Valetudinarium | Krankenhaus

  • Kurze Zeit später fand sich Drusus im valetudinarium ein.


    Er wandte sich an einen vorbeieilenden, nach allem Möglichen riechenden medizinischen Angehörigen dieser Einrichtung.


    "Ich bin Appius Decimus Drusus und soll hier auf Geheiß des optios vom Rekrutierungsbüro auf meine Tauglichkeit hin untersucht werden".

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    "Salve", Faustinus betonte die Begrüßung besonders, da der Mann nicht mal gegrüßt hatte. "Geh da in den Nachbarraum, zieh Dich schon mal bis auf den Lendenschurz aus. Bin gleich bei Dir." Er eilte weiter, offenbar war noch etwas dringendes zu tun.


    Nach einigen Minuten betrat er dann den Nebenraum und wusch sich zunächst die Hände in einer bereitstehenden Waschschüssel. Während er die Hände dann abtrocknete, stellte er bereits seine üblichen Eingangsfragen. "So, nun habe ich Zeit für Dich. Also bitte nochmal Deinen Namen. Was hast Du schon so an Krankheiten und Verletzungen gehabt? Gibt es Erbkrankheiten in der Familie? Und woran sind die letzten drei verstorbenen Familienangehörigen gestorben?"


    Edit: Den verständlichen Wunsch eines freundlichen Centurios erfüllt *g*




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Drusus verharrte eine Weile. Die ihn nicht wahrnehmenden Vorbeieilenden schienen ihre Ziele erreicht zu haben. Die meist in einem valetudinarium vorherrschende Ruhe war wieder eingekehrt.


    "Salve", grüßte Drusus nun den sich an ihn wendenden capsarius, der sich, wie es den Anschein hatte, für ihn Zeit nehmen wollte. Er bemerkte den tadelnden Unterton in der hervorgehobenen Begrüßung und versuchte dies wettzumachen, indem er der Anordnung sich bis auf den Lendenschurz auszuziehen schnellstens nachkam und die an ihn gestellten Fragen in der Reihenfolge ihrer Stellung präzise beantwortete.


    "Ich bin Appius Decimus Drusus. Ich hatte weder Krankheiten noch Verletzungen und Erbkrankheiten in meiner Familie sind mir nicht bekannt. Von meinen zuletzt verstorbenen Familienangehörigen fiel mein Vater in der Mauretania, ein Onkel überlebte den Sturz von seinem Pferd nicht und ein Cousin starb an einer nicht ausgeheilten Entzündung der Lungen".

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Na, also, ging doch. Der Junge war lernfähig, das war schon viel wert.


    Der Capsarius nahm eine Wachstafel zur Hand und notierte schon mal den Namen. Dann trat er auf Drusus zu und befühlte kurz den Rücken. "Gab es schon häufiger Lungenprobleme in der Familie oder war es die Folge einer Erkältung?" Er ging zu einem Regal und holte eine Art Trichter von dort. Den hielt er dem Mann an den Rücken und legte das eigene Ohr an das schmale Ende des Trichters. "Atme tief durch und huste einmal." Vertrauen war gut, Kontrolle war besser.




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Drusus tat wie ihm geheißen.


    Er sog soviel Luft in seinen Lungen, daß er schon meinte, sein Kopf würde sich mit Blut füllen. Pfeifend gab er die angestaute Luft wieder von sich und hustete einige Male. Dann ging er detailliert auf die Frage des capsarius ein.


    "Meines Wissens gab es in meiner Familie keinerlei Probleme mit den Lungen. Was meinen Cousin betrifft, das war die Folge einer Entzündung der Lungen, die er sich infolge einer Erhitzung zugezogen hatte. Das ganze spielte sich in den Abendstunden ab, übermüdet legte er sich nach einem ausgiebigen Training zum Ausruhen nieder, schlief ein und die mehr als kühle Nacht tat ihr übriges. Probleme mit seinen Lungen hatte er nie gehabt."

