[Atrium] Zur Salutatio

  • Nachdem er in den letzten Tagen häufiger und mit mehr Klienten als normalerweiße zur Salutation bei seinem Patron erschienen war, hielt Modestus nun die Lage für günstig das Thema der nächsten Wahlen anzusprechen. So würde es zumindest nicht so aussehen, als würde er seinen Patron nur aufsuchen, wenn er etwas wollte. Und so reihte er an der Spitze der Klienten ein, da er als Senator und Quindecemviri fast alle anderen Klienten des Purgitiers ausstechen konnte, und wartete darauf von Senator Spurius Purgitius Macer empfangen zu werden.

  • Aufgrund dieser Stellung brauchte er auch nicht lange zu warten und wurde bald ins Tablinum vorgelassen, in dem Macer hinter dem Schreibtisch saß und die wichtigsten Klienten empfing. "Salve, Annaeus Modestus, ich sehe dich häufig in den letzten Tagen", begrüßte er ihn freundlich. "Ich hoffe, die Hispania-Sache im Senat macht dir nicht zu sehr zu schaffen? Wenn es etwas gibt, was du inhaltliuch beisteuern möchtest, ohne selber in den Fokus zu geraten, kannst du es auch mir sagen, damit ich es einbringe."

  • "Salve, Patron. Es ehrt mich, dass du mich wiedereinmal in deinem Haus empfängst."


    sagte Modestus freundlich und mit der notwendigen gravitas für solch eine Situation. Das Angebot von Macer war verlockend, aber wenn er je etwas beisteuern wollte, dann würde er es selbst tun. So hatte er sich schon entschieden. Was jedoch nicht hieß, dass er das Angebot nicht schätzte, denn er war erfreut, dass sein Patron in der Angelgenheit an ihn gedacht hatte.


    "Nun aus dieser Fortsetzung des Zwistes von Germanicus Avarus und Flavius Furianus kann nichts Gutes erwachsen. Als defacto Statthalter für einige Monate kann Furianus mir die Sache in die Schuhe schieben, oder Germanicus Avarus seine Vorwürfe auf mich ausweiten, falls ich mich für eine Seite entscheide. Daher werde ich, falls möglich, auch weiterhin neutral bleiben. Ich bin derzeit nur ehemaliger Quaestor und einige wichtige Schritte stehen noch vor mir, bevor ich wirklich agitieren und Etwas riskieren kann. Einen dieser Schritte würde ich gerne bei den nächsten Wahlen gehen, wenn er deine Zustimmung findet. Ich danke dir aber dennoch für dein Angebot, Patron."

  • Macer nickte und machte dabei kein glückliches Gesicht. "Ich fürchte auch, dass es mehr um einen persönlichen Zwist geht als um eine tatsächliche Aufarbeitung von Fehlern aus der Vergangenheit. Soweit ich mich erinnern kann, war ich damals mit den Berichten aus Hispania auch nicht glücklich und was finanzielle Mittel für Milizan angeht bin ich grundsätzlich vorsichtig, aber die Debatte im Senat wird in einer Art geführt, die mir nicht schmeckt."


    Dennoch wechselte er das Thema, da sein Klient offenbar andere ANliegen hatte. "DU möchtest also bei den nächsten Wahlen antreten? Das finde ich sehr löblich. Für welches Amt?"

  • "Nun dafür spricht vorallem die zeitliche Lage. Vor kurzem hat der Flavier erst offen gegen die Auszeichnung der Retter des Decimus Livianus Captivus gesprochen. Diese Rettung war ja ein zu aufgebauschtes Projekt von Germanicus Avarus und die Retter waren seine Männer. Und nun kommt dies. Ich muss sagen, dass es doch schon sehr offensichtlich ist.
    Und gerade bei diesen Mitteln, die Avarus nutzt, will ich nicht unbedingt involviert sein. Wobei ich sagen muss, was ich in Hispania von der Amtsführung des Flaviers gesehen habe, mag vielleicht nicht jedem schmecken, aber es ist längst nicht so übel, wie man es nach der Darstellung des Germanicus meinen könnte. Manche Sachen sind wirklich schon an den Haaren herbeigezogen."


    sagte Modestus und hatte einen ebenso sorgevollen Blick, denn leider war er in die Sache involviert, was ihm nicht wirklich passte. Andereseits sprudelte fast schon aus ihm heraus, denn schon länger hatte er ihm Senat gesessen und sich fast schon auf die Zunge gebissen. Wenn er bei der Wahl kandidieren wollte, dann konnte er keine Feinde wie Avarus oder Furianus gebrauchen, also war es für ihn klüger gewesen nichts zu sagen. Dennoch hatte er seine Ansichten zu der Sache.


