Neptunalia - Götter, Hütten, Wagenrennen

  • Die sommerliche Trockenheit strebte ihrem Höhepunkt entgegen und der Tiber seinem alljährlichen Tiefstand. Zwar fiel dieser in diesem Jahr nicht ganz so drastisch aus und niemand musste sich sorgen machen, plötzlich auf dem Trockenen zu sitzen oder die Lastkähne aus Ostia im Schlamm festsitzen zu sehen, aber für das jährliche Opfer zugunsten Neptuns reichte es allemal. Zumal die Neptunalia ein sehr populäres Fest waren und jedes Mal eine Menge Menschen aufs Marsfeld lockten. Kein Wunder, denn schließlich wurden hier nicht jeden Tag Laubhütten errichtet. Warum man ausgerechnet zu Ehren Neptuns Laubütten auf dem Marsfeld errichtet, konnte zwar von den Anwesenden kaum jemand spontan und zutreffend erklären, aber der Anlass alleine reichte von ein vergnügliches Sommerfest.


    Schon früh morgens vor den ersten Priestern, Opferhelfern oder Feiernden hatten sich Senator Macer und einige weitere Mitglieder der Factio Russata auf dem Marsfeld eingefunden. Die Neptunalia waren zwar keine Ludi und die Factio hatte auch nichts mit Neptun zu tun, aber trotzdem hatten sie die Gelegenheit genutzt und für den heutigen Tag junge Fahrer ohne Factio zu einem kleinen Rennen im Stadion auf dem Marsfeld eingeladen. Mit den gerade erst beendeten Ludi Apollinaris konnten und wollte das Rennen sicher nicht mithalten, aber für etwas Abwechslung am Nachmittag sollte es schon sorgen. Nicht ganz uneigennützig wollte die ausrichtende Factio es auch dazu nutzen, nach Zuwachs für den eigenen Rennstall Ausschau zu halten. Wenn die anderen Factiones schlau waren, würden sie es ebenso machen.

  • Vor das Spektakel im Stadion hatte der Festkalender jedoch ein Stieropfer gesetzt, um dem primären Zweck der Veranstaltung gerecht zu werden und Neptun um Wasser zu bitten, das den Tiber wieder auffüllen sollte. Vom Forum Boarium her kommend schlängelte sich daher eine Prozession die Straße hinauf und dann zwischen den Laubhütten auf dem Marsfeld hindurch bis zu dessen westlichem Ende, wo vor dem Stadion das Opfer vollzogen werden sollte. Als Opfertier zog ein weißer Stier mit im Zug und wer wollte, der konnte glauben, dass dessen Fell zu Ehren des Flussgottes leicht bläulich schimmerte. Wie die meisten Opfertiere trottete er etwas dumpf vor sich hin und hatte ganz sicher noch etwas anderes zu trinken bekommen als nur Wasser.


    Passend zum Anlass spielte auf dem Platz vor dem Stadion eine Wasserorgel, wie man sie sonst vor allem aus dem Amphitheater kannte, wo sie die Gladiatorenkämpfe untermalte. Hier draußen klang sie bei der schlechteren Akustik nicht ganz so beeindruckend, zumal es nur ein kleines Exemplar war, aber immerhin ersparte sie so den Flötenspielern etwas an Arbeit, während die Priester und Opferhelfer mit der Vorbereitung des Opfers beschäftigt waren. Das Opfer selber wurde routiniert vollzogen. Ein Gebet ehrte Neptun, lobt die Fülle des Wassers, das jeden Tag in die Stadt kam und das Wasser der Meere, auf dem jeden Tag Schiffe voller Waren nach Rom kamen, und bat dann um noch mehr Wasser, auf dass die Trockenheit ende und der Tiber seinen Tiefstand wieder verlasse. Der Opferstecher und seine Helfer taten ihren Dienst und der Stier hauchte planmäßig sein Leben aus. Das Blut ergoss sich in eine Schale wie das Wasser an einem regnerischen Tag in die Kanäle.

