Die Kutsche rumpelte aus Rom heraus. Hinten in der Kutsche befand sich eine Kiste voll mit diversen Besitzgütern, die Romana auf ihrer Reise brauchen würde. In der Kutsche befanden sich 4 Personen. Zuerst Kallonike, die verna, die die Nachricht von Romanas Captio überbracht wurde – sie wurde mitgenommen, da Romana sich Glück von ihr versprach. Dann Saud, Romanas Leibsklave, der sich um ihre Sicherheit kümmern würde. Dann die Vestispica der Villa Claudia, Nofretete aus Ägypten, auf die die Claudier nun für ein paar Tage verzichten mussten. Und nicht zuletzt Romana.
Vorne, am Kutschbock, saß der Kutscher. Sein Name war Giselher, ein Germane mit Vollbart. Er lenkte die Kutsche vorbei an diversen Ortschaften. Sie nahmen die Via Appia. Durch die Albaner Berge bis an die Küste in Tarracina. Von dort aus folgten sie die Via Appia an der Küste bis nach Sinuessa. Während dort die Via Appia abbog ins Landesinnere, nach Capua, folgten sie den Küstenweg bis nach Cumae, die Stadt des berümten Orakels. Von dort aus rumpelte die Kutsche weiter nach Misenum, welches nur eine kurze Strecke entfernt war von Cumae.
Als die Kutsche zum Stillstand kam und Romana aus dem Fenster lugte, sah sie zuerst nur Schiffe. Kriegsgaleeren, Triremen, und haufenweise anderer Schiffe, die sie nicht kannte. Staunend blickte sie auf den Kriegshafen hinunter, der sich vor ihr eröffnete. Sie waren in Misenum angekommen. Es war eine kleine Stadt, wie man sie überall in Italia fand, und wäre nichts besonderes, gäbe es nicht die Flotte, welche vor de ganzen Stadt ankerte. Sie stieg aus und atmete die klare Seeluft ein. Der Kutscher begab sich zu ihr. „Sieh, Herrin. Hier...“ Er deutete vom Hafen weg, auf einen Hügel, „befindet sich die kaiserliche Villa. Und hier die kapitolinische Trias.“ Er deutete auf einen Tempel direkt vor ihnen. „Wir übernachten in der Herberge direkt daneben.“ Saud wuchtete die Kiste mit ihrem Besitz aus der Kutsche, und gemeinsam betraten sie die Herberge in Misenum.