jung - blond - weiblich sucht... Auf der Suche nach Arbeit

  • Den Tag hatte ich lange herbei gesehnt. Mein erster freier Tag, an dem ich mir eine Arbeit suchen konnte, bei der ich selbst etwas verdienen und das Geld für mich behalten durfte. Schon Tage vorher hatte ich mir überlegt, wie ich da vorgehen wollte. Ich dachte mir, es müsste doch eigentlich genügend Läden oder Werkstätten geben, in denen man eine Aushilfskraft gut gebrauchen könnte. Ich war zu allem bereit, naja zu fast allem! Bestimmte Ecken Roms wollte ich meiden, nicht nur um mir keinen Ärger mit Ursus einzuhandeln, auch aus Prinzip wollte ich mich nicht für alles hergeben.


    Der Tag war noch jung. Ich hatte also noch ganz viele Möglichkeiten, was Passendes zu finden und so stürzte ich mich in den ersten Laden, den ich sah und der mir zusagte. Das war ein Schneiderladen, der alle möglichen Stoffe feilbot und auch Kleidungsstücke vor Ort herstellte. Naja, Nähen gehörte nicht wirklich zu meiner Lieblingsbeschäftigung, aber vielleicht hatte der Schneider ja noch andere Arbeit für mich.
    "Salve, ich suche Arbeit!" Der Schneider musterte mich erst mal von oben bis unten, schüttelte dann den Kopf und meinte dann nur, er hätte nichts für mich. Etwas enttäuscht, aber noch lange nicht entmutigt, zog ich weiter. Weshalb hatte der mich denn nur so angeglotzt? Stimmte etwas nicht mit mir? Nö, eigentlich war alles in Ordnung mit mir. Ich war sauber gekleidet, meine Haare waren ordentlich und ich hatte mich auch frisch gewaschen. Ich sah also wesentlich gepflegter aus, wie die meisten, die mir heute Morgen schon begegnet waren. Das gab mir echt zu denken! Vielleicht war das ja der Grund.
    Beherzt verschwand ich mal kurz um eine Ecke und machte mich "straßentauglich", zerzauste dezent meine Haare und hüllte mich in eine Wolke aus Staub und siehe da, ich unterschied mich in keinster Weise mehr von den anderen Leuten, die unterwegs waren.
    Auf ein Neues, dachte ich mir und sprach einen Kerl an der hinter einer Theke stand, die zu einer Garküche gehörte. "Salve, hör mal, ich suche Arbeit. Hast du was für mich? Ich mach so ziemlich alles!"

  • "Die da!" So allmählich konnte sich Catu auf die Auswahl die Titus traf verlassen. Er sah sich um und tatsächlich. Die schlanke Blonde auf die er mit dem Kinn hinwies würde sehr gut zum Sortiment des Celsus passen. Besonders, da sie nicht nur eine Augenweide war, sondern auch gepflegter als die übrigen Kandidatinnen zu sein schien. Alles in allem war sie definitiv zu schade für den geplanten Zweck, aber das war nunmal nicht zu ändern. Catu nickte und es war nicht schwer ihr im Gewühl unauffällig zu folgen.
    Sie verschwand kurz im Laden eines Tuchhändlers und Schneiders. Murcus, der auch mit von der Partie war wurde entsandt, doch kaum hatte er den Laden betreten, da kam die Schöne auch schon wieder heraus. Sie folgten ihr weiter und als sie in einer dunklen Ecke verschwand wollte Titus sofort zuschlagen, doch Catu winkte ab. Der Weg bis zum Versteck war zu weit und es war heller Tag. Eine andere Taktik musste herbei. Murcus zügelte nach und berichtete, dass ihr zukünftiges Opfer auf der Suche nach Arbeit war.
    Catubodus beauftragte Titus und Murcus damit die Ecke im Auge zu behalten, während er selbst ebenso verschwand um Augenblicke später als griechischer Sklave samt Tabula, die ihn als Pitholaus ausgab wieder aufzutauchen. Er hatte sich nach griechischer Sitte das Gesicht mit Bleiweiß eingeschmiert und seine Augen leicht geschminkt. In einem Spiegel hätte er sich selbst kaum wiedererkannt. Auch seine Einfache Tunika passte ganz gut zur Aufmachung eines Sklaven. Ein paar knappe Instruktionen später lies er seine Kompagnons zurück und begab sich ebenfalls zur Garküche wo er sich in das Gespräch einmischte, noch ehe der Kerl hinter der Theke geantwortet hatte:
    "Entschuldige, du suchst nach Arbeit? Erlaube mir, mich vorzustellen: ich bin Pitholaus und mein Herr hat einige Geschäfte. Wir brauchen immer fähige Unterstützung. Was kannst du denn?" Catu mochte solche kriecherischen Speichellecker nicht, war aber dennoch in der Lage einen solchen zu spielen.

