Ein Tag, einfach nur so zum ausgehen und ausgeben.

  • Es war ein schöner Tag, noch nicht so weit vorgeschritten aber auf den Märkten Roms herrschte schon ein reges Treiben. Vera und ihr Bruder Aulus waren früh aufgebrochen und jetzt schon eine Weile unterwegs. Vera hatte an fast jedem Stand stehen belieben müssen und Serafina, ihre Leibsklavin und ein kleiner Junge aus dem Haus waren schon recht vollgeladen mit Päckchen und Pakete der beiden.


    „Och Aulus, mir tun langsam die Füße weh, meinst du wir bekommen irgendetwas Gutes zu trinken. Können wir uns nicht irgendwo mal hinsetzen? Schau mal da vorne, da stehen sogar Tische auf der Straße, bitte lass uns hinsetzen. Serafina, geh mit dem Jungen nachhause und verstau die Einkäufe, wir kommen dann nach.“


    Vera lies ihrem Bruder gar nicht die Möglichkeit zu widersprechen, selbst wenn er gewollt hätte. Sie steuerte die berühmteste Taverne Rom zielsicher an, die Taverna Apicia.


    Sim-Off:

    Diesmal nicht reserviert, also wer sich mit zwei Patrizier abgeben möchte, ist eingeladen dazu.

  • Heiß war es. Brütend heiß. Piso spürte, wie ihm hinten die Suppe herunterronn. Geduldig war er an jedem Stand stehen geblieben und hatte Vera dabei beobachtet, wie sie diverse Sachen anprobierte und anschaute. Seine Nase fühlte sich schon ganz gefühllos an vom Geruch von verschiedenen Parfums und Manikürzeugs. Innerlich musste er die Leibsklavin seiner Schwester bemitleiden. Was musste das arme Mädchen schleppen! Doch andererseits dachte er auch gar nicht drana, ihr etwas abzunehmen. Phoebus, den kleinen Jungen, der mit ihnen gegangen war, hätten sie vielleicht nicht mitschleppen sollen. Wenn Piso zurückdachte, hätte er vielleicht besser Cassivellaunus oder Artomaglos mitnehmen sollen, oder vielleicht Diomedes. Aber Diomedes und Artomaglos hätten ohne Zweifel sicher nach kurzer Zeit etwas kaputt gemacht durch ihre eigene, unkontrollierbare Stärke, und Cassivellaunus war einfach zu unansehnlich und einfältig, um einen schönenen Tag mit ihm zu verbringen. Phoebus war ein wiver Kerl, doch seine Schleppkapazität war begrenzt. So musste Serafina den Löwenanteil der Einkäufe schleppen.
    „Oh ja, eine Pause wäre schön!“, stimmte Piso seiner Schwester zu. „Wir können ja in die Taverna Petronia, dort wäre es angeblich... uch!“, unterbrach er sich, als seine Schwester auf die Taverna Apicia deutete. Flink huschte er vor sie hin und grinste sie breit an. „Ah, diese Taverne... ja, sie ist durchaus bekannt.“ Nur einen Nachteil hatte sie. Piso war dort seit jüngeren Ereignissen unter Umständen kein äußerst beliebter Gast mehr. Es war gut möglich, dass der Wirt sich noch gut an den Vorfall erinnerte, welcher ihm einen Strauß Blumen und einen aus Grobkeramik zusammengepatzten Krug gekostet hatte.
    Dies war der Grund dafür, wieso Piso nun vor Vera stand und verlegen grinste. „Äh... nun, würdest du nicht denken, etwas Tee wäre heute gut? Ich kenne einen guten Teesalon.“ Das war natürlich hanebüchener Schmarren. Bei der heutigen Hitze würde niemand, der klaren Verstandes war, Tee trinken.

  • Vera winkte ab, was sollte schon diese Neuheit Tee ihr bringen und dann noch warm.


    „Nein ich mag jetzt nicht weitergehen, komm lass uns einfach hier draußen uns hinsetzen und etwas trinken und vielleicht essen. Es sieht doch recht gut und sauber aus. Komm schon und stell dich nicht so an.“


    Vera steuerte weiter zielstrebig auf die Taverna und ihre Plätze zu.