  • Lucius Aelius Quarto gehörte zu denen, die dem Opfer aus gebührender Distanz beiwohnten. Er sah, wie der Stier starb. Das Blut floss reichlich. Alles schien ihm fehlerlos zu sein und wie es sich gehörte.
    Die Neptunalia war ein heiteres Fest, ein Volksfest, dass sehr beliebt war und, wie Quarto wusste, schon seit Jahrhunderten gefeiert wurde. Menschen jedes Standes tummelten sich auf dem weiten Campus Martius. Da waren Gaukler, Musiker und Zotenreißer. Familien nutzen diesen Tag für einen Ausflug, und die Trinker hatten schon sehr früh damit begonnen, den Gott auf ihre Art zu ehren.
    Quarto hatte an diesem Tag noch keinen Wein angerührt, wenn man einmal von dem reichlich verdünnten, kleinen Schluck am Morgen, gleich nach dem Aufstehen absah. Aber der zählte nicht, fand er. Denn dieses morgendliche Quantum diente – rein medizinisch versteht sich – der Belebung von Körper und Geist, und der Mundhygiene.

  • Auch Ursus hatte sich schon früh eingefunden, um dem Opfer beizuwohnen. Und natürlich auch dem anschließend stattfindenden Rennen der Nachwuchstalente. Die Aurata konnte einen weiteren jungen Fahrer gut brauchen und dies war eine gute Gelegenheit, mal nach Talenten zu schauen. Zu befürchten war nur, daß die anderen Factiones ähnliche Pläne hatten.


    Einige Gäste hatten dem Wein schon gut zugesprochen. Ursus grinste. Er selbst wollte lieber noch nichts trinken, sonst würde nur sein Urteilsvermögen getrübt. Er bemerkte Quarto in der Menge und drängelte sich langsam zu ihm durch. "Salve, Aelius Quarto. Ein schöner Tag für das Fest, nicht wahr? Dieser Trubel ist einfach herrlich." Zwar war er nicht immer dafür empfänglich, aber heute genoß er es einfach, sich zwischen all diesen fröhlichen Menschen zu bewegen.

  • Brausend und schäumend erhob sich Neptun aus den Fluten, um gemeinsam mit dem Flussgott des Tiber das Opfger entgegen zu nehmen. Selten wandten sich die Menschen in derart ausgelassener Freude und großer Anzahl an sie. Selbst die Flotte und die seefahrenden Händler gaben nur wenig. Darum wurde das Opfer angenommen und Regen in Italia für die nächsten Tage auf die Wunschliste gesetzt.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    (...) Er bemerkte Quarto in der Menge und drängelte sich langsam zu ihm durch. "Salve, Aelius Quarto. Ein schöner Tag für das Fest, nicht wahr? Dieser Trubel ist einfach herrlich." Zwar war er nicht immer dafür empfänglich, aber heute genoß er es einfach, sich zwischen all diesen fröhlichen Menschen zu bewegen.


    “Salve Titus Aurelius Ursus! Wir haben uns schon einige Zeit nicht mehr getroffen. Umso mehr freue ich mich“, erwiderte Aelius Quarto den Gruß sehr herzlich, denn er schätzte den jungen Patrizier spätestens seit dessen Zeit als quaestor consulum. Obwohl dieser eindeutig der falschen factio anhing, wie Quarto fand, ja, er war sogar ihr princeps.


    “Ja, wirklich, die Menschen sind sehr ausgelassen. Aber es ist auch ein schöner Tag und ein passender Anlass. Willst du auch nachher auf die Rennbahn, um das Nachwuchsrennen anzusehen?“

  • Nach dem Opfer strömten viele der Zuschauer in das Stadion, wo andere schon die ganze Zeit gewartet hatten. Auch die Fahrer hatten das Opfer nicht selber verfolgt, sondern die Zeit bei ihren Pferden an den Startboxen verbracht. Alle waren recht aufgeregt, denn keiner von ihnen war bisher ein Rennen dieser Größe gefahren. Alles in allem war es zwar auch nur ein Trainingsrennen unter verschärften Bedingungen und niemand brauchte Angst haben, gegen übermächtige Gegner keine Chance zu haben, aber natürlich wollten sich alle Fahrer vor so viel Publikum im besten Licht präsentieren.


