• Silanus sah sie an wie sie ängstlich vor ohm kauerte. Wollte er das wirklich? Draußen in der Stadt hatten die Leute eh schon Angst vor ihm, wollte er das dann auch zuhause?
    Langsam vegann er seinen Kopf zu schütteln.
    Das ist nicht nötig! meinte er dann Wir haben es so versucht und es hat nicht so geklappt wie gedacht, deswegen lass uns etwas anderes versuchen! fuhr er fort.
    Anstatt des Geldes das du mir schuldest, besorgst du mir Informationen! Ich will wissen was auf den Straßen los ist, was man redet, was man denkt! sagte Silanus, da er Geld nicht unbedingt brauchte.
    Und zu Beginn hörst du dich mal um wo die Konkubine des Salinator jetzt ist und was sie macht!

  • Etwas in Sianus' Blick hatte sich geändert. Sie war sich ganz sicher. Entweder war dies eine neue Variante seines beliebten aber kranken „Quäle Beroe bis aufs Blut“-Spiels oder aber er war sich dessen bewusst geworden, dass er sie beinahe getötet hatte. Er hätte nur noch etwas fester zudrücken müssen, dann wäre das Leben aus ihrem Körper gewichen. Hätte Avianus keinen wichtigen Platz in ihrem Leben eingenommen, dann hätte sie sich gewünscht, dass er fester zudrückte.
    Ganz gleich, was Silanus nun vorhatte, Beroe verharrte weiter zusammengekauert in sicherem Abstand zu ihm. Doch er überraschte sie nun wirklich! Sie glaubt schon, falsch zu hören oder gar zu träumen. Es war nicht nötig? Hatte er das wirklich gesagt? Beroe traute ihm keinen Deut über den Weg. Lass uns etwas anderes probieren… Uns? In diesem Spiel gab es doch gar kein „Uns“! Es gab nur ihn. Er hatte sie sich einfach genommen und hatte sie zu seiner Sklavin gemacht. Nein, es gab kein uns und es würde auch nie eines geben!
    Statt dem Geld sollte sie Informationen beschaffen… über wen? „Die Konkubine von Salinator?“, wiederholte sie fragend. „DEM Salinator?“ Das war doch ein schlechter Scherz! Wie sollte sie jemanden finden, den sie gar nicht kannte?

  • In Silanus Blick änderte sich wirklich etwas, aber nicht wegen der Erkenntniss, dass er sie beinahe umgebracht hatte, sondern weil er nicht vollends so werden wollte wie Volpe. Doch ihre Frage riss ihn wieder aus seinen Gedanken.


    Ja vom Toten, fetten Kaiser Salinator bestätigte Silanus. Hör dich bei den anderen Mädchen um, was über Sie gesprochen wird, wo sie sich aufhält und dergleichen! Lass aber auf keinen Fall durchblicken, dass sie gesucht wird!

  • Sie hatte sich also doch nicht verhört. Er hatte genau DEN Salinator gemeint, den einstigen Kaiser Roms, der das Imperium in einen Bürgerkrieg gestürzt hatte und wegen dem sie eigentlich nun auch frei sein sollte, wäre sie Silanus nicht über den Weg gelaufen. Im Grunde war ihr egal, dass der Fette nun tot war und irgendein anderer jetzt Kaiser geworden war. Für sie gab es wichtigere Dinge im Leben, als Politik.


    „Aha“, kommentierte sie das Ganze vorerst. Sie brachte erst mal Zeit, um die ganze Tragweite dieses Auftrags erfassen zu können. „Ja und? Hast du sonst noch ein paar brauchbare Informationen? Wie heißt sie und was noch viel wichtiger ist, wie sieht sie aus?“ Beroe hatte inzwischen ihre verängstigte Haltung aufgegeben und war wieder etwas näher gerückt. Die Sache begann sie zu interessieren. Außerdem wusste sie nun, dass er sie noch eine Weile gebrauchen konnte. Dann würde er ihr auch nichts mehr antun… vorläufig jedenfalls.
    Plötzlich kam ihr plötzlich die Idee, vielleicht Avianus bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen. Vielleicht wusste er ja etwas, über diese mysteriöse Frau zu sagen. Schließlich war er ja Prätorianer und die hatten sogar für Salinator im Bürgerkrieg gekämpft.
    „Na ja, also ich kann mich bestimmt mal umhören,“ meinte sie dann. „Und… du bist mir dann gar nicht mehr…. böse… wegen deinem… Anteil?“, fragte sie vorsichtig.

