Triclinium | Begrüßung eines neuen Familienmitglieds

  • Als Durus nach Hause gekommen war, hatte man ihm berichtet, dass Septima bereits angekommen war und sich beim Bade befand. Einen Augenblick hatte er überlegt, sie sofort dort aufzusuchen, sich dann jedoch anders besonnen. So ließ er sie erst zum Abendessen rufen. Dort konnte man sie auch gleich der übrigen Familia vorstellen...


    So lag Durus nun auf seiner Kline und überlegte. Gracchus hatte seine Tochter immer als sehr hässlich beschrieben - was ihn offenbar enttäuscht hatte. Vielleicht hatte es ihn ja sogar in den Suff getrieben? Und wie würde sie wohl sein? Wie Gracchus? Oder doch etwas...nahbarer?

  • Fortsetzung von Villa Tiberia / Cubiculum von Tiberia Septima


    Septima folgte dem Sklaven nach unten und überließ die Ankündigung ihrer Person ihm.


    Gekleidet in eine dunkelrote Tunika, betrat Septima, nach dem Sklaven, mit gesenktem Haupt das Triclinium. Ihre Haare waren seitlich in kleinen Strähnen eingedreht und liefen auf ihrem Rücken zu einem locker geflochtenen Zopf zusammen. Auf dem Kopf war, mit einer kleinen, goldenen Haarspange, ein schwarzer Schleier befestigt, der jedoch nur nach hinten fiel. Nur kurz hatte die junge Frau überlegt, ob sie verschleiert im Triclinium erscheinen sollte, empfand es jedoch als viel zu unpraktisch zum essen. An ihren Ohren baumelten tropfenförmige, lange Goldohringe und um die schmale Taile trug sie ebenfalls einen Gürtel aus dunklem rot, der mit Goldfäden durchwirkt war. Nichts deutete mehr darauf hin, dass Septima einmal ein hässliches Kind, mit ungleichen Proportionen gewesen war. Unter ihrer Kleidung zeichneten sich zwei wohlgeformte, feste Brüste ab und weder Bauch noch Po stachen besonders hervor. Alles an ihr war wohlgerundet und ihr Körperbau schlank ohne mager zu wirken. Ihr Gesicht war nur leicht geschminkt. Die Augen mit ein wenig Russ umrandet, so dass sie noch dunkler wirkten und ihre Lippen mit einem sanften rot noch etwas mehr betont.


    „Salve Onkel Manius.“ grüßte sie den Hausherren mit leiser, wohlklingender Stimme. Erst als sie näher trat, hob sie ihren Kopf und schaute ihren Onkel direkt an. Die Tiberia war neugierig auf den ersten Eindruck, den sie bei ihrem Onkel hervorrufen würde. Sie konnte sich nicht dran erinnern, ihm jemals begegnet zu sein, und hätte sie nicht beim runter gehen den Sklaven gefragt, wer sie im Triclinium erwarten würde, so hätte sie nicht gewusst das es der Bruder ihres Vater wäre.

  • Als Septima eintrat, war Durus bereits ein wenig in sich zusammengesunken, während er so nachgedacht hatte. Nun richtete er sich jedoch ein wenig auf und betrachtete seine Nichte. Was immer Gracchus ihm erzählt hatte - er musste wohl schon sehr dem Wein verfallen gewesen sein, dass er ihr Aussehen derartig missdeutet hatte! Sie war schön, geradezu eine Augenweide! Einen Augenblick maß er sie schweigend, ehe ihm klar wurde, dass er etwas sagen musste.


    So erhob er sich und breitete die Arme aus.


    "Ave, Septima!"


    Er ergriff ihre Schultern und zog sie etwas heran, um sie zur Begrüßung auf die Wangen zu küssen. Dann ließ er wieder von ihr ab und sein Gesicht wurde wieder ernst.


    "Es tut mir sehr leid, was mit deinem Vater passiert ist."


    Durus selbst trug keine Trauerkleidung mehr - er hatte beschlossen, dass es irgendwie geheuchelt war und abgesehen davon war seit dem Tod seines Bruders sicherlich viel Zeit vergangen!