    Sechs Fahrer sollten an den Start gehen und die Auslosung der Startplätze ergab, dass Demyados ganz links starten würde, daneben Pigor Secundus, Bagoas, Proteneas, Perikles und ganz rechts als letzter in der Reihe Dahippus. Einen oder zwei Helfer hatte jeder dabei, die nun die Gespanne in die richtigen Boxen führten und den Lenkern noch die letzten Glückwünsche mit auf den Weg gaben. Dann fiel von der Ausrichtertribüne der berühmte Lappen und der Startmechanismus gab den Weg frei. Eine Staubwolke erhob sich und mit zunehmender Geschwindigkeit wurde das Donnern der Pferdehufe und das Rumpeln der Wagen immer lauter. Den besten Start erwischte wenig überraschend der Fahrer auf der Innenbahn, der einfach nur geradeaus fahren musste, ohne sich um den Rest zu kümmern. Doch dahinter ergab sich gleich nach dem Start eine muntere Rangelei um die weiteren Plätze, die sich auch nach der ersten Wende noch nicht beruhigte, sondern auf der anderen Geraden noch weiter ging. Durchaus überraschend hatte es Dahippus, der ganz außen gestartet war, bis zur Wende schon ein gutes Stück nach vorne geschafft und bis zum Ende der ersten Runde schob er sich sogar auf den zweiten Platz und geriet dabei sogar fast noch mit dem Führenden Demyados aneinander. Weiter hinten bedrängten sich dagegen Proteneas und Pigor Secundus, die beiden jüngsten Fahrer im Feld, schon recht heftig, wobei mit Proteneas der ältere der beiden erst einmal die Oberhand behielt.

  • Auch die beiden Männer machten sich schon auf den Weg ins Stadion. "Ja, es ist schon viel zu lange her", erwiderte Ursus die Herzlichkeit Quartos. "Neptun scheint bestens gelaunt, so rasch und problemlos, wie das Opfer abgelaufen ist." Kaum hatten sie ihre Pläzte eingenommen, da startete auch schon das Rennen.


    "Um nichts in der Welt würde ich mir an solch einem Tag ein Rennen entgehen lassen. Auch wenn es nur ein Übungsrennen ist. Heute ergibt sich ja eine einmalige Gelegenheit, nach vielversprechenden Talenten Ausschau halten. Patroklos ist zwar ein hervorragender Fahrer, aber sehr lange wird er nicht mehr aktiv sein können." Seine Augen folgten dem Geschehen auf der Rennbahn.

  • Ich war heute weder der einzige Factiovertreter, noch der einzige Senator, welcher an diesem ausgelassenen Fest teilnahm. Mein Augenmerk jedoch galt dem jungen Mann, der mich nur wenige Tage zuvor im Campus der Albata angesprochen hatte. Pigor Secundus war sein Name gewesen und er fuhr heute sein erstes richtiges Rennen.


    Gespannt schaute ich dem jungen Lenker zu. Er war offensichtlich noch nervös und konnte am Start nicht richtig überzeugen. Auch im ersten echten Gerangel um Plätze zog er den Kürzeren. Da war klar noch Verbesserungspotential vorhanden.

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    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Nach dem Opfer hatte sich auch Macer vom Platz vor dem Stadion ins innere des Stadions begeben. Auch wenn die Factio Russata für die Organisation des Rennens verantwortlich war, verzichtete Macer heute darauf, als Princeps Factiones als Ausrichter des Rennens aufzutreten. Das konnte er sich auch noch für Wahlkampfauftritte oder ähnliches aufsparen und außerdem war er nicht das einzige namhafte Mitglied der Roten. Also saß er auch nicht in der Loge des Ausrichters, sondern mischte sich unter die anderen Senatoren auf den Rängen. In einiger Entfernung sah er Quarto, den Ausrichter der kürzlich abgehaltenen Ludi Apollinares, die für die Roten nicht ganz so erfolgreich waren. Der schien aber in einem Gespräch vertieft erst langsam näher zu kommen. Dafür entdeckte er Annaeus Florus, der noch nicht lange im Senat war. "Salve, Annaeus Florus! Da ich im Senat noch gar nicht dazu gekommen bin, noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum Senator. Dann hast du die Flotte nun also endgültig hinter dir gelassen?"