  • „Ich, ich, warte mal, war...“ Zu spät! Vera passierte ihn, ohne auf seine Einwände zu hören. Nun gut, Tee war eine absolut lächerliche Idee gewesen, war doch Piso auch kein Freund dieses nahöstlichen Getränks, doch in die Taverna Apicia zog es ihn gar nicht. Doch seine Schwester war nicht aufzuhalten. War das villeicht betrubsam! Pisos Mundwinkel sackten nach unten ab, als er nach einer Ausrede suchte, um nicht in die Taverna Apicia gehen zu müssen. „Ich habe gehört...“, hechelte er, als er seine Schwester rennenderweise wieder eingeholt hatte, „die Taverna Apicia ist auch nicht mehr das, was sie einst war. Angeblich beziehen sie den Falerner nicht mehr aus Kampanien, sondern bieten nur noch ein Ersatzprodukt aus Gallien an, diese Betrüg...“ Er hielt inne, als ein Schild vor ihm, an der Taverna Apicia, wo die beiden schon angekommen waren, seinen Worten Lügen strafte. Dor stand: „Frischer Falerner aus Kampanien!“ groß angeschrieben. Er seufzte. „Na gut, dann gehen wir halt dort hinein.“ Er öffnete die Türe so, dass man sein Gesicht vom Inneren der Taverne nicht sehen konnte, und ließ Vera den Vortritt. Zeit gewinnen hiess die Devise.

  • Vera blieb kurz stehen als er ihr von dem Betrug erzählte, wenn das stimmte sollte man wirklich die Taverne meiden doch dann fiel ihr Blick auf die Tafel. Sie deutete nur kurz darauf und Aulus gab nach und öffnet die Tür um sie einzulassen.
    Vera schenke ihm noch ein lächeln und trat ein.

    Noch war es nicht sehr voll und es war recht übersichtlich in den Raum. Die großen Fenster an der Stirnseite waren offen und helles Sonnenlicht durchflutete den Raum. Vera steuerte auf genau so einen Platz zu, sie wollte sehen was auf der Straße vorsiech ging.

  • Vera lächelte nur milde auf ihren Bruder, doch ihr schien nichts unkoscher an seinem Verhalten vorzukommen. Vermutlich war sie schon gewohnt daran, dass ihr Bruder manchmal etwas skurrill handeln konnte. So wartete jener, bis seine Schwester die Taverne betrat, und trippelte nach ihr hinein.
    Eine aufmerksame Kellnerin kam sofort auch die beiden zu. „Salvete die Herrschaften!“, begrüßte sie sie, und Piso schob seinen Unterkiefer nach vorne. Es war nämlich die selbe Kellnerin, mit der er damals aneinander gekommen war. Das konnte doch nicht sein.
    Er machte also in einer sehr tiefen, grummelnden und nuschelnden Stimmlage: „Salv‘. N’Tisch f’r zwo Person’n, bitt‘.“ Die Kellnerin blickte ihn verwundert an. Na prima. Jetzt hatte er vermutlich ihre ganze Aufmerksamkeit erregt. Ob sie sich noch an ihn erinnern konnte? Gut möglich. Sie lächelte ihn leicht betreten an, man merkte, dass sie ihm etwas sagen wollte, aber sich dann nicht traute. „Äh, ja, sicher. Hier.“ Sie wies den Geschwistern einen Tisch zu. „Etwas zu trinken, die Herrschaften?“ Piso blickte auf seine Schwester, sie sollte zu erst bestellen. Er hoffte, dass es als Selbstverständlichkeit angesehen werden würde, dass er zahlte.

  • Vera setze sich und achtete gar nicht auf das seltsame Verhalten ihres Bruders. Es war viel zu aufregend hier.
    Vera sah nach draußen auf die Straße, ein paar Soldaten gingen vorbei, ein Mann zog eine Handkarre hinter sich her und zwei Sklaven trugen eine Sänfte durch die Straßen.
    Sie achtete erst wieder auf beide, ihren Bruder und die junge Frau, als sie angesprochen wurde.