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    "Gut, gut", kommentierte der Capsarius die Ausführungen des jungen Mannes und horchte besonders genau hin. Doch die Lunge und die Bronchien hörten sich absolut frei an. "Nun, ich hoffe, Du bist vernünftiger als er. - Deine Lungen sind in Ordnung. Und nun mach dreißig Liegestützen. In schneller Abfolge und ordentliche, wenn ich bitten darf." Er deutete auf den Fußboden, wo der junge Mann sich betätigen sollte. Er selbst stellte sich so, daß er jede Bewegung gut mitverfolgen konnte.




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Drusus ließ sich nicht lange bitten.


    Während er zu Boden fiel, federte er seinen Körper mit den Armen ab und begann, laut mitzählend, mit den angeordneten Liegestützen.


    "Unus, duo, tres,"


    Drusus stemmte sich hoch und tippte kurz mit der Brust den Boden an ...


    "quattuor, quinque, sex,"


    ... gleichmäßig und ohne Hast pumpte er weiter ...


    "decem, undecim, duodecim,"


    ... und gleichmäßig atmete er aus und ein ...


    "sedecim, septemdecim, duodeviginti",


    ... er verspürte ein leichtes Kribbeln in den Oberarmen ...


    "viginti duo, viginti tres, viginti quattuor"


    ... noch hielt er die Gleichmäßigkeit der Liegestützen ein ...


    "triginta".


    Geschafft! Einige Schweißperlen auf der Stirn; mehr hatte Drusus als Ergebnis der Übungen nicht zu bieten.

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Aufmerksam beobachtete Faustinus den Mann bei der Übung. Die Bewegungen waren gleichmäßig, ebenso der Atem. Es waren keine Fehlstellungen oder Schwächen erkennbar. Es fehlte dem Burschen weder an Kraft noch an Ausdauer. Zumindest für den Anfang. "Gut, gut", kommentierte der Capsarius. "Du bist recht groß. Hast Du hin und wieder Rückenprobleme? Gerade bei längern Märschen? Mach noch zwanzig Kniebeugen." Er stellte sich hinter ihn, um gerade den Rücken gut im Blick zu haben bei der Übung.




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Leicht grinsend erwiderte Drusus:


    "Mit meiner Größe hatte ich, besonders was den Rücken betrifft, weder hin und wieder noch überhaupt Probleme. Längere Märsche legte ich zu Pferd zurück und als Mediziner ist dir bestimmt bekannt, daß ein Pferd nicht nur durch den Schenkeldruck, sondern insbesondere durch das Rückgrat seines Reiters bewegt wird."


    Dann streckte Drusus die Arme nach vorne und absolvierte die geforderten zwanzig Kniebeugen, wiederum darauf achtend, laut zu zählen und sowohl das Tempo als auch die Korrektheit der Übung einzuhalten.


    "Viginti"


    Er legte die Arme an seinen Körper und wartete auf das Urteil des capsarius.

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    "Erfreulich zu hören. Solltest Du je Probleme mit dem Rücken haben, komm sogleich her und nicht erst, wenn es zu spät ist. Du magst das jetzt lustig und unnötig finden, doch mit vollem Marschgepäck wochenlang duch die Gegend zu hetzen ist kein reines Vergnügen." Der Capsarius beobachtete den Mann, jede Bewegung, jede Muskelregung, Haltung und Gleichgewicht.


    "Gut, Du bist volltauglich, gar keine Frage. Für die nächsten zwanzig Jahre wünsche ich Dir viel Vergnügen." Er griff nach der Wachstafel und machte die erforderlichen Notizen.



    nomen: Appius Decimus Drusus
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt


    Gesamturteil: VOLL DIENSTTAUGLICH


    gez. Capsarius Marcus Acilius Faustinus



    Dann reichte er die Wachstafel an den jungen Mann weiter. "Die gibst Du bei Deinem Centurio ab."





    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Erfreut nahm Drusus seine Tauglichkeit zur Kenntnis.


    "Ich danke dir für die Untersuchung und vor allem für das Ergebnis. Deinen Rat für meinen Rücken werde ich beherzigen, hoffe aber, nicht darauf zurückkommen zu müssen."


    Er kleidete sich wieder an, nahm die tabula und verließ mit einem freundlichen "Vale" das valetudinarium, um sich wieder im Rekrutierungsbüro einzufinden.