  • Bei ihrer Reaktion schlich sich wieder ein kleines schmunzeln auf seine Lippen. War sie noch vor kurzem sehr verängstigt schien sie nun doch interessiert an dem Auftrag zu sein. Auch ihre letzte Frage bezüglich dem Geld lies darauf schließen.
    Ihr Name ist Thalia, sie ist 18 bis 20 Jahre alt, hat dunkles Haar und blaue Augen! Sie ist ungefähr so groß! sagte Silanus und deutete mit seinem Arm die ungefähre Größe. Sie wird in der Gegend der Traiansmärkte vermutet, aber genaueres ist nicht bekannt, das sollst du in Erfahrung bringen. Sollten deine Informationen gut sein und sollte ich sie dadurch finden, betrachte ich die Sache mit dem Geld als erledigt!


    Sim-Off:

    edit: falsche Augenfarbe

  • Die ganze Sache war ziemlich mysteriös aber auch sehr spannend. Und wenn Beroe dadurch ihre „Schulden“ begleichen konnte, sollte es ihr recht und billig sein. So konzentrierte sie sich in erster Linie auf diese Sache und vielleicht wurde sie dadurch nachlässig und unvorsichtiger gegenüber Silanus. Die Informationen, die er ihr gab, merkte sie sich gut. Allerdings waren es nicht viele und die die sie bekam, waren eher vage. Die Suche würde schwierig werden. Doch sie wollte es wagen.
    „Dann werde ich mich dort umsehen und hören, was die Leute so sagen. Du wirst sicher mit mir zufrieden sein, Dominus.“ Ein vages Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Allerdings beschlich sie langsam die Frage, was er von der Frau eigentlich wollte und vor allen Dingen, was würde mit ihr geschehen? Er würde sie doch nicht umbringen wollen! Am Ende trug sie die Schuld an ihrem Tod. Was würde Avianus dann von ihr denken, wenn sie nur des Geldes wegen eine Frau in den Tod trieb?
    „Was hast du eigentlich mit ihr vor? Du wirst ihr doch nichts antun? Oder?“Sie klang irgendwie besorgt, auch wenn sie ihre Bedenken vor ihm verbergen wollte.

  • Silanus gefiel das Interesse welches Beroe für den Auftrag zeigte, vielleicht war bei ihr doch och nit alles verloren und vielleicht würde Silanus aus ihr doch noch eine brauchbare Informantin machen.
    Das werden wir dann sehen wenn es soweit ist ob ich zufrieden bin!
    Meinte Silanus nur knapp und schenkte ihr einen skeptischen Blick.
    Hatte er sich etwa unklar ausgedrückt als er sagte keine Fragen?
    Was mit ihr geschieht braucht dich nicht zu interessieren! Selbst ich weiß es nicht! sagte er dann doch aber wenn es dich beruhigt der Kunde wünscht, dass ihr kein Haar gekrümmt wird!

  • Seine Bemerkung versetzte ihr sogleich wieder einen Seitenhieb. Offenbar hatte Beroe ihm bereits zu viel versprochen, allerdings davon nur wenig halten können. Selbstverständlich war dies nicht absichtlich geschehen. Nun ja, wenn man einmal von diesem Abend absah, an dem sie ihn mehrmls schamlos angelogen hatte... Sie hatte nun mal eine Begabung dafür, das Unheil magisch anzuziehen. Aus dem Grund hatte ihre ehemalige Domina sie wohl auch Beroe genannt. Ihr nächstes Missgeschick hatte sich bereits nahtlos an all die anderen angereiht, als sie eines seiner „Gebote“ missachtet hatte! Du sollst keine Fragen stellen! Aber genau das hatte sie soeben getan.
    Allerdings war seine Reaktion darauf wesentlich milder gestimmt, als sie es erwartet hätte. Und nicht nur das! Er ließ auch durchblicken, dass dieser Frau kein Leid geschehen sollte. Natürlich machte es das für Beroe um einiges leichter. Sie wirkte wesentlich beruhigter, nachdem sie dies erfuhr.


    „Möchtest du noch etwas Trinken, Dominus?“ fragte sie ihn, als sie bemerkt hatte, dass sein Becher leer war. Offenbar mundete ihm dieser Würzwein, den sie eigentlich für ihr Treffen mit Avianus am Vorabend gekauft hatte.

  • Silanus erkannte, dass seine Antwort sie ein wenig beruhigte. Auf ihre Frage bezüglich des Weines, nickte er und hielt ihr den Becher hin. Hätte er geahnt, was der Grund war, warum sie einen solch vortrefflichen Tropfen im Haus hatte, wäre seine Reaktion sicher eine andere gewesen.
    Nachdem sie ihm noch einen Becher eingeschenkt hatte betrachtete er sie ein Weilchen und überlegte. Ihm ging einiges durch den Kopf, vor allem nach dem Ganzen was er von Flavus erfahren hatte.


