Die germanische Hochzeit | - Das Fest -

  • Glabrio hatte beschämt und unsicher seinen Blick gesenkt, doch Sontjes Kichern liess ihn wieder aufblicken und kurz grinsend, dann nur noch selig lächelnd hielt er fortan ihrem Blick stand.
    Schade, bald entfernte sie sich von ihm und hob seine Arme an. Glabrio musste sich anstrengen, um sich auf die Bewegungen zu konzentrieren, doch es gelang ihm irgendwie ihren Anweisungen Folge zu leisten. Er brach nicht den Blickkontakt ab, doch für einen Moment musste er sich zu sehr auf die Musik, den Takt, die Schritte konzentrieren, als dass er sich weiter Gedanken hätte machen können, was hier geschah. Doch plötzlich kam die Germanin ihm wieder ganz nah, legte ihre Arme um ihn und drückte ihn so an sich. Da war es um Glabrio geschehen. Von Glückshormonen überströmt, umarmte auch er die ihm so seltsam vertraute Unbekannte und drehte sie zur Musik im Kreis. Die Tanzstunde schien beendet, denn statt weiter auf die vorgegebenen Schritte zu achten oder ihm Anweisungen zu geben, legte Sontje ihre Arme um Glabrios Nacken und überliess ihm die Führung obwohl er gar nicht zu tanzen vermochte. Doch in diesem Augenblick war das von keinerlei Bedeutung, die Musik hatte Glabrio gepackt und er verfiel nun in ein sanftes Hin- und Herwippen. Er legte seine Arme um Sontjes Taille und schaute ihr mit einem breiten Lächeln in die Augen, die nicht einen Augenblick auszuweichen schienen und ihm ein grossartiges Gefühl der Geborgenheit und Zuneigung schenkten. Ohne auf die Umgebung zu achten, ohne auch nur für einen Augenblick aus diesem Rausch aufzuwachen, in den die Nähe zu der jungen Frau Glabrio versetzt hatte, sagte er ihr ganz leise und sanft: "Du bist sehr hübsch..." Liebevoll fügte er ihren Namen hinzu, den er erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt hatte. "... Sontje."
    Und dann küsste er sie.



    Auf den Rausch und den Bann, in dem er sich befunden hatte, folgte eine grausame Klarheit. "Und als er aufwachte, war alles nur ein Traum gewesen." So hatte eine der Geschichten geendet, die seine Mutter ihm in seiner Kindheit erzählt hatte. Beinahe mit Angst erwartete er die Reaktion der Frau, die er gerade im plötzlichen Rausch der Gefühle geküsst hatte. Noch liess er sie nicht los und senkte diesmal auch nicht den Blick, auch wenn es ihm schwerfiel. Im Stillen betete er, dieser magische Moment möge noch nicht beendet sein. Doch tatsächlich hatte er die Hoffnung schon fast aufgegeben und er hatte es auch sich selbst zuzuschreiben...

  • Glücklich darüber keine Unterbrechung seines fesselnden Augenkontakts zu erfahren schaute Sontje stur zu ihm auf und liess sich mitziehen vom Hin- und Herwippen. Es war eine einfache und sehr gemütliche Schrittfolge... auf und ab... auf und ab... mal seitwärts... mal nach hinten oder vorneweg. Ganz einfach! Da brauchte sie wirklich nicht auf die eigenen Füße zu schauen. Sontje liess sich von Glabrio lenken und im Kreise drehen, kam ihm näher oder entfernte sich durch den Schwung eines Kreises wieder von ihm, nur um im nächsten Moment ihm wieder nahe zu kommen. Ihre Wangen röteten sich bei seinem wunderschön gesagten Kommentar und der gehauchten Version ihres Namen.


    Ehe sie es sich versah, spürte sie seine Lippen auf den ihren und konnte nicht anders als ihren Tanzpartner ebenfalls zu küssen. Sontje schloß verzückt über diese Überraschung die Augen und verliess sich auf die übrigen Sinne. Dies war ihr allerallererster Kuss! Glabrio dagegen hatte sicher schon viele Frauen wie sie geküsst. Sanft erwiderte sie den Lippendruck, atmete durch die Nase und forderte spontan aus einem unbestimmten Impuls heraus noch mehr vom diesem ersten Kuss zwischen ihnen. Ihre Schritte verharrten und bleiben schlussendlich stehen. Sie standen irgendwo am Rand der Tanzfläche... eien Fackel brannte in der Nähe und liess ihrer beider Haarfarben in deren Fackelschein leuchten.


