Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE

  • Den halben Tag hatte Bernulf nun schon damit verbracht durch die Stadt zu schlendern.
    Das einfache Leben auf dem Bauernhof des Vaters und dem streuen durch die Wälder hatte ihm immer gefallen, aber jedesmal wenn Bernulf in die Stadt kam, erfreut er sich an den Anblick der vielen Menschen, den großen, wunderschönen Gebäuden und den Annehmlichkeiten wie der Thermae Iuliani oder dem Panem et Circenses.
    Nun stand er direkt vor der Porta Praetoria und versuchte so gut es ging das Innenenleben des Castellums zu verfolgen. Da die Wache begann ihn misstrauisch zu beäugen, setzte sich Bernulf neben der Straße ins Gras und verfolgte das Treiben vor und am Tor.


    "Morgen, schon morgen werde ich das Tor durchschreiten und mich den Legionen des Kaisers anschließen. Dies soll mein Schicksal sein..." Flüsterte Bernulf

  • Lupus sah wie sich der Mann an der Seite hinsetzte und das Tor weiter beobachtete.
    Er winkte Labeo zu sich und meinte,
    Geh´nach oben in den Turm und sag Quintus Bescheid er soll den Bogen bereithalten...der Kerl da ist entweder unentschlossen sich zur Legion zu melden oder erwartet auf weitere...was auch immer.
    Labeo nickte und verschwand.
    Kurz darauf hörte Lupus wie jemand über ihm zwei Mal gegen das Holz schlug...Labeo hatte Position bezogen.
    Lupus wies die Wachen an ein wachsames Auge auf den Kerl zu halten...für alle Fälle.

  • Bernulf bemerkte wie die Wachen ihn nun des Öfteren musterten, unauffällig zwar, aber die Aufmerksamkeit galt offentsichtlich ihm.
    Noch vor einem Jahr hatte er vor dem Castellum mit den anderen Jungs der Stadt zusammen Legionär gespielt.
    Das die Wachen ihn heute mißtrauisch beobachten, ja ihn vielleicht sogar als gefährlich einschätzen war für ihn noch ein weiteres Zeichen dafür, dass er alt genug war um als echter Legionär Dienst zu tun...


    Es ist spät geworden, und Bernulf entschied sich, dass es an der Zeit ist in die Casa Duccia zurückzukehren.
    Er überlegt kurz so wie früher spielerisch auf die Wache zuzumaschieren damit sie ihm einen Gruß abnahmen, aber die Zeit als Kindsoldat ist vorbei... statt dessen rupfte er einen Grashalm heraus, steckte ihn sich in den Mund und ging zurück in die Stadt...

  • Schon früh am morgen machte sich Bernulf auf zum Castellum. Es regnete leicht und somit hingen ihm seine nassen Haare im Gesicht, als er an der Porta Praetoria ankam. Bernulf strich sie sich aus dem Gesicht und grüßte die Wache so wie es ihm sein Vater beigebracht hat.


    "Mein Name ist Quintus Duccius Sotericus, ich möchte der Legio II beitreten!"

  • Corvus sah den Aspiranten an,...langhaarig,...gedrungen...ein typischer Germane,...
    Hmmm,...bist du sicher du willst hier beitreten und nicht bei der Ala Sohn?
    Eer musterte den jungen Mann weiter,...
    Bist du denn römischer Bürger?

  • "Ja und ja, Centurio. Mein Vater, Quintus Fabius Classicus, diente als Classissoldat und erhielt nach der Entlassung aus der Armee das Bürgerrecht. Nun will ich meine Pflicht tun und dem Kaiser treu dienen!..."


    Dass Bernulf weniger wegen seinem Pflichtgefühl gegenüber dem Kaiser der Legion beitreten möchte, sondern vielmehr um dadurch einem Leben als Bauern zu entfliehen und um Wohlstand und Ansehen zu erlangen, wollte er dem Centurio nicht verraten.


    "...Und diese Pflicht möchte ich bei der Legio II ableisten. Denn ich hörte sie sei die tapferste und ruhmreichste in ganz Germania! Ist dem nicht so?!"


    Bernulf war sich sicher die richtige Antwort gegeben zu habe. Zweifel an der Wahl seiner Einheit zu haben würde sicherlich eine besonders schwere Zeit als Probatus bedeuten...

  • Corvus nickte und entgegnete,
    Wohl gesprochen Sohn,...dann begib´dich zur Principia und dort ins Rekrutierungsbüro ...dort hilft man dir weiter!
    Schwätzer dachte Corvus,...ob er noch immer so versessen auf die Ehre ist, wenn er sein Gladius in germanische Aufständische treibt?
    Er war eigentlich dafür, daß man diese Einheimischen besser in Legionen weit entfernt der Heimat stationieren würde...man wußte ja nie was passierte,...nicht wie damals bei Varus,...als die Auxilliartruppen sich dem Aufstand des Arminius anschlossen...
    Er winkte den jungen Duccier durch und wies ihm die Richtung.

