Flucht durch den Hortus. Schnell, bevor die anderen aufwachen!

  • Calliphana saß schon auf der Fensterbank, und zog ihre Knie an ihren Körper. Sie machte sich so klein wie sie nur konnte, nicht dass eine kleine Bewegung sie verriet. Es war zwar noch keiner auf, aber man konnte nie vorsichtig genug sein!


    Centho kam leise auf sie zu gerannt, und streckte seine Arme nach ihr aus. Umfasste mit denen ihre Taille, sie legte ihre Hände auf seine Schultern und er half ihr runter. Sie standen sich ganz nah gegenüber, eng umschlungen, Stirn an Stirn, und da war wieder dieses Gefühl, diese Vertrautheit, das Verlangen den anderen zu halten, küssen, umarmen, spüren. Sie konnte ihre Gefühle nicht zügeln, obwohl sie wusste, sie könnten jeden Moment ertappt werden. Sie presste ihre Lippen auf seine und küsste ihn zärtlich. Er hob sie ein wenig hoch, sie schwebte Wort wörtlich. Er hielt sie fest, trat ein paar Schritte Richtung Wand, ließ sie runter, drückte sie gegen die kalte Wand und küsste sie mit all seiner Leidenschaft. Seine eine Hand hatte er auf ihrer Taille gelassen, mit der linken Hand wanderte er sanft streichelnd ihr Arm hinauf bis zu ihrem Nacken, den er dann hielt und streichelte. Ihre Hände spielten an seinen Schultern, ruhten um seinen Nacken, vergruben sich in seinen Haaren. Dieser tiefer, honigsüßer Kuss hatte leider einen bitteren Nachgeschmack, als sie aus der Ferne ein paar Sklaven sich unterhalten hörten. Sie zuckten zusammen und versuchten keine rasche Bewegung zu machen, oder gar einen Lauten Ton von sich zu geben. Centho flüsterte ihr leise ins Ohr, dass er auf dem Weg zum Seitenausgang keinen gesehen hätte, sie solle ihm nun dort hin folgen.


    Und so tat sie dann auch. Er ging vorne, und blieb immer stehen, wenn er meinte, jemanden gehört oder gesehen zu haben. Noch kaum 3 Meter bis zum Ausgang. Calliphana schien die Zeit so langsam wie noch nie zuvor. Sie dachte sie würden nie den Ausgang erreichen. Und endlich, die Distanz wurde immer kleiner, bis sie dann endlich an der Tür ankamen. Sie hörten leise Schritte auf der anderen Seite der Tür, und eine junge weibliche Stimme rief zu jemanden. Die Tür öffnete sich eine kleine Spalte weit, und Centho zog Calliphana schnell hinter die Tür in den Gebüsch. Auf einmal erklang von draußen die warme stimme der Vermieterin nach dem Mädchen rufend :


    "Chaerea, komm mit uns Frühstücken, wir warten schon auf dich!" - hörten die beiden sie rufen.


    Dir Tür schloss sich, und die junge Frau eilte in die Richtung, woher die Worte kamen. Centho und Calliphana atmeten zu gleich auf. Sie hörte wie ein riesiger Felsbrocken von ihrem Herzen fiel. Einen Moment lang dachte sie, das war's, sie könnten entdeckt werden. Aber die Götter meinten es gut mit ihnen. Nie war sie so froh die Götter auf ihrer Seite zu haben. Centho kroch langsam aus dem Versteck, öffnete die Tür und sah nach ob noch jemand zu sehen war. Kein Mensch weit und breit. Calliphana kam mit zitternden Knien auch aus dem Versteck und schritt zur Tür hinaus. Sah sich noch mal um, um sicher zu gehen, dass sie wirklich keiner gesehen hatte.


    "Danke dir, dass du mir geholfen hast hier raus zu kommen. Alleine dafür werde ich dir ewig dankbar sein!" - sagte sie und drückte einen eiligen Kuss auf seine Lippen und wollte schon los. Er nahm sie aber bei der Hand, zog sie zurück, und küsste sie nochmal ganz sanft und lang. Dann küsste er sie leicht auf ihre Stirn, auf ihre Nase und schließlich nochmal auf die Lippen. Er lächelte sie mit einem warmen Blick an, und ließ schweren Herzens ihre Hand los. Centho blieb noch so lange in der Tür, bis sie aus seiner Sichtweite verschwunden ist...

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