Cursus Res Vulgares XXXVIII

  • Für das aktive Wahlrecht und das passive Wahlrecht für das Amt des Vigintivirs und des Quästors muss man den Grundkurs "Res Vulgares" der Schola Atheniensis bestanden haben. Zudem ist der CRV Voraussetzung für das Ablegen höherer Kurse, und diese Voraussetzung für das passive Wahlrecht höherer Ämter.





    AN DER


    SCHOLA ATHENIENSIS


    FINDET FOLGENDER KURS STATT:


    RES VULGARES XXXVIII



    BEGINN DES KURSES:


    ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLIX A.U.C. (15.8.2009/106 n.Chr.)



    ABGABEFRIST FÜR PRÜFUNG:


    ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLIX A.U.C. (25.8.2009/106 n.Chr.)



    Anmeldungen werden hier angenommen!




  • Es war Lando wichtig, das Elfleda alles lernte, was für das Leben hier unter Römern wichtig war. Und weil es Lando so wichtig war, war es auch Elfleda wichtig. Deshalb war sie hier hergekommen, denn dieser Kurs, wie man es wohl nannte, war für die Römer wichtig. Damit war es für Lando wichtig, und damit war es für sie wichtig. So einfach war das.
    Jetzt hier vor der Tafel aber gab es doch ein kleines Problem. Elfleda konnte nicht lesen. Unter den vielen Anschriften, die hier hangen, welche war da die, die sie nun brauchte? Vielleicht hätte sie doch jemanden aus der Sippe mitnehmen sollen, der sie hier eintrug. Hätte sollen, hatte sie aber nicht. Also stand sie etwas verloren vor der Tafel und überlegte, was sie machen sollte.
    Natürlich könnte sie zurückgehen und mit Lando oder Witjon oder auch Ragin zurückkommen können. Aber das wollte sie auch nicht. Sie war eine erwachsene Frau und kein Kind, sie musste auch selbstständig etwas hinkriegen können, auch in unbekannten Gefilden. Sie wollte ihrer neuen Sippe ja nicht zur Last fallen.


    Aber sie war ja nicht die einzige Person, die nicht lesen konnte. Es gab auch im römischen Reich haufenweise Menschen, die nicht lesen konnten, und damit auch jede Menge Schreiber, die diese Marktlücke gerne ausnutzten und ihre Dienste für geringes Geld anboten. Vorlesen, Briefe schreiben, oder eben Formulare ausfüllen, für ein paar kleine Asse konnte jeder diese Dienste erwerben.
    Und so brauchte auch Elfleda nicht lange mit dem in gebrochenem Latein vorgetragenen Satz “Ich suche Schreiber!“ herumsuchen, bis sie die Auswahl zwischen gleich drei eifrigen Bürschchen hatte und sich schließlich den mit den gesündesten Zähnen heraussuchte. Wer sich um sich selbst kümmerte, war auch bei der Arbeit wohl sorgfältig, so ihre Überlegung. Und wer gesund war, hatte genug zu Essen und war damit nicht faul.
    Also ging sie mit ihm zu dem Aushang. “Welches für Schola?“ fragte sie und deutete auf die Schriften.
    Der Schreiberling lächelte leicht. “Die sind alle für die Schola. Das hier ist die Zweigstelle der Schola.“
    Gut, das war schwieriger als erwartet. Wie hatte ihr Mann den Kurs gleich genannt? Achja: “Welches Kurs Vulgaris?“
    Der Schreiber blieb auch trotz ihrer etwas falschen Wortwahl höflich, immerhin bekam er dafür Geld. Und da war es nicht gut, die Kunden auszulachen. Also suchte er kurz und fand gleich darauf das gewünschte – oder das, was er dafür hielt. “Hier, der Cursus Res Vulgares XXXVIII. Meinst du den?“
    Elfleda nickte. Ja, so hatte er geheißen. Verdammt, sie musste die Sprache und vor allem die Schrift wirklich besser lernen. Dann musste sie nicht versuchen, einem Fremden klarzumachen, was sie eigentlich wollte.
    “Ja, das. Du schreibst… Elfleda, Tochter von Sarwolf. Los, du schreibst.“ Sie deutete auf die Liste, und der Schreiber schrieb sie brav ein.
    “Du musst dort drüben dann aber noch eine Gebühr entrichten, Herrin“, erklärte ihr der Schreiber langsam und erntete dafür einen bösen Blick. Elfleda verstand die römische Sprache ausgezeichnet. Nur wenn sie selber sprechen sollte, fehlten ihr immer wieder Mal Worte oder sie verdrehte die Satzkonstruktionen, weshalb sie meistens einfach den Mund hielt oder eben eine Weile überlegte, ehe sie etwas sagte. Oder eben wie jetzt etwas einfach und etwas falsch und mit Hilfe von Handzeichen sich verständigte. Aber gut, kostete das auch noch etwas. War ja nicht so, als ob Lando ihr dafür kein Geld mitgegeben hatte.
    “Gut, du kommst mit. Wenn ich muss schreiben, du muss schreiben, alles klar? Dann du kriegst Münzen.“
    Der Schreiber nickte und sie gingen zu der Stelle, an der man für die Anmeldung als Pergrinus bezahlen musste. Elfleda zählte die fremden Münzen ab und ließ sich dabei auch ein wenig von dem Schreiber helfen. Münzen, lesen, sprechen… so langsam wünschte sich Elfleda in ihre alte, einfache, kleine Welt wieder zurück. Aber sie wollte schließlich, dass Lando stolz auf sie war.
    Schließlich war auch diese Hürde genommen, und dem Kurs stand nichts mehr im Weg.



    Sim-Off:

    100 Sesterzen für Elfleda an das Konto der Schola bezahlt.

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