    Leise keuchend löste sich Sontje von seinem Lippen, erwiderte atemlos und lächelnd zugleich. "Du hast fantastische Augen, Glabrio! Und du schmeckst gut... ziemlich gut sogar!" Diese zwei Sätze mussten für ihre Wahrnehmungen und Empfindungen reichen. Bereitwillig reckte sie ihm ihre Lippen für einen zweiten Kuss entgegen. Sontje lechzte nach der Erfahrung ihres ersten Kusses nach mehr von diesem unbekannten Gefühl des Verliebtseins..

  • Die Abfuhr kam nicht und Glabrio strahlte plötzlich vor Freude. Sie hatte seinen Kuss erwidert, sie hatte ihm ein so tiefes Kompliment gemacht, sie sah so wunderschön aus, leicht errötet und mit dem Fackelschein auf ihren blonden Haaren. Ganz ausser Atem und genauso erregt wie sie atmete er tief durch und strahlte Sontje an. Er musste in diesem Augenblick gar nicht nach Worten suchen, denn es waren keine nötig. Die Blicke sagten alles - und der Kuss.
    Und es blieb auch gar keine Zeit um Worte heranzuziehen, die ja doch nicht hätten ausdrucken können, was Glabrio fühlte.
    Denn Sontje wollte offensichtlich mehr und Glabrio liess sich ohne weitere Gedanken in den Moment zurücksinken, aus dem ihn die Angst hatte aufschrecken lassen. Er drückte "seine Dame" an sich, und während er ihren Kuss nun ausführlicher und leidenschaftlicher erwiderte, strich er mit der rechten Hand über ihre schimmernden und überraschend weichen Haare.
    Dieser zweite Kuss übertraf auch alles, was Glabrio vorher erlebt hatte. Auch für ihn war das Geküsse neu, in der Jugend hatte er ein- zweimal mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft "geübt", aber danach hatte sich nie wieder etwas "ergeben". Und heute nacht hatte sich nicht nur etwas ergeben, nein es fühlte sich richtig gut und richtig an. Glabrio hatte sich innerhalb eines Abends in eine Frau verliebt, die nicht seiner Kultur entstammte, über die er nicht mehr wusste, als ihren Namen und dass sie irgendwie mit Loki verwandt war. Aber er hatte mit Sontje Männer ins Wasser geworfen und war mit und dank ihr davongekommen, was er - weder das eine noch das andere - ohne sie fertiggebracht hätte. Sie war hübsch - das hübscheste, was Glabrio je gesehen hatte - und er war immerhin ziemlich rumgekommen. Und wenn sie lächelte...
    Ganz verloren im innigen Kuss mit seiner fremden Bekannten, merkte Glabrio nicht, was um ihn her vor sich ging...

  • Als Glabrio sie zum zweiten Mal küsste und sie seine Lippen auf den ihren spürte, ging es Sontje durch Mark und Bein. Sie hatte das Gefühl, als würde eine Ameisenarmee über ihren Körper wuseln. Ein bombastisches Gefühl! Als würde sie auf einer riesigen rosaroten Wolke schweben... Der zweite Kuss übertraf ihren allerallerersten Kuss bei weitem. Sontje löste ihre verschränkten Hände, begann Glabrios Nacken zu streicheln, fuhr mit der anderen Hand durch seine Haare am Hinterkopf. Nun, sie war kleiner als sie, aber das machte nichts, dann stellte sie sich eben auf die Zehenspitzen auf und lehnte sich noch mehr an ihn an. Das wäre jetzt, in diesen glückseligen Momenten, schön blöd das Gleichgewicht zu verlieren, aber sie fühlte sich sicher festgehalten.


