• Ein Brief aus Aegyptus hat Stella völlig aus der Fassung gebracht.... Ihr geliebter Bruder Caius Helios wurde in
    Alexandria erschlagen! ...Sie weinte bitter und niemand konnte sie trösten, denn ihr Mann war geschäftlich in
    Ostia und so musste Stella alleine eine Entscheidung treffen. Sie nahm eine Tabula und schrieb eine kurze Notiz:


    Mein lieber Gemahl!


    Eben hat mich die Nachricht erreicht, dass mein Bruder Helios in Alexandria ermordet wurde. Sein treuer Sklave, der diese Nachricht hierher brachte, hat mir vorgeschlagen, mich nach Aegyptus zu begleiten, um Helios Grab zu besuchen. Und ich habe mich entschlossen, mich auf diese lange Reise zu begeben.
    Ich hoffe, Du hast Verständnis dafür und mögen die Unsterblichen dich behüten.


    Deine Frau Stella


    P.S. ich werde Dich vermissen ...



    Stella legte die Tabula auf Varus Schreibtisch und verließ die Bibliothek, um sich für die Reise vorzubereiten.

  • Das Stella einfach mir nichts, dir nichts verschwunden war, konnte ich ja aufgrund der Tatsache das ihr Bruder ermordet wurde nachvollziehen. Theogens hatte mir die hinterlegte Nachrichten aus der Bibliothek gebracht. da ich ja nicht wirklich jeden Tag einen Fuß dorthin setzte.


    Wie dem auch sei hielt ich den Brief erneut in den Händen und konnte nur noch mit dem Kopf schütteln.
    Schon etwas mehr als ein Jahr war es hier, als Stella überstürzt das Anwesen verließ und seitdem keine Nachricht, kein Nichts von ihr.
    Auf einer Seite machte ich mir Gedanken auf der anderen Seite sinnierte ich, ob dies wohl nur ein Vorwand mit ihrem Bruder war, um Rom den Rücken zu kehren.
    Ich beschloss Modestus an meinen Gedanken in ein paar Tagen teilhaben zu lassen, bevor entschieden wird, wie ich fortfahren sollte.

  • Nachdem Varus in sprechen wollte, hatte Modestus etwas Zeit geschaffen, was wirklich nicht gerade einfach gewesen war. Schließlich brachen die letzten Tage vor den Wahlen an. Es galt noch unentschiedene Männer auf seine Seite zu ziehen.
    Als er eintrat sah er Varus schon und setzte sich zu ihm und sah ihn fragend an.


    "Worum geht es, Varus?"

  • Modestus betrat die Bibliothek und ein längeres Gespräch schien zu folgen. Nicht das ich keine eigene Meinung hatte doch wies Modestus schon ein wenig mehr an Erfahrung auf als ich.
    "Schön das du es einrichten konntest Modestus."
    Ich hielt den Brief in der Hand und wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte.
    Ich hielt Modestus den Brief hin, welcher schon länger als ein Jahr in der Bibliothek zu liegen schien.
    "Was meinst du zu dem Brief Modestus? Stella ist nun schon über ein Jahr verschwunden. Sie hat nur diesen Brief hier hinterlassen, den ich durch Zufall gefunden habe."
    Schließlich hatte ich nicht das Bedürfnis, jeden Tag der Bibliothek einen Besuch abzustatten.
    "Mich beschleicht das dumme Gefühl, das da etwas anderes außer der Tod ihres Bruders ist."

  • "Nun dann lass dich von ihr scheiden. Deine Ehe war keine politische und die Furier sind auch nur ein unbedeutendes Gens. Daher muss sie auch nicht zwangsläufig aufrecht erhalten werden. Wenn du diesen Hickhack nicht mehr mitmachen willst, dann lass dich scheiden. Purgitius Macer wird nächstes Jahr Praetor. Er wird die Sache sicherlich in unserem Ansinnen regeln. Aber du verschweigst mir noch etwas Varus. Es ist noch ein Brief gekommen von der Kanzlei. Was ist damit?"


    sagte Modestus kühl zu der Angelgenheit mit der Ehefrau von Varus. Die Sache war ihm schon länger aufgefallen und wozu ihr hinterhertrauern? Sie war nicht politisch bedeutend und wenn Varus die Scheidung wollte, dann war es ihm relativ egal. Es war ja nicht so, dass sie die Tochter eines Tiberius Durus oder Aelius Quarto war.

  • Modestus sprach dies heraus, als sei es das natürlichste der Welt. Vielleicht war es einfach nur besser für alle Beteiligten. "Ich denke, ich schlafe noch einmal eine Nacht darüber aber die Tendenz wird wohl in diese Richtung gehen." Kommentierte ich Modestus´ Aussage und vermischte sie mit meinen Überlegungen.
    Doch Modestus war an etwas ganz anderes interessiert. Mir war es durch die andere Sache ganz aus dem Sinn verschwunden. "Ach genau." ich schmunzelte Aufgrund des Briefes.
    "Du wirst es nicht glauben Modestus. Ich hatte mich doch als Procurator a Memoria in der kaiserlichen Kanzlei beworben. Und jetzt rate mal, was für eine Nachricht ich heute morgen bekommen habe."
    Natürlich würde Modestus nicht raten, auch hatte er sicher keine Ahnung, doch ich wollte es einfach spannend machen.
    "Man hat mich zum Procurator a Libellis ernannt. Was sagst du dazu?"
    Sicher würde Modestus genauso überrascht sein, wie ich, als ich den Brief heute morgen das erste mal in der Hand hielt.

