekunden weiteren Durchschüttelns kam Reatinus wieder zu Bewusstsein. Sein Griff lockerte sich wieder, bis er Agrippinus los ließ. "Es... es tut mir leid...", entschuldigte sich Reatinus bei dem Cassier, der garantiert unter den Pranken des Centurios in Schreck geraten ist. Schlagartig ließ er Agrippinus los und ging wieder ungläubig blickend auf Severus´ Leichnam zu, nachdem er Valerian zur Seite stieß. Er konnte nicht fassen, was geschehen war. "Warum... was war geschehen? Warum mein Neffe?", fragte Reatinus den Medicus, der pausenlos durchgerüttelt wurde. Er verstand nicht, und es war ein Fiasko besonderen Ausmaßes, doch noch mehr war es eine Familientragödie. Lange ertrug Reatinus den Anblick von Severus blutigen, leblosen Überresten nicht. Deshalb blickte er schnell weg und rieb sich besorgt das Gesicht. Hoffentlich würde Reatinus bald aufwachen, dachte er sich. Das konnte nur ein Traum sein.

  • Damit hatte Valerian nicht gerechnet, daß er einfach so zur Seite gestoßen würde. Er prallte etwas unsanft gegen die Wand, fing sich dann aber schnell wieder und wollte gleich wieder dazwischen gehen. Zur Not mit etwas mehr Gewalt. Doch der Centurio ließ gerade in dem Moment den armen, gebeutelten Medicus los.


    Die Trauer schien ihn wirklich sehr mitzunehmen. Doch da konnte gerade Valerian wenig tun. Das war eher etwas für den Medicus.


    Er trat noch einmal an die Liege heran, auf der Severus lag. "Mögen die Götter Dich sicher geleiten, mein Freund." Ganz sanft legte er dem Toten die Hand auf den Kopf, ohne sich an dem Blut zu stören. "Wir werden uns eines Tages im Elysium wieder sehen." Die aufsteigenden Tränen unterdrückte er mit aller Kraft. Dann drehte er sich um. "Ich muß zurück zum Tor", erklärte er mit belegter Stimme und verließ dann mit eiligen Schritten das valetudinarium.

  • Als Lupus wieder erwachte war es Nacht und im Valetuniarium brannten nur ein paar Talklichter.Sie warfen bizarre Schatten an die Wände...Lupus fieberte,...seinen Körper fühlte er nicht,...nur Feuer, Hitze,..er stöhnte,...
    Die Schatten! Die Schatten...waren es die Seelen der Toten?
    Er stöhnte,...Mutter?....wo bist du?...Mutter?

  • Der Geruch im Valetudinarium war ihm zuwider, aber seinem Cousain zuliebe wollte er ihn eine Weile ertragen. Es hatte schlecht um ihn gestanden, lag er die ersten beiden Tage in schweren Fieber,...doch dann gewann langsam die zähe Natur seines Cousains die Oberhand und er besiegte den heißen Vorboten Plutos.
    Bei seinen letzten Besuchen hatte Primus bemerkt, daß etwas von den Unbekümmertheit seines Cousains verschwunden war,...sein junges Gesicht, noch leicht entstellt durch Prellungen und Hämatome wies strengere Züge auf,...iher Gespräche hatten sich gewandelt,...Lupus sah nicht mehr zu ihm auf,...sondern wirkte seltsam fremd auf ihn,...irgendetwas war unter den Schlägen der Primas in ihm zerbrochen.Es tat Primus weh,...ihn derart leiden zu sehen, war nicht nur der Körper geschunden, sondern auch seine Seele,wie es schien.
    Er betrat den Raum, in welchen Lupus lag und stellte fest, daß die Pritsche leer war. Ein Capsarius schickte ihn nach draussen in den kleinen Innenhof,...dort sei er hingegangen.
    Primus folgte der Empfehlung und trat in den Innenhof, wo Lupus langsam durch den Schnee schritt. Als er Primus gewahr wurde, lächelte er leicht,...jedoch war das zunächst einmal alles was er von sich gab. Nach einer Weile fragte Primus,
    ...und ,...geht´s Aufwärts?
    Was sollte er sonst wohl fragen? Seine Cousain war ihm fremd geworden.

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