    "Nun dem Rat, denn ich vor einiger Zeit von dir erhalten habe, folgend würde ich den Posten des Aedilis plebis anstreben. Das einzige Problem sind dabei die Kosten, aber ich denke, dass sich diese bewältigen lassen."

  • "Was diese Rettungsaktion anbetrifft würde ich Avarus nichts vorwerfen wollen", äußerte Macer auch zu jendem Thema seine Meinung. "Natürlich muss man sich fragen, warum es eine Rettungsaktion durch Avarus gibt, wenn der Senat eine zweite unter Meridius initiiert hat, aber im Ergebnis zählt, dass er sich engagiert hat und ein Ergebnis erzielen konnte. Der Auftritt von Livianus selber bei seiner Rückkher war da viel unpassender."


    Nach diesem Ausflug in dieses Thema kam er dasnn wieder auf die Pläne des Klienten zurück. "Eine gute Entscheidung. Ich denke, dass du diesen Posten gut wirst bekleiden können. Um die finanziellen Verpflichtungen brauchst du dir keine Sorgen machen, denke ich. Du stammst ja aus keiner ganz armen Familie", gab er dann zu bedenken.

  • "Nun dahingehend werfe ich Avarus auch nichts vor. Ich denke er hat sich für die Rettung des Livianus eingesetzt, weil seine Frau eine ehmalige Decima ist. Daran ist nichts Schlimmes und dass er sich mit seinem Erfolg brüstet und seine Klienten belohnt sehen will, ist auch nicht verwerflich. Ich zeige lediglich auf, dass nachdem Furianus ihm dort einen Stich durch die Rechnung machen wollte, Avarus die alte Sache mit Hispania herausgekramt hat. Livianus selbst ist eine Sache für sich. Ich hielt seinen Empfang zu übertrieben und seine Befragung zu mild, denn bei einem gefangenen General muss man immer damit rechnen, dass er dem Feind Dinge verraten hat. Und ich kann nicht glauben, dass die Parther keinen Übersetzer fanden oder ihn nicht als das erkannnt haben was er ist. Sein Verhalten bei der Befragung hat diese Verdachtsmomente nicht gerade aus der Welt geschaft.


    Modestus hob abwehrend die Hände, als er über Avarus redete und schüttelte nur den Kopf als er es um Livianus ging. Und dieser Mann, der möglicherweiße Geheimnisse verraten und durch seine Gefangenschaft Schande auf sich geladen hatte -das müsste an zumindest meinen- war nun Prätor...


    "Nun ich möchte aber nur ungern meine Familie damit belasten. Dennoch habe ich schon einiges an Geld beiseite gelegt und schon verschiedene Kontakte durch die Germanitas Quadrivii und die Quindecemviri geknüpft. Darf ich dich übrigens fragen, wie es um deine Prätur steht?"

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Modestus hob abwehrend die Hände, als er über Avarus redete und schüttelte nur den Kopf als er es um Livianus ging. Und dieser Mann, der möglicherweiße Geheimnisse verraten und durch seine Gefangenschaft Schande auf sich geladen hatte -das müsste an zumindest meinen- war nun Prätor...


    "Nun ich möchte aber nur ungern meine Familie damit belasten. Dennoch habe ich schon einiges an Geld beiseite gelegt und schon verschiedene Kontakte durch die Germanitas Quadrivii und die Quindecemviri geknüpft. Darf ich dich übrigens fragen, wie es um deine Prätur steht?"


    Macer teilte die Einschätzungen seines Klienten weitgehend, und da er somit nichts für eine direkten Widerspruch hatte, beliess er das Thema erst einmal auf sich ruhen. Sie konnten es ja immer noch einmal aufgreifen, wenn sie die anderen Punkte des Gesprächs abgehandelt hatten, wegen derer Modestus gekommen war.


