Triclinium| Ein Essen unter Verwandten

  • Albina war von der Stärke der Abneigung, die ihr Vetter Salinator entgegenbrachte zusehends überrascht. Nun gut, er war nicht einfach und Albina war nicht allzu bewandert in den aktuellen politischen Geschehnisse, aber solche Abneigung, ja beinahe Hass?
    Salinator den Kaiser stürzen? Das konnte kaum Durus Ernst entsprechen, oder doch?


    "Hälst du diesen Mann wirklich für so gefährlich?", fragte sie daher offen. "Ich meine, gut, er sticht aus der Menge heraus und ist nicht die angenehmste Person, aber glaubst du nicht, dass sich der Kaiser etwas bei seiner Ernennung gedacht hat?"


    Albina hoffte sehr, dass Durus ihr ihre Worte nicht übel nahm. Aber sie interessierte sich wirklich dafür... einerseits für den Mann, den sie auf ihrer Hochzeit kennengelernt hatte und andererseits für die Meinung Durus über eben jenen.

  • "Ich kenne den Kaiser nicht. Aber ich weiß, dass er im Augenblick nicht in der Lage ist, seine Aufgaben wahrzunehmen - hoffentlich nur wegen seiner Krankheit."


    meinte Durus, der den Kaiser zwar schon kennen gelernt hatte, allerdings nicht in positiver Erinnerung. Dass er weniger die Krankheit als die generelle Eignung Valerians als Grund betrachtete, verschwieg er jedoch nun, denn diese Äußerung wäre wohl staatsfeindlich gewesen.


    "Er scheint kein besonderes Interesse am Cultus Deorum oder generell Traditionen zu haben. Anfangs dachte ich wie du, doch offenbar verbessert sich Valerians Zustand nicht. Er sollte lieber nach einem Nachfolger suchen als sich zu sehr auf Vescularius zu verlassen."

  • "Hmm...ich verstehe, was du meinst. Aber der Kaiser hat keine Kinder soweit ich weiß. Und seine lange Krankheit und Abwesenheit dürfte es ihm schwierig machen einen Überblick über geeignete Kandidaten zu haben..."


    Albina fragte sich wirklich, wie es weitergehen würde, wenn der Kaiser, die Götter mochten es verhüten, seiner Krankheit in naher Zukunft erläge.


    "Und du meinst, dass du Vescularius als Consul in seine Schranken verweisen kannst? Ich meine, wenn der Kaiser sein Gönner ist, dann wird auch das kein ungefährliches Unterfangen. Wer will schon den Unmut des Kaisers auf sich ziehen."

  • "Doch, er hat einen Sohn. Der ist allerdings noch sehr jung - ich würde nicht darauf setzen, dass er seinen Anspruch durchsetzen kann. Er sollte sich einen verdienten, einflussreichen Senator suchen!"


    erklärte Durus. Natürlich hatte er sich schon gelegentlich Gedanken gemacht, wer ein solcher Kandidat war: Vielleicht sein Patron Vinicius Hungaricus, vielleicht Aelius Quarto. Aber vielleicht jemand ganz anderes?


    Die zweite Frage konnte er jedoch mit mehr Bestimmtheit erwidern:


    "Das will ich nicht. Aber das Consulat verleiht mir doch eine gewisse Autorität, möglicherweise kann ich sogar etwas Einfluss auf den Kaiser ausüben. Außerdem werde ich so die Interessen des Senates vertreten können."

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