    Ganz vorsichtig tastete sie sich mit ihrer Zunge langsam und behutsam in seinen Mund vor, wo sie viele aufregende Spiele erfand. Sie streifte sanft an seinen Lippen und über seinen Zähne entlang, kitzltee seine Lippen und seine Zungenspitze mit der eigenen und umspielte seine Zunge. Mal sanft, mal heftig. Obwohl andere Leute das duccische Küken bei diesem leidenschaftlichen Kuss beobachten konnten, hatte Sontje alles um sich herum vergessen... Der leidenschaftliche Kuss liess ihre Hormonproduktion auf Hochtouren laufen. Dabei wurde das Glückshormon Endorphin sowie viele, viele Liebeshormone frei gesetzt. Gleichzeitig nahm die Produktion des schlechten Stresshormons Kortisol ab.


    Sie gab seine Lippen zum einem tiefen Atemzug frei, und demonstrierte an ihm selbst wo sie außerdem geküsst werden wollte. Nämlich am Ohrläppchen. Empfänglich für heißen Atemhauch, neckende Lippen, knabbernde Zähne forschende Zungen und natürlich verheißungsvolles Geflüster. "Der Spruch 'Ein Kuss ist der Austausch der Seelen.' stammt von Platon. Und ich sage, ich habe dich zum Fressen gern!“ flüsterte Sontje in Glabrios Ohr. Noch anschaulicher ging es nun wirklich nicht...

  • Irgendwie bekam Phelan gar nichts mehr mit. Er war die ganze Zeit im kühlen Nass der Wanne mit einem Metkrug in der Hand sitzen geblieben und wippte mit dem Fuß und der freien Hand im Takt der Musik.


    Voll in seinem Suff betrachtete er die Gäste, davon zwei Kinder, vielleicht acht Sommer alt, wie sie einem volltrunkenem und schlafendem Mann nach und nach die Schnürriemen seiner Schuhe verknoteten und sich darüber lustig machten. Das einzige was der arme Mann dazu zu sagen hatte war ein herzhaftes und alkoholisiertes Schnarchen, was ihm sicher vergehen würde, wenn er so richtig auf die Fresse flog.


    Der Blick des jungen Priesters schweifte nach links. NACH LINKS! Was war denn das!? Sontje mit irgendeinem Kerl!? Schnurrstraks stieg er mit vollem Schunkel und leicht herben Orientierungsschwächen aus der Wannde und trokelte auf die knutschenden Menschen zu.
    Gerade wollte er seinen Metkrug auf dem Kopf des Mannes platzieren, da erkannte er das es Glabrio war.


    "Gla .. Glab .. bröölps" gab er erstmal zum besten, iwie musste die überschüssige Luft ja auch aus seinem Bauch raus.
    "Glschabrio! Duuu un mein Schwesterhers?" kurz nach links geschwankt "Das is gut. Das is GUT! Das ge brööölps .. fällt mir." trotzdem galt es eins zu tun! In seinem Suff konnte er noch klar unterscheiden was ging und was nicht ging. Das ging alles noch soweit, aber um weiteres zu verhindern schritt er zur Tat.


    "Mein römisssscher Freun isch musch dir diese wundersch...ÖNE Frau mal entraubben." und schwups hatte er sie beim Arm und ging mit ihr von der 'Tanzfläche'. "Un? Gefällter dir?" alkoholte er rum.