  • Der Typ hinter der Theke sah mich mit seinen großen Kulleraugen ganz schön belämmert an. In einem Zeitlupentempo, in dem selbst eine Schnecke schneller gewesen wäre, öffnete er seinen Mund. Dabei kamen die Überbleibsel seiner Beißerchen zu Tage, die wahrlich schon bessere Tage gesehen hatten. Aber nicht nur das, auch ein Fäulnisgestank kam mir entgegen als er "Hä?" fragte. Ich war schon kurz davor, mich aufzuregen, doch dann gestand ich mir ein, dass es auch für solche Heudeppen einen Platz geben musste. Der Kerl war schließlich nur dafür da, um Suppe und Eintopf auszuschenken und nicht um dummen Fragen zu beantworten. Trotzdem wollte ich noch einen Anlauf starten. Vielleicht sollte ich mich diesmal einfach noch etwas einfacher ausdrücken und die passende Zeichensprache dazu machen.
    "Ich" Ich deutete auf mich. "Suchen" Ich sah mich um… und plötzlich sah ich diesen abgefahrenen Typen, der wie ein wichtigtuerischer Grieche aussah und mich ansprach. Beinahe hätte ich mich ja bepisst vor Lachen, aber auch nur beinahe. Nein ich grinste nur dämlich, wie ein Honigkuchenpferd. Der Typ hinter der Theke wartete immer noch auf mehr Text von mir. Den hatte ich aber längst vergessen, denn der Grieche faselte was von Unterstützung. Ich spitzte meine Öhrchen und konnte es kaum fassen! Mann, das war ja einfach!
    "Echt? Das is ja.. öhm toll! Also, öhm, ich kann so ziemlich alles! Was für Geschäfte hat denn dein Herr?"

  • Mit der selben Unterwürfigkeit, mit der er das Gespräch begonnen hatte setzte Catubodus es fort. Nun ging es darum sie für eine Arbeit bei seinem Herrn zu gewinnen und in die Nähe der Insula zu locken. Am geeignetsten erschien ihm ein Scheider, da sie sich ja schon in einer solchen umgesehen hatte. Aber auch einige Alternativen würde er ihr bieten:
    "Mein Herr besitzt einen Laden in dem er Schuhe und Kleidung verkauft, die er selbst fertigen lässt. Auch verkauft er Stoffe und Töpferwaren sowie Schmuck. Zur Zeit sucht er unter anderem eine fähige Scriba und jemanden für den Stoffverkauf. Aber auch noch in anderen Tätigkeiten wären noch Plätze zu besetzen. Aber ich muss dich warnen. Mein Herr ist ein wenig, nunja eigenbrötlerisch."
    Vor seinem letzten Satz sah er sich übertrieben vorsichtig um. Er hatte ihn hauptsächlich angefügt um das ganze nicht zu gut klingen zu lassen. Sowas schürte nur Verdacht.Gespannt wartete er auf eine Antwort. Ob seine List gelingen würde. Es war fast wie auf der Jagd und strenggenommen war es auch eine. Es gab eine Beute und einen Jäger. Er tarnte sich, schlich sich an, stellte Fallen und spürte die selbe entrückte Ruhe.

