• Nein, einen Brand gab es hier wahrlich nicht zu löschen. Oder man übertrug dieses Vorhaben sinnbildlich auf die brennend amüsante Situation, dann vielleicht doch. Pulcher indes stellte sich vor, wie Diomedes den Eimer über der jungen Frau ausschüttete. Dann wäre sie nicht nur in ein Tintenfass gefallen, sondern auch noch klitschnass. Wie das wohl aussähe?
    Sich bei seinen ausufernden Gedankengängen ertappend, bei denen er leicht dümmlich vor sich her gegrinst hatte, bemerkte der junge Quintiulius das Eintreffen eines weiteren Verwandten. Er stand sogleich auf, reinigte sich noch schnell die Hände im Duftwasser und musste sich somit nicht für Fettflecken auf Valerians Kleidung entschuldigen, als dieser ihn sogleich in eine Umarmung schloss.


    „Valerian! Danke, wie schön es doch ist, wieder hier zu sein.“ Da nun alle wieder standen, verzichtete auch Pulcher darauf wieder Platz zu nehmen. „Gut, gut ist es mir ergangen. Valentina hat wieder einmal überaus liebevoll für mich gesorgt. Ich soll dich wärmstens von ihr Grüßen und dir ausrichten, dass du ihr mal wieder schreiben solltest.“ Er lächelte. „Ausnahmsweise bin ich ohne Brüche und Stauchungen durch den Winter gekommen. Mehr gibt es auch nicht zu berichten.“ Das war gelogen, die winterlichen Monate fernab irgendwelcher Respektspersonen hatten natürlich für Erzählstoff für wahrscheinliche ganze Tage gesorgt, aber wie dem nun mal so war, war ein Großteil dessen besser nicht jedem erzählt und auch wahrlich nicht für jeden von Interesse. „Nun zu dir. Wie ich höre, hast du dich verlobt und planst bald zu heiraten. Gratulationen!“

  • Auf den Weg ins Atrium blickte Aviana sicher immer wieder um. Sie hatte nicht erwartet so eine Freude zu spüren, wieder in ihrem alten Zuhause zu sein. Ein kleines schmunzeln bildete sich auf ihren Gesichtszügen, wahrscheinlich wurde sie schon erwartet. Dann wollte sie die Herren auch nicht weiter warten lassen, sich umsehen konnte sie später noch immer.

    Als sie ins Atrium trat, war sie eigentlich auf Gelächter gefasst. Schließlich hatte sie angenommen, dass ihr Bruder die Geschichten hervorholte, wie er sie mit jedem seiner Schneebälle getroffen hatte oder wie amüsant es war sie aus den Schnee heraus zu ziehen, weil dieser sie fast verschluckt hätte. Stattdessen sagte er, es gäbe nichts zu erzählen? Wahrscheinlich befürchtete er nur, dass wenn er seine Geschichten erzählt hatte, sie ihre über ihn erzählen würde.

    Aviana setzte ihr bestes Lächeln auf, als sie auf die kleine Gruppe zutrat. „Salvete zusammen.“ Ihr Blick glitt über die anwesenden Personen. Zwar musste sie hier und da in ihrem Gedächtnis etwas kramen, um sie wieder zu erkennen, schließlich lag es einige Monate zurück, seitdem sie sie zum letzten Mal gesehen hatte.
    „Auch von mir, alles Gute zur Verlobung.“ Wandte sie sich dann an Valerian.

  • Ein Brand war es zum Glück nicht, wie auch Diomedes schnell feststellte und überreichte den Eimer Wasser an die junge Frau, deren Kleid vermutlich völlig verdorben war. Der Sklave bezweifelte, daß er die Tinte vollständig herausbekommen würde. "Du solltest auf Wachtafeln schreiben, Domina. Das macht keine Flecken." Der Sklave murmelte es leise genug, daß es hoffentlich nur von Melina gehört wurde.