  • Septima erwiderte die familiäre Geste ihres Onkels, war jedoch erleichtert, als er wieder von ihr zurück trat. „Danke, Onkel Manius.“ war ihre schlichte Antwort auf seine Beileidsbekundung. Mehr wollte sie vorerst nicht dazu sagen. Manius hatte nicht besonders viel Ähnlichkeit mit ihrem Vater. Außer dem Wohlstandsbäuchlein war der Mann noch in einer recht guten körperlichen Verfassung und er stank auch nicht nach übermäßigem Weingenuss. Offensichtlich lag dieses Laster nicht in der Familie. Ein Glück.


    „Wird uns noch jemand Gesellschaft leisten?“ erkundigte sie sich höflich und wartete stehend ab, welche Kline ihr zugewiesen würde. In diesem großen Haus musste es doch noch mehr Familienmitglieder geben, oder nicht?

  • Nachdem Arvinia ein ausgiebiges Bad im Balneum genossen hatte, wollte sich sich zum Abend essen begeben. Es tut ihr immer sehr gut, abends nichts gorßartiges nach dem Baden anzuziehen, daher zog sie sich nur eine sehr schlichtes weites Kleid an und ließ ihre Haare von einer Sklavin trocknen, die ihre Locken danach nach hinten zu einem Zopf zusammenzog und diesen mit einem kleinen Band schloss.
    So konnte man nicht so sehr sehen, dass ihre Harre noch ziemlich nass waren und es sah auch schöner aus, denn wenn ihre Haare nass waren, sahen die Locken immer viel kleiner und aufgedrehter aus.


    Als sie später im Triclinium angekommen war erblickte sie zuerst ihren Cousin Manius, der wie fast jeden Abend als erster auf seiner Kline lag und auf die übrigen wartete, dann die junge Frau, die in eine Trauerkleidung gehüllt war. Das musste Septima sein!
    So ging sie mit einer ernsten Miene auf sie zu und begrüßte sie, dabei umarmte sie Septima kurz und nahm anschließend ihre beiden Hände.


    "Salve Septima, ich bin Arvinia, es tut mir aufrichtig Leid.." da sie nicht wusste, ob sich Septima an sie erinnerte stellte sie sich noch einmal vor.
    Ihr fiel es schwer zu kondulieren, sie hatte von Manius erfahren, was ihr Cousin Gracchus für ein Mensch war, trotzdem war er Septimas Vater..


    Dann wandte sie sich Manius zu und begrüßte ihnen ebenfalls mit einer Umarmung.
    "Salve Manius. Wie ich sehe bist du wieder der erste heute Abend und gehst nicht mit einem schlechten Beispiel an Gastfreundschaft voran wie ich es tue. Ich wusste nicht, dass Septima heute ankommt."

  • Durus bemerkte nicht, dass Septima die Begrüßung wohl etwas unangenehm empfand - war sie doch unter Familienmitgliedern ziemlich üblich. Doch ihm entging nicht, dass sie nichts über ihren Vater sagen wollte. Ob Gracchus' Familie sehr unter seiner Trunksucht gelitten hatte?


    Doch die peinliche Pause wurde rasch unterbrochen, als Arvinia eintrat. Sie hatte offenbar soeben ein Bad genommen und wirkte überrascht, dennoch jedoch auch erfreut.


    "Ich auch nicht - es ist schwer abzuschätzen, wie lange man bis hierher braucht. Nehmt Platz!"


    Er machte eine Geste, um den beiden die Klinen an seiner Seite anzubieten. Dann klatschte er in die Hände.


    "Beginnen wir gleich! Wie war deine Reise, Septima?"


    Zwei Sklaven traten ein und blickten sich um, dann verschwanden sie jedoch rasch wieder.

  • Kaum hatte sie ihre Frage gestellt, trat eine junge Frau, ungefähr im Alter von Septima ins Triclinium.
    „Sei mir gegrüßt, Arviana, und danke für deine Anteilnahme.“ entgegnete Septima ohne große Gefühlregungen über die Trauer zu zeigen. Entweder konnte sie ihre Trauer gut verstecken, oder sie war nicht so tief von dem Tod ihres Vaters erschüttert, wie es vielleicht viele annahmen.