  • Diese Angelegenheit wurde immer aufregender. Obwohl Glabrio zuerst die Initiative ergriffen hatte, übernahm nun immer mehr Sontje die Führung. Erkundungsfreudig schob sie ihre Zunge in Glabrios Mund und obwohl er kurz etwas überrumpelt war, reagierte er dann umso erregter. Während seine eine Hand immer noch in Sontjes Haaren lag, rutschte die andere immer tiefer und landete schliesslich auf ihrem Hintern, den Glabrio sehr schön anzufühlen fand. Wie sie, so keuchte auch Glabrio, als Sontje sich kurz von ihm löste, und suchte mit leuchtenden Augen ihren Blick, doch sie liess einen Schauder durch über seinen Rücken laufen, als sie an seinem Ohr knabberte. Glabrio verstand nicht ganz, was ihre Worte genau bedeuten sollte, aber er verstand die Bedeutung, die dahinter stand, und natürlich wollte er etwas ebenso... romantisches erwidern. Er küsste sanft ihren Hals, während sie noch immer eng aneinander geschmiegt am Rand der Tanzfläche standen. Doch bevor er etwas sagen konnte, hörte er eine lallende Stimme näherkommen. Zunächst brachte er dies nicht mit sich in Verbindung. Dafür war er viel zu beschäftigt und im Moment und in Sontje versunken. Doch dann rülpste der Mann seinen Namen und kurz darauf wurde Sontje ihm grob weggerissen. Zuerst erkannte Glabrio nicht, wer es war. Als er Verus erkannte, den Mann, den er bei Eila in Rom kennengelernt hatte... den Bruder... den Bruder von Sontje! Verus war nach wie vor völlig besoffen und insofern vermutlich unzurechenbar. Wer wusste schon, wie er die Lage beurteilte, dass er lallte, es sei GUT, davon war Glabrio noch nicht überzeugt. Als Verus ihm also die wunderschÖNE Frau raubte, baute Glabrio sich kurz auf, um Eindruck zu schinden, doch er wusste nicht, was zu tun war. Er fühlte sich auch gerade nicht dazu in der Lage sich mit dem stark angeheiterten Germanen anzulegen, die Nähe und die Flut neuer und aufregender Erfahrungen mit Sontje war ebenso erschöpfend wie erregend. Also zuckte er nur mit den Schultern und schenkte seiner... seinem Mädchen? ein schiefes Grinsen um seine Machtlosigkeit auszudrücken. Das war zwar nicht sehr heldenhaft und auch nicht besonders ähnlich mit Sontjes Ins-Wasser-Schups-Aktion, aber Glabrio sah keine andere Möglichkeit. Während Verus ihm seine neugewonnene Liebe entführte, hauchte er ihr noch schnell ins Ohr: "Ich vermisse dich jetzt schon!"
    Während der betrunkene Bruder vermutlich das obligatorische Grosser-Bruder-Gespräch mit Sontje führte, stand Glabrio etwas hilflos auf der Tanzfläche. Er schaute sich um, wer noch entrüstet auf ihn zukommen könnte um ihn aus seiner Romanze zu reissen, doch immer wieder kehrte sein banger Blick zu Sontje und ihrem Bruder zurück.

  • Er hielt ihren Kopf und fand Platz auf ihrem Po. Es war ein noch tolleres Gefühl, welches der Mann verursachte. Die Ameistenhorde verschwand und machte einer Wolke Schmetterlingen im kribbelnden Bauch Platz. Sontje fühlte sich, als würde sie sogleich vom Boden abheben und elegant schwebend Saltos in der Luft schlagen. Nun war ihr Hals dran, Sontje grinste verliebt und kniff die Pobacken fest zusammen. Einfach um zu zeigen wie gut es ihr in Glabrios Armen gefiel. Die junge Frau knabberte vorsichtig auch seinen Hals an, verteilte sanfte Küsse. Die Umgebung um sie herum war immer noch verschwunden und kam mit einer alkoholisiert klingenden Stimme schlagartig zurück. Katapultisierte sie zurück in die fröhliche Hochzeitsfeier und tanzende Menschenmenge. Sontje hörte Glabrios Worte und fand sich urplötzlich vor einem sichtlich betrunkenen Menschen wieder. Ihrem Bruder!


    Ihre geröteten Wangen zeigten nur zu gut, wie sie sich fühlte.. nämlich ziemlich gut. Trotz der unerwarteten Überraschung und Unterbrechung die sie überhaupt nicht erwartet hatte. "Phelan!! Dich hab ich ja ganz vergessen!" rief sie aus, klopfte auf seine Schultern. "Ich glaube, wir haben uns heute noch gar nicht gesehen, Brüderchen!! Aber sag einmal... warum unterbrichst du meinen Tanz? Und ziehst mich sogar runter vom Tanzboden? Du, hör mal zu, er heisst nicht so, wie du nennst. Er heisst G-L-A-B-R-I-O. Ja, er gefällt mir." Sicher gefiel ihr der Soldat! Die Frage war nur, wieviel Phelan bereits mitbekommen hatte. "Ich hole ihn..." Sie trat zu Glabrio und umschloß mit ihrer Hand die seine, gab ihm einen Kuss auf den Mund. Er schmeckte gut. "Ich vermisse dich!" Händchenhaltend kehrte sie zu Phelan zurück, blieb standhaft neben Glabrio stehen. "Phelan.. Glabrio.." stellte sie die Männer einander vor. "..gebt euch die Hand." Ihr Bruder durfte Sontje berühren und nun durfte auch Glabrio Sontje berühren.