    Würde es etwas an der Qualität deiner Informationen ändern, wenn du wüsstest, dass sie sterben würde, wenn du sie mir auslieferst? fragte er sie dann aus heiterem Himmel und betrachtete sie weiter, da fiel ihm wieder das Amulett ein.
    Warum trägst du eigentlich dein Amulett nicht mehr? Jenes, welches du die ersten Tage immer getragen hast? fragte er weiter und betrachtete sie genau. Seine Augen ruhten auf ihren...

  • Sie hatte ihm den restlichen Würzwein bis zum letzten Tropfen eingeschenkt, als er ihr den Becher entgegenstreckte. Nun verschwand das edle Gesöff in Silanus Kehle. Es war schon ein wenig ironisch, wenn man bedachte, dass sie den Wein extra dafür gekauft hatte, um mit Avianus auf Silanus´Verschwunden und ihre damit verbundene wiedergewonnene Freiheit anzustoßen. Doch die letzten Stunden hatten sie wieder in die Realität zurückkatapultiert. Wie hatte sie auch nur im Entferntesten annehmen können, dass Silanus einfach verschwunden sein könnte? Auch wenn nun die Enttäuschung darüber noch so groß war, so wusste Beroe aber, dass sie auch damit irgendwie fertig werden würde.


    Offenbar war es Silanus´ Aufmerksamkeit nicht entgangen, wie erleichtert sie darüber war, dass die gesuchte Frau unbeschadet bleiben sollte. Schon öfters hatte sie den Eindruck gehabt, er besäße die Fähigkeit, in ihre Gedanken blicken zu können. Wie sonst hätte Beroe sich seine nächste Bemerkung erklären sollen? Beroe überlegte gut, was sie sagte und doch kam sie etwas ins Stocken.
    „Nein…nein, natürlich nicht, Dominus. Es ist nur…es ist nur gut zu wissen, dass ihr nichts …geschieht“… und dass sie letztendlich nicht an ihrem Tod schuld war. Wieder starrte er sie so an und langsam wurde ihr mulmig dabei. Sie wollte seinen Blicken ausweichen, doch es schien fast so, als könne er sie mit seinem bloßen Blick festhalten.
    Ihre erste Reaktion, als er ihr Amulett erwähnte, war der automatische Griff zu ihrem Hals, an dem so viele Jahre lang dieser einfache Anhänger mit einem Lorbeer bekränztem A an einem einfachen Lederbändchen gehangen hatte. Nie im Leben hätte Beroe damit gerechnet, dass ihm ausgerechnet das Fehlen dieses „Schmuckstückes“ eines Tages auffallen würde. Jetzt musste sie einfach Ruhe bewahren, damit ihr kein falsches Wort über die Lippen kam. Aber das war leichter gesagt, als getan!
    „Das Amulett…äh…ja äh… keine Ahnung… das…das muss ich …äh… verloren haben…. Ja, ganz sicher hab ich es verloren!“, stammelte sie.

  • Etwas skeptisch beobachtete Silanus ihre Reaktion auf seine Frage, welche nun alles andere als Selbstsicher war. Aber er war überzeugt davon, dass sie ihn nicht wieder enttäuschen würde, zumindest nicht so schnell wieder.


    Na dann bin ich ja beruhigt! Denn nur weil wir ihr nichts antun dürfen heißt das noch lange nicht, dass der Kunde nicht vorhat ihr etwas anzutun! Vielleicht will er den ganzen Spaß für sich alleine, wer weiß! meinte er dann und nahm einen Schluck von seinem Becher.


    Oh das ist aber schade! Hast du nicht gemerkt, dass es weg ist? Ich meine das wird doch sicher ein Erinnerungsstück gewesen sein, auf welches du ganz besonders acht gegeben hast! War es doch so gut wie dein einziger Besitz! Wie ist es dann möglich, dass du es so einfach verlierst und nicht einmal verärgert darüber bist!? Würde ich meinen Dolch verlieren, wäre ich mehr als nur verärgert! fuhr er fort. Irgendetwas gefiel ihm an der Sache nicht, er wusste nur noch nicht was!

  • Sie zwang sich förmlich zu lächeln, als er das sagte. Wie konnte er nur so gefühllos sein? Aber war es nicht gerade dass, was Silanus ausmachte? Gefühlsarm gewaltbereit und brutal, diese Beschreibung passte wohl am besten zu ihm. Wenigstens aber war es dann nicht Beroes Schuld, wenn dieses Mädchen zu Schaden kam.


