Das Kapeleion Archaon in neuer Pracht

  • Wie gewöhnlich war es Lycos Aufgabe die Porta des Kapeleions bei Nacht zu bewachen, der großgewachsene Grieche war als Jüngling in die Sklaverei verkauft worden und erfreute sich nun einer wahrhaft lonenden Anstellung als Leibwächter und Nachtwächter, den im Vergleich zu vorher bekam er hier nicht nur ausreichend zu Essen und einen gemütlichen Schlafplatz sondern auch ein Gehalt ... auch wenn es ihm erst nach zwei Jahren ausgezahlt werden würde, denn dann würde man ihn freilassen, wenn er immer dienstbeflissen arbeiten würde, zumindest war es das was sein neuer Herr ihm versprochen hatte ...


    Als also nun die Schritte von zwei Männern zu hören waren richtete sich der Grieche zu voller Größe auf und ging zum äußeren Eingangstor das vom Innenhof des Kapeleions auf die Straße führte. Als nun geklopft wurde öffnete er die Tür zur Gänze und stellte sich in die nun enstandene Lücke, ganz so wie es ihm sein Herr gezeigt hatte ...


    Die Brust herausgedrückt und in einen teuren griechischen Muskelpanzer gehüllt, betrachtet der Jüngling die beiden Neuankömmlinge durch die Sichtschlitze seines Korinthers, als ihm bewusst wird das es sich hier scheinbar nicht um außerordentlich dumme Diebe, oder Rumtreiber sondern viel mehr um Gäste handeln muss, senkt er sein Hoplon und schiebt seinen Helm etwas nach oben so das sein Gesicht besser zu sehen ist ...


    "Salve Reisende, seit willkommen im Kapeleion Archaon, Alexandrias bester Adresse für eine Luxuriöse Übernachtung oder gutes Essen! Darf ich euch hineingeleiten?"

  • Merula zuckte ein wenig zurück, als sich die Tür öffnete und der großgewachsene, mit Helm, Schild und Brustpanzer gerüstete Mann darin erschien. Es durfte niemanden verwundern, dass der junge Römer als einziger männlicher Spross seiner Familie den Weg zum Militär stets gescheut hatte. Dafür war Merula einfach viel zu schreckhaft.
    Erst als der Türwächter die beiden Neuankömmlinge freundlich in der Herberge willkommen hieß, hatte sich der Iunier wieder im Griff. Er wartete noch einige Atemzüge, um seine Unsicherheit zu überspielen, dann antwortete er in seinem guten, aber etwas hölzern klingenden Schulbuchattisch:
    "Sehr gerne. Mein Begleiter und ich sind auf der Suche nach guter Verpflegung und einem sauberen Zimmer für die ein oder andere Nacht. Und das Kapeleion Archaon ist auch weitab von Alexandria bekannt für seine Gastfreundlichkeit und seine gehobenen Qualitätsstandards."
    Selbstverständlich hatte Merula den Namen des Gasthauses nie zuvor gehört, doch er beabsichtigte, sich den Einheimischen freundlich und zuvorkommend zu präsentieren. Und warum dann nicht gleich bei der ersten Gelegenheit damit anfangen?

  • Zufrieden über die Antwort nickte Lycos freundlich und geleitete die beiden in die Empfangshalle des Kapeleions, natürlich nachdem er das Tor hinter ihnen wieder verschlossen hatte ...


    "Wünschst du ein spezielles Zimmer Herr, ich werde dir eines entsprechend deiner Wünsche organisieren, wenn du willst kann dein .. Diener ebenfalls ein Zimmer gleich neben deinem beziehen wenn du das willst, mein Herr hat dafür extra Zimmer anlegen lassen! Außerdem solltest du dich noch für eine Preisklasse entscheiden, da wären die Standardklasse: Übernachtung, ein üppiges Frühstück und ein gut eingerichtetes Zimmer für 10 Sesterzen.
    Dann die dhomatio Nobilitas mit einer Übernachtung, Zwei Mahlzeiten nach deinen Wünschen, einer Sklavenunterkunft und einem außerordentlich komfortabel eingerichteten Schlafzimmer für 50 Sesterzen.
    Und die "Residencia Archaon" mit einer großen Sklavenunterkunft, unbegrenzt Mahlzeiten nach deinen Wünschen, einer eigenen kleinen Therme im Keller mit erfrischend kaltem oder warmen Wasser ganz nach belieben, vier noblen Schlafzimmern und einem Atrium in dem man sich verlaufen kann. Sowohl aller wünschenswerten "Gesellschaften" für 500 Sesterzen ... pro Übernachtung versteht sich."