  • Sontje schnappte sich einfach den Heckenschubser, und Vala schaute erst einmal eine Weile blöd drein, während die beiden sich unter das tanzende Volk begaben. Letztendlich zuckte er mit den Achseln, und sah seinen vormaligen Gegner (Rufus!) fragend an..


    "Wä bisch du eijendlisch? Ik bin Leif, der Sohn von Alrik.. eh... ik meine: Alrik, der Sohn des Leif! Es scheent, als hädde man us um use Rache jebracht. Das iss eine Schmaach, die ich nur in noch mehr Bier ertränken kann, wennu wees watti meine!"

  • "Isch bin der Ragin, der Schohn vum Teutomar. Weischt du dasch esch bei unsch au scho nen gantsch wischitischen Leif gab? Luschtisch, dasch ihr Mattiaker auch scho einen habt! Diesche Elfleda die ihr Loki gegeben habt ischt wirklisch hübsch. Da kanscht du Schtolz drauf schein!"


    An Rache war kein Gedanke mehr, als Sontje mit dem Römer tanzte. Selbst betrunken wollte er ihr das nicht kaputt machen.


    "Komm wir trinken noch wasch zuschammen. Man scholl unsch ja nicht nachschagen, dasch wir schlechte Gaschtgeber schind!"


    Und so bwegte er sich langsam und doch noch etwas schwankend in Richtung Met.

  • "Deudomar? Witssisch, in meener Sipp jaab es och emoi aan Deudomar.", lallte Vala, der kaum mehr einen Gedanken an den anderen ordnen konnte, "Aba midde Elflea hasche Rächt. Datt iss wichlich een hübbsche Wiev, di wir dem Logi verbascht ham. Da kanscht du Schtolz drauf schein!"


    Halbtorkelnd folgte Vala dem Kerl zum nächsten Tisch, und es dauerte eine gute Weile bis er den richtigen Krug gefunden hatte, und so kredenzte er sich und Ragin eine Mischung aus Wein, Bier, Wasser und Met, die er dem Kerl auch sogleich in die Hand drückte.


    "Schum Woll. Aaf de Döchter un Schöne von Woffrigg, unne Stamm vode Rodäwini!!!"

  • Phelan konnte mit seinem immer noch hochbesoffenen Kopp gar nichts gegen das aufbrausende Verhalten seiner Schwester tun. Hatte sie ihn falsch verstanden? Hatte er nicht Glabrio gesagt? Aber auf jedenfall mochte sie ihn, dass war ja schonmal was.
    Kurze Zeit später stand der genannte vor ihm. Etwas verwirrt gab er Glabrio die Hand.


    "Schwesterherss .. isch kenn den ddddooch.." hm .. was nun? Die Situation war etwas peinlich, vor allem, weil er seiner Schwester gerade mal eintrichtern wolllte, dass es schön und gut sei, dass sie ihn mag, aber es dennoch nicht heißt in aller Öffentlichkeit hier rumknutschen zu dürfen. Auf jedenfall wollte er seine Schwester jetzt und hier nicht vor ihrem 'Schwarm' bloß stellen. Mal sehen, was würde Glabrio sagen?

