Valerian mußte unwillkürlich lachen. "Ich bin sicher, es wird meinen Ansprüchen genügen. Zur allergrößten Not reicht mir erst einmal eine Wiese oder eine Sandfläche. Damit läßt sich schon einiges anfangen." Ausrüstung ließ sich beschaffen, sollte sich herausstellen, daß Centho doch nicht das richtige zuhause vorrätig hatte.
Atrium
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Diomedes"Bitte setz' Dich doch einen Moment", forderte Diomedes den Gast abermals auf und deutete auf eine der Bänke am Impluvium. Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf das nagelneue Mosaik, das Rankenpflanzen, ein paar Kleintiere und am Wasserbecken gar eine kleine Nymphe darstellte.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis Diomedes mit einem beladenen Tablett zurückkehrte. Er stellte es auf der Bank ab. Eine Schüssel mit warmem Wasser, etwas Seife, ein sauberes Handtuch und saubere Leinenbinden zum verbinden befanden sich darauf. Dazu ein Tiegelchen mit einer Kräutersalbe, die eine gute Heilung garantierte.
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Quintus war dem Bediensteten in das Atrium gefolgt und nickte stumm, als dieser auf eine Bank wies. Der Duccier setzte sich und rollte die Stofffalten seiner Toga am Arm so hoch, dass sie nicht mit seinem Blut besudelt werden würden. Dann wartete er.
Wie viele Berichte würde er wohl schreiben müssen? Einen für Valerian und einen für Balbus, soviel war sicher. Wahrscheinlich kam noch mindestens einer für die Urbanen dazu, die ihm wahrscheinlich nicht abkaufen würden, dass er auf dem Aventin in einen Hinterhalt geraten war...
Der Mann kam zurück und versorgte den Schnitt an Quintus' Arm.
Hast du meinen Gastgeber schon über meine Ankunft informiert?
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DiomedesDiomedes war gar nicht mal so ungeschickt darin, Wunden zu verbinden, wie er jetzt bewies. Doch bei der Frage des Gastes verrutschte ihm doch glatt die Binde, so daß er sie hastig wieder zurechtrücken mußte. "Ähm. Nein, Herr. Dafür war noch keine Zeit. Aber ich weiß, daß Du bereits erwartet wirst." Schnell beendete er seine Arbeit. "Es wird nun gewiß eine Weile halten." Er stellte die Sachen beiseite, die er gebraucht hatte. "Bitte folge mir doch. Die Herrschaften sind im Triclinium."
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Hab Dank,... wie war doch gleich dein Name?
Quintus nickte dem Bediensteten dankbar zu.
Kann ich das hier irgendwo sicher deponieren?
Fragend hielt er den Cingulum mit dem Dolch hoch und legte ihn dann auf die Bank ab, ehe er ins Triclinium folgte.
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Diomedes"Natürlich, Herr. Ich werde es sicher verstauen, bis Du gehst." Diomedes lächelte, als der Mann tatsächlich nach seinem Namen fragte. "Diomedes, Herr. Mein Name ist Diomedes." Dann ging er voran, die wenigen Schritte bis zum Triclinium.
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Valerian schaute so oft wie möglich zuhause vorbei. Leider war das nicht so sehr oft möglich, aber heute hatte Valerian wieder eine Gelegenheit dafür gefunden. "Ist irgendwer zuhause?", rief er ins Atrium hinein, während Diomedes schon herbeieilte, um ihm den Mantel abzunehmen. "Ist Post gekommen?", fragte Valerian den Sklaven freundlich, während er mit einem Ohr danach lauschte, ob sich im Haus etwas regte.
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Diomedes"Salve, Herr," begrüßte Diomedes den Dominus und beanwortete dessen Frage mit einem Nicken. "Ja, Herr. Eine Sergia Chaera hat dir geschrieben. Wart, ich hab den Brief hier." Erst hängte er den Mantel auf, dann lief er ins Tablinum, wo er die Post des Tages zuweilen zwischenzulagern pflegte. "Hier, das ist er."