    Fragend sah der große Grieche den Römer an, für die Residenzia war der Mann sicher nicht reich genug sonst hätte er auch Leibwächter dabei gehabt, aber vielleicht würden ihm die Zimmer der Nobilitas zusagen ...

  • Wieder zögerte der Iunier einen Moment. Allzu gerne würde er wohl jene 'Residencia Archaon' mit den genannten Annehmlichkeiten beziehen.
    Doch Celsa, der um die Eigenheit seines Patrons, gerne mal mehr Geld auszugeben als sein Budget eigentlich hergab, wusste, kam Merula zuvor:
    "Der Nobilitasbereich ist genau das Richtige für meinen Patron. Er mag keinen unnötigen Luxus.
    Ich nehme an, wir bezahlen im Vorraus?"
    Der kahlköpfige Freigelassene kramte einen Beutel voller Münzen hervor und sah den Griechen fragend an.

    Merula nickte derweil leicht enttäuscht, nahm aber dann das Heft des Handelns wieder in die Hand:
    "Ich wäre dir vor allem dankbar, guter Mann, wenn man uns recht zügig mit einem Becher kühlen Weines versorgen könnte Wir haben eine langen, heißen Tag hinter uns."

  • Als die neuen Gäste Lycos ihren Wunsch offenbarten nickte der Grieche und vermekte das Gesagte auf einer Tabula die er dann auf einen Tisch nahe des Eingangs legte. Als der Römer auch sogleich nach Wein verlangte klopfte Lycos kurz mit seinem Schild gegen eine der Türen, woraufhin auch gleich eine junge Sklavin erschien die den beiden Neuankömmlingen ein warmes Lächeln schenkte ...


    "Bring den beiden Herren etwas von dem guten Falerner sie haben eine lange Reise hinter sich!"


    Sofort nickte die Sklavin und machte sich wieder durch die selbe Tür davon.
    Lycos nahm indess einen Schlüssel aus einem Schrank und reichte ihn dem Sklaven des Römers ...


    "Das ist euer eigener Schlüssel, folgt mir es ist gleich hier in der Nähe, euer Wein wartet dann dort auf euch!"


    Nach einigen Schritten durch die Flure des Kapeleions blieb Lycos vor einer reich verzierten Holztür stehen undöffnete sie mit dem Schlüssel, während hinter ihm bereits die Sklavin mit dem Wein erschien. Lycos händigte den Schlüssel aus und die Sklavin reichte den beiden Römern jeweils einen Becher und füllte diese ...


    "Herzlich willkommen im Kapeleion Archaon!"

  • Dämmerung hat sich über die Stadt gelegt. Ihr Antlitz verfremdet. Dunkle Schatten. Seltsame Geräusche. Bedrohliche Schemen. Lycidas zieht das Himation eng um die Schultern. Es ist ein heller Fleck im diffusen Abendlicht. Lycidas weiß nicht wohin. Er ist müde. Hat sich tagsüber beim Musikerwettstreit verausgabt. Hungrig. Durstig. Er wagt es nicht, auf die Insel zurückzukehren. In den Händen hält er das Steintäfelchen, welches man ihm bei der Anmeldung zum Wettkampf gab. Er hält es wie einen Talisman. Fest.


    Die Fenster des Gasthauses sind erleuchtet. Drinnen wird es hell und behaglich sein. Lycidas war noch niemals alleine in einem Gasthaus. Er kennt nicht die dort üblichen Gebräuche. Kann man einfach so eintreten? Muss man reden? Treibt sich Gesindel dort herum? Aber draussen ist es sicherlich noch gefährlicher. Nachts in den Strassen von Alexandria. Alleine.


