Albina hatte für den heutigen Tag alle ihre Pflichten bereits erledigt. Das Essen und die Einkäufe waren ebenso geplant wie die nächsten Anschaffungen und Veranstaltungen geplant waren. Macer war bereits von der Arbeit zurück und Albina nutzte diese Gelegenheit.
Seit sie vor ein paar Tagen bei einem Essen in der Villa Tiberia zurückgekehrt war, bei dem sie mit ihren Verwandten gespeist hatte, ließ sie ein Gedanken nicht mehr ruhen.
Sie hatte sich mit ihrer Ehe arrangiert. Gewisse war es keine Liebesbeziehung, aber sie und Macer schienen einen Weg des freundschaftlichen Umgangs gefunden zu haben, der von Respekt und Zuneigung zeugte. Sie fühlte sich an seiner Seite wohl, was man auch daran merkte, wie sehr sie sich bemühte, alles ihre Aufgaben zu seiner Zufriedenheit zu erfüllen. Eines jedoch war dabei irgendwie zu kurz gekommen, wie ihr eine Bemerkung ihres Vetters Durus vor Augen geführt hatte.
Sie hatte keinerlei Vorstellung von Macers politischen Absichten. Sie war beinahe peinlich berührt, die Frage ihres Vetters nicht beantworten zu können und in den letzten Tagen hatte sie sich immer wieder gefragt, ob sie sich zu wenig mit Macer unterhalten hätte oder aber seinen Interessen und Pflichten zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet habe.
Aus eben diesen Gründen stand sie nun mit zwei gefüllten Bechern Gewürzwein (die kalte Jahreszeit rückte näher) in der Tür zum Tablinum und schenkte ihrem Gatten ein Lächeln. "Störe ich dich?"