Fast schon langweilig gestaltete sich die Reise über die Alpen, und doch kam es dem Artorier mit seinem Zug fast schon wie ein Segen der Götter vor, als sie die Gebirgskette aus dem Süden heraus verlassen hatten. Für Mensch und Tier war die Reise bisher eine Anstrengung, denn sie waren die meiste Zeit ohne festes Dach über dem Kopf unterwegs. Eine Panne hatten sie entgegen aller Erwartungen doch zu beklagen. Sie konnten das Wagenrad, welches durch ein großes Schlagloch zu Schaden kam, zum Glück ohne größere Probleme ersetzen. Und dies in erster Linie deshalb, weil Reatinus vorgesorgt hatte und den benötigten Ersatz vorbereitet hatte. Die Ochsen, welches das schwere Gepäck Kilometerweit hinter sich herzogen, zeigten sich überraschend arbeitswillig. Und da Hektor, Reatinus´ Pferd, ohnehin kein großes Gewicht mit sich trug, war auch er nicht störrisch. Doch die Tatenfreude schwand mit zunehmender Reise, so dass sich bald jeder wünschte, sie würden endlich ankommen.
Nach den Alpen war es nicht mehr weit, um zur lang ersehnten Stadt Mantua zu gelangen. Erste Meilensteine wiesen den direkten Weg, auf ihnen pragte unverkennbar der Schriftzug: "Mantva". In ihrem Drang, endlich dauerhaftere Ruhe zu finden, gingen sie an der Stadt Verona nur vorbei, anstatt Halt zu machen. Und man folgte dem Artorier ohne Murren.
Immer wieder musste sich Reatinus mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn wischen, den das ungewohnte Klima verursachte. Saftige, mit Blumen durchwachsene grüne Felder, friedlich anmutende Bauernhöfe und unvergleichliche Landschaften prägten das Bild Italiens. Und Reatinus mochte kaum glauben, dass er diese Idylle seiner Heimat gegen den hohen Norden eingetauscht hatte, der seine zweite Heimat war.
Als sie einen Hügel unmittelbar vor der Legionsstadt erklommen haben, bot sich ein prächtiges Panorama aus der Ferne. Mit erleichterten Blicken und einem Seufzen zügelte Reatinus Hektor, um sich die Stadt aus der Ferne anzusehen.
"Das ist Mantua. Wir sind da. Wir sind endlich da", sprach der Artorier freudig.