    Furchtsam wirft er einen Blick über die Schulter. Rückt den Riemen des Lyrakastens zurecht. Darauf nähert er sich zaghaft dem Eingangstor des Kapeleion. Pocht mit den Fingerknöcheln gegen das Holz. Harrt angespannt der Dinge, die da kommen. Fluchtbereit.

  • Während Lycos den hof durchschreitet hört er ein Klopfen vom Haupttor und späht irritiert hinüber, eigenartig eigentlich sollte es offen sein, der Herr hatte verlangt das es zu den Spielen Tag und Nacht offen stand damit die Athlethen nicht plötzlich dachten sie seien nicht länger willkommen.
    Also überquert der junge Grieche in der schweren Hoplitenrüstung schnell den Hof und öffnet die Tür. Vor ihm ein junger hagerer Mann, er wirkt etwas ängstlich doch die Tafel in seiner Hand sagt: "Willkommener Gast" ...


    "Chaire, herzlich willkommen im Kapeleion Archaon, mein Name ist Lycos ich bin hier der Nachtwächter sei also unbesorgt! Mein Herr empfängt dich sicherlich in der Haupthalle, so wie die anderen Athleten und Künstler!"


    weiterhin freundlich lächelnd tritt der junge Grieche zur Seite und macht den Weg frei für den Künstler der irgendwie etwas eigenartig zu sein scheint, wenn gleich das auch nicht ungewöhnlich ist für die meisten Künstler ...

  • Zitat

    Original von Cleonymus
    "Tut mir Leid Aristoxenus, bisher ist es mir nicht gelungen die rechten Musiker zu finden, außerdem eröffnen wir erst in einigen Tagen, daher muss ich dich wohl leider enttäuschen!"


    Es schmerzte Cleonymus sondergleichen seinem Gast einen Wunsch verwehren zu müssen, sicherlich sollte das nie wieder passieren ...




    Aristoxenus: "Hmmm...das ist sehr schade."


    Plötzlich aber hielt der noble Jüngling inne und lauschte aufmerksam den Geräuschen und Stimmen im Korridor des Gasthauses. Der Naurarch hingegen tat so als bemerkte er nichts sondern schmauste genüsslich weiter.


    Aristoxenus: "Aber was höre ich da?" "Das sind doch die schweren Schritte eines Soldaten!" "Mir scheint der Kaiser schickt dir heute Abend auch noch einen General als Gast" "Vielleicht ist es sogar ein Tribun der Prätorianergarde!"


    Der junge Grieche lächelte aufgeregt.


    Aristoxenus: "Also wenn es ein Offizier oder General ist dann musst du ihn unbedingt an unseren Tisch bitten!" "Er könnte uns von seinen Abenteuern und Heldentaten berichten!"

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Aristoxenus Leandros ()

  • Cleonymus war sich nicht sicher was das nun zu bedeuten hatte, wollte der Grieche ihn veralbern oder hatte er eine gewisse geistige Schwäche? Sofern sich hier Soldaten aufhalten sollten dann waren sie sicher nicht als Gäste hier denn die wurden für gewöhnlich angekündigt ... außerdem war Lycos der einzige Mensch, ausser Cleonymus selbst natürlich, der hier Waffen tragen durfte ...


    "Ich denke nicht das sich Soldaten hieher verirren, immerhin liegt dieses Etablisment etwas über den Soldstärken der Legion und die höheren Offiziere würden sich sicherlich vorher ankündigen lassen!"

  • Aristoxenus war jetzt etwas verwirrt, offensichtlich hatte der "Geist des Weines" seine Sinne getrübt.


    Aristoxenus: "Aber ich könnte schwören das ich Schritte und Stimmen gehört habe." "Vielleicht haben deine Diener ja einen Musikanten herbeigeholt?" "Entschuldige Cleonymus aber ich glaube das ist der Wein!" "Ähhh...hättest du eventuell noch einen kleinen scharf gewürzten Schweinebraten, Schweineragout mit Pilzen oder etwas ähnliches?" "Darauf hätte ich nämlich am meisten Appetit."