Ad Lucius Quintilius Valerian
Casa Quintilia
Roma[Blockierte Grafik: http://img196.imageshack.us/img196/7849/headverlobung.jpg]
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[Blockierte Grafik: http://img192.imageshack.us/img192/3907/chaerea1.jpg]Bitte um Rückmeldung an mich in die Casa Sergia!
Während Valerian den Brief überflog, kam sein Vetter - von den Stimmen angelockt - ins Atrium herbei. "Salve Valerian! Wie geht es dir? Was macht der Dienst?" Ein fragender Blick fiel auf den Brief in Valerians Hand, doch ein Kommentar folgte zunächst nicht.
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"Sergia Chaera? Nanu..." Valerian nahm den Brief entgegen, um ihn zu lesen. Gerade hatte er den groben Inhalt erfaßt, als Sermo hinzukam. "Salve, Iullus. Mir geht es sehr gut. Und der Dienst macht Arbeit, wie immer. - Wie geht es Dir? Schubst Du auch ordentlich die Leute aus dem Weg für den Praetor?" Er grinste breit, doch seine Augen zeigten den Stolz über den Vetter, der als Liktor eine ehrenvolle Stelle innehatte.
"Sag mal, Du kennst doch auch Iulius Centho und Furia Calliphana? Hier ist eine Einladung zu ihrer Verlobungsfeier. Die ganze Feier ist eine Überraschung für die beiden. Hm. Ist an mich adressiert. Aber hier steht ihr... also denke ich doch mal, daß Du auch eingeladen bist. Gehen wir also zusammen hin?" Er reichte Sermo die Schriftrolle, damit er selbst nachlesen konnte.
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Valerian erhielt ein Lachen als Antwort auf seine scherzhaften Worte. "Ich bin bester Laune. Du glaubst gar nicht wie erhebend es sein kann, das Volk für den eigenen Patron von der Straße zu drängeln." Seine Worte waren ernster gemeint als er zu erkennen gab, denn er fand wirklich oft genug Freude daran die Leute herumzuschubsen. Ein Grinsen entkräftete jedoch jegliche Ahnungen dahingehend. Den Stolz seines Vetters erkannte er hingegen durchaus und ein Schauder lief über seinen Rücken, als er dies ganz registrierte. Er wurde respektiert und fühlte sich durch Valerians Stolz geehrt. Ob dessen folgenden Worten wurde Sermo aufmerksam und schob die gefühlsduseligen Gedanken beiseite. "Die beiden kenne ich, ja." Er erinnerte sich nur zu gut an die junge Frau, die bei sich den Iuniern ohne Einwände zu ihm gesellt hatte, kurz nachdem ihr Geliebter sich aus dem Staub gemacht hatte. "Die beiden verloben sich? Wie schön?" Nicht, dass ihm das Glück der beiden wirklich nahe gegangen wäre. Dennoch lächelte er. "Ich würde dich liebend gern begleiten." Kurz überflog er die Einladung und nickte noch einmal bekräftigend. Er sah auf und suchte den Blick seines Vetters. "Was meinst du sollen wir ihnen schenken?"
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"Na, dann werde ich in meiner Antwort schreiben, daß ich Dich mitbringe", beschloß Valerian kurzerhand und grinste dabei breit. Er konnte sich kaum vorstellen, daß jemand etwas dagegen hatte. "Schenken... achja, man schenkt ja auch was. Hm." Grübelnd legte er eine Hand an sein Kinn. "Irgendetwas, wo sie gemeinsam was von haben. Andererseits leben sie ja noch nicht zusammen. Das wird schwierig. Also am besten etwas, was man verbrauchen kann. Einen besonders guten Wein vielleicht? Oder hast Du eine bessere Idee?" Er mußte zugeben, daß er so auf Anhieb nicht sonderlich einfallsreich war.