    Skeptisch betrachtete sie die Tiberia, welche noch ihre Hände hielt und überlegte, in welchem familiären Verhältnis sie zueinander standen. War Arviana die Tochter von Durus? Hatte er überhaupt Kinder? Septima konnte sich nicht erinnern, denn ihr Vater hatte so gut wie nie über die Familie gesprochen. Für ihn gab es immer nur Wein, Spiel und seine vermeintlich ‚guten’ Freunde. Das diese ihn immer nur ausnutzten, merkte der meist betrunkene Tiberia überhaupt nicht.


    Nach der Aufforderung ihres Onkels, setzte sich die junge Frau auf eine der Klinen. „Ich hatte euch doch einen Boten geschickt. Somit war zu erwarten, dass ich kurz nach ihm hier eintreffen würde.“ Septima war etwas erstaunt. „Wie die Reise war? Schrecklich! Ich mag Schiffe nicht. Man ist den Launen der Göttern ausgeliefert und entweder ich werde furchtbar müde während der Überfahrt, oder ich esse ohne Unterlass.“ Ein leicht gequältes Lächeln begleitete ihre Aussage und Septima ließ sich stark verdünnten Wein vom Sklaven reichen. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, fuhr sie fort. „Aber der letzte Teil der Reise, von Ostia nach Roma, war sehr angenehm. Das Luft und der Sonnenschein hier, sind so herrlich angenehm.“ Jetzt war ihr Lächeln verträumter. In Bezug auf Roma lagen ihre Erinnerungen auch schon viel zu weit zurück und waren nicht gerade die angenehmsten.


    Anschließend schaute die junge Frau etwas verlegen zu Durus und drehte ihren Becher in der Hand. „Sag Manius, ist Arviana deine Tochter? Wären wir somit Cousinen?“ Es wäre schön, endlich eine Freundin zu haben, mit der sie über alles und jeden reden konnte, und da wäre ihr die Tochter des Bruders ihres Vaters sehr recht. Gespannt wartete Septima auf die Antwort und schaute zwischen ihrem Becher, Durus und Arviana hin und her.

  • Nachdem sich die drei Tiberia auf ihre Klinen gelegt hatten, begann Durus das neue Familienmitglied direkt auszufragen, Manius war ein guter Mann. Stets höflich und war immer wenn es um die Familie ging sehr wohlwollend, gefühlvoll und liebenswert. Wo Albina nun zu ihrem neuen Ehemann gezogen war, fühlte sich Arvinia immer mehr alleine, Manius hatte viel zu tun und konnte sich nich die ganze Zeit mit ihr befassen, meistens sahen sie sich nur Abends, aber nun war Septima da und sie würde ihr sehr gerne die Stadt zeigen wollen, doch erst einmal musste sie von ihrer aufregenden langen Reise erzählen.


    "Ich kann dich verstehen, es schaukelt wirklich fürchterlich, wenn das Meer unruhig ist." die junge Tiberia war genau wie Septima auch damals mit dem Schiff gekommen, allerdings ist sie in Ravenna gelandet, da sie dort auf die Landung der Prima warte musste, um ihre Brüder endlich wieder zu sehen.


    Als Septima dachte, dass Arvinia Manius Tochter war musste sie erst lächeln und dann doch etwas lachen. "Nein nein meine Liebe.." fing sie an ihre Verwandte aufzuklären.
    "Manius ist mein Cousin, also bin ich .. ja .." sie überlegte kurz, bis sie erleuchtend mit erhobenem Zeigefinger sagte ".. deine Tante 2. Grades." ui! Sie hatte eine Nichte! Zufrieden und erfreut lächelte sie Septima zu.

  • "Das stimmt."


    kommentierte Durus die Bemerkung mit dem Boten. Er verzichtete jedoch darauf zu erklären, dass dort kein Zeithorizont angegeben gewesen war und er daher auch nicht mit einem festen Termin gerechnet hatte. Aber im Grunde war es egal.


    Ihre Reaktion auf Schiffe überraschte ihn allerdings: Müdigkeit oder Heißhunger? Durus selbst wurde tendenziell eher übel, wenn er auf diesen wackligen Gefährten unterwegs war. Aber nunja, das tyrrhenische Meer war ja auch nicht besonders wild, soweit er sich erinnerte. Ihre Vermutung über das Verhältnis zu Arvinia hingegen belustigte ihn ziemlich. Zwar konnte Arvinia locker seine Tochter sein, doch war sie wohl weit davon entfernt.