  • In der zweiten Runde fuhr dann Dahippus doch noch zum führenden Demyados auf und auch diese beiden schenkten sich nichts. In einer waghalsigen Aktion zog Dahippus eindeutig den Kürzeren und fiel gleich mehrere Plätze zurück, als zwei seiner Pferde plötzlich nach rechts ausbrachen und er sie nur mit Mühe wieder in die Bahn bringen konnte. Aber auch Demyados kam nicht ganz unbeschadet davon und musste an der Wende eine so ungünstige Bahn nehmen, dass sich Perikles an ihm vorbei schieben konnte. Der kleine schwarzhaarige Spanier schien eine Menge Freunde zum Rennen mitgebracht zu haben, die nun auf der Tribüne eifrig "Pepe! Pepe!" skandierten. Offenbar war das sein Spitzname.


    Eine Runde später zeigte sich, dass Dahippus seine Pferde immer noch nicht richtig unter Kontrolle hatte. Er verlor noch einen weiteren Platz und musste aufpassen, nicht noch vom bisherigen Schlusslicht Bagoas überholt zu werden, der das Rennen ansonsten bisher völlig verschlafen hatte. Vorne baute Pepe dagegen seinen Vorsprung souverän aus und ging mit mehr als einer Wagenlänge Vorsprung in die nächste Runde. Verbissen kämpfte hinter ihm Demyados darum, nicht jetzt schon den Anschluss zu verlieren.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Dafür entdeckte er Annaeus Florus, der noch nicht lange im Senat war. "Salve, Annaeus Florus! Da ich im Senat noch gar nicht dazu gekommen bin, noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum Senator. Dann hast du die Flotte nun also endgültig hinter dir gelassen?"


    Während an der Spitze ein heisses Rennen tobte, welchem beinahe einer der Fahrer zum Opfer gefallen wäre, sprach mich Senator Macer an, welcher dieses Rennen organisiert hatte.


    Guten Tag, Senator Purgitius Macer! Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Ja, ich bin nun nach Rom zurückgekehrt und habe die Streitkräfte verlassen. Noch ist alles etwas ungewohnt, ich bin ja erst seit wenigen Tagen hier, doch ich hoffe, dass ich mich schnell zurechtfinden werde.

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    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • "Ich bin mir sicher, dass dir das nicht schwer fallen wird", antwortete Macer, der schließlich auch einmal nach einer langen Zeit beim Militär in Rom einen neuen Anfang machen musste. "Du hast ja einige Familienmitglieder hier in Rom und warst ja ohnehin nicht so weit weg."


    Mit einem Auge verfolgte Macer aber auch die ganze Zeit das Geschehen auf der Rennbahn, ohne dabei bereits einen Favoriten ins Auge gefasst zu haben. Ohnehin wollte die Factio Russata nicht unbedingt den Fahrer nehmen, der am Ende als Sieger das Stadion verließ, sondern den, der den besten Endruck gemacht hatte. Und das konnte man ohnehin erst am Ende feststellen. "Hast du einen Favoriten in diesem Rennen?" erkundigte er sich bei Florus, der auch aufmerksam zuzuschauen schien.

  • Das stimmt, ich habe einen Vorteil gegenüber Männern, welche aus Britannia oder Aegyptus nach Rom kommen. Dennoch ist es eine richtig grosse Umstellung. Nimm nur gerade die laufende Diskussion im Senat, ich weiss noch nicht, was ich darüber denken soll.


    Mehr konnte ich dazu nicht sagen, ohne gegen Gesetze oder zumindest Protokolle zu verstossen, aber ich war sicher, dass Macer verstanden hatte.


    Pigor Secundus hat mich nach den Ludi Apollinares angesprochen. Ich dachte, ich könnte mir ein Bild machen. Es kostet mich ja nicht viel. Und du?


    Auch hier verriet ich nicht mehr. Es könnte ja sein, dass die Roten auch auf Pigor schielten. Bei aller Freundschaft war es noch immer so, dass es bei Wagenrennen nur um das Geschäft ging.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Auch die beiden Männer machten sich schon auf den Weg ins Stadion. "Ja, es ist schon viel zu lange her", erwiderte Ursus die Herzlichkeit Quartos. "Neptun scheint bestens gelaunt, so rasch und problemlos, wie das Opfer abgelaufen ist." Kaum hatten sie ihre Pläzte eingenommen, da startete auch schon das Rennen.