    "Ein ganzer Winter ohne Brüche und Stauchungen? Das soll ich glauben?", stichelte Valerian lachend und klopfte Pulcher abermals auf die Schulter. "Wie schön, daß Du wieder da bist. Das Haus war zu lange zu leer. Und nun füllt es sich endlich wieder." Er wollte schon weiterreden, als eine weitere Heimgekehrte dazu kam. "Aviana! Hätte ich mir ja denken können, daß Du nicht weit bist. Komm in meine Arme." Er umarmte auch die Cousine herzlich zur Begrüßung. "Habt Dank für die Glückwünsche. Ihr werdet meine Braut bald kennenlernen. Und ich bin sicher, ihr werdet Calvena mögen."


    Sie setzten sich und Valerian winkte Diomedes, alle mit Getränken zu versorgen. "Und? Wie gefällt euch das Haus? Ich habe alles renovieren lassen und die Mosaike sind doch wohl Meisterwerke, findet ihr nicht? Ihr müßt euch das Balneum ansehen, jaaaaa, wir sind jetzt voll ausgestattet mit allem Komfort."

  • „Warte nur. In ein paar Tagen wünschst du dir, die Ruhe wäre noch ein paar Wochen verblieben.“ Pulcher nickte und schenkte seiner Zwillingsschwester, die gerade zu ihnen trat, ein scheinheiliges Lächeln. Er war natürlich erfreut, dass sie nun wohlbehalten wieder zu ihm gestoßen war, konnte sich aber auch nicht dem fiesen Gedanken erwehren, welch einem Genuss es gleich gekommen wäre, nach diesem langen Winter und nicht zuletzt der nervenzehrenden Heimreise zusammen mit ihr noch ein paar Augenblicke länger von ihrer Abwesenheit beehrt zu werden. Seelenruhig sah er wieder Valerian an. „Das hoffe ich doch. Ich bin wirklich neugierig auf sie. Welcher Familie entstammt sie noch gleich?“


    Sie setzen sich, dem armen Diomedes stand inzwischen der Schweiß auf der Stirn. Pulcher ließ sich Wein nachschütten. „Es ist wohnlich und repräsentativ zugleich. Mir gefällt es sehr gut, wenngleich ich den ernüchternden Charme der alten Wandbemalungen vermisse.“ Das war natürlich ein Scherz. Er blickte sich kurz um und blieb an Avianas Blick hängen. Er wartete auf eine Gefühlsexplosion angesichts der Tatsache, dass die Casa nun endlich über ein Balneum verfügte.

  • Aviana konnte ein leises Lachen einfach nicht unterdrücken. „Tja, wo mein Bruder ist, da bin ich auch nicht weit. Schließlich muss ja wer auf ihn aufpassen.“ Ihr Ton war vollkommen ernst, als sie sprach, auch wenn es nicht so ernst gemeint war. Was sich liebte, das neckte sich eben. Lächelnd erwiderte sie die Umarmung ihres Cousins und musste dann leicht schmunzeln. „Calvena also. Ich freue mich jetzt schon auf das Treffen mit ihr.“ Es wird zwar mehr ein reines Höfflichkeitstreffen, aber das musste Aviana ja nicht erwähnen. Momentan war ihr eben nicht danach neue Freunde zu finden oder sich irgendeinem Mädchentratsch hinzugeben. Viel mehr konnte sie jetzt endlich etwas Zeit nur mit sich verbringen. Sie mochte ihren Bruder zwar, aber die Wintermonate waren wirklich genug, um jetzt immer noch aneinander zu kleben.


    „Ein Balneum?“ Avianas Augen weiteten sich leicht. „Du meinst ein richtiges Balneum?“ Schon war der Tag für Morgen für sie verplant. Wahrscheinlich würde ihre Familie sie am morgigen Tag nicht ein Mal zu Gesicht bekommen, weil sie die ganze Zeit im Balneum bleiben würde. „Erwartet nicht, dass ihr am morgigen Tag, auch nur ein Blick auf mich erhaschen könnt.“

  • Zitat

    Original von Spurius Quintilius Pulcher
    “Senator Purgitius Macer. Natürlich kenne ich ihn.“ Er dachte kurz nach, schüttelte den Kopf. “Persönlich habe ich ihn jedoch noch nicht getroffen und auch nicht viel über ihn gehört. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt. Kannst du ihn als Patron empfehlen?“