    Ehe er etwas sagen konnte, stellte Arvinia die Angelegenheit richtig.


    "Ich bin leider ledig, musst du wissen."


    fügte er hinzu und griff nach seinem Weinbecher. Unterdessen öffnete sich die Tür zum Triclinium und Sklaven traten ein. Sie trugen ein einfaches Abendessen, bestehend aus lediglich einem Hauptgang und einem Nachtisch. Es gab einen Gemüse-Auflauf mit Fisch-Einlage. Der Sklave verteilte das Essen schweigend, während Durus meinte


    "Ich habe übrigens eine wichtige Ankündigung zu machen: Ich werde für das nächste Jahr zum Consul kandidieren."


    Er hatte diesen Entschluss ja schon vor kurzem gefasst, doch die beiden Mädchen waren nun die ersten, denen er dies mitteilte (mit Ausnahme von Furianus natürlich).

  • "Aber vielleicht nicht mehr lange Manius, du weißt nie was das Schicksal für unser Leben bereit hält." das klang als wüsste sie von gar nichts, doch sie wusste, dass er vielleicht Aurelia Laevina heiraten würde, daher schaute sie ihn mit einem zwinkernden Auge an.
    Die Türen zum Triclinium öffneten sich und endlich gab es Essen. Arvinia hatte einen ziemlichen Hunger, doch würde sie sich vor ihrer Familie bedeckt halten, in erster Linie gehörte es sich nicht und in zweiter Linie war Septima gerade angekommen und der Gastfreundschafthalber hatte ihr Hunger deutlich Vorrang!
    Gerade wollte Arvinia einen Schluck verdünnten Wein nehmen, da platzte Durus mit einer freudigen Nachricht ins Haus. Schnell und ruckartig stellte sie ihren Becher auf dem Tisch ab.


    "Manius ist das dein Ernst? Das ist ja großartig!" sie war ja so stolz auf ihren Cousin. Pontifex und Senator war er schon, jetzt bald vielleicht sogar Consul! Arvinia wusste, dass es einige gab, die ihn wählen würden, und er würde gewählt werden da war sie sich sicher.

  • Natürlich war Durus stolz, dass er so weit war, einen solchen Schritt zu gehen. Doch andererseits war der Anlass ernst und seine Familie durfte dies ruhig erfahren:


    "Ich habe mich mit Furianus beraten. Es ist notwendig, einen starken Consul zu haben in Zeiten, in denen der Kaiser in Misenum weilt und einem zweifelhaften Mann hier in Rom die Macht überlässt. Daher mussten wir handeln."

  • Ein wenig irritiert schaute Septima ihre Verwandte an. „Tante zweiten Grades? Aber wenn Manius dein Cousin ist, dann bist du die Tochter von einem Bruder von Manius Vater. Somit also die Cousine zweiten Grades, und nicht meine Tante.“ Septima sprach mit leiser Stimme, denn sie wollte auf keinen Fall belehrend wirken, aber Arvianas Aussage hatte sie verwirrt. Mit einem entschuldigenden Lächeln versuchte sie wieder gut zu machen, was sie sich vielleicht gerade verdorben hatte.


    Durus teilte ihr mit, dass er ledig war. Bei seinem Alter? „Warst du schon immer unverheiratet?“ erkundigte sich die junge Tiberia. Ein recht gutaussehneder Mann aus der Familie der Tiberia, der in Rom weilt und nicht verheiratet war? Welche Frau ließ sich eine so gute Partie entgehen. Hatte ihr Onkel etwa andere Vorlieben?


    Ein paar Sklaven trugen das Essen herein. Ein einfaches Gericht aus gekochtem Gemüse mit Fisch. Nicht gerade das was Septima bevorzugte, aber sie würde nichts sagen. Gerade als Septima sich leise bei einem der Sklaven nach etwas Brot erkundigte, platzte Durus mit seiner guten Neuigkeit heraus. Interessiert schaute sie ihn an. So mächtig war dieser Mann? Dann mußte er doch an jedem Finger mindestens eine Frau zur Wahl haben. „Ich gratuliere dir zu dieser Entscheidung, Manius. Werden sich viele für dieses Amt bewerben?“ Trotz einer guten Ausbildung wußte Septima nicht alles über die Politik. Politik war etwas für Männer, da mischte man sich als Frau nicht zu sehr ein. Der Name Furianus sagte ihr etwas.