    „Ja bitte, für mich nur Wasser und etwas Obstsaft, wenn ihr habt und du Aulus?“


    Erwartungsvoll sah sie ihren Bruder an.

  • Wein! Wein! Wein! Wein! „Äh, das selbe, bitte.“, meinte Piso, wiewohl sein Herz etwas komplett anderes verlangte. „Und etwas Brot wäre gut.“ Er blcikte die Kellnerin natürlich dabei nicht in die Augen, sondern auf einen nicht existenten Punkt über ihrer Schulter. Die Kellnerin ritzte ihre Bestellungen auf eine Wachstafel und verschwand dann, nicht ohne Piso nochmals seltsam anzublicken. Sie eilte vermutlich schneller fort, als sie es bei anderen Gästen tat. Piso blickte auf die Blumenvase, die neben ihm und Vera auf dem Tisch stand. Genau, die guten schlechten Zeiten... irgendwie amüsant, dachte sich Piso und blickte sich um. Nichts hatte sie geändert, seit er das letzte Mal mit Imperiosus hier gewesen war.
    Gerade wollte er mit Vera ein Gespräch beginnen über das schöne Wetter, da sah er aus seinen Augenwinkeln plötzlich... den Wirt! Dieser würde sich sicherlich noch an ihn erinnern. Krampfhaft blickte er in die entgegengesetzte Richtung, das war, nach links. „Oh, schau, welch geschmackvolle Fresken hier an der Wand sind...“, meinte er zu vera, nicht besonders laut. Das Fresko ihm gegenüber interessierte ihn nicht die Bohne, es stellte irgendein Stillleben dar. Doch als Ablenkungsmanöver war es relativ in Ordnung.

  • Vera drehte sich um und sah zu der Freske. Wirklich was sehenswertes, hässlich und langsam am verblassen. Sie kannte ihren Bruder, er hatte schon einen seltsamen Geschmack der manchmal ins obskure wanderte aber das? Das war sogar für ihn zu viel.
    Sie verzog das Gesicht und ihre Nase wurde kraus.


    „Also jetzt wirst du wirklich etwas seltsam oder willst du wirklich so was an irgendeine Wand in der Villa oder vielleicht sogar zuhause bei Vater an die wand bringen? Wen du das vorhast sag mir bitte vorher bescheid, vielleicht finde ich ja jemand der mich adoptiert.“


    Lachte sie jetzt, es war nicht das erste mal das sie ihm androhte sich adoptieren zu lassen wenn er mal wieder eine total unsinnige Idee hatte.


    „Was ist eigentlich mit dir los? Du scheinst dich hier nicht wirklich Wohlzufühlen. Es ist doch eine schöne und sogar saubere Taverne oder schämst du dich mit deiner Schwester gesehen zu werden. Bin ich so hässlich das du mich verstecken willst?“


    Sie wusste genau das dem nicht so war, erst vor ein paar Tagen wurde sie mit der göttlichen Venus verglichen. Ein Kompliment was ihrem Ego sehr gut tat und den Mann, der sie so betitelte, bei ihr im Moment eine hohe Stellung einnahm. Unabhängig davon das er auch noch ihr Vetter war.