    Sermo nickte eifrig. "Aber ja, der Senator ist überaus hilfsbereit und ist sich seiner Rechte und Pflichten als Patron sehr bewusst. Einen besseren Patron hätte ich nicht finden können. Soll ich euch einander einmal vorstellen? Bei der Salutatio beispielsweise."
    Er hätte gewiss noch seine Meinung zu Pulchers Wettervorlieben kundgetan, doch da betrat seine liebe Schwester auch schon die Szene und lieferte eine Vorstellung sondergleichen ab. War es nicht klar gewesen, dass sie sich von ihrer vermeintlich besten Seite präsentierte? Resignierend rollte der große Bruder nur mit den Augen und warf seinem Cousin einen vielsagenden Blick zu. "Melina, das ist dein Cousin Pulcher. Pulcher, meine Schwester."
    Mitleidig beobachtete er Diomedes, der voll im Stress war bei der hoffnungslosen Rettung des Kleides. Melina bekam nur einen schadenfrohen Blick zugeworfen. Wieso musste sie sich auch immer so tief in die Jauche reiten?


    Zitat

    Original von Quintilia Aviana
    Aviana setzte ihr bestes Lächeln auf, als sie auf die kleine Gruppe zutrat. „Salvete zusammen.“ Ihr Blick glitt über die anwesenden Personen. Zwar musste sie hier und da in ihrem Gedächtnis etwas kramen, um sie wieder zu erkennen, schließlich lag es einige Monate zurück, seitdem sie sie zum letzten Mal gesehen hatte.


    Und dann wurde aus der trauten Zweisamkeit der beiden Cousins innerhalb weniger Augenblicke geradezu ein Familientreffen. "Valerian, grüß dich!" hieß er den anderen Cousin willkommen. Er ließ Valerian und Pulcher Gelegenheit sich ausgiebig zu begrüßen, als dann auch noch die Schwester des frisch aus Germania Eingetroffenen hereinspazierte. Mit breitem Lächeln ging er auf die Cousine zu, um sie zu umarmen. "Aviana, welch Freude dich zu sehen." Er trat zurück und verkündete dann ganz in seiner Rolle als Charmeur: "Fabelhaft siehst du aus, Liebes! Bona dea, wie damenhaft du geworden bist, seit wir uns zuletzt sahen." Er zeigte natürlich ein schelmisches Grinsen, war es doch schon immer sein besonderer Spaß gewesen die Cousine zu necken. Doch ihr letztes Treffen lag nun wirklich schon einige Zeit zurück, immerhin hatte er die Jahre des Studiums in Achaia verbracht und war demnach nicht häufig in Rom zu Besuch gewesen. Umso größer war nun die Freude des Wiedersehens.

  • Valerian lachte über Pulchers Äußerung. "Ich kann ja in die Castra flüchten, wenn es mir hier zu voll und zu unruhig wird." Nicht, daß die Castra leerer war, was die Äußerung ziemlich absurd klingen ließ, aber Valerian machte den Scherz dennoch. "Meine Verlobte ist eine Germanica. Germanica Calvena. Sie ist die Nichte der Senatoren Germanicus Avarus und Germanicus Sedulus. Letzterer ist zudem ihr Vormund - und hat der Hochzeit selbstverständlich zugestimmt. Übrigens wird es eine Doppelhochzeit werden. Denn Sedulus heiratet ebenfalls und hielt es für klug, die beiden Feiern zusammenzulegen." Valerian war davon noch immer nicht vollständig überzeugt, hatte sich aber den durchaus stichhaltigen Argumenten gebeugt.


    Als er Avianas erstaunten Blick sah, mußte er wieder lachen. "Ja, ein richtiges Balneum. Dazu noch mit schönen Mosaiken verziert. Bestimmt wird es Dir gefallen." Daran konnte wohl kein Zweifel bestehen, wenn man ihre vor Freude leuchtenden Augen sah. "Es ist schön, euch alle wieder hier zu haben. Pulcher, wie sieht es mit Dir aus? Was hast Du für Pläne für die Zukunft?" Eine Frage, die sich jeder junge Mann gefallen lassen mußte.