  • Nach nur einem kurzen Gang durch die Stadt in Richtung Castellum Legio II musste Avianus feststellen, wie anders diese Menschen in dieser Provinz waren. Sie sahen anders aus, sie verhielten sich anders... hier herrschten vollkommen andere Mentalitäten, an welche sich Avianus schnell anpassen sollte, wurde er sich bewusst. Doch zunächst musste er sich wohl an seinen neuen Arbeitsplatz als senatorischer Militärtribun gewöhnen. Und er machte sich keine Hoffnungen, dass man ihn leicht angehen würde. Soldaten waren raubeinig und hart, der Aurelier musste diese Amtszeit lang einer von ihnen werden.


    Das Castellum lag vorne und sie kamen dem Tor immer näher. Im Unterschied zu den Stadttoren kam hier noch lange nicht jeder durch - so ritt er einem Mann mit düsterer Miene entgegen, welchem der Einlass nicht gewäht wurde. Warum auch immer, dachte sich Avianus. Er würde schon irgendwie reinkommen, allein schon, weil er eine Rüstung trug.
    Er grüßte die Wachen, welche vorne Wache schoben und hielt die Sklaven an, hinter ihm zu warten.


    "Salve", grüßte Avianus mit eher aristokratischer denn fürchterlicher Stimme, "Ich bin Tiberius Aurelius Avianus und werde hier als Tribunus Laticlavius dienen! Lasst mich bitte mit dem Legaten sprechen!" War ein "Bitte" hier eigentlich fehl am Platz? In solch einem Moment schossen einem die unsinnigsten Gedanken durch den Kopf.

  • Corvus baute sich vor dem Zug auf und gebot dem Ganzen Halt.
    Er lauschte ergriffen der "Bitte" des Bürschleins in dem feinen Zwirn und lächelte kalt,
    Nun, Tiberius Aurelius Avianus,...zum Legatus möchtest du,...dann begib´dich zur Principia dort wirst du den Legatus mit etwas Glück antreffen.
    Was wirklich Glück bedurfte, denn die Buschtrommeln verkündeten einen Kommandowechsel in Germania,...und wenn das zutraf dann fiel dieser Senatorensprößling in ziemlich kaltes Wasser,...denn dann war der Legatus schon mehr oder weniger weg...

  • Erneut, wie am Stadttor, blieb der Zug wie darauf gedrillt synchron stehen und richtete seine Augen zu dem hühnenhaft wirkenden Centurio - oder lag diese imposante Erscheinung daran, dass diese Soldaten Rüstungen und Helme mit großen Federbüschen trugen? Mit starrem Blick vernahm Avianus das kalte Lächeln des Hauptmannes, welches einen der klassischen Aha-Effekte heraufbeschwor. Worte wie "Höflichkeit" und alles was dazu gehörte, wie "Bitte" und "Danke" sollte er wohl für die Dauer des Tribunates aus seinem Wortschatz entfernen - nunja, zumindest wenn er mit regulären Soldaten und Offizieren sprach, und nicht etwa mit einem Legaten.


    Zum Glück kannte Avianus schon eine Lagerstruktur. Der Rat seines Patronen erwies sich als hilfreich, zur Vorbereitung Kurse an der Academia abzulegen. Also würde es ja zumindest theoretisch kein Problem sein, zur Principia aufzuschließen.
    Der junge Aurelier wählte seine nächsten Worte weise, sie fielen jedoch auch sehr kurz aus. Nunja, es waren nur ein paar Wörter. "Gut", anstelle dieses Wortes wäre normalerweise ein "Danke" gekommen, "Können wir dann weiter?"

  • Als der neue Tribunus Laticlavius seinen einzug in das Castellum hielt, hielt sich Drusus gerade zufällig in der Nähe der Porta Praetoria auf. Der Iulier, der eigentlich zu seiner Unterkunft hatte weitergehen wollen blieb stehen und versuchte den Dialog zwischen Neuankömmling zu belauschen. Der neue senatorische Tribun, der neue Etappenhase, schien das zu sein. Und ein Aurelier war er offenbar. Schon wieder ein Aurelier... Das war schon der Dritte aus jenem Geschlecht, der seit Drusus' seinen Dienst bei der Legio Secunda tat hier sien Militärtribunat ableistete! Ob das normal war? Der Centurio musterte den Tribunus Laticlavius noch ein wenig und entschied sich dann achselzuckend weiterzugehen, sowas besonderes war der auch nicht, und er würde gewiss noch oft genug Gelegenheit haben ihn näher zu mustern...