    "Furianus? Flavius Furianus? Der ehemalige Statthalter von Hispania?" In welcher politischen Verbindung stand Durus zu ihm?

  • In die Diskussion über den Verwandtschaftsgrad wollte Durus sich nicht einmischen. Stattdessen griff er nach dem Löffel, der für das Essen bereitlag und nahm sich etwas von dem Gemüse. Auch die folgende Frage kam ihm weniger gelegen, denn es war wohl kein sehr gutes Zeichen, dass er es bis in dieses hohe Alter nicht geschafft hatte, eine Ehe einzugehen. Zwar hatte er keinen Bedarf, denn die Zeiten seiner großen körperlichen Bedürfnisse waren vorbei und dafür hatten ohnehin genügend Sklavinnen zur Verfügung gestanden. Was ihn nun jedoch störte, war das Fehlen eines Erben - wer sollte das Andenken an die Gens Tiberia in die nächste Generation tragen?


    "Ja, leider."


    meinte er daher knapp, ehe er sich das Gemüse in den Mund schob. Nachdem er gekaut hatte, kam aber schon die nächsten Fragen. Für einen Moment war er sich unsicher, ob er die Wahrheit erzählen konnte, doch andererseits war dies seine Familie - was sollte schon geschehen? Sie würden es schon nicht weitererzählen!


    "Ja, der ehemalige Statthalter. Er ist ein guter Freund von mir und es war gewissermaßen sein letzter Wunsch an mich. Er ist sehr krank - sein Haar ist sogar unvermittelt ergraut.


    Wir haben uns getroffen und er bat mich, jetzt das Consulat anzustreben aus genannten Gründen. Ursprünglich hatten wir geplant, eines Tages gemeinsam zu kandidieren..."


    Etwas nachdenklich blickte er in die imaginäre Ferne, die durch die Wände des Hauses verdeckt wurde. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass Furianus sterben sollte!

  • Arvinia überlegte noch einmal kurz, hatte sie sich vertan? Nein, wenn sie ihre Cousine wäre, müsste sie ja in ihrer Generation sein, also Manius Tochter oder so ähnlich. Nein nein, das war schon richtig so.


    "Also nach unserem Stammbaum bin ich deine Tante 2. Grades, oder willst du keine?" sagte sie mit einem etwas ironischem Ton und lächelte. "Das ist doch auch nicht von so großer Wichtigkeit, viel mehr das du hier bist und darüber freue ich mich sehr." und das sagte sie mit 100%iger Ehrlichkeit.


    "Das tut mir Leid Manius." als er von dem baldigen Tod seines guten Freundes Furianus sprach. Einen guten Freund zu verlieren war öfter schlimmer, als ein Familienmitglied, denn viele aus der Familie kannte man gar nicht richtig, da man ja nicht alle zusammen wohnten.


    "Und wer kandidiert noch? Weißt du das schon?" fragte sie verhalten.
    Dann probiete sie zum ersten mal den Fisch und stellte zu Frieden fest, dass es ihr sehr gut schmeckte und sie bestimmt mehr Essen würde, als bei ihr bis jetzt auf dem Teller lag.



    Sim-Off:

    @Septima: Manius und ich haben bei Wikipedia ein bisschen Stammbaumforschung betrieben und du müsstest wirklich meine Nichte 2. Grades sein, zumindest nach Wikipedia :)