    "Es über Freunde und Mitglieder der Collegien zu versuchen, ist natürlich genauso eine Möglichkeit", stimmte Macer zur Finanzierung des Aedilats zu. "Wobei ich eine Einbindung der Familie für ganz natürlich und nicht ungebührlich halten würde. Die wenigsten sind doch in der Lage, ein Aedilat einfach so zu finanzieren." Wo man sich dann das nötige Geld lieh, war wohl eine Frage des Vertrauens und der Zinsen, die bei der Rückzahlung verlangt werden würden.


    "Meine Praetur werde ich wohl bald recht konkret in Angriff nehmen. Ich war kürzlich zumindest schonmal an der Schola Atheniensis, um mich um die Teilnahme am Cursus Iuris zu bemühen."


  • "Nun ich habe mein Vermögen immer beisamen gehalten und einige gute Bekannte, die mir gute Angebote machen werden. Aber falls es doch knapp wird, werde ich mich am ehesten an meinen Vetter wenden. Aber es freut mich ungemein, dass du nun deine Praetur angehst, Patron. Ich hatte immer bedenken mein Aedilat vor deiner Praetur abzuhalten. Im Senat wären wir dann gleichgestellte... Wie dem auch sei, falls ich dir in diesem oder jedem anderen Feld irgendwelche Hilfe zu leisten vermag, die dir zur Verfügung zu stellen in meiner Macht liegt, werde ich Sie dir ohne Bedenken leisten, Patron."


    sagte Modestus, denn er brannte eigentlich darauf Macer einmal einen gewichtigen Gefallen erweisen zu können. Bisher hatte er zum Beispiel noch keinen anderen Klienten vor Gericht vertreten, oder jemandem eine lohnende Stelle beschaft.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Nun ich habe mein Vermögen immer beisamen gehalten und einige gute Bekannte, die mir gute Angebote machen werden. Aber falls es doch knapp wird, werde ich mich am ehesten an meinen Vetter wenden. Aber es freut mich ungemein, dass du nun deine Praetur angehst, Patron. Ich hatte immer bedenken mein Aedilat vor deiner Praetur abzuhalten. Im Senat wären wir dann gleichgestellte... Wie dem auch sei, falls ich dir in diesem oder jedem anderen Feld irgendwelche Hilfe zu leisten vermag, die dir zur Verfügung zu stellen in meiner Macht liegt, werde ich Sie dir ohne Bedenken leisten, Patron."


    Macer musste ein wenig schmunzeln, denn dass seine Klienten Angst davor haben könnten, ihm im Senat gleichgestellt zu sein, hatte er bisher nicht gedacht. "Diese Bedenken brauchst du aber nun wirklich nicht zu haben. Falls es dich beruhigt sei daran erinnert, dass ich auch schon eine Statthalterschaft hinter mir habe." Persönlich gab Macer eher wenig auf solche Ordnungen nach absolvierten Ämtern, konnte es aber auch rpbolemlos akzeptieren, dass diese für andere schon wichtig waren. "Dass ich dann tatsächgloich zu den nächsten Wahlen kandidieren werde ist aber noch lange nicht gesagt", schob er dann nach. "Aber sollte ich dann deine Hilfe benötigen, werde ich mich an dich wenden. Um Unterstützung werde ich mich sicherlich bemühen müssen, denn so eine Wahl ist kein Selbstläufer."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer musste ein wenig schmunzeln, denn dass seine Klienten Angst davor haben könnten, ihm im Senat gleichgestellt zu sein, hatte er bisher nicht gedacht. "Diese Bedenken brauchst du aber nun wirklich nicht zu haben. Falls es dich beruhigt sei daran erinnert, dass ich auch schon eine Statthalterschaft hinter mir habe." Persönlich gab Macer eher wenig auf solche Ordnungen nach absolvierten Ämtern, konnte es aber auch rpbolemlos akzeptieren, dass diese für andere schon wichtig waren. "Dass ich dann tatsächgloich zu den nächsten Wahlen kandidieren werde ist aber noch lange nicht gesagt", schob er dann nach. "Aber sollte ich dann deine Hilfe benötigen, werde ich mich an dich wenden. Um Unterstützung werde ich mich sicherlich bemühen müssen, denn so eine Wahl ist kein Selbstläufer."


    "Nun Patron, wenn wir es genau nehmen, dann war ich auch schon Statthalter. Aber das kann man natürlich nicht vergleichen.


    sagte Modestus und schmunzelte und war froh, dass Macer nun endlich seine Praetur anstrebte. Das würde Macer auch wieder etwas mehr Einfluss bescheren, was auch für ihn von Vorteil war.