  • Corvus ließ sich seinen Unmut nicht anmerken...sollte er das Senatorenbürschlein vielleicht noch an der Hand nehmen und zur Prinzipia führen?
    Mit der Geduld eines altgedienten Kämpen winkte er den Zug weiter...und ließ sich nicht nehmen,
    Willkommen im Castellum der Legio II!
    Man wußte ja nie,...soviel hatte ihn die Vergangenheit gelehrt.

  • Den Iulier nicht bemerkend nickte Avianus zufrieden. Willkommen in der Legio II... naja, mal sehen, ob er hier willkommen wäre, und wenn ja, als was. "Danke", ließ sich der junge Aurelier doch noch entlocken, denn auf diesen Satz gab es wohl keine passendere Antwort. Damit wurde der Zug durchgelassen und Avianus gab mit einer Handgeste zur Kenntnis, dass er rein gehen würde. So ritten oder schraten sie durch die Porta Praetoria, um in den regen Lagerbetrieb zu geraten. Der Weg zur Principia war nicht zu verfehlen. Einfach geradeaus... würde er wohl schaffen.

  • Als die fünf Civis die Porta erreichten wurden sie misstrauisch von den Torwachen beäugt, vielleicht erkannte mancher einen Kameraden oder gar einen Vorgesetzten, allerdings war Dragonum auf alles vorbereitet und ab hier war die kleine Gruppe nunmal kein Teil des Exercitus Romanus mehr. Der Tribun hoffte nur das es nicht zu unnötigen Reibereien mit den eigenen Leuten kommen würde ...





  • Primus stand neben dem diensthabenden Optio als die fünf sich näherten. Sofort erkannte er Lupus und Labeo, trotz ihrer zivilen Kleidung.
    Der Optio wollte schon loslegen und Primus beruhigte ihn,
    "Lass gut sein Gaius,...das sind ein paar Pferdehändler, die bei uns nach neuen Märkten Ausschau halten wollten...
    Der Optio nickte und winkte die fünf durch.
    Primus zwinkerte seinen Männern und wandte sich wieder dem Gespräch mit dem Optio, der unbedingt in die Reiterei wollte zu...

  • Die Nacht hatten sie in Borbetomagus verbracht. Es war die letzte Nacht vor der Ankunft in Mogontiacum und Hungi war enorm erleichtert, daß die Reise endlich vorüber war. So gut wie vorüber.


    Ursus war in der Zwischenzeit von der Regia zurückgekommen und hatte berichtet, daß Lucianus ihn nicht in Mogontiacum selber erwartete sondern im Castellum, das an die Stadt angegliedert war. Hungi war dies auch recht.


    Also kam der Zug des neuen Statthalters bei der Porta an.

  • Zufällig war es der amtierende Preafectus Castrorum höchstpersönlich, der bei einem geschäftlichen Gang durch das Castellum gerade auf der Via Preatoria abbiegen wollte, seinen eigentlichen Arbeitsplatz in der Principia aufzunehmen. Nicht schlecht fielen seine Blicke aus, als er an der Porta aus den Augenwinkeln den Zug des nächsten Viniciers erblickte, der das Amt seines Patronen einnehmen würde. So bog der Artorier doch nicht ab, sondern blieb mit leicht geöffneten Lippen stehen, ehe er sich fasste, dem Zug des angehenden Legaten entgegen zu halten. Alles war im Wandel, hatte ihm schon sein Vater beigebracht. Und so würde auch Lucianus sein Amt in Germanien abgeben. Und er seines auch. Sehr bald...


    Die Wache an der Porta Praetoria wollte die wartenden Leute hingegen schon mit der üblichen Routine bei Laune halten. Fragen, wer der Kerl in der Reisekutsche mit seiner Familie überhaupt sei. Ob sie Waffen hätten. Ob sie den Weg wüssten. Wer die restliche Begleitung da sei. Doch dies unterband Reatinus schnellstens. Immerhin war das nicht irgendwer, sondern der Legat mit seiner Familie!


    "Schon gut, Soldat! Lass den neuen Legaten ziehen", rief Reatinus und ließ den Wachmann einige Schritte zurücktreten.


    Reatinus wandte sich an den Unbekannten an der Spitze des Zuges.
    "Salve und herzlich willkommen in der Legio II", grüßte er und besann sich, dass man bei Kommandowechseln immer einen formellen Appell hielt, "Richte dem Legaten bitte aus, dass ich alles Nötige für einen Appell veranlassen werde. Wir sind schon auf die Ankunft des neuen Legaten vorbereitet, es kann sofort anfangen." Der eigentliche Dienst müsste dann warten. Oder zumindest, was davon übrig blieb, denn Reatinus würde ja bald verabschiedet werden. Als er dies merkte, stockte er ein wenig.
    Letzten Endes winkte Reatinus die Leute des Legaten ab und erinnerte sich an seine Zeit vor der Porta.

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