  • Nachdem ich meine Pila im Contubernium gelassen hatte, humpelte ich Richtung Valetudinarium. Da mein Tempo verständlicherweise nicht allzu hoch war, dauerte das seine Zeit. Wenigstens hatte ich mir wegen meines Missgeschicks keine dummen Sprüche anhören müssen. Die angebotene Hilfe von meinen Kameraden mich zum Lazarett zu begleiten, um mich beim Laufen zu stützen, hatte ich dankend ausgeschlagen. So schlimm war es nun auch wieder nicht. Und sie hatten noch genug andere Dinge zu erledigen.


    Nur noch die halbe Sonne lukte hinter dem Horizont hervor, als ich endlich am Lazarett ankam. Es würde nicht mehr lange dauern und die Sonne würde ganz verschwunden sein. Ich trat in das Valetudinarium ein. Natürlich waren um die Tageszeit nur noch der wachhabende Capsarius da. Für Notfälle, wie ich es einer war. Ich humpelte zu ihm.


    "Salve!", grüßte ich ihn. "Ich bin beim Laufen mit dem Fuß umgeknickt und bräuchte da mal deinen fachmännischen Rat.", erklärte ich knapp mein Anliegen.

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Besagter Capsarius hatte es sich mit einer spannendenden Buchrolle, einem Teller voller Gebäck und Obst und einem Krug verdünnten Weines gemütlich gemacht. Gerade hatte er seine Füße auf dem Tisch plazieren wollen, als die Tür geöffnet wurde. Da man nie wissen konnte, wer da kam, unterließ er die Aktion mit den Füßen lieber und schaute einfach ein wenig grummelig auf. Wenn schon Spätschicht, dann doch bitte ohne Störungen!


    "Salve", grüßte Faustinus knapp und leicht grantig zurück und hörte sich stirnrunzelnd die Ausführungen des jungen Legionärs an. "Setz Dich mal da rauf. - - Wo genau schmerzt es? Hier oder hier? Da Du allein hergefunden hast, scheinst Du noch halbwegs auftreten zu können?" Er hatte eine einladende Geste zu einer der erhöhten Pritschen hin gemacht und dann den verletzten Fuß einfach in die Hand genommen, vom Schuh befreit und gezeigt, wo er meinte, daß es weh tun könnte. Der Fuß war schon angeschwollen, nichts ungewöhnliches bei solch einer Verletzung.




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Ich konnte es dem Capsarius nicht verübeln, dass er etwas grummelig auf mich und mein Problemchen reagierte. An seiner Stelle hätte ich auch lieber meine Ruhe gehabt. Zumal ich sehen konnte, dass er gerade dabei gewesen war, es sich bei einigen kleinen Speisen gemütlich hatte machen wollen. Aber schließlich siegte sein Pflichtbewusstein und er nahm sich meiner doch an. Ich blickte ihn dankbar an und nahm auf der dargebotenen Pritsche Platz.


    Nachdem ich mich gesetzt hatte, begann der Capsarius mit seinem Werk. Er drückte an unterschiedlichen Stellen und fragte mich, wo es denn genau wehtat. An einer Stelle kurz oberhalb des Knöchels zuckte ich kurz vor Schmerz zusammen.


    "Ja, genau da.", sagte ich zu ihm. "Bei der letzten Stelle, an der du gedrückt hast. Da tut es weh." Ich blickt erst ihn, dann meinen mittlerweile angeschwollenen Knöchel und dann wieder ihn fragend und zugleich besorgt an. "Ist doch hoffentlich nichts schlimmes?"

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Der Capsarius murmelte etwas undeutliches und ging dann nach nebenan. Eine Weile später kam er mit einem Eimer wieder, in dem etwas war, was schlicht und ergreifend wie Matsch aussah. Diesen verteilte er nun großzügig auf dem Fuß, umwickelte das ganze dann mit feuchten Tüchern und dann nochmal mit trockenen Tüchern. "Heute Nacht bleibst Du hier. Die Schwellung wird morgen früh hoffentlich abgeklungen sein. Dann mache ich Dir eine feste Bandage. Belasten darfst Du den Fuß trotzdem nicht, ich werde Dir Krücken mitgeben. Also die nächsten drei, nein, besser vier Tage keine Märsche und kein Training. Sitzende Tätigkeiten sind angesagt, mit hochgelagertem Fuß. Deinem Centurio fällt dazu sicher was ein. Danach sollte der Fuß wieder in Ordnung sein. Falls nicht, kommst Du wieder her." Er nahm eine Wachstafel zur Hand, um entsprechendes zu notieren. "Wie ist Dein Name? Deine Einheit? Dein Centurio?"