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Nachdenklich kratzte Sermo sich am Hinterkopf. "Hm," machte er unschlüssig. "Ich glaube Wein werden schon genügend andere einfallslose Gäste schenken. Wir sollten etwas haben, das den beiden auch später noch Freude bereiten würde." Jetzt verfiel er ins laute Nachdenken. "Ein Haustier vielleicht. Aber nein, das macht zu viel Dreck. Oder Geschirr? Teure Vasen? Nein, das schenkt auch jeder Zweite. Hmm..." Da kam ihm ein Geistesblitz. "Sag, die Schutzgöttin der Iulier ist doch die liebliche Venus, nicht? Ich finde, wir sollten den beiden eine kleines Abbild ihrer Göttlichen Person schenken. Als Zeichen, dass diese Verlobung unter Venus' Schutz steht und die Göttin gewiss weiterhin ihre segnende Hand über die Gens hält. Und dazu vielleicht noch eine Opferschale. Vielleicht für den Hausaltar? Die Statuette würde dann auch noch nach der Hochzeit für die beiden da sein und ihr Anblick könnte sie erfreuen!" Uff. Da hatte er sich aus seiner hervorragenden Idee heraus plötzlich in Euphorie gequasselt. Mit einem schiefen Grinsen bedachte er die Reaktion seines Vetters, der womöglich die Kostenfrage solch einer Anfertigung kritisch sah, oder ob das Geschenk überhaupt gut ankommen würde. Aber sie würden die kleine Venus ja zusammen schenken und Sermo war überzeugt, dass sie dem Paar gefallen würde.
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"Naja, ich gebe zu, ich war auch schon einfallsreicher." Valerian lachte und hörte sich die Vorschläge seines Vetters an. Der hatte sogar gleich einen ganzen Haufen Ideen, auch wenn er die meisten davon gleich selbst verwarf. "Eine Statue der Venus? Ja, das klingt nach einer sehr guten Idee. Die Iulier lassen ja keine Gelegenheit aus, auf ihre sogar angebliche Abstammung von der Göttin hinzuweisen. Ja, das machen wir! Sehr gute Idee." Die Kostenfrage machte ihm keine Sorgen, er verdiente ja gut. Deshalb fand er dies auch keiner Erwähnung wert.
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Sermo nickte bestätigend. "Die Iulier können schon ein wenig eingebildet sein," grinste er schief und fügte hinzu: "Gut, dann gehe ich gleich morgen mal los und gebe eine Bestellung auf. Ich habe da erst vorgestern einen Steinmetz entdeckt an der Via Flaminia. Dessen Arbeiten haben mir recht gut gefallen. Oder hast du eine Empfehlung parat, an die ich mich wenden könnte?"
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"Einige von ihnen schon", lachte Valerian, auch wenn er Centho eigentlich gar nicht eingebildet fand. "Nein, eine Empfehlung habe ich nicht. Der beste Steinmetz, den ich kannte, hat leider aufgehört aus Altersgründen. Ich vertraue Deinem guten Geschmack sowieso fast mehr als meinem eigenen. Bestell Du die Statue, ich bezahle sie dann. Arbeitsteilung nennt man das." Er lachte und schlug Sermo kameradschaftlich auf die Schulter.
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"Die Arbeitsteilung gefällt mir. Allerdings hast du meinen Geschmack ja noch gar nicht richtig kennen gelernt, pass bloß auf," stieg Sermo ins Lachen mit ein und gab Valerian dabei die Einladung zurück. "Wie kommt es, dass du eingeladen bist? Hast du Centho seit dem Vorfall bei den Ludi Romani eingehender kennen gelernt? Ich habe ihn seit damals nämlich nicht mehr getroffen, mal abgesehen von kurzem Blickkontakt vor und nach der letzten Senatssitzung bezüglich der Kandidaturen." Nebenbei bemerkte er, dass sie beide ja noch immer mitten im Atrium herumstanden. Deshalb fügte er schnell an: "Aber wart' erstmal. Wo bleibt denn meine Gastfreundschaft? Komm, setz dich doch. Immerhin ist das hier deine Casa und du sollst auch wie der Hausherr empfangen werden." Er grinste und deutete dabei auf eine der Steinbänke, die das Impluvium säumten. Das Atrium war nicht so begrünt wie der Hortus selbst, doch auch hier hatte Sermo für einen schwachen Hauch der Natur gesorgt. An jeder Säule stand ein Bottich, gefüllt mit Erde, der Krokussen Nährboden bot. Die Blumen - die gerade in kälteren Monaten blühten - waren in helles Violett gekleidet und schienen den Besucher freundlich anzulächeln. Sermo streckte seine Füße aus und wurde wieder einmal der meisterhaften Mosaiken gewahr, während sein Auge der eigenen Bewegung folgte."Also, du scheinst Iulius Centho näher kennen gelernt zu haben, ja?" Ein kühler Luftzug strich durch das Atrium. Es war immerhin gerade erst Mitte Ianuarius und selbst in Rom war das Wetter zu dieser Jahreszeit nicht zum Sonnenbaden geeignet. Der Himmel war klar und die Sonne versuchte etwas Wärme anzubieten, dennoch war es auf dauer draußen recht ungemütlich. Das sollte die beiden Vettern jedoch noch nicht stören, denn Valerian trug seinen Straßenmantel und die Uniform der Garde. Und Sermo legte in den Wintermonaten ohnehin immer dicke Gewandung an, trug gelegentlich sogar eine zweite Tunika unter der Toga, um sich auch ja keine Erkältung einzufangen.