  • “Äh, ja, jetzt wo du es sagst...” Piso fixierte sich auf die Freske. „Vielleicht ist sie doch nicht so toll.“ Sie war alt und nichtssagend, niemand hätte jemals auf sie geblickt. Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie der Wirt nach rechts abbog und nun hinter ihm war. Zackig wandte Piso seinen Kopf zu Vera und und grinste sie an. „Äh, du hast absolut recht. Es ist gar nichts besonderes. Und... hahaha...“, lachte er, aber nicht zu laut, „Keine Panik. Zu so etwas werde ich mich schon nicht hinreißen lassen. Es war nur... der erste Eindruck... und so... von dem Fresko... ist ja auch wurscht. Ich will ja nciht, dass wir dich verlieren.“ Das Druckmittel hatte ihm früher immer eine Heidenangst eingejagt, Vera zu verlieren wäre einfach nur entsetzlich gewesen für ihn als Kind. Doch nun war es einje Art geflüheltes Wort zwischen ihnen, ein Insiderwitz, den nur sie beide verstanden. Er lachte nochmal, doch durch sein Lachen konnte man fast so etwas wie Gepresstheit hören.
    Ihm blieb fast das Herz stehen, als Vera ihn darauf ansprach, dass er sich nicht wohl zu fühlen schien. Tatsächlich wäre er am Liebsten aufgestanden und wäre weggerannt, Vera hinter sich herziehend. Wer wusste, ob das Hausverbot, welches der Wirt damals ausgerufen hatte, noch immer galt? „Neinnein, das ist doch kompletter Humbug!“, sagte Piso so sanft, wie er es in jener Situation vermochte, und legte seine rechte Hand auf den linken Arm seiner Schwester. „Es ist nur... die Hitze... in Ravenna ist es nie so heiß wie hier im Sommer, du bist es eher gewohnt, du kommst gerade aus dem Süden an.“, erfand er eine Ausrede. „Und nein, du bist wunderschön, Vera, du weißt doch, dass ich nie was anderes gesagt habe. Wem könntest du in ästhetischen Sachen mehr vertrauen als mir?“ Das war nicht wirklich als Witz gemeint, Piso meinte dies im vollen Ernst. „Aber, sag mal...“ Als er auf dieses Thema zu sprechen kam, verlor seine Stimme die Ängstlichkeit (weil er nicht mehr an den Wirt dachte) und begann: „Es geht um unsere kleine Schwester Leontia.“ Welche immer gefunden hatte, dass Piso peinlich sei und Vera eine Tussi. Und welche immer so scheinheilig getan hatte. Doch das musste er nicht hinzufügen, er wusste, das Vera dies klar war. „Weißt du, was geschehen ist... zwischen ihr und Manius Gracchus?“ Möglicherweise war die Nachricht gar nicht zu Vera durchgedrungen.

  • Vera hörte ihm zu und musste an manchen stellen lachen, nur als er auf Leonita zu sprechen kam veränderte sich ihre Haltung. Ihre kleine Schwester, sie hatte sie kaum beachtet und fand sie einfach nur langweilig. Na ja sie war auch noch sehr jung und kindlich gewesen als Vera das Haus ihres Vaters verlassen hatte und auf Reisen ging. Irgendwann hatte sie gehört war Leonita nach Rom gegangen, doch was sie dort getan hatte und mit wem, davon hatte sie keine Ahnung.


    „Was soll mit ihr und Manius Gracchus gewesen sein? Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.“


    War es wichtig so was zu wissen, überlegte sie gerade. Doch ja denn jetzt war sie in Rom und da sollte man schon wissen was passiert um nicht vielleicht in eine peinliche Situation zu kommen. Das Mädchen war noch nicht mal in ihrer nähe und machte Ärger, so war das schon immer gewesen. Einfach lästig so eine kleine Schwester, vor allem wenn die auf Tugend machte.

  • „Ah.“, meinte Piso also nur und blickte um sich. Der Wirt war gegangen. Den Göttern sei es gedankt! „Du weißt es also nicht. Was die beiden taten...“ Er holte tief Luft und brachte dann das Wort über seine Lippen: „Blutschande.“ Er schluckte. „Jawohl. Vater hat Leontia mit Manius Gracchus in ihrem Bett erwischt. Zusammen. Nackt. Dies war auch der Grund, wieso er nie wieder mit ihr geredet hat.“ Er ließ eine kurze Pause, um die Nachricht bei seiner Schwester einsacken zu lassen.
    „Ich werde niemanden nach deren Privatleben beurteilen. Es geht mich nichts an. Und trotzdem will ich dich fragen... Schwester... ob du dies wirklich tun willst. Abermals das Gespenst des Inzests hinaufbeschwören.“ Er blickte kurz nach unten und knirschte die Zähne. „Dabei wäre es ja mit Manius Gracchus weniger schlimm. Ein ehrenwerter Mann, so ehrlich und gütig wie nur wenige andere. Aber du hast dir da einen gesucht... von dem ich nicht weiß, ob er zu dir passt. Und ob er die selbe Gravitas und Würde hat, welche Manius zu eigen ist.“Er hatte noch gut die pompöse Art des Lucius Furianus im Gedächtnis. Er hatte ihn behandelt wie ein Kind und hatte mit seinen Titeln um sich geschmissen. Piso war sich nicht sicher, ob er den Kerl jemals ausstehen könnte.