    "Um nichts in der Welt würde ich mir an solch einem Tag ein Rennen entgehen lassen. Auch wenn es nur ein Übungsrennen ist. Heute ergibt sich ja eine einmalige Gelegenheit, nach vielversprechenden Talenten Ausschau halten. Patroklos ist zwar ein hervorragender Fahrer, aber sehr lange wird er nicht mehr aktiv sein können." Seine Augen folgten dem Geschehen auf der Rennbahn.


    “Patroklos? Mmh... ja, ein erfahrener Mann, zweifellos. Er hat wohl mehr Rennen bestritten als jeder andere aktive auriga in Rom. Aber viele Siege waren glaube ich nicht dabei. Ich kann mich an keinen erinnern.“
    Aelius Quarto grinste spitzbübisch.


    Inzwischen hatte das Rennen begonnen. Es gingen ausnahmslos Fahrer ohne factio-Zugehörigkeit an den Start; junge Männer, die noch nie bei einem wirklich großen Rennen gefahren waren. Für sie ging es um viel, auch wenn das Rennen selbst vollkommen unbedeutend war. Sicher hofften sie auf eine Anstellung bei einem der sechs großen Rennställe und auf eine glanzvolle Rennfahrerkarriere, dazu ein finanziell sorgenfreies Leben. Doch zunächst mussten sie sich hier und heute hervortun, um die Aufmerksamkeit der maßgeblichen Leute zu erregen. Quarto selbst war als princeps der factio Veneta einer davon. Sein Gesprächspartner Aurelius Ursus ebenso, denn der war der princeps der Aurata und Quarto erkannte etwas weiter entfernt auch Purgitus Macer von der Russata und Annaeus Florus von der Albata.


    “Immerhin hat er sich bei den ludi Apollinares ganz ordentlich geschlagen, der Patroklos. Ein zweiter Platz ist aller Ehren wert.“

  • Ursus zuckte mit den Schultern, die Spitze war zwar ein klein wenig gemein, aber er war niemand, der so etwas ernsthaft krumm nahm. Sie waren in Sachen Wagenrennen nun einmal Konkurrenten und oft genug hatte die Veneta der Aurata eine lange Nase gedreht. "Mit dem Siegen hat er's leider nicht so, der Patroklos. Umso schöner wäre es gewesen, wenn es dieses mal damit geklappt hätte." Er hatte das beste Gespann gehabt und im Training hatte er glänzende Leistungen gezeigt. "Ein zweiter Platz ist wahrhaftig nichts, wofür man sich schämen müßte." Seine Augen folgten den Wagen, die mit hoher Geschwindigkeit über die Bahn preschten. Da waren durchaus vielversprechende Talente dabei. "Da hat einer schon einen Haufen Anhänger mitgebracht", grinste er und deutete auf den kleinen Spanier. Er behielt den Burschen mal im Auge, er machte sich gar nicht schlecht und hatte die Fehler der anderen geschickt für sich zu nutzen gewußt. Aber würde er seine Position weiter halten können?

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Das stimmt, ich habe einen Vorteil gegenüber Männern, welche aus Britannia oder Aegyptus nach Rom kommen. Dennoch ist es eine richtig grosse Umstellung. Nimm nur gerade die laufende Diskussion im Senat, ich weiss noch nicht, was ich darüber denken soll.


    Mehr konnte ich dazu nicht sagen, ohne gegen Gesetze oder zumindest Protokolle zu verstossen, aber ich war sicher, dass Macer verstanden hatte.


    Pigor Secundus hat mich nach den Ludi Apollinares angesprochen. Ich dachte, ich könnte mir ein Bild machen. Es kostet mich ja nicht viel. Und du?


    Zu der Senatsdebatte sagte Macer erst einmal nichts. Er sah keinen Wert darin, sich mit einer Meinung zu äußern, da er sich weder direkt noch indirekt als Betroffen betrachtete. Zumindest im Moment galt seine Aufmerksamkeit auch stärker dem Wagenrennen.