    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Konnte der Mann nicht eine klare Antwort geben. Statt meine Bedenken zu zerstreuen brubbelte er irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart und ging nach nebenan. Das war nicht gut, dachte ich. Ungeduldig konnte ich es kaum abwarten, dass der Capsarius wieder auftauchte. In der Zeit drückte ich selbst an meinem Knöchel rum, nur um festzustellen, dass er immer mehr anschwoll. Toll, da rackert man sich ab und trainiert wie ein Idiot, damit man besser wurde. Und so ein kleiner Stein setzt einen dann außer Gefecht, schoss es mir durch den Kopf.


    Endlich tauchte der Capsarius wieder auf und fing an, meinen Fuß mit irgendeiner Pampe zu beschmieren. Wenigstens roch sie nicht weiter schlimm. Aufmerksam verfolgte ich, wie der Mann schweigend meinen Fuß dich einwickelte. Ich spürte, dass der Schlamm den Fuß angenehm kühlte.


    Als er dann zu mir sagte, dass ich die Nacht im Valetudinarium bleiben sollte, blickte ich ihn erstaunt an. Das hat mir gerade noch gefehlt. Ich mochte nicht hier bleiben. Und das mit den Krücken, um der Götter willen. Wenn ich mit denen bei meinen Kameraden auftauchen würde, wäre mir ihr Spott und ihre Hänselei sicher. Allerdings hörten sich die Tage mit dem leichten Dienst wieder gut an. Ich atmete tief auf, als der Capsarius mich nach meiner Einheit fragte.


    "Legionarius Germanicus. II. Cohorte IV. Centuria III. Contubernium. Mein Centurio ist Iulius Drusus." beantwortete ich ihm seine Fragen. "Du sag mal. Muss das denn wirklich sein? Also ich meine mit der Nacht hier bleiben und mit den Krücken."

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Faustinus blickte den Legionär ein wenig ungläubig an. Ein Witzbold. Nein, wie lustig. Ein echter Witzbold war ihm da hereingeschneit. "Du kannst machen, was Du willst. Du kannst jetzt da draußen auch herumtanzen und herumspringen. Damit schädigst Du Deinen Fuß dann vermutlich dauerhaft, wirst vermutlich Dein Leben lang Schmerzen haben und natürlich aus dem Dienst der Legion als dienstuntauglich entlassen." Scherzen konnte er auch.


    "Du bleibst diese Nacht hier. Ich weiß gar nicht, was Du dagegen hast. Die Betten sind hier bequemer als in den Unterkünften. Der Fuß muß abschwellen, damit ich dann eine feste Bandage machen kann. Und die Krücken sind unvermeidlich, wenn Du nicht die nächsten Tage und Nächte auch hier verbringen möchtest. Der Fuß darf nicht belastet werden. Spreche ich eigentlich undeutlich?" Immerhin hatte er das alles doch schon einmal erklärt.


    Er nahm wieder die Wachstafel zur Hand.



    Ad Centurio Iulius Drusus
    II. Cohorte
    IV. Centurie


    Legionarius Germanicus vom III. Contubernium darf in den nächsten vier Tagen seinen verletzten Fuß nicht belasten. Er ist daher nur für sitzende Tätigkeiten einzusetzen, wobei ihm die Möglichkeit eingeräumt werden muß, den Fuß hochzulagern.


    Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    ID AUG DCCCLVIII A.U.C. (13.8.2008/105 n.Chr.)


    "Die gibst Du morgen Deinem Centurio. Nachdem Du eine feste Bandage bekommen hast." Er ging fest davon aus, daß die Schwellung bis dahin nachgelassen hatte. Bisher hatte das bei derlei Verletzungen ja auch immer funktioniert.