    Dann stand der Jüngling von seiner Liege auf und begab sich zur Tür


    Aristoxenus: "Ich möchte nur ganz kurz vor die Tür gehen um frische Luft zu schnappen." "Der süße Wein hat meinen Körper erhitzt und ich benötige etwas Abkühlung."

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Nikolaos wollte sich ansehen, was Cleonymus aus dem Gasthaus gemacht hatte. Er war schon lange nicht mehr in dieser Gegend gewesen. Die Schänke erkannte er kaum wieder. Cleonymus hatte nicht nur die Wände frisch tünchen lassen, sondern auch Umbauten vorgenommen. Der großzügige Spender musste sich selbst gratulieren für die Idee, das Geschäft Cleonymus zu überlassen. Er selbst hätte keine Zeit gefunden, sich derart darum zu kümmern.


    Er ging schnurstracks in den Innenhof und bat den ersten Angestellten, der ihm über den Weg lief, den Besitzer des Gasthauses zu holen.

  • Aristoxenus, welcher mit den Folgen des Weingenusses zu kämpfen hatte betrat gefolgt von seinem treuen Schatten Achillas den Innenhof des Gasthauses um dort etwas frische Luft zu schnappen.
    Zuerst bemerkte der attische Jüngling den dort wartenden Besucher überhaupt nicht, denn es war auch schon etwas dunkel und er war zu sehr mit Schwatzen beschäftigt.



    Aristoxenus: "Also ich muss schon sagen dieser Cleonymus versteht es ein Bankett anzurichten!" "Die Weine, das Essen alles vom Feinsten!" "Am liebsten würde ich Ihm seinen Koch abkaufen aber er wäre schön dumm das zu tun...der Mann ist unbezahlbar!" HA! HA!



    Achillas: "Es freut mich das es dir hier gefällt junger Dominus."



    Aristoxenus: "HA! HA! und ob es mir hier gefällt!" Alexandria ist eine so wunderschöne und lebendige Stadt, dagegen nimmt sich Athen doch wie ein verschlafenes Provinznest aus!"



    Achillas: "Das darf aber euer Herr Vater nicht hören ihr wisst doch selbst wie sehr er die Athener Philosophen schätzt und begünstigt."



    Aristoxenus: "Ach du mein dummer treuer Sklave...was weist du denn schon von Philosophen?" "Die Zeiten von Platon und Sokrates sind doch schon sehr lange vorbei...viele hundert Jahre." " Das was da heute in Athen so rumläuft das kann man bestenfalls noch als geistiges Abendrot einer einst glanzvollen intellektuellen Epoche betrachten."




    Plötzlich bemerkten beide den schlanken, elegant gekleideten jungen Mann welcher eigentlich auf den Hauseigentümer wartete.



    Aristoxenus: "Oh eine neuer Gast." "Ich wünsche dem Herren einen guten Abend." "Ihr wollt bestimmt zu Cleonymus dem Meisterkoch!"



    Achillas machte eine leichte Verbeugung sagte aber nichts.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Zitat

    Original von Cleonymus


    Merula und Celsa waren Lycos gefolgt und nahmen nun die Weinbecher dankbar entgegen. Der Iunier nahm einen tiefen Schluck und wusste sogleich, dass er bei der Auswahl der Unterkunft keinen Fehler gemacht hatte. Wo den Gästen guter Falernerwein gereicht wurde, würde man sicherlich nicht auf feuchte Zimmer und schmutzige Betten stoßen.
    "Hab Dank, guter Mann"! Merula betrat mit Wein und Schlüssel bewaffnet das Zimmer, das zumindest für die ersten Tage in Alexandria als ihre Unterkunft dienen sollte.
    Celsa kramte einige Münzen aus dem Beutel hervor und reichte sie dem Griechen zum Dank dafür, dass sie so zügig und vorzüglich versorgt wurden.
    Da der Mann auf Celsas vorherige Frage nach dem Zeitpunkt der Bezahlung nicht geantwortet hatte, ließ es der Freigelassene dabei bewenden. Die Angestellten des Kapeleion würden vermutlich schon noch darauf zurückkommen.