  • Verlegen winkte Melina den beiden Neuankömmlingen zu. "Ja, ich heiße Melina," sagte sie im Scherz. "Ihr könnt mich aber auch Tollpatsch oder Ente nennen." Melina blickte auf die Personen herab, die versuchten ihr Kleid zu retten. "Lasst gut sein. Es ist nur ein Stück Stoff und ihr sollt euch nicht eure Hände wund arbeiten." Sie lächelte. "Das wird mir noch häufiger passieren." Wieder huschte ein breites Grinsen über ihr Gesicht. War es ein böses Omen? Wahrscheinlich. Nun schwieg sie kurz und blickte Aviana und Pulcher an. Ein wenig neugierig war sie ja schon. War Aviana etwa eine Frau, die Stunden im Balneum verbrachte? Melina weitete kurz ihre schönen vollen Augen und blickte dann neugierig zwischen den Personen hin und her.

  • Das Grinsen auf dem Gesicht ihres Cousin Sermo ließ Aviana kurz inne halten und schmunzeln. Er hatte doch nicht vor, sie jetzt immer noch zu ärgern? Wenigstens war sie jetzt alt genug, um sich zu wehren. Dann musste sie selbst lächeln, als sich seine Arme um sie schlossen. Grinsend blickte sie zu ihm auf. „Und ich dachte schon, du wolltest mich wieder ärgern.“ Wahrscheinlich würde er das auch noch früh genug, wenn sie sich hier wieder eingelebt hatte oder auch schon vorher…
    Seine Worte wären Balsam für jede Frauenseele, wenn er nicht dieses schelmische Grinsen dabei gezeigt hätte. Sie seufzte leicht auf. „Ich habe geglaubt, ich hätte noch 2-3 Tage, bevor du beginnst mich zu necken.“ Sie versuchte ein ernstes Gesicht und einen tadelnden Blick aufzusetzen, was ihr auch gelang, für einige Sekunden, bevor sie etwas lachen musste.


    „Ich denke, dass Balneum wird mir tatsächlich sehr gefallen.“ Und das war es auch, dass auf ihrem Rundgang durchs Haus als erstes betrachtet werden würde. Schließlich musste alles Neue unter die Lupe genommen werden, besonders wenn es so nützlich und entspannend wie ein Balneum war.
    Avianas Blick glitt zu ihrem Bruder. Was er für die Zukunft vor hatte? Das war doch eine interessante Frage, die ihr Cousin da gestellt hatte und viel interessante würde die Antwort von Pulcher sein. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, sie wusste selbst nicht, was ihr Bruder vor hatte. Oder hatte er es gesagt und sie hatte ihm nur nicht zugehört? Sie konnte es nicht genau sagen. Das spielte jetzt aber keine Rolle mehr, schließlich würde sie es jetzt erfahren.


    Bei Melinas Missgeschick musste Aviana einfach leicht Grinsen. „Das wird dir noch öfters passieren? Dann solltest du mich lieber vorwarnen, wenn du wieder übst…“ Aus ihren Augen blitzte leicht der Schalk. Doch war diese Äußerung nicht so scherzhaft, wie sie geklungen hatte. Sie wollte wirklich nicht in der Nähe sein, wenn das nächste mal die Tinte durch die Luft flog.
    Forschend legte Aviana den Kopf schräg und betrachtete die Tintenflecke. „Vielleicht solltest du das Kleidungsstück aufbewahren und immer zu deinen Übungen anziehen. Dann bleiben wenigstens andere Stücke, ohne Tinte.“

  • Melina sondierte Aviana gründlich und sie war nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Es schien sich um eine typische Modetussi zu handeln, die scheinbar mehr Spaß im Balneum hatte als an guten Gesprächen. Sie zeigte eine Art von aufgesetzter Freundlichkeit, die Melina fremd war oder war ihre Art doch ehrlich? Melina war skeptisch bei Aviana. Jedoch war Melina ein Mensch, der niemanden sofort verurteilte und jedem eine Chance gab, so auch Aviana. Sie lächelte und behielt ihre Gedanken bei sich. Doch als Aviana anffing sie zu tadeln oder besser gesagt, zu belehren, da verspürte Melina einen kleinen Ansturm von Zickigkeit. Auch, wenn sie es scherzhaft gemeint haben sollte, so kam es nicht bei Melina an. Ihr Lächeln verschwand und wurde durch einen neutralen Ausdruck ersetzt. "Das ist eine sehr gute Idee, Magistra."