    "Ich habe übrigens gehört, dass dein Klient Decimus Crassus gerade den halben Senat aufsucht. Will er demnächst auch kandidieren?"

  • Wie Macer erwartet hatte, wurde er früher oder später auf diese Kandidatur seines Klienten angesprochen. "Ja, das ist richtig. Er hat es mir auch erst vor kurzem mitgeteilt. Er wird als Vigintivir kandidieren, sofern er rechtzeitig in den Ordo Senatorius gelangt. Er ist mit Decimus Livianus verwandt, der sich diesbezüglich für ihn einsetzen will."

  • "Ist er nicht der Sohn von diesem Titus Decimus Verus? Den du als er dein Klient war verstoßen hast? Ich muss zugegeben, dass ich von seinem Vater nicht viel halte, denn er ist ein großer Schwätzer und klagt immer über die angebliche Korruption der höheren Klassen, während er selber plötzlich vom Flottencenturio zum Curator Kalendarii aufsteigt. Aber sein Sohn scheint fähiger zu sein. Ich nehme an, dass es dein Wunsch ist ihn entsprechend zu unterstützen."


    fragte Modestus indirekt. Wer wusste schon ob Macer nicht eventuell andere Pläne hatte, doch Modestus ging stark davon aus, dass jede Hilfe erwünscht war.

  • "Ja, er ist der Sohn von Decimus Verus", bestätigte Macer, "Und ähnlich wie sein Vater hat er mich auch recht kurzfristig über seine Pläne informiert. Aber die Sache liegt schon etwas anders damals bei seinem Vater, so dass ich seine Kandidatur natürlich gutheiße. Unsere Stimmen wird er also sicherlich bekommen", gab er dann recht deutliche Anweisung bezüglich des Abstimmungsverhaltens und nahm im Übrigen an, dass sein Klient nicht zu genau informiert war, was damals mit Decimus Verus vorgefallen war.

  • "Selbstverständlich Patron. Ich wollte übrigens noch ein Angebot für das Obst von deinen Landgütern in Mantua einhollen lassen. Wohin soll ich meinen Mann schicken?"


    fragte Modestus noch zum Schluss, bevor er sich wieder zurückzog und die anderen Klienten zum Zug kommen lies.

  • Macer machte ein fragendes Gesicht, da er nicht genau verstand, worauf sein Klient hinaus wollte. "Was genau meinst du? Du kannst ihn doch direkt zu meinem Landgut schicken?"

  • "Nun ich dachte, dass du eventuell einen Vertreter in Rom hast, der sich um den Abverkauf der waren kümmert. Aber gut, dann werde ich meinen Mann nach Mantua schicken. Bevor ich aber nun Platz für den nächsten Klienten mache, wollte ich nur noch anmerken, dass ich demnächst den Praefectus Urbi aufsuchen werde. Falls er noch Fragen wegen der Hispaniasache hat und um herauszufinden, wie er zu meiner Kandidatur steht. Vielleicht lässt er sich ja davon überzeugen, mich zu unterstützen, Patron."


    erklärte Modestus abschließend und wartete noch ab ob sein Patron noch etwas ansprechen wollte, oder ob er ihn entlies.

  • "Mein Landgut ist nicht so groß, als dass sich eine feste Vertretung hier in Rom lohnen würde. Das meiste wird im näheren Umfeld verkauft bzw. vor Ort von Händlern aufgekauft, die sich dann selber um einen Weiterverkauf bemühen", erklärte Macer. "Das macht es unkomplizierter. In Rom verkaufe ich praktisch nur dahin, wo ich persönliche Kontakte habe."


    Dass sein Klient den Praefectus Urbi aufsuchen wollte, konnte Macer nur unterstützen. "Eine gute Idee, auf den Praefectus Urbi in dieser Angelegenheit zuzugehen und dabei die Kandidatur ins Spiel zu bringen. Seine Einstellung wird nicht von unerheblicher Bedeutung sein."

  • Modestus nickte und verabschiedete sich dann von seinem Patron.


    "Vale, Patron."


    sagte er abschließend und zog sich dann zurück von Macer, sodass die anderen Männer, die schon warteten zu ihrem Patron gelangen konnten.

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