    Als er sich nun an ihrem fehlenden Amulett festzubeißen schien, stieg Beroes Nervosität zusehends. Er hatte sie ausgerechnet an einem Punkt erwischt, an dem sie besondere Vorsicht walten lassen wollte. Wenn er auch nur den Hauch einer Ahnung von Avianus´ Existenz erhaschen sollte, dann war alles aus! Dann würde er ihr auch noch das letzte rauben, was ihr wichtig war.
    „Ach,“ meinte sie schließlich, und in ihrer Stimme klang nun pure Angst, gemischt mit einer Portion Hektik mit. „das Amulett hat mir nie wirklich viel bedeutet…. nicht so viel, wie dir dein Dolch bedeutet.“ Dabei ging ihr Blick automatisch zu der Stelle seines Körpers, an dem er für gewöhnlich unter seinen Kleidern besagte Waffe versteckte.
    „Hast du noch Hunger, Dominus? Es ist noch etwas in der Culina…“, versuchte sie abzulenken. Wenn man sie genau beobachtete, so konnte man sehen, wie zittrig sie geworden war.

  • Als das Tor sich hinter ihr schloss, stand sie endgültig vor dem Nichts. Es gab niemand mehr, der ihr helfen konnte, keinen Ort, wohin sie hätte gehen können. Nichts. Wie betäubt setzte sie einen Schritt vor den anderen und begann ziellos loszulaufen. In ihrem jämmerlichen Aufzug erregte sie die Aufmerksamkeit einiger Passanten, die sich angewidert und Nase rümpfend nach ihr umdrehten. Beroe aber schien das nicht zu wahrzunehmen. Doch irgendwann meldeten sich die grundlegendsten Bedürfnisse, die sie innehalten ließ: Durst, Hunger und wundgelaufene Füße.
    Mit letzter Kraft schleppte sie sich zu einem Brunnen. Hastig trank sie von dem fließenden Wasser und wusch dann ihre Füße. Neben dem Brunnen blieb sie schließlich sitzen und grübelte über die Hoffnungslosigkeit ihres Seins nach. Wohin sollte sie nur gehen? Zu Simon und Mirjam, um ihnen vom Tod ihrer Tochter zu berichten? Zu Silanus, um voller Reue wieder zu ihm zurückzukehren und sich schlimmstenfalls töten zu lassen? Zu Avianus, den sie vor einigen Stunden erst verraten und kompromittiert hatte?


    Noch bevor die Sonne untergegangen war, hatte sich Beroe auf den Weg zum Aventin gemacht. Es waren viele Monate vergangen, seitdem sie zum letzten Mal diesen Weg eingeschlagen hatte. Doch die engen Straßen und dunklen Ecken waren ihr noch wohlvertraut. Je weiter sie sich der Casa Ogulnia näherte, umso größer wuchs ihre Angst. Sie erwartete von Silanus keine Gnade, nicht nachdem was geschehen war. Sollte er sie doch töten. Oder falls er sie doch leben ließ, würde sie wieder für ihn arbeiten. Sie war eben eine Lupa und würde es auch immer bleiben. Ganz gleich, was andere sagten.


    Vor ihr erschien langsam die Casa. Das Haus war, seitdem sie zum letzten Mal hier gewesen war, noch weiter heruntergekommen. In einem Teil des Daches klaffte ein großes Loch. Alle Fenster waren mit Brettern verbarrikadiert. Nur an der Tür schienen einige Bretter entfernt worden zu sein, damit man sich trotzdem Einlass verschaffen konnte.
    Bevor Beroe die Casa betrat, sah sie sich noch einmal verstohlen um. Doch von den wenigen Leuten, die um diese Zeit noch unterwegs waren, nahm niemand Notiz von ihr.
    Im Innern des Hauses herrschte Chaos. Dem Schmutz und den Spinnenweben nach zu urteilen, war die Casa war seit längerer Zeit nicht mehr bewohnt gewesen. Außerdem hatte hier jemand ganze Arbeit geleistet und alles, was noch einigermaßen heil gewesen war, zertrümmert. Beroe sah sich um und hoffte, doch noch etwas Brauchbares zu finden. Aber in der einstigen Culina waren keine Vorräte mehr versteckt. In dem Raum, in dem einst das Bett gestanden hatte, fand sie unter den Trümmern der Möbel eine ihrer alten Tuniken, die ihr Silanus einst gekauft hatte. Erschöpft ließ sie sich nieder und schlief ein, als die Müdigkeit ihren Hunger endlich besiegt hatte.


    Die ersten Strahlen des neuen Morgens weckten sie. Silanus war nicht mehr da und hier konnte sie auch nicht bleiben. Bevor sie zum letzten Mal die Casa Ogulnia verließ, streifte sie ihre zerrissene alte Tunika ab, die immer noch nach Carcer roch und kleidete sich mit jener Tunika aus rotem Stoff, die wenig Zweifel offen ließen, welcher Tätigkeit ihre Trägerin nachging.

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