    Dies war ihr einziger Kommentar zu ihrer Aussage, danach schaute sie zu Sermo sowie zu Valerian. Man konnte doch einen gewissen Bock in ihren Augen ablesen, denn sie zu verbergen suchte. Doch da fühlte sie, dass auch sie einmal abgelehnt worden war und dieses Gefühl hatte sie nie gemocht. Sie wollte dies Aviana nicht antun, da sie es selbst so sehr hasste. So wandte sie sich wieder zu ihr. Sie tat etwas, was man eigentlich nicht von ihr erwartete. "Hast du Interesse daran, die Tage mit mir über den Markt zu gehen?" Melina war doch recht schockiert über ihre eigene Aussage aber machte dazu eine gute Miene.

  • Pulcher lächelte Melina zu. Das war also die berüchtigte Schwester Sermos. „Salve, Melina.“ Er ergab sich nicht dem Drang an ihrer Tunika herabzublicken und den Einwand vorzubringen, dass dieses Muster doch durchaus irgendwann in Mode kommen könnte. Es wäre unpassend und taktlos gewesen. Stattdessen nickte er Sermo zu und war verblüfft über die Selbstverständlichkeit, mit der ihm erste politische Bemühungen doch von der Zunge gingen. „Ja, ich denke, ich würde Purgitius Bekanntschaft gerne machen. Es drängt nicht, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, wäre ich dir dankbar.“


    Seine Schwester verlangte dann nach Sermos ungeteilter Aufmerksamkeit – und Pulcher überließ ihn ihr ausnahmsweise gönnerhaft. Sodann verfolgte Pulcher Valerians Ausführungen hinsichtlich seiner bevorstehenden Heirat. „Soso. Ein großes Fest also. Das klingt wahrlich nach einem sensationellen Ereignis!“ Pulcher reute sich schon jetzt auf Essen und Wein in Fülle.
    „Meine Zukunft?“ Sich räuspernd, zuckte der junge Mann mit den Schultern. „Weder für den Kriegsdienst, noch für die Politik bin ich zum jetzigen Zeitpunkt geeignet. Daher habe ich mir gedacht, dass ich vorerst eine Laufbahn im Cultus Deorum anstreben werde. Das, oder ich gehe bei einem Iuristen in Lehre...“ So ganz entschlossen hatte er sich noch nicht.


    Sim-Off:

    Liebe Familie, entschuldigt bitte mein langes Schweigen. Vielleicht besteht ja bei dem ein oder anderen noch Interesse, diese Szene hier zu beenden...

  • Zitat

    Original von Quintilia Aviana
    „Ich habe geglaubt, ich hätte noch 2-3 Tage, bevor du beginnst mich zu necken.“


    Sermo grinste nur fröhlich. Es war eine Wohltat endlich weibliche Verstärkung für Melina in der Casa Quintilia zu sehen. Aber besonders freute er sich natürlich über das strahlende Lächeln, das Aviana auszeichnete. Ja, hier würde es bald sehr gemütlich werden. Schade, dass er wohl erst einmal einige Zeit hauptsächlich in Ostia verbringen würde.


    Zitat

    Original von Spurius Quintilius Pulcher
    „Ja, ich denke, ich würde Purgitius Bekanntschaft gerne machen. Es drängt nicht, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, wäre ich dir dankbar.“
    [...]
    "Daher habe ich mir gedacht, dass ich vorerst eine Laufbahn im Cultus Deorum anstreben werde. Das, oder ich gehe bei einem Iuristen in Lehre...“


    Hier schaltete er sich dann ebenfalls nochmal ein. "Wir werden bald eine junge Dame aus dem Cultus Deorum in der Familie haben, sie wird dir gewiss Rat geben können. Ansonsten habe ich auch Freunde bei den anderen Klienten des Purgitius, die höhere Positionen im Cultus innehaben." Er dachte hierbei direkt an Flavius Piso. Wenn man sich mit ihm gut stellte, würde Pulchers Weg wohl nicht ganz so steinig werden. "Ich werde dich dann jedenfalls beizeiten einmal mit zur Salutatio nehmen," ergänzte er außerdem und hakte für sich das Thema damit ab, denn Widerspruch duldete er in dieser Sache gewiss nicht.