  • Vera sah ihn mit großen Augen an.


    „Unser Manius Gracchus? Manius Flavius Gracchus der Sohn von Titus Vespersanus und Gatte von Claudia Antonia?


    Das hätte sie ihrer kleinen Schwester nicht zugetraut. In dem Mädchen steckte doch viel mehr als es zu vermuten war. Als er sie nun auf des Abendessen ansprach, sah sie ihn mit noch größeren Augen an als zuvor und auch etwas verärgert.


    „Ich habe mir da etwas ausgesucht? Was versuchst du mir das zu unterstellen? Lucius Furianus ist ein ehrbarer Mann und war nur freundlich zu mir. Was man von dir gerade nicht sagen kann. Hat er etwas zu dir gesagt das dich auf diese Idee bringt? Ich habe im Augenblick nicht die Absicht auch nur irgendeinen Mann zu heiraten.“


    Als das Schankmädchen kam um ihnen ihre Getränke zu bringen sah sie nur kurz auf, nickte und sah dann wieder zu ihrem Bruder.


    „Bruder, ich verstehe dich nicht. Ich fand Furianus war sehr nett und aufmerksam. Gut, er hätte zu dir etwas großherziger sein können, aber es sah auch zu lustig aus wie du in den Raum gestolpert bist. Urteile nicht zu vorschnell, er ist unser Verwandter und mit dem was er schon erreicht hat. Vielleicht kann er dir sogar auf deinen Weg in den Senat weiterhelfen.“


    Versuchte sie ihn jetzt zu beschwichtigen. Sie hatte Furianus schon beeindruckt, was bestimmt auch an seinem Vergleich der Venus lag.

  • “Genau, dieser.”, bestätigte Piso seine Schwester. Er hatte durchaus erwartet, dass seine Schwester von dieser Nachricht komplett überrumeplt werden würde. Allerdings hatte Piso das Gefühl, Vera wäre... geradezu positiv überrascht über Leontias Aktion. Stand sie etwa auch schon darauf? Vera blickte ihren Bruder ungläubig an, dieser blickte ungläubig zurück, als sie begann, ihm von Furianus vorzuschwärmen.
    Er seufzte ganz leise. „Vera, Vera, Vera.“, machte er und blickte auf sie, nicht vorwurfsvoll, sondern nur ein bisschen besorgt. „Ich weiß, dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Verbieten werde ich dir nichts.“Das nächste, was sie sagte, erboste ihn aber etwas. „Was man von mir nicht sagen kann, sagst du? Ich bin also ehrlos und unfreundlich? Pfff! Dann kann ich ja gleich gehen.“, machte Piso und blickte grantig drein. Hoffentlich hatte er seine Schwester missverstanden, er war sich sogar ziemlich sicher, dass dem so war, aber nett war das nicht rübergekommen.
    Das Mädchen von vorhin kam wieder zurück und stellte ihnen die Getränke hin sowie ein bisschen Brot. Piso beachtete das gar nicht, und seufzte abermals, als Vera weitersprach. „Ja, vielleicht hast du recht. Vielleicht überreagiere ich. Und ich weiß, mein Anfang mit ihm war nicht brillant. Aber ehrlich, gehe ich herum und schmeiße mit meinen Titeln um mich?“ Um ehrlich zu sein, er selbst würde dies garantiert und mit Sicherheit tun, hätte er nur welche. „Aber vielleicht urteile ich wirklich nur zu vorschnell, wie du sagst, und ich sollte toleranter sein. Aber schau... Vera... ich will nur dein Bestes. Meine Liebe zu dir gebietet mir, dass ich dir sagen muss... liebste Schwester, sei vorsichtig, und lass dich nicht auf alles ein. Und erinner dich dran - man muss auch hie und da nein sagen können, obwohl das hie und da extrem schwer ist. Ja? Wirst du das machen?“ Er blickte sie aus großen Augen an.