  • Durus sagte nichts zu den Verwandschaftsverhältnissen, aber Arvinia bestand darauf, dass sie die Tante zweiten Grades von Septima war. Das konnte jedoch nicht sein, denn Septimas Vater war Durus Bruder und Durus der Cousin von Arvinia, so war sie auch die Cousine von Septimas Vater und somit nicht ihre Großtante, sondern ihre Großcousine. Um ihre Großtante zu sein, müßte Arvinia die Tante von Septimas Vater sein, und somit die Schwester von Septimas Großvater. Das wäre jedoch völlig abwegig, da Arvinia viel zu jung dafür war. Aber die junge Tiberia ließ das Thema lieber ruhen. „Du hast Recht, Arvinia, es ist nicht so wichtig. Wenn du gerne meine Großtante sein magst, dann werde ich gerne deine Großnichte sein.“ ein freundliches Lächeln begleitete Septimas Aussage. „Wichtig ist nur, dass wir miteinander verwandt sind. Es ist schön die nähere Verwandtschaft endlich kennen zu lernen.“ Sicherlich konnte sie verstehen, weshalb nie jemand aus der Familie zu ihnen nach Hispania kam, denn die Saufgelage ihres Vaters waren keine Art der angenehmen Gesellschaft.Also war sie Durus und ihrer Großcousine nicht böse.


    „Er ist krank?!“ fuhr Septima erschrocken auf. Furianus und krank? „Was hat er für eine Krankheit, die ihn von dieser Kandidatur abhalten wird?“


    Der von Septima angesprochene Sklave kam mit einem frischen Brotleib auf einem Teller zurück aus der Culina. Er stellte ihn mit auf den Tisch, so dass Septima gut heran kommen würde. Die Patrizierin brach sich etwas von dem Brot ab und begann anschließend zu essen. Auch wenn es eine einfache Speise war, so hatte Durus gute Sklaven in der Küche, denn sowohl das Gemüse als auch der Fisch waren köstlich. „Du hast eine gute Culina, Manius.“

  • "Danke. Stratonice ist wirklich eine talentierte Frau."


    meinte Durus. Sie hatten die Köchin nun schon eine ganze Weile und sie hatte sich als gute Investition erwiesen - so musste man sich nur in den seltensten Fällen Starköche aus den großen Restaurants der Stadt holen.


    "Das weiß ich nicht so genau. Ehrlichgesagt bin ich auch der Meinung, dass er etwas übertreibt. Doch ich kann ihm seinen Wunsch nicht ausschlagen - und er will gar nicht kandidieren, denke ich. Nur im Notfall, meinte er."


    erklärte er Furianus' Zustand. Dann überlegte er. Weitere Kandidaten...richtig, er hatte etwas gehört!


    "Aulus Iulius Quadratus wird wohl kandidieren. Er war schon einmal Suffektconsul und will nun wohl einmal ein ordentliches Consulat erreichen. Mit wem zusammen er kandidiert, weiß ich im Augenblick nicht...mal sehen. Aber die Konkurrenz ist natürlich stark! Quadratus zum Beispiel war ein guter Freund des göttlichen Trajan. Und andere werden sicher auch kandidieren."


    Er griff nach seinem Becher und trank erneut einen Schluck.

  • „Stratonice? Das ist deine Köchin? Ich glaube ich möchte sie kennen lernen.“ merkte die junge Tiberia lächelnd an und nahm noch einen Bissen vom Gemüse. Das war wirklich sehr schmackhaft zubereitet. „Von wo stammt sie?“ frage Septima weiter nach, nur um das Gespräch nicht ersterben zu lassen.


    Leider wusste Durus auch nicht, welche Krankheit den ehemalingen Statthalter von Hispania, Flavius Furianus, befallen hatte. Septima machte ein mitfühlendes Gesicht. „Aber Furianus befindet sich zur Zeit hier in Roma?“ Ob sie Durus anbieten sollte, den Mann mal zu besuchen, oder ob das eher unangebracht war, wenn er so krank war?


    „Ein Iulia? Das klingt sehr gut, aber könntet ihr euch dann auf die Aufteilung der Consulate einigen? Zwei starke Familien, ob das gut geht?“ Skeptisch zog sich die Stirn der jungen Frau ein wenig kraus.


    Wie es schien, hatte sie ihre Großcousine mit den Verwandtschaftverhältnisen ein wenig verärgert, denn Arvinia sagte kein Wort mehr. Da Septima sehr lange in Hispania gelebt hatte, war ihr Rom recht fremd geworden. Daher richtete sie ihr Wort an Arvinia. „Magst du mir vielleicht in den nächsten Tagen ein wenig die Stadt zeigen, Arvinia? Ich war noch recht klein, als mein Vater mit uns aufs Land gezogen ist, so dass ich mich kaum noch an die Stadt erinnere. Auf der Reise hier her, sind wir am Zircus Maximus vorbei gekommen. Den würde ich gerne auch mal von innen sehen. Wann wird dort wieder eine Veranstaltung stattfinden?“ Die Begeisterung war der jungen Frau deutlich anzuhören. Außerdem hätten die beiden Frauen so mehr Zeit sich näher kennen zu lernen.

