Gedankenverloren schlenderte Drusus, der gerade vom Forum kam auf die frisch renovierte Rheinbrücke zu. Ein durchaus imposantes Bauwerk, und soweit er wusste, hatte es sein ehemaliger Centurio, Petronius Crispus während seiner Amtszeit als Magistratus renovieren lassen. Der Iulier schmunzelte. Schon eine seltsame Vorstellung, dass der Petronier, der, schon bevor jene Bezeichnung überhaupt aufgekommen war ein tadelloser Schreihals gewesen war und der es in der Legionen des Augustus bestimmt noch weit hätte bringen können sich als Politiker versucht hatte. Aber er schien sich ganz gut gemacht zu haben.
Mittlerweile hatte Drusus den Rhein schon zur Hälfte überquert. Er trat an die Mauer, die die Brücke begrezte heran, sützte sich auf selbige und blickte in die Fluten des Rheines hinunter. Sehr viel Wasser führte der Rhenus zu jener Zeit, was wohl daran lag, dass er sehr viel Schmelzwasser mitfürhte. Des Iuliers Blick blickte noch immer gedankenverloren in das tiefblaue Wasser des mächtigen Grenzflusses. Damals, vor vielen Jahren, als Drusus noch Probatus gewesen war, hatte ein ritterlicher Tribun, der mittlerweile Praefectus Classis war einmal eine Schwimmübung im Rhein abgehalten, allerdings im Sommer. Da war das Wasser ganz erträglich gewesen, von der Temperatur her. Allerdings war die Strömung nicht ohne, ein paar Probati hätte es beinahe fortgetrieben...
Drusus Blick wanderte von den Rheinfluten zum anderen Ufer des Rheins, das, hier zumindest glücklicherweise noch römisch war. Da war das unübersehbare Denkmal des Drusus und des Tiberius, was den Iulier immer wieder zum Schmunzeln brachte. Immmerhin konnte nicht jeder behaupten ein eigenes Denkmal zu haben... Viel Wald war da natürlich auch. Und schön war er, der Wald. Vor allem wenn hier und da ein Lüftchen wehte, das die Baumkronen zum Wanken brachte.
Also spazierte Drusus weiter, in Richtung des Drusus-Denkmals...
Reserviert.