  • Lycos hob dankend und abwehrend die Hand als man versuchte ihm Geld zu reichen ...


    "Oh vielen Dank Herr, aber ich werde von meinem eigenen Herren gut genug versorgt, der Dienst am Gast ist hier eine der höchsten Tugenden, dafür bedarf es keiner extra Belohnung!
    Ach und solltet ihr irgendetwas brauchen zieht nur an dieser Leine dort!"


    Lycos deutete auf eine hübsch geflochtene Leine die neben der Tür hing ...


    "Sie betätigt eine Klingel, daraufhin wird ein Sklave euch aufsuchen, also dann ich wünsche eine geruhsame Nacht, Herr!"


    Damit wandte der gerüstete Sklave sich um und verschwand mit der jungen Sklavin hinter der nächsten Ecke ...

  • Lycos hatte beim Eintreten des Gymniasarchos augenblicklich Haltung angenommen und den Mann entsprechend begrüßt und willkommen geheißen. Sei Herr hatte ihn einmal mit zur Eklesia genommen damit er sich die Gesichter der wichtigen Leute einprägte, wie er sagte war so etwas unter Umständen Gold wert. Natürlich war Lycos sofort aufgebrochen um seinen Herren zu holen schließlich ließ man einen Freund seines Herren nicht warten, schon garnicht wenn es sich um den Gymniasarchos handelte ...


    Mittlerweile war eine Sklavin herausgekommen und fand die drei Männer im Innenhof vor, wo sie allen sogleich etwas zu trinken anbot.
    Der Innenhof war noch nicht ganz fertig, man hatte einen Bachlauf angelegt und einige Büsche, Hecken und Blumen gepflanzt, doch man konnte deutlich erkennen was Cleonymus vorhatte, an diversen Stellen sollten Statuen und andere Verschönerungen nichtpflanzlicher Natur positioniert werden, so das dort nun einige Leerflächen zu sehen waren ...

  • Zitat

    Original von Cleonymus
    Lycos hatte beim Eintreten des Gymniasarchos augenblicklich Haltung angenommen und den Mann entsprechend begrüßt und willkommen geheißen. Sei Herr hatte ihn einmal mit zur Eklesia genommen damit er sich die Gesichter der wichtigen Leute einprägte, wie er sagte war so etwas unter Umständen Gold wert. Natürlich war Lycos sofort aufgebrochen um seinen Herren zu holen schließlich ließ man einen Freund seines Herren nicht warten, schon garnicht wenn es sich um den Gymniasarchos handelte ...




    Aristoxenus war neugierig zu erfahren wer denn dieser gutaussehende aber bekümmert und kränklich wirkende junge Mann war. Also ein Römer war er mit Sicherheit nicht, denn das verriet schon seine elegante Kleidung und das scharf geschnittene, klasssich proportionierte Gesicht. Nein, ein so elegant aussehender Mann konnte nur ein Landsmann sein und dem unterwürfigen Verhalten von Cleonymus Dienern nach zu urteilen auch wohl auch ein recht bedeutender...
    Der Jüngling aus Attika schätzte sein Alter auf etwa 25 bis 30 Jahre.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Mittlerweile war auch Cleonymus zu den anderen nach draussen getreten und begrüßte nun seinen Mentor und Freund ...


    "Ah Chaire Nikolaos, schön dich einmal hier willkommen zu heißen schade nur das ich so unvorbereitet bin! Wie du siehst ist der Garten noch nicht fertig und die Einweihungsfeier findet erst in einigen Wochen statt! Aber sei versichert das ich bereits ein großartiges Fest vorbereite das dem guten Kapeleion zu seinem gebührenden Namen verhelfen wird!"


    Im Moment war Cleonymus nur neugierig was sich sonst noch so abspielen würde, denn soweit er sich errinnerte war sein Mentor und politischer Verbündeter nie zum bloßen Zeitvertreib irgendwo aufgetaucht ...