    "Pigor Secundus? Welcher von denen da unten ist das?", fragte er und schaute wieder auf die Bahn. Wenn man die Fahrer nicht kannte und die factiotypischen Farben fehlten, konnte es schon schwer werden, einen bestimmten Fahrer zu identifizieren. "Einen Favoriten habe ich nicht. Uns hat keiner vorher gezielt angesprochen. Wobei wir als ausrichtende Factio natürlich ohnehin mit jedem der Fahrer Kontakt hatten und alle natürlich stolz wären, einer der großen Factiones beitreten zu können. Nal schauen, wer im Rennen die besten Leistungen zeigt."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    (...) "Da hat einer schon einen Haufen Anhänger mitgebracht", grinste er und deutete auf den kleinen Spanier. Er behielt den Burschen mal im Auge, er machte sich gar nicht schlecht und hatte die Fehler der anderen geschickt für sich zu nutzen gewußt. Aber würde er seine Position weiter halten können?


    “Ja. Erstaunlich! Was rufen die da? Pepe? Ein seltsamer Name. Vielleicht ein Cilicier oder ein Cappadocier?“, riet Aelius Quarto, obwohl er selbst nicht ganz überzeugt zu sein schien.
    “Ich habe auf jeden Fall noch nie von ihm gehört.“

  • Zur Halbzeit des Rennens in der vierten Runde war es dann doch soweit und Dahippus fand sich auf dem letzten Platz wieder. Von den Problemen mit seinen Pferden war er sichtlich genervt, aber aller Einsatz der Peitsche und der Zügel nütze bisher nichts, um die Tiere wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Immerhin konnte er sich damit trösten, nicht ganz zufällig von Bagoas überholt worden zu sein. Nachdem dieser den Start völlig verpennt hatte, drehte er jetzt nämlich auf und schnappte sich gleich auch noch Pigor Secundus, der kurz zuvor mal wieder mit Proteneas aneinander geraten war und erneut das Nachsehen hatte. Vorne jagten sich derweil weiter Perikles und Demyados, wobei letzterer wieder etwas näher an seinen Kontrahenten heran kam.


    Diesem gefiel das aber offenbar gar nicht und unter lautem Gebrüll seiner Anhänger auf den Rängen trieb er die Pferde seines Gespanns noch einmal kräftig an und zog in der nächsten Runde gleich wieder ein gutes Stück nach vorne weg. Dafür hatte hinten der arme Dahippus seinen Pferden nun doch endlich wieder beibringen können, dass sie auf den Geraden geradeaus und in den Kurven einen Bogen nach links laufen sollten und schon konnte er wieder aufholen. Seine Pferde schienen denen seiner Gegner deutlich überlegen zu sein, wenn sie denn eben in die richtige Richtung liefen. Die Aufholjagd von Bagoas entpuppte sich dagegen als Stohfeuer, denn auch Pigor Secundus musste er wieder passieren lassen, so dass er sich erneut auf dem letzten Platz wieder fand.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Pigor Secundus? Welcher von denen da unten ist das?", fragte er und schaute wieder auf die Bahn. Wenn man die Fahrer nicht kannte und die factiotypischen Farben fehlten, konnte es schon schwer werden, einen bestimmten Fahrer zu identifizieren. "Einen Favoriten habe ich nicht. Uns hat keiner vorher gezielt angesprochen. Wobei wir als ausrichtende Factio natürlich ohnehin mit jedem der Fahrer Kontakt hatten und alle natürlich stolz wären, einer der großen Factiones beitreten zu können. Nal schauen, wer im Rennen die besten Leistungen zeigt."


    Ich suchte die Rennbahn ab, ob ich den Jungen irgendwo ausmachen konnte. Es war nicht einfach im Staub und auf die Distanz.
    Ich glaube, es ist einer der Beiden, welche sich da im Hinteren Teil immer wieder einen Zweikampf liefern.
    Ich war mir zwar nicht ganz sicher, aber dieser Fahrer sah am ehesten so aus, als ob es der Junge sein könnte.
    Derjenige, welcher jetzt auf dem drittletzten Rang liegt. fügte ich am Ende der vierten Runde an. Sicher war ich mir aber noch immer nicht.


    Der Junge fuhr nicht schlecht. Zumindest hatte er seine Pferde im Griff, was man nicht von allen Lenkern sagen konnte. Aber in den Zweikämpfen zog er immer wieder den Kürzeren und das machte mir dann doch etwas stutzig.






    edit: Farbe

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