  • Glabrio wurde schon sehr bald aus seiner etwas unangenehmen Beobachterposition gerissen, als Sontje ihn zu ihrem Bruder zog um ihn vorzustellen, obwohl sie sich doch schon kannten. Der erneute Kuss liess einen weiteren Schauer über Glabrios Rücken laufen. Wie unwirklich und zugleich wie schön das Ganze war, Glabrio konnte es noch immer nicht ganz fassen und vielleicht war das auch ganz gut so. Nur so, gedopt von Glücks- und Liebeshormonen, und angesichts der Tatsache, dass Phelan ordentlich betrunken war und eh morgen alles vergessen haben würde, reichte Glabrio dem Bruder seiner Liebsten die Hand und schaute ihm aufrecht in die Augen.
    "Es ist mir noch - wieder - eine Freude, dich kennenzulernen!", sagte er mit fester Stimme, während er mit seiner linken Hand die von Sontje drückte und hoffte, dass Phelan ihm zu diesem Zeitpunkt und in dieser Situation wohlgesonnen war und ihm die Hand reichen würde. Sonst würde auch diese Position, in die Sontje ihn versetzt hatte, nach einer gewissen Zeit peinlich werden. Doch was sollt´s? Glabrio war glücklich!

  • Sie beobachtete das Händegeben ganz genau und sah ihren Bruder mit großen Augen an. Sontje sah ihren Bruder ziemlich ungläubig an. ""Du.. du.. du kennst ihn SCHON?" Oh frau.. wie peinlich! "Woher denn?" War Mogontiacum eine so kleine Stadt??


    Bei Glabrios Stimmenklang sah sie den eben noch geküssten Mann ebenfalls ungläubig an. "Du kennst ihn ebenfalls?? Hm! Von seiner Arbeit im Tempel her oder wie?" Eigentlich war das woher jetzt ziemlich egal. Denn die Schmetterlinge wollten nicht aufhören in ihrem Magen umher zu schwirren.. beziehungsweise herum zu flattern. Sie drückte ihrem Bruder einen gut gefüllten Humpen Bier in die Hand und deutete auf die Menschenmenge. "Nun.. dann ist alles gut. Feier weiterhin schön, Phelan. Ich werde hier schon nicht verloren gehen... geh du ruhig feiern!"


    Sie drückte Glabrios Hand und deutete ihm mit einem stummen Kopfnicken an mit ihr wegzugehen. "Na sowas aber auch... ihr kennt euch. Mhm.. weisst du was?! Wir verziehen uns jetzt vor denen!" brummelte Sontje in sich hinein und führte ihn nun endgültig abseits der Menschenmenge und hinein in die Büsche. Ihr Herz klopfte ganz laut. Sicher konnte er es hören.. so verliebt war sie. Da hinten irgendwo müssten die moosbewachsenen Steinbänke sein. Sontje nahm Platz und lehnte sich an Glabrio an. "Du kennst bestimmt viel mehr Menschen als ich... ich kenne meine Familie.. und die paar Leute in der Taberna.. und die wenigen Händler auf dem Markt."

  • "Rischtisch! Uff de Döchter un Schöne von Woffrigg, unne Stamm vode Rodäwini!"


    Wiederholte er Alriks Worte und stürzte seinen Becher hinunter. Der Kerl war echt in Ordnung. Schade, dass er nicht zu ihnen gehörte...

  • Ein alkoholhaltiger Seufzer bestätigte Sontjes Wiederholung.
    "Neeeeeeeeee..." doch nicht von den Tempeln, Glabrio war doch noch gar nicht lange in Mogontiacum gewesen.
    "Wir kenn unsch ausch .. ausch *brölps* Rom Schwescherhersch .. er hatte mal Ei *hick* la besucht alsch wir dort warn un *hick* dort genoß er unschere Gaschtfreun .. freun .. freu *BRÖLPS* schaft .." er nickte dem Schwarm seiner Schwester zu und verabschiedete sich dann. "Dange, Daaange DANNGE für dasch Biersche meine kleine.." dann küsste er sie auf die Stirn und stürtzte sich schreiend mit erhobenem Humpen Bier in die Menschenmasse.