  • Ich kriegte ja gar nicht mehr den Mund zu, vor lauter Staunen! Mannomann, das musste aber ein ganz schön betuchter Kerl sein, wenn er x Läden hatte, die alles mögliche anboten. Am liebsten hätte ich gleich ja gesagt und Nägel mit Köpfen gemacht, wenn da nicht die mahnende innere Stimme gewesen wäre, die ständig auf mich einredete und mir riet, erst mal vorsichtig zu sein und das vorher in aller Ruhe mit Ursus zu besprechen. Ach ja, Ursus! Mist, dann musste ich dem Griechen auch noch verraten, dass ich auch ´ne Sklavin war. Ach wenn schon, Ursus musste ich sowieso zu erst fragen, bevor ich eine Arbeit annahm. Aber was würde denn schon groß passieren, wenn ich mich noch etwas mehr informierte und mir einen dieser Läden sogar mal ansah? Der Grieche schien ein ehrliches Kerlchen zu sein. Er war überhaupt nicht aufdringlich und warnte mich sogar! Er warnte mich? Ich kratze mich am Kopf, weil ich das nicht so verstanden hatte, was er damit meinte. "Öhm, wie eigenbrötlerisch? Wie meinstn das? Kann man dem Kerl etwa nicht trauen?", fragte ich vorsichtig. Das machte mich jetzt noch neugieriger. Ich hätte mich ja am liebsten selbst von dem Kerl überzeugt. Oder sollte ich doch besser die Finger davon lassen? Ich hatte ja Ursus mein Wort gegeben, mich nicht in krumme Geschäfte ziehen zu lassen. Aber der Grieche war ehrlich. Mal sehen, was der dazu meinte.

  • Catubodus las in ihrem Gesicht wie in einem offenen Buch. Sie war geradezu begeistert. Nicht zu vergessen sprang sie auf seine Warnung an. Vielleicht würde sie ja, wenn er diese Bedenken zerstreute auch alle anderen vergessen, die sie sonst noch haben mochte. Das zumindest war zu hoffen. Wenn es nicht funktionieren sollte so konnte man zur Not ja immer noch auf rabiatere Methoden zurückgreifen.
    "Trauen kann man ihm schon, man muss ihn nur zu nehmen wissen. Er gibt oft sehr einsilbige Anweisungen und wenn etwas ganz arg aus dem Ruder läuft, dann schreit er auch mal herum. Aber das passiert nicht oft und seine Sklaven schlägt er nie! Er hat halt ein paar Schrullen, ist aber sonst sehr umgänglich."
    Ob die Beschreibung ausreichen würde? Catus bescheidener Meinung nach hatte er den Krämer ganz gut beschrieben. Als einen Mann mit Fehlern, den man sich aber dennoch mit gutem Gewissen zum Arbeitgeber erwählen konnte.

  • Der Grieche gab schön brav Antwort auf das, was ich wissen wollte. Bei dem, was er sagte, war ich mir erst nicht sicher, ob das wirklich was für mich war. Als er mir dann aber versicherte, sein Herr wäre eigentlich ein ganz umgänglicher Typ, den man nur zu nehmen wissen musste, fielen die letzten Zweifel von mir ab. Ein paar Macken hatte schließlich jeder. Sogar Ursus! Sein ewig penibler Ordnungswahn ging mir manchmal ganz schön auf die Nerven. Er konnte manchmal so richtig spießig und furchtbar eingebildet sein, echt grausam! Aber ansonsten war er ein ganz netter Kerl. Naja, ich sollte jetzt nicht lang rumfackeln, sonst drehte der Grieche womöglich mit seinem Superangebot noch die Kurve und war weg. Aber hatte nicht Ursus gesagt, ich solle zuerst ihm…ach was! Nur wegen so einer läppischen Kleinigkeit sich eine prima Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen? Ich konnte mir den Laden ja erst mal angucken und dann sagen, ich bräuchte Bedenkzeit, oder so was. Dann konnte ich Ursus immer noch fragen. JA! Genauso machte ich’s!
    "Naja, kann ja jedem mal passieren, dass er´n schlechten Tag erwischt, oder so! Also ich würd mir das schon mal gerne anschauen, was dein Herr so zu bieten hat, was natürlich nicht heißen soll, dass ich auch gleich ja sage!" Logisch, ich war ja nicht so blöd und sprang auf das erstbeste Angebot. Nachher stimmte vielleicht die Bezahlung nicht, oder so was!