    Valerian sprach derweil von der groß angelegten Doppelhochzeit, vor der es Sermo bereits graute. Er würde sich dort einfach irgendwo an die Seite stellen, Wein schlürfen und das Essen plündern und später das Geschenk überreichen. Oh Schreck! Das Geschenk! Er hatte noch immer keine Idee, was er Calvena und Valerian schenken sollte. Ganz zu schweigen von Senator Germanicus und seiner Iunia. In Gedanken machte er sich ein riesengroßes, rot blinkendes Ausrufezeichen an diesen Merkzettel, das ihn hoffentlich vor einer größeren Peinlichkeit bei der Vermählung bewahren würde.
    Das Geschwätz der beiden Frauen über Tinte und Kleider und Sauereien bekam er nur mit halbem Ohr mit und zeigte daher auch keine Reaktion. Vielmehr registrierte er erneut die kleine Platte mit Leckerbissen auf dem Tisch, die für Pulcher gedacht war und warf in die Runde: "Hat eigentlich noch jemand so großen Hunger wie ich? Ich glaube es ist Zeit für die Cena, was meint ihr?"


    Sim-Off:

    Geht schon in Ordnung, ich bin momentan auch nur unregelmäßig aktiv. Also ich würde hier definitiv noch weiterschreiben, wenn Interesse besteht.

  • Hunger? Das ließ sich Melina nicht zwei mal sagen. Sie geiferte ihren Bruder an. "Essen? Das ist eine wunderbare Idee, Brüderchen." Sie hatte wirklich Hunger und ein paar Oliven konnten den Abend schon verschönern. Merkwürdigerweise konnte Melina essen, was sie wollte und nahm nicht zu. Ein echtes Glück für das junge Mädchen. "Und nun hört mir ja auf von Politik zu reden. Iullus wird sicherlich ein großer Senator und auch du aber momentan steht das Essen an. Ja, ihr habt richtig gehört: Essen und was gibt es sonst Wichtigeres als das?" Sie kicherte und blickte die Anwesenden verträumt an. Melina war froh, dass sie endlich diese leidige politische Unterhaltung beenden konnte.

  • Valerian lachte. "Ich wußte schon immer, daß meine Familie mit dem Magen denkt. Also gut, gehen wir schon mal ins Triclinium und schauen, was der gute Diomedes so gezaubert hat. Wer von euch hat eigentlich Lust, sich mal nach ein oder zwei neuen Sklaven umzuschauen? Wir brauchen dringend mehr Personal." Sehr dringend sogar. Valerian schlenderte herüber, in der Annahme, daß die anderen ihm folgen würden.

  • Pulcher nickte und schmunzelte dabei leicht, weil er sich darüber freute, wie bereit Sermo warsich für ihn stark zu machen. Die Familienbande waren eben doch das kostbarste Gut, das man in die Wiege gelegt bekam. „Jederzeit, Sermo, jederzeit.“


    Er schloss sich der Meute an. Sein Appetit war durch die paar Happen vorhin höchstens angeregt. Er reihte sich bei den beiden Männern ein, zu denen er sich nun zählte, und tauschte zuerst mit seiner Schwester und dann Valerian einen vielsagenden Blick. „Schwesterherz, das klingt nach einer Aufgabe für deine Kragenweite. Findet ihr nicht? Vielleicht scheucht sie mich dann seltener, wenn es hier mehr Sklaven gibt, um die es sich zu kümmern gilt…“