  • Das Mädchen war sehr wissbegierig und fragte viele Dinge, wie Durus feststellte, während er weiter an seinem Essen kaute. Als er heruntergeschluckt hatte, machte er sich an die Beantwortung.


    "Stratonice stammt aus....irgendwo aus dem Osten. Weißt du etwas genaueres, Arvinia?"


    Vielleicht wusste Arvinia mehr, immerhin führte sie mehr oder weniger den Haushalt, da Durus ja keine Ehegattin hatte. Auf die Frage nach Furianus antwortete er ebenfalls knapp. Eigentlich war es schändlich, dass er ihn nicht öfter besuchte...


    "Ja, er geht sogar wieder in den Senat. Er liegt also nicht darnieder."


    Der Vorschlag mit der Teilung des Consulats mit Quadratus war natürlich auch interessant, obwohl er dies anfangs überhaupt nicht erwägt hatte - Quadratus Bassus war ein Homo Novus und alter Kriegsveteran, was nicht die ideale Partnerschaft für Durus war. Doch man durfte nichts ausschließen!


    "Wir werden sehen. Bis zu meinem kleinen Essen in ein paar Tagen* werde ich sicherlich Gewissheit haben. Im Übrigen seid ihr natürlich auch eingeladen."


    meinte er daher und beschloss, diese Sache möglichst bald anzugehen.


    Sim-Off:

    * morgen

  • Während Arvinia die köstlichen Speisen der Köchin Stratonice genoß, lauschte sie der Unterhaltung.
    Septima schien in der Politik bewandert zu sein, ganz anders als Arvinia, vielleicht hatte sie einen guten Lehrer, der ihr viel über Politik beigebracht oder ihr erklärt hatte.
    Als Manius sie auf Stratonice ansprach, kaute sie etwas schneller und schluckte ihren Bissen herunter, bevor sie antwortete putzte sie sich noch schnell den Mund ab.


    "Sie stammt aus Bithynia et Pontus, sie ist in Nicomedia aufgewachsen."
    Da sie die 'einzige' Frau im Haus war, wusste sie viel über die Sklaven und Angestellten der Tiberier und wusste daher auch, woher die Köchin stammte.


    "Das ist schön." steuerte Arvinia bei, als Durus die morgige Cena ankündigte. Dann würde sie wieder ein paar wichtige Männer des Imperium Romanum kennen lernen.


    Es freute die junge Tiberia, dass Septima sie danach fragte, denn bei dem Stichwort Circus Maximus fiel ihr plötzlich etwas ein.
    "Es freut mich sehr das du danach fragst Septima." dann schaute sie abwechselnd zwischen ihr und Manius hin und her "Ich habe eine Einladung zu den Ludi mit anschließendem Essen im Hause der Iunier erhalten, es werden viele Frauen dort sein, wenn du magst kannst du gerne mitkommen." dann schaute sie Durus an "Iunia Serrana und Germanica Calvena haben mich eingeladen Manius, es wäre doch eine schöne Gelegenheit für Septima ein paar Mädchen kennen zu lernen meinst du nicht auch?" das sie dort auch Claudia Romana wieder treffen würde wusste sie noch nicht, aber außer ihr würde sie noch viel mehr Frauen dort kennen lernen und einen wundervollen Tag verleben dürfen.

  • Nicomedia...kein sehr bedeutendes Nest. Aber Durus war es im Grunde egal woher seine Göttin kam, solange sie nur gut kochte. Die Einladung allerdings interessierte ihn doch. Die Iunia lud ein? Und zwar offenbar lauter Damen - aber das sollte ihm recht sein! Septima musste ein paar Römerinnen kennen lernen und in der Gesellschaft bekannter werden. Und wenn eine Iunia einlud, dann war es sicherlich auch züchtig genug für eine Tiberia!


    "Natürlich, gern."


    sagte er daher und nahm sich noch einen Bissen.

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