  • Nikolaos wollte gerade dem Gast, der ihn angesprochen hatte, antworten, als Cleonymus schon im Hof erschien.


    "Cleonymus! Es ist auch mir eine Freude, dich wieder einmal zu sehen. Ich bin erschrocken - ich erkenne das Gasthaus nicht wieder! Wo früher der Putz vom Salz der Seewinde zerfressen war, strahlt er nun. Wo früher Schmutz war, ist es nun reinlich und schön hergerichtet. Hochachtung dafür, wie schnell du dieses Geschäft wieder auf Vordermann gebracht hast - und sogar, wie ich sehe, ausgebaut und erweitert."


    Er lächelte. Es war eine gute Idee, Cleonymus das Haus zu schenken.


    "Ein Fest? Darauf freue ich mich sehr. Aber vielleicht hast du heute schon Zeit, mich einmal durch das Haus zu führen, damit ich die Neuerungen bewundern kann. Außerdem würde ich gerne einige Dinge mit dir besprechen. Aber freilich nur, wenn es dir gerade passt."

  • Im Bruchteil einer Sekunde und mit einem leichten Schmunzeln auf dme Gesicht überlegte Cleonymus ob es ihm gerade "nicht recht" sein sollte, allerdings konnte er sich gut vorstellen, das selbst die Götter sich eine solch unwahrscheinliche Sache nicht vorstellen konnten. Wenn Nikolaos einen um etwas Zeit bat dann opferte man sie, vorallem wenn man geradeerst eine Goldgrube wie das K.A. von ihm geschenkt bekommen hatte ...


    "Selbstverständlich gerne! Ich muss gestehen das ich schon eine ganze Weile darauf brenne dir das neue Kapeleion Archaon vorzustellen, schließlich seit ihr ja alte Bekannte! Und es hat sich wirklich einiges verändert!"


    Mit einem Lächeln und einer demütig entschuldigenden Geste wandte sich Cleonymus dann wieder Aristoxenus zu ...


    "Es tut mir schrecklich leid Aristoxenus, aber der Gymniasarchos ist ein guter und langjähriger Freund, allerdings kannst du gern noch den Garten genießen bis wir von unserem Rundgang zurückkommen, oder du genießt weiterhin Wein und Speisen im Lokal, die Köche werden dir sicher jeden Wunsch erfüllen!"


    Daraufhin deutete Cleonymus auf den Eingang zur Haupthalle ...


    "Wenn du mir folgen möchtest Gymniasarchos?!"

  • Nikolaos lächelte bescheiden.


    "Aber nicht doch, Cleonymus! Ich hoffe doch sehr, dass ich für dich immer noch dein Freund Nikolaos bin und nicht der Gymnasiarchos. Außerdem müsste ich dir dann dieselbe Hochachtung entgegenbringen - auch du bist Amtsträger."


    Er folgte Cleonymus in die Haupthalle. Dem neuen Besitzer war offenbar keine Mühe zu groß, das Geschäft wieder herauszuputzen. Schon im Hof war Nikolaos aufgefallen, dass mehr Kundschaft hier war, als zu Lyros letzten Zeiten. Der alte Wirt wohnte nun auf einem Bauernhof in der Khora Alexandreias.


    "Das Haus ist wunderschön geworden. Dieser Umstand scheint auch dem Geschäft gutzutun. Du hast ein Händchen für Geschäftsdinge."


    Als gerade keine Gäste oder Knechte oder Mägde zugegen waren, sprach Nikolaos etwas leiser mit Cleonymus.


    "Die Prytanie ist bald zu ende. Eigentlich haben wir sie schon über die Gebühr gedehnt. Was natürlich durch viele unerfreuliche Vorkommnisse seine Berechtigung hatte. Aber allmählich verlangt es der Grundsatz der Isonomie, dass das Volk neu über Amtstträger bestimmt. Bevor ich es im Prytaneion anspreche, werde ich in meinem Hause eine kleine Zusammenkunft abhalten, und bevor ich dies tue, wollte ich dich fragen, welchen Dienst du der Polis leisten möchtest."

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