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"Das kann ich mir vorstellen", lachte Valerian zu Sermos Begeisterung über die Art der Arbeitsteilung. "Na, Du weißt guten Wein zu erkennen, schöne Frauen ebenso, und Du sorgst für einen ansprechenden Anblick des Atriums." Er deutete auf die Blumen. "Also denke ich, daß Du auch eine gute Statue zu erkennen weißt." Er setzte sich und streckte ebenfalls die Beine bequem aus.
"Er hat mich gebeten, mit ihm zu trainieren. Daher suche ich ihn ab und an in seinem Haus auf, um ihn durch den Garten zu scheuchen und mit dem Übungsgladius zu quälen. Wir haben uns im Laufe der Zeit durchaus angefreundet." Der kühle Luftzug störte Valerian nicht. Er hielt sich den größten Teil des Tages draußen auf und war die Temperaturen daher gewöhnt. Außerdem gab es kein schlechtes Wetter. Nur unangepaßte Kleidung. Und solange es trocken war, war doch alles in Ordnung.
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Valerians Worte stärkten Sermo Ego nicht unerheblich. Er war sich seines guten Geschmacks zwar stets bewusst, doch pflegte er nie Eigenlob zu üben, noch auf sonstige Art und Weise seine Fähigkeiten großartig zu präsentieren. Daher schmunzelte er lediglich und zeigte anerkennend auf Valerians Brust. "Wir verstehen uns," stellte er einfach fest und ging dann weiter auf Centho ein. "Ihr trainiert zusammen? Präpariert er sich bereits für ein Tribunat? Bis dahin sollte er erst einmal die bevorstehenden Ämter des Cursus Honorum überwinden." Er runzelte leicht die Stirn beim Gedanken an die Senatorenlaufbahn. Sein größter Wunsch war es, ebenfalls die Ämterlaufbahn einzuschlagen, aber er war dem Iulier noch lange nicht ebenbürtig in Qualifikation und Erfahrung. Bis Sermo zum Vigintivir kandidieren würde, müsste er noch einige Zeit in der niederen Verwaltung oder anderweitigen Institutionen absolvieren. Und vor allem musste er Kontakte aufbauen. Sein Blick wandte sich wieder seinem Vetter zu. "Das heißt mein Vetter hat freundschaftliche Beziehungen nicht nur in die ritterlichen Kreise der Praetorianerpraefektur, sondern auch zu einem Senatskandidaten. Interessant." Er lächelte vielsagend. Was genau er damit sagen wollte ließ er offen. Doch war offensichtlich, dass Sermo für seinen Weg in die Politik eine Menge Vitamin B benötigen würde und so jegliche Beziehungen seiner Gens zu anderen einflussreichen Politikern nur gutheißen konnte. "Geht ihr denn auch ringen? Ich bin nachmittags beinahe täglich in den Thermen, da könnte man doch gut dem Wettkampf frönen. Ich habe etwas Übung wieder mal nötig. Seit ich aus Griechenland heimkehrte, war es mit meiner sportlichen Motivation nicht so weit her." Nicht, dass er sonderlich zugelegt hatte. Aber er fühlte sich oft genug körperlich unterfordert oder seltsam müde, was auch durch das tägliche Bade- und Entspannungsprogramm in den Bädern nach der Arbeit nicht ausgeglichen werden konnte. Sermo musste schlichtweg wieder mehr körperliche Anstrengung haben.
