Seit langem hatte Livianus keine Gelegenheit mehr gehabt den Trajansmärkten einen Besuch abzustatten. Zuvor als Legatus Legionis war ihm der Zutritt in den inneren Stadtteil Roms verwährt geblieben und danach kam der Feldzug und die Gefangenschaft. Zuletzt war er wohl als Praefectus Urbi öfter hier unterwegs. Doch nun wollte er dies nachholen und als Senator und gewählter Praetor war es ihm wichtig Volksnähe auszustrahlen, mit den Leuten auf der Straße über ihre Probleme zu reden und gute Kontakte zu den Geschäftsleuten zu haben.
Einige dieser Geschäftsleute kannte er noch von früher, andere nicht. Jedoch war eines bei allen gleich – sie kannten ihn. Es war oft unfassbar welchen Bekanntheitsgrad sein Name seit seiner Rückkehr in dieser Stadt erreicht hatte. Ihm selbst als Soldat wäre ein fulminanter Sieg über die Parther und eine triumphale Heimkehr wohl lieber gewesen, doch auch die Anteilnahme der Bevölkerung an seiner Geschichte und seinem Schicksal waren oft rührend und anerkennenswert.
Ganz ohne Liktoren, Sänfte oder kurulischen Stuhl und gekleidet in der Toga eines einfachen Senators, was für einen Praetor eher untypisch war, schlenderte der Decimer alleine durch die teilweise engen und weit verzweigten Marktgassen, auf der Suche nach interessanten Waren und auch den neusten Klatsch und Tratsch. Er brauchte diese Auszeit und genoss sie sichtlich. Freundlich nickte er hin und wieder anderen Passanten zu, die ihn grüßten.
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