  • "Klingt wie ein eindeutiges 'ja'," stellte Sermo einfach grinsend fest, als praktisch die ganze Verwandtschaft sich einstimmig mit seiner weiteren Abendplanung - nämlich schlichtweg mit Essen - solidarisierte. Pulchers Bejahung nickte er nur noch ab, das war für ihn soweit geklärt. Er erhob sich und schaute sich nach Diomedes um, den er zwischen Küche und Vorratsraum aufgabelte, wo er seiner Intuition folgend bereits mit Vorbereitungen zur Cena begonnen hatte. So kehrte er zurück ins Atrium und folgte schmunzelnd dem Gespräch. Besonders die benötigten neuen Sklaven riefen seine Aufmerksamkeit auf den Plan, weshalb er hierzu auch seine Meinung kundtat. "Diomedes kann wirklich Unterstützung gebrauchen. Aber schleppt uns ja keinen Schrott ran, verstanden?" Er zwinkerte den beiden zu, während er von diesen unfreien Menschen sprach als wären sie lediglich nützliche Haushaltsgegenstände, und das mit einem Selbstverständnis, das für einen Römer höchst natürlich war.

  • "Jippie!" - frohlockte Melina und tänzelte leicht wippend auf und ab. "Essen ist immer gut." Sie kicherte. Doch da entdeckte sie, wie ihr Bruder die Sklaven behandelte. "Musst du unsere Sklaven immer so herumschubsen? Ein bisschen mehr Nettigkeit würde dir auch stehen, Brüderchen." Melina blickte ihren Bruder gespielt böse an und knuffte ihn dann in die Seite.

  • Ein Bad! Das würde so ziemlich das erste sein, was er sich gönnte. Wie gut, daß er damals das kleine Balneum hatte einbauen lassen. Nie hatte er es so ersehnt wie heute. Er fühlte sich so schmutzig, als hätte er seit Jahren in der Gosse gelebt.


    Als er die Tür durchschritt, fühlte er sogleich die Strapazen der Reise von sich abfallen. „Salvete!“, rief er einfach ins Haus hinein, „ist jemand da?“ Vermutlich würde die werte Familie ziemlich aus den Socken fallen, da er sich nicht angekündigt hatte.

  • Ich saß in er Küche und war am Gemüse Schnippeln. Seit ich schwanger war saß ich am liebsten beim arbeiten. Als ich ein Geräusch hörte, hielt ich inne. Was war das, fragte ich mich. Ich war allein. Sermo war in Ostia und Diomedes hatte den Auftrag, für ihn einige Besorgungen zu machen.
    Das ist bestimmt er alte Grieche, war mein erster Gedanke. Deswegen lief ich nicht gleich aus der Küche, um nachzusehen. Aber als ich dann die fremde Stimme hörte, schloss ich das Küchenmesser fester in meine Hände und traute mich raus. Mist, ausgerechnet wenn Diomedes sich ´n schönen Tag in der Stadt macht, kamen die Einbrecher!
    Naja, wenigstens war´s ein netter Einbrecher, der brav salvete sagte.
    "He, was willst du! Hier gibt´s nichts zu holen für dich! Verpiss dich und zwar schnell, sonst ramm ich dir das Messer zwischen die Rippen! Klar?!" Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, fuchtelte ich nervös mit dem Messer rum.

  • Zuerst tat sich überhaupt nichts und Valerian begann sich schon zu wundern, wo Diomedes wohl steckte. Er nahm den nassen Mantel ab und legte ihn locker über den Arm. Kaum war er noch zwei Schritte weiter in das Atrium getreten, kam aus Richtung Culina eine offenbar zornige junge Frau, die ihn herauszuschmeißen versuchte und auch noch mit einem Messer vor ihm herumfuchtelte. „He... paß auf, sonst tust Du Dir noch weh, Mädchen. Wer bist Du denn? Und wo steckt Diomedes? Ist Sermo zuhause?“ Hübsch war sie ja, bestimmt hatte Sermo sie gekauft, der alte Schwerenöter. Valerian ließ sie besser nicht aus den Augen, falls sie mit dem Messer doch noch Unsinn anzustellen versuchte. Er war nicht so dumm, eine Frau zu unterschätzen, dazu war er zu lange Praetorianer und in dieser Stadt unterwegs gewesen.

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