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"Es ist nicht zu früh, sich darauf vorzubereiten", stellte Valerian sachlich fest. "Immerhin folgt das Tribunat bereits direkt nach der Amtszeit als Vigintivir. Aber ich glaube, das ist nicht der alleinige Grund. Er möchte einfach fit sein und fähig, sich zu verteidigen." Er fand es nicht verkehrt, ein Jahr Training dem Tribunat vorangehen zu lassen. Ein Tribun, der ein Schwert halten konnte, war den Männern allemal lieber, als ein reiner Sesselpuper.
"Ja, Dein Vetter hat allerlei Beziehungen und arbeitet daran, weitere aufzubauen. Man weiß nie, wann man eine sehr gut brauchen kann. Wie sieht es damit bei dir aus? Du solltest ebenfalls daran arbeiten." Der Weg in die Politik war ein steiniger. Für den Angehörigen einer Familie, die bisher diesen Weg noch nicht gegangen war, ganz und gar. Wenn schon ein Iulier es so schwer hatte, dann konnte Sermo sich ausrechnen, wie schwer es für ihn werden würde. Aber Valerian glaubte dennoch daran, daß der Vetter es schaffen konnte. Er besaß die nötige Willenskraft und Zielstrebigkeit.
"Ringen? Ich ringe fast täglich in der Castra, nein, ich ringe nicht in den Thermen. Ich besuche die öffentlichen Thermen praktisch nie, wir haben in der Castra eigene. Ich könnte ohnehin die Zeiten nicht einhalten. Aber ... wie wäre es, wenn Du Dich unseren Training anschließen würdest? Interesse?"
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Interessiert lauschte Sermo seinem Verwandten. Valerian klärte ihn kurz über die Umstände der Ämterfolge auf - zumindest was die niederen Ränge des Cursus Honorum betraf - und schürte seine Neugierde nicht unerheblich. "Du meinst, er bereitet sich schon während seiner Amtszeit auf das anstehende Tribunat vor?" Anerkennend nickte der Quintilier. "Ja, so würde ich es wohl auch anstellen. Soldaten kann man wohl nur imponieren durch eigene militärische kompetenz...und sei es nur durch reine körperliche Stärke und Geschicklichkeit."
Valerians Worte bezüglich seiner Beziehungen kreierten ein Schmunzeln auf Sermos Zügen. Jawohl, sein Vetter war teilweise wohl nicht unbekannt. Wenigstens vom Sehen her kannte der Großteil der Senatoren den Mann, der sie regelmäßig auf dem Palatin durchsuchen ließ oder im Senat beaufsichtigte. "Ich bin auf bestem Wege," erklärte der Liktor, nachdem sein Vetter diesbezüglich anfragte. "Ich lerne - momentan noch hauptsächlich durch Sichtkontakt - viele mächtige Männer Roms kennen. Manche sind sogar Klienten meines Patrons. Zum Beispiel ein gewisser Flavius Piso. Stell dir vor, ich kann Beziehungen bis in patrizische Kreise hinein aufbauen!" Natürlich hatte Sermo bisher nicht im Geringsten mit der adeligen Gesellschaftsschicht Roms zu tun gehabt - mal abgesehen von Claudia Romana vielleicht - und konnte so auch keine besonders präszise Urteilsangabe machen. Aber Wischi-Waschi daherreden war ganz und gar seine Art. Und Valerian würde bestimmt nicht weiter nachhaken. So hoffte er zumindest...
Die Aussage seines Vetters zum Thema Ringen ließ Sermo jedoch zunächst stutzen. "Wie jetzt? Du absolvierst dein komplettes körperliches Training in der Castra Praetoria? Und da könnte ich einfach so dazustoßen? Das klingt durchaus verlockend..."
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