  • Es hatte also geklappt. Wunderbar. Waren sie erst einmal weit genug in der Subura würde sich keiner mehr darum scheren wenn zwei stämmige Kerle ein zeterndes Mädel davonschleppten. Also hieß es nun das Opfer zur Subura zu lotsen. "Gut. So folge mir." Etwas knöchern erhob sich Catu, schließlich bewegte sich ein staubiger Grieche nicht geschmeidig und geschickt. Er wählte einen Weg, der über ein paar kleine, unmerkliche Umwege verlief. Er wählte die besten Straßen, die nicht sofort erkennen liesen, dass es in die Subura ging. In kurzem Abstand folgten ihnen Titus und Murcus. Auf dem Weg erzählter er ihr trockene Geschichten über griechische Lyrik. Das passte zu dem langweiligen Kerl den er spielte. "Hier noch durch die Gasse und dann sind wir schon da." Mittlerweile waren sie gerade weit genug in die Subura vorgedrungen und in der dunklen Seitengasse würden sie sie überwältigen und knebeln. Murcus würde einen Sack über das Opfer stülpen und Titus würde sie verknoten. Dann musste sie leider doch in der Insula zwischengelagert werden. Catu hatte das zwar vermeiden wollen, aber so hatte er wenigstens eine Beschäftigun für diesen Tag: Aufpassen, dass sich niemand an der kleinen verging.

  • Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Ich ließ dem Griechen den Vortritt und folgte ihm. Eigentlich hatte ich ja gedacht, der Laden seines Herrn sei in unmittelbarer Nähe. Aber anscheinend war er das doch nicht. Tatsachlich war der Laden weit weg vom Markt. Das hätte mir eigentlich schon zu denken geben müssen, aber in dem Moment dachte ich nicht soweit!
    Die Gegend, in die wir kamen, wurde immer schäbiger und die Gassen enger und düsterer. Hier war ich noch nie gewesen. "Ganz sicher, dass wir hier richtig sind?" fragte ich vorsichtig. Aber anscheinend waren wir das. Diese Gegend war wirklich unheimlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass..
    "Ahhh, was soll das? Lass mich.. du Dreckskerl! Nimm die.. auaaaa! Finger weg!" Wie aus dem Nichts kommend waren da diese beiden Kerle da, die sich auf mich stürzten. Die waren richtig grob und gemein. Gegen die hatte ich keine Chance! Wo war eigentlich der blöde Grieche? Hatte sich wahrscheinlich aus dem Staub gemacht, der Mistkerl!
    Die zwei Dreckskerle fesselten und knebelten mich und … das ging alles so wahnsinnig schnell! Irgendwie fand ich mich in einem staubigen alten Sack wieder. Ich versuchte mich zu wehren, so gut es ging. Aber die hatten mich so fest gebunden, dagegen konnte ich nichts machen. Wenn ich diesen scheiß Knebel nicht im Mund gehabt hatte, hätte ich laut geschrieen. Stattdessen wimmerte ich vor mich hin. Wo brachten die mich nur hin und was hatten sie mit mir vor? Wäre ich doch nur in der Villa geblieben!

  • Schnell und umsichtig führten seine Handlanger den Plan aus und wie gedacht störten sich die wenigen Beobachter nicht an der Szene. Nur wenige Schritte später erreichten sie mit ihrer zappelnden Last ihren Bestimmungsort. Catu reinigte sich erst einmal das Gesicht und lies die Beute einsperren. Titus und Murcus setzte er zur Bewachung ein, in der Gewissheit sie würden sich gegenseitig kontrollieren. Er wusste schließlich um ihre Konkurrenz. Dann erstattete er Asellus Bericht. Sie würden es bei drei Damen belassen. Schließlich war es ein risikoreiches Geschäft und die Ware die sie geliefert hatten war gut. Es dauerte ein Weilchen bis Catu Asellus überzeugt hatte, doch dieser zeigte sich schließlich einsichtig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!