    "So, im nächsten Raum stehen die Betten." Faustinus half Probus von der Pritsche herunter und stützte ihn auf dem Weg bis zum Bett. "Angenehme Ruhe wünsche ich Dir."




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Ich verzog etwas das Gesicht, als ich die Antwort des Capsarius hörte.


    "Es war doch nur eine Frage gewesen.", antwortete ich etwas kleinlaut. Dann machte er mir noch mal mehr als deutlich, das ich die Nacht hierbleiben musste. Ich schnaufte auf und ergab mich in mein Schicksal. Denn mit der Andeutung, dass diese Verletzung zu meiner Entlassung aus der Legio führen könnte, wenn ich sie nicht auskurieren würde, hatte er mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt.


    "Nein." , sagte ich zu ihm. "Ist schon klar." Ich nahm die Tabula entgegen, die er mir vor die Nase hielt, und las sie schnell durch. Na wenigstens stand da wirklich was von leichtem Dienst. Ein schwacher Trost für die Unannehmlichkeiten. Aber es war besser als nichts. Dabei fiel mir ein, dass ich im Contubernium zwar bescheid gesagt hatte, dass ich zum Valetudinarium gehen würde. Aber natürlich wussten sie nichts von meiner Übernachtung. Allerdings würden sie sich das schon denken können, wenn ich nicht bei ihnen aufkreuzte.


    Ich nickte und ließ mir vom Capsarius aufhelfen. Während er mich stützte, humpelte ich in den besagten Raum und ließ mich auf eines der Betten nieder. Der Sanitäter verabschiedete sich von mir, da fiel mir noch etwas ein.


    "Könntest du mir etwas zu trinken holen?", fragte ich ihn. "Und vielleicht noch etwas Wasser zum frischmachen? Ich bin direkt von der Übung hierher und will nicht die ganze Zeit vor mich hin müffeln." Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. "Und dann hätte ich noch eine Frage. Ich weiß nicht, wie das hier abläuft, da ich hier noch nie zu Gast war. Aber werde ich morgen geweckt oder kann man auspennen?"

  • | Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Wasser, das sollte wohl kein Problem sein. Faustinus winkte einen der Gehilfen heran, die im Valetudinarium arbeiteten und dieser holte einen Eimer Wasser, Seife, Handtücher, einen Krug mit Wasser, einen Becher und sogar einen Teller mit Brot und Käse.


    Während dessen erklärte Faustinus weiter: "Du wirst zur normalen Zeit geweckt, erhältst Frühstück und dann wird Dein Fuß nochmal begutachtet. Mit etwas Glück kannst Du rechtzeitig zum Morgenapell humpeln und Deinem Centurio gleich erklären, was los ist. Sonst noch Fragen?" Der Teller mit den Leckereien wartete. Und die Schriftrollen...




    Capsarius - LEGIO II GERMANICA

  • Kaum hatte ich meine Frage ausgesprochen, winkte der Capsarius einen Gehilfen herbei und wies ihn an, die Sachen zu holen. Kurz blickte ich diesem hinterher. Dann sah ich den Capsarius wieder an. Also doch nicht auspennen. Schade eigentlich. Aber ich hatte es nicht wirklich erwartet. Kurz schweifte mein Blick zu dem Gehilfen, der mit den geforderten Sachen wieder auftauchte. Als ich sah, dass er sogar noch etwas zu essen mitbrachte, lächelte ich leicht. Vielleicht sollte ich öfters herkommen, dachte ich. Doch so gut gefiel mir es dann auch wieder nicht. Durch diese kleine Ablenkung bekam ich die Frage des Capsarius nur halb mit. Mir fiel nur auf, dass er verstummte. Daher drehte ich mich um und blickte ihn an.


    "Was?", fragte ich ihn und zog die Augenbrauen hoch. "Ach so. Nein, nein." Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe keine weiteren Fragen." Da fiel mir doch noch eine ein. "Doch! Eine Frage habe ich noch. Das wird doch wieder oder?" Erwartungsvoll blickte ich ihn an.

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