  • Nachdem das etwas peinliche Gespräch mit dem betrunkenen Bruder seines neugewonnenen Schatzes absolviert war, war Glabrio froh und dankbar, dass er sich mit Sontje zurückziehen konnte. Willig und froh folgte er ihr auf die etwas abseits stehende Bank und setzte sich neben sie.
    Liebevoll legte Glabrio seinen Arm um Sontjes Rücken und hielt mit der anderen Hand noch immer ihre Hand. Er versuchte kurz die Situation aufzuklären. "Ich kenne deinen Bruder aus Rom. Ich traf ihn in Eilas Haus, die ich durch Lando kenne. Der ist mein Freund von früher." Ziemlich kompliziert war das Ganze.
    "Du bist noch nicht lange hier, nicht wahr? Mit der Zeit wirst Du ganz viele Menschen kennenlernen. Und ich kann dir sagen, dass es selten ist, wirklich wichtige Menschen kennenzulernen. Meistens sind es mehr durchschnittliche Typen... Heute ist natürlich eine grosse Ausnahme.", fügte Glabrio glücklich hinzu und gab Sontje einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Erneut durchfuhr ihn einen Schauer der Glückseligkeit. Eng aneinander geschmiegt sassen die beiden noch einige Stunden auf der kalten Bank. Glabrio spürte jedoch die Kälte nicht, die Nähe und Wärme von Sontje liess ihn alles um ihn vergessen.
    Erst als die Dämmerung einsetzte und immer weniger betrunkene Gäste durch das Gebüsch zu hören waren und beide, Glabrio und Sontje wohlig müde und glücklich von dem Erlebten und den Stunden der Nähe waren, verabschiedete sich Glabrio schweren Herzens von seiner Liebe.
    Auf dem Weg zum Haus hielten sie noch einige Male inne um in immer neu aufregenden Küssen zu versinken. Doch schliesslich hatten sie die Tür erreicht und Glabrio begab sich allein zu seinem Zimmer. Ein letzter Kuss und ein verliebter Blick genügten, ein gesprochenes Versprechen schien nicht nötig zu sein, natürlich würden sie sich wieder sehen.


    Glabrio hatte keine Probleme einzuschlafen, noch verscheuchten die Schmetterlinge aus seinem Bauch alle bös rationalen Gedanken aus seinem Kopf.


    Erst am nächsten Morgen, es war bereits spät am Vormittag, wie Glabrio schätzte, kamen die bösen Gedanken. Worauf hatte er sich da eingelassen? War das überhaupt mit seinem Glauben vereinbar, einfach eine wildfremde Frau zu küssen --- in die er verliebt war! Das spürte er auch jetzt noch ganz deutlich. War es also in Ordnung? Eins schien Glabrio auf jeden Fall sicher zu sein: es wäre nur in Ordnung, wenn es weiter gehen würde. Wenn es ernst wäre. Dieses nervige Gewissen immer. Ohne das könnte er einfach seine neue Liebe und diese ganzen neuen Erfahrungen durchleben und geniessen. Aber so sah er sich verpflichtet, ein richtiges Gespräch mit Sontje zu führen. Und Loki wollte er auch fragen. Der war immerhin nicht nur sein Freund, sondern auch noch irgendwie mit Sontje verwandt... Hatte sich das Ganze vielleicht schon herumgesprochen?
    Aber das wäre auch nicht so schlimm. Hauptsache für Glabrio war es, zu wissen, wie ernst Sontje es meinte. Schon jetzt spürte er den Schmerz im Herzen, den es ihm bringen würde, würde sie ihn abservieren. Er konnte nicht anders als ironisch zu grinsen - es war noch gar nichts schlechtes passiert, doch schon gesellte sich der Schmerz zur Liebe. Die beiden schienen sehr nah miteinander verwandt zu sein...


    Glabrio raffte sich schliesslich auf. Da er so lange draussen gesessen hatte und nach der langen und anstrengenden Reise aus Rom nur zu einer kurzen Erfrischung gekommen war, sehnte er sich nach einem richtigen Bad, das Loki ihm eh schon versprochen hatte. Danach sah die Welt schon wieder anders aus. Ausserdem konnte er sich dort überlegen, ob er zunächst mit Sontje oder mit Loki... oder gar noch einmal mit einem nüchternen Verus reden sollte. Also raffte Glabrio seine Sachen zusammen und betrat mit seiner Schlaftunika bekleidet und mit einer frischen Tunika auf dem Arm den Flur und machte sich auf den Weg,in Richtung, wo er das Bad vermutete...

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