  • "Was ich dazu sage? Du solltest als erste Amtshandlung herausfinden, wer dich dazu gemacht hat. Man stolpert nicht einfach so die Karriereleiter hinauf. Besonders nicht in diesen Posten. Er ist einer der wichtigsten im Reich. Damit ist aber eben auch viel Politik und Gefahr verbunden. Aber trotzdem freue ich mich für dich. Damit steigen wir Annaeer nun wirklich in die Riege der wirklich wichtigen Gentes auf."


    erklärte Modestus ohne in besondere Euphorie zu verfallen. Dass ein solcher Posten einem einfach so in die Hände fiel war ungewöhnlich. Das musste etwas mit dem schwelenden Konflikt zwischen Vescularius Salinator und Aelius Quarto zu tun haben. Vielleicht wollte einer der Beiden durch Varus die Kanzlei auf seine Seite ziehen. Er konnte sich auch keine anderen Männer vorstellen, die die Macht dazu hatten einen Procurator a libellis in Amt und Würden zu bringen.

  • Modestus schien sich auf einer Seite für mich zu freuen, auf der anderen jedoch machte er mir klar, das für diese Ernennung Leute im Spiel waren, die ich herausfinden sollte.
    "Vielleicht werde ich dem Praefectus Praetorio einen Besuch abstatten, er ist mein Vorgänger und wird mir sicherlich einiges erzählen können."


    Noch eine Frage hatte ich jedoch wegen der Scheidung. "Also werde ich mich bei Purgitius Macer vorstellen, sobald dieser Praetor ist wegen der Scheidung?"

  • "Nun ich werde es bei nächster Gelegenheit ansprechen und dann sehen wir weiter. Da ich schon sein Klient bin werde ich mich darum kümmern, Varus. Sobald ich dahingehend etwas weiß, werde ich dir bescheid sagen. Aber das mit dem Prudentius Balbus ist eine gute Sache. Dann kannst du ihm gleich mal auf den Zahn fühlen, was seine Position in der derzeitgen Lage angeht. Du könntest außerdem auch noch Aelius Quarto aufsuchen."

  • Das sich Modestus dieser Angelegenheit gleich annehmen würde hätte ich zwar nicht vermutet doch war dies eine kleine Erleichterung für mich.
    "Ich danke dir Modestus."
    Was den Besuch von Prudentius Balbus anging, so waren wir einer Meinung.
    "Das ist vielleicht keine schlechte Idee."
    Sinnierte ich laut zu Modestus´ Aussage bezüglich eines Besuches bei Aelius Quarto.

  • Ich hatte extra vor der Abreise von Acratus einen Brief an meinen Patron verfasst und diesen mangels Zeit zur Abholung von Acratus in der Bibliothek hingelegt. Habia sollte bescheid geben.


    Ad:
    Legatus Augusti Pro Praetore
    Marcus Vinicius Hungaricus

    Regia Provincialis
    Mogontiacum | Germania




    Salve Patronus!




    Nach etwas längerer Zeit wieder einmal Post aus der ewigen Stadt. Ich hoffe dir geht es soweit ganz gut.


    Hier in Rom und vor allem in der Kanzlei ist allem beim Alten. Viel Arbeit doch ohne Auslastung würde mir etwas fehlen.


    Ich schreibe dir außerdem wegen meinem Neffen, Gaius Annaeus Acratus. Er wird bei der Legio Secunda in Mogontiacum demnächst seinen Dienst antreten. Er sollte sich vorher bei dir melden und diesen Brief übergeben. Vielleicht besteht von deiner Seite aus die Möglichkeit, ein Auge auf den jungen Burschen zu haben und ihm bei seinen Vorhaben bei der Legion ein wenig unter die Arme zu greifen. Er ist kein umtriebiger Mensch. Jedoch wäre es schade und verschwendetes Talent, sollte er in die falschen Kreise geraten.


    Neues gibt es auch von mir zu berichten. Ich habe mich kürzlich von meiner Frau scheiden lassen. Sie hatte sich nach Aegyptus gemacht und ward nicht mehr gesehen.


    Was meine Position in der Kanzlei betrifft, so erfahre ich manche Dinge eher, als dies früher der Fall war. Natürlich werde ich dich bei wichtigen Angelegenheit als ersten unterrichten. Wenn ich sonst irgendetwas für dich tun kann, dann lasse es mich wissen.




    So, nun hoffe ich das dich Annaeus Acratus mit meinem Brief schnell erreicht und verbleibe mit den besten Grüßen aus Rom auch an deine Familie.




    Vale bene!




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    ~ROMA~
    ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLX A.U.C. (16.1.2010/107 n.Chr.)

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