    Sim-Off:

    Wi-Sim ;)

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Das nächste, was sie sagte, erboste ihn aber etwas. „Was man von mir nicht sagen kann, sagst du? Ich bin also ehrlos und unfreundlich? Pfff! Dann kann ich ja gleich gehen.“


    Schnell warf sie ein


    „Nein, so hatte ich es nicht gemeint. Ich meinet eben, das du mir schlechte Absichten unterstellst. Das meinte ich mit „nicht nett“. Ich finde ihn einfach nett und ich weis s schon was ich tue. Wie gesagt ich habe nicht vor zu heiraten. Ich möchte jetzt erstmal mich als Priesterin weihen lassen. Es wird Zeit das ich sesshaft werde und was dann ist wird sich zeigen.“


    Sie kannte ihren Bruder zu gut um zu wissen das er eifersüchtig war. Das war er schon immer gewesen. Erstens auf jeden Man der sie auch nur schräg ansah und auf jeden der es weiter gebracht hatte als er. Das erste fand sie lustig, das zweite war schon etwas diffiziler. Sie verstand ihn schon doch war ihr auch klar das nichts von allein kam und man für sein erreichtes etwas tun musste, auch wen man eine großen Namen trug.


    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    " Und erinner dich dran - man muss auch hie und da nein sagen können, obwohl das hie und da extrem schwer ist. Ja? Wirst du das machen?“

    Zitat

    Er blickte sie aus großen Augen an


    „Ich pass schon auf mich auf und wenn alles schief geht bis du und die Familie auch noch da“.
    Vera war zwar eigensinnig, doch war sie eine gut erzogene Tochter. Sie konnte sich nicht vorstellen auch nur irgendetwas gegen die Familie zu tun und damit meinte sie nicht nur ihren Bruder sondern auch den Rest der Familie in Rom.

  • Er wollte sich schon etwas einschenken, da ließ er es wieder sein, als seine Schwester redete. Sein Gewissen fiel ihm auf den Kopf wie ein großer Gummihammer, und er blickte Vera mit einem entschuldigungsheischenden Blick an. „Oh, Vera, ich wollte nicht, dass das so rüberkommt. Ich mache mir doch nur Sorgen!“ Er zerraufte sich die Haare und ließ sie dann sinken. „Wie immer. Ich bin unverbesserlich.“, seufzte er und blickte schuldbewusst zu Boden. „Es tut mir Leid. Ich weiß, dass du selber auf dich aufpassen kannst. Die grosse-Bruder-Masche zieht echt nicht mehr, du bist genau so erwachsen wie ich jetzt.“, meinte er. Er hatte alle Anzeichen von geckenhaftem Verhalten fallen lassen, ein Phänomen, welches nur Menschen, die ihm nahe standen, jemals zu Gesicht bekommen würden. Er fasste sich unkonzentriert ins Haar und zwirbelte an einer Haarschippe herum.
    Seine Schwester kannte ihn ja, sie kannte ihn gut, machmal besser als er selber. Und wenn er ehrlich mit sich war, dann stimmte es, was sie sagte. Er blickte mit Verachtung auf jene herab, die nicht so hoch gestellt waren wie er, und mit Neid auf jene, welche höher auf der Karriereleiter standen als er. Und natürlich war sein Beschützerinstinkt über seine kleine Schwester ausgeprägt in einem Maße, wie es bei keinem anderen Menschen der Fall war.
    Als er ihre nächsten Worte hörte, lächelte er nur und füllte seinen und ihren Becher. „Ich bin mir da ganz sicher.“, schmunzelte er nur und stieß dann mit ihr an. „Auf uns.“, meinte er und trank etwas.
    Kurz blickte er sich um. Der Wirt war doch nicht da? Nein. Er wandte sich dann an seine Schwester. „Es ist so, dass du auf dich selber aufpassen kannst. Das Problem ist, manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das auch von mir sagen kann.“, meinte er. „Ich muss dir was sagen. Erinnerst du dich, als wir den Decimer da am Forum herumlärmen sahen?“

  • Vera legte ihre Hand auf seine, hob sie an und küsste seine Finger liebevoll. Sie liebte ihren Bruder sehr und eigentlich hatte sie auch immer das Gefühl gehabt das sie ihn beschützen muss und nicht er sie. Er war auch der einzige von dem sie sich ab und zu etwas sagen lies, so nahm sie seine Sorge jetzt auch ernst. Erstaunt und auch etwas ernst sah sie ihn nun an als er so ernst wurde und davon sprach ob er sich selbst trauen könne.


    „Du meinst den Senator Decimus Livianus? Ja was ist mit ihm?“


    Vera konnte sich sehr gut daran erinnern, an das große Tamtam und auch die sehr unterschiedlichen Meinungen dazu, sie selbst hatte sich noch keine eindeutige Meinung gebildet außer das er ein Gutaussehender Mann war, das einzige was an ihm störend war das er ein Pleb war, aber ein reicher.

  • Er fühlte die Berührung ihrer Lippen an seiner Hand. Wohlig fühlte sie sich an, vertraut. Er blickte sie an, mit einem Blick voller Liebe und vollstem Vertrauen. Furianus war sicher kein so übler Kerl, obwohl er noch immer etwas darüber schmollte, wie herablassend er ihn anfänglich behandelt hatte. Und Vera war kein Kind mehr. Sie konnte sich durchsetzen, und, bei den Göttern, wie sehr sie das konnte! Er hatte es ja am Forum gesehen. Auf dieses Ereignis kam sie auch zu sprechen. Er runzelte kurz die Stirnbrauen.
    „Ich meine nicht den Senator, aber sag mal... wieso erwähnst du ihn? Was ist mit ihm? Was hat dich dazu veranlasst, zu denken, dass ich ihn meine?“ Er lächelte leicht. Was immer es war, er wusste, dass es nichts war, worum er sich Sorgen machen musste. Er hatte durchaus gemerkt, dass Vera ihm einige Blicke zugeworfen hatte auf der Rostra. Blicke der Bewunderung.
    „Ich wollte eigentlich über eine andere Person innerhalb der decimischen Familie sprechen. Es ist die Tochter des Ritters Decimus Verus, der Curator Calendariis. Vielleicht hast du ihn gesehen, der mit dem Bart. und seine Tochter... Serrana... ich... habe... wie soll ich nur sagen? Ich habe durchaus... äh... Geschmack an ihr gefunden, und, nun, die Komplikationen sind da sicher offensichtlich?“ Er hoffte, seine Schwester würde verstehen. Etwas bedröselt blickte er sie an und blickte sich schnell um – nein, kein Wirt in Sicht.

  • Sim-Off:

    Sorry, war unterwegst. Hab dich nicht vergessen :)


    Das er das Thema wieder weg von dem interessanten Senator brachte war ihr gar nicht so unrecht. Bis jetzt hatte sie ihn ja nur aus der ferne gesehen und das war für jegliche eventuellen Überlegungen ihrerseits, viel zu wenig. Vielleicht würde sich ja mal etwas ergeben, sie war ja nicht mer in der Provinz und bestimmt gäbe es ein paar interessante Feste und Abwechslungen in de Stadt bei denen sie sich ihn genauer ansehen konnte.


    „Komplikationen? Was für welche, Bruderherz du wirst dich doch nicht vergessen haben und einer Pleb…“


    Mit weit vor entsetzen aufgerissenen Augen sah sie ihn an. Er wird sich doch nicht vergessen haben und dem Mädchen was angedreht haben.


    „Piso, vergnügen kannst du dich doch auch anderweitig. Ich hoffe du hast keine Dummheiten gemacht die nicht wieder zu richten sind. Ich weis ja das du dich auch schon zuhause ab und zu mal im Heu vergnügt hast aber doch nicht mit einem ehrbaren Mädchen, auch wenn sie keine Patriziereien, oder soll ich sagen der Göttern sei dank? Du hast dich doch nicht verliebt? Oder doch….oh Piso überdenk das noch mal, du willst doch noch etwas erreichen oder hat ihre Familie so viel Einfluss das es sich lohnt unter deinem Stand zu heiraten?“


    Sie hatte sich fast schon in Rage geredet, im Prinzip war es ihr egal was und mit wem ihr Bruder etwas hatte. Sie gönnte ihm das Vergnügen aber wen er schon von Komplikationen sprach machte sie sich so ihre Gedanken.
    Jetzt sah sie ihn voller Erwartung auf eine Antwort an.

  • Seine Frage umging sie geschickt. Unter anderen Umständen wäre dies Piso sofort aufgefallen. Doch nun war er so eingehend mit sich selber und seinen eigenen Problemen beschäftigt, dass er sogar seine eigene Frage, warum diese Frage aufgekommen war, vergaß, beziehungsweise in die Müllhalden seines Gedächtnisses schubste.
    Vera erkannte sofort die Ernsthaftigkeit seiner Situation. Nun, um ehrlich zu sein, jeder hätte sie erkannt. Ja, sie brach sogar mitten in ihrem Satz ab und starrte ihn mit einem Gesichtsausdruck an, welcher ihn dazu veranlasste, zurückzurücken auf seinem Stuhl. Oftmals löste er solche Gefühle bei Mitmenschen aus, wenn er ihnen von jüngeren Ereignissen erzählte –Erstaunen, Entsetzen, Verwunderung. Doch es tat schon ein bisschen weh, das bei seiner Schwester zu sehen.
    Und nun kam sie mit einem Schwall von Fragen und Mutmaßungen. Manche davon deuteten sogar in die richtige Richtung, und Piso wandte sich auf sienem Stuhl herum voller Unbehagen, als ob er von den Worten seiner Schwester überschwemmt werden würde. Es blieb ihm nicht viel mehr übrig, als in Halbsätzen zu antworten.
    „Natürlich kann ich woanders das Vergnügen suchen, aber... schau, es ist sehr kompliziert, das ganze, ich... ach, ja, natürlich, das mi dem Heu, ich meine, das waren doch nur... du weißt schon, und ich habe Schafsdarm zur Verhütung benutzt... und nein, das waren doch nur Plebejereinnen und Sklavinnen... ach, verliebt, das ist so ein großes Wort, weißt du, das... ich, ich, ich, überdenken, du verstehst nicht, ich... na ja... sie ist eine Decima, aber nicht aus dem Zweig, der besonders einflussreich ist... also... ich weiß ja, meine Zukunft...“
    Er ließ seinen Kopf senken und blickte sich selber auf den Schoß. „Ach, Vera, Liebstes... es ist alles so schwer... schau... ich... habe wirklich...“ Er holte tief Atem und ließ dann die Katze aus dem Sack. „Ich habe mich in sie verknallt. Ja.“, meinte er knapp. „Sie ist Ritterstochter, also unter meinem Stand. Und keine zünftige Beziehung für mich.“ Er schluckte. „Aber... ich fühle mich zu ihr hingezogen. Verstehst du?“ Sein Kopf sackte noch ein bisschen nach unten. "Das Problem ist, ich habe mit ihrem Vater gesprochen, und ich habe ihm versprochen, mich mit ihr zu verloben." Jetzt musste ihr das Ausmass seiner Sorgen bekannt sein. „Ich liebe sie, aber unsere Familie wird mich deswegen umbringen. Ich bin in einer grauenhaften Position. Könnte ich dagegen nur was machen... Vera? Verstehst wenigstens du mich?“ Er blickte sie aus traurigen Augen